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Congedi Winter 21/22 (No 13)

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CONGEDI MAGAZIN

AUSBLICK AUSBLICK

ISSUE N. N. 13

MART IN HUG

Herr Hug, Sie sind seit einem

Jahr im Amt, also ein Frischling in

Sachen Politik. Lange gehörten Sie

zur Geschäftsleitung der Weissen

Arena Gruppe. Was unterscheidet

die Arbeit als Gemeindepräsident

von der in der freien Wirtschaft?

Der grösste Unterschied liegt eindeutig

beim Tempo in der Umsetzung.

Wenn man in der freien Wirtschaft

eine gute Idee hat, wird

die umgesetzt. In der

Politik muss man

viele Hürden

nehmen, um zu

einem Ergebnis

zu kommen.

Es braucht

einen langen

Atem. Wenn es

dann aber so weit

ist, macht es umso

mehr Freude. Denn

man hat die Stimmbürger von

einer Idee überzeugen können. Das

hat eine ganz andere Sinnhaftigkeit.

Politik hat etwas Übergeordnetes.

Sie dient dem Volk.

Aktuell plant die Gemeinde eine

Aufwertung des Dorfes durch eine

neue Strassenraumgestaltung, die

hauptsächlich die Hauptstrasse, die

Via Nova, betreffen wird. Auf was

dürfen sich die Flimser noch freuen?

Ein spannendes und wichtiges Projekt

ist unser Zukunftstag, der 2022

mit interessierten Einheimischen und

Zweitwohnungsbesitzern stattfinden

Mr Hug, you have been in office for a

year, so you are a newcomer to politics.

You were a part of the Weisse

Arena Group management for a long

time. What’s the difference between

working as a mayor and working in the

private sector?

The greatest difference is how quick

things happen. In the private sector, if

you have a good idea, it gets done. In

politics, a multitude of hurdles have

to be overcome to get a result. It takes

a lot of patience. But when it happens,

it's then all the more rewarding.

You've persuaded the voters about

an idea. It feels completely different.

Politics is about something bigger. It

serves the people.

Currently, the municipality is planning

to upgrade the village by re-designing

the street space, primarily involving the

main road, Via Nova. What else can the

people of Flims look forward to?

An exciting and important project

is a future day event, which will take

place in 2022 with interested locals

and second home owners. We want

to use it to talk constructively with the

different stakeholders. There will be

key areas for discussion. For example,

"living space". Here we pose the question:

how do people want to live in

FLIMS

soll. Wir wollen an diesem Tag eine

konstruktive Kommunikation mit den

unterschiedlichen Interessensgruppen

herstellen. Es werden übergeordnete

Themen formuliert. Darunter fällt zum

Beispiel der Begriff «Lebensraum».

Hierbei stellen wir der Bevölkerung

die Frage, wie man in Flims künftig

leben will. «Arbeitsraum» ist ein weiterer

Begriff. Damit stellen wir die Frage,

wie wir hier künftig arbeiten möchten.

Jeder, der in Flims lebt oder sein Feriendomizil

hat, ist herzlich eingeladen,

mitzudiskutieren.

Was ist noch in der Planung?

Es ist sehr vieles am Laufen. Für

2022 steht klar der Neubau des

Restaurants am Caumasee auf der

Agenda. Der Gemeindevorstand wird

im März dem Stimmbürger seine neuen

Ideen vorstellen. Wenn der Vorschlag

angenommen wird, könnten wir endlich

2023 mit der Erneuerung beginnen.

Ein weiteres Projekt ist die Nutzung

und Aufwertung des Sportzentrums

Prau la Selva. Unser Bemühen ist es,

das Zentrum in Zukunft zu einem

regionalen Sport-, Familien- und Freizeitort

auszubauen. Konkret bedeutet

dies: Einbezug der Region, der Nachbargemeinden

sowie der WAG und

allenfalls Einbezug weiterer Partner

bzw. Investoren bei der ganzheitlichen

Entwicklung des Geländes. Das

setzt voraus, dass das Prau la Selva

ein attraktiver Ort wird. Daran arbeiten

wir. Bis 2023 werden wir eine

Gesamtlösung präsentieren können.

Flims in the future? "Working space"

is another term. This is about how

we want to work here in the future.

Everyone living in Flims or owning a

holiday home here is welcome to join

in the discussions.

What else is in the pipeline?

There’s a lot going on. The construction

of the new restaurant at

Lake Cauma is on the agenda for 2022.

The municipal council will present its

new ideas to the electorate in March.

If the proposal is accepted, we could

finally start construction in 2023. Another

project is utilising and upgrading

the Prau La Selva sports centre. We

aim to develop the centre into a regional

sports, family and leisure venue.

Specifically, this means involving the

region, neighbouring municipalities,

WAG and possibly other partners or

investors in all-round development of

the site. This presupposes that Prau

la Selva will become an attractive

location. That’s what we’re working

on. By 2023, we will be able to present

an integrated, comprehensive

solution. Another topic is the future

use of the former post office in Flims

Waldhaus. The municipality acquired

the land in 2020. Now the task is to

make this amazing place attractive

Ein weiteres Thema ist die künftige

Nutzung der ehemaligen Post in Flims

Waldhaus. 2020 hat die Gemeinde das

Grundstück gekauft. Nun gilt es, diesen

wunderbaren Ort attraktiv zu gestalten

und ihn verkehrsgerecht auszubauen.

Auch bei diesem Projekt wollen wir die

Bevölkerung miteinbeziehen und hoffen

auf tolle Vorschläge.

Viele würden gerne in Flims leben

und bauen, finden aber kein Grundstück

oder keinen Wohnraum. Wird

sich daran etwas verändern?

Bauland wird immer mehr zu einem

raren Gut. Wegen des neuen eidgenössischen

Raumplanungsgesetzes

müssen die Gemeinden die lokale Ortsplanung

optimieren, das heisst eine

Ortsplanungsrevision durchführen.

Somit haben wir den Auftrag, ungenutzte

Liegenschaften in Wohnraum

umzuwandeln. Darunter fallen einige,

die der Kirche oder der Gemeinde

gehören oder sich in Privatbesitz

befinden. Für die Umwandlung haben

wir und die Eigentümer 15 Jahre Zeit.

Für uns ist das kein Problem. Leider

liegt die Schwierigkeit eher bei zum

Beispiel Erbengemeinschaften oder

allgemein bei privaten Eigentümern.

Wenn sie nicht reagieren, müssen wir

als Gemeinde, gestützt auf übergeordnetes

Recht, Druck aufbauen, damit

etwas geschieht. Es gibt Liegenschaften

in Flims, die einfach unschön

verrotten, aus denen man eigentlich

Wohnraum für Familien, Paare, Singles

schaffen könnte.

and to develop it in a way that is transport-friendly.

We also want to involve

locals in the project and are hoping for

some great suggestions.

Many would like to live and build their

homes in Flims, but can’t find a plot of

land or a place to live. Will anything

change here?

Land for building is becoming increasingly

rare. The new federal law on land

use requires municipalities to optimise

local land use. We therefore have the

mandate of getting unused properties

converted into living space. This

includes properties that belong to the

church and the parish, as well as privately

owned properties. We and the

property owners have 15 years to make

the conversions That’s not a problem

for us. The difficulty, unfortunately, is

more with joint heirs, for example, and

with private owners in general. If they

don’t act, we as a municipality, are

legally obliged to put pressure on them

to do something. There are properties

in Flims that are literally crumbling,

which could be used to create living

space for families, couples and singles.

How should Flims look in 30 years?

Whatever happens, we want to preserve

the ecologically unspoilt living

Wie soll Flims in 30 Jahren aussehen?

Ökologisch wollen wir den intakten

Lebensraum, den wir hier geniessen

dürfen, auf jeden Fall bewahren. Und

dazu werden wir konkrete Massnahmen

entwickeln, beispielsweise in den Bereichen

alternative Energiegewinnung oder

Individualverkehr. Ökonomisch müssen

wir mehr auf Qualität setzen als auf

Quantität. Wir wollen touristisch ein

hochwertiges Angebot schaffen. Aber

auch im sozialen Bereich wollen wir

Werte schaffen. Dabei geht es um den

Bildungsstandort Flims, der über ein

anspruchsvolles und abwechslungsreiches

Angebot verfügen soll, oder auch

um die Entwicklung und Umsetzung von

generationenübergreifenden Konzepten.

Wie man sieht, gibt es viel zu tun.

FLIMS

Gemeindepräsident: Martin Hug,

seit 2021 im Amt

Einwohner: 3 090

Ferienwohnungsbesitzer: 3 082

(Stand Oktober 2021)

Einkommens- und Vermögenssteuer: 80%

Mayor: Martin Hug, in office since 2021

Inhabitants: 3 090

Holiday home owners: 3 082

(as at October 2021)

Income and wealth tax: 80%

space that we enjoy here. To achieve

this, we will develop specific measures,

for example, in the areas of alternative

energy production and individual

transport. Economically, we need to

focus more on quality than quantity.

We want high-quality tourism. But

we also want to improve the social

sphere. This means Flims as an educational

location, providing a range of

high-quality and varied options, as

well as developing and implementing

cross-generational concepts for Flims.

As you can see, there is a lot to do.

WENDELIN CASUT

T-CAT HOMEN

Sie sind seit elf

Jahren im Amt.

Wie hat sich die

Gemeinde Falera

in den letzten Jahren

verändert?

Ich bin in Falera aufgewachsen und

kenne hier jeden Winkel. Erst in den

Siebzigerjahren fing bei uns der Tourismus

an, das heisst Ferienimmobilien

wurden gebaut und der Crap

Sogn Gion erschlossen. Falera hat

sich eigentlich, trotz dieser Umwandelung,

vom Kern her nie richtig verändert.

Bei uns findet man Ruhe, einen

Rückzugsort sowie Beständigkeit und

das schätzen unsere Gäste und unsere

Einheimischen.

Wie steht es um die neuen Projekte,

das geplante Hotel La Mutta oder

auch um die Bahnanbindung an den

Crap Sogn Gion?

Wir wollen nicht von einem Hotel

sprechen, sondern eher von einer

Bewirtschaftung von warmen Betten.

Der Grund ist, dass der Begriff Hotel

auch immer etwas Anonymes hat und

den Gast zu einem Touristen reduziert.

Und genau das wollen wir nicht. Daher

haben wir uns auch bei der Finanzierung

des La Mutta bewusst gegen einen

Immobilieninvestor entschieden. Wir,

You have been in office for eleven years.

How has the municipality of Falera changed

in recent years?

I grew up in Falera and know its

every nook and cranny. It was only in

the seventies that tourism started here,

which meant holiday homes being

built and the Crap Sogn Gion being

developed. But Falera’s core has never

really changed, despite this transformation.

You will find peace, sanctuary

and stability here, and our guests and

locals appreciate that.

What about the new projects, the planned

La Mutta Hotel and the cableway connection

to Crap Sogn Gion?

I prefer to refer to it as providing

warm beds rather than building hotels.

The term hotel always has something

anonymous about it and reduces the

guest to a tourist. And this is exactly

what we don’t want. We therefore made

a deliberate decision not to use a real

estate investor for the financing of La

Mutta. We, the municipality of Falera

and the Weisse Arena Group, are undertaking

the project alone. The goal is to

create sustainable value rather than

simply generating profit. Visitors are

to live here and experience something

together with the locals. But back to

FALERA

die Gemeinde Falera und die Weissen

Arena Gruppe, stemmen das Projekt

alleine. Denn das Ziel ist es, einen

nachhaltigen Wert zu schaffen und

nicht einfach nur Gewinn zu generieren.

Der Gast soll hier leben und

etwas erleben, mit den Einheimischen

zusammen. Aber zurück zum Stand

der Dinge: Die Bauzone ist sichergestellt

und Gion Caminada, der verantwortliche

Architekt, hat bereits erste

Entwürfe entwickelt. Wir rechnen

damit, dass wir 2023 den Bürgern von

Falera das gesamte Projekt vorstellen

können und es dann auch zur positiven

Abstimmung kommt. Von dieser

hängt natürlich auch die neuen Bahn

ab, also die Anbindung von Falera an

den Crap Sogn Gion. Nur mit der Realisierung

von La Mutta wird es auch eine

neue Bahn geben, sonst würde sich das

finanziell nicht rentieren.

Stehen noch weitere Projekte an?

Ein weiteres Projekt, das sich mitten

in der Planungsphase befindet, ist die

allgemeine Standortentwicklung für

Einheimische, die sich an den neuen

raumplanerischen Anforderungen des

Bundes orientiert. Auch da arbeiten wir

mit dem renommierten Architekten

Gion Caminada zusammen. Es sollen

aus leerstehenden Parzellen, die nicht

where we are at the moment: the building

plot has been secured and Gion

Caminada, the architect in charge, has

already drawn up the first drafts. We

expect that we will be able to present the

entire project to the people of Falera in

2023 and that a positive vote will then

follow. The new transport concept, i.e.,

the connection from Falera to Crap Sogn

Gion, also depends on this, of course. A

new cableway will only happen if La

Mutta is realised, otherwise it wouldn’t

be financially viable.

Are there any other upcoming projects?

Another project that is in the middle of

the planning phase is general development

of the location for local residents,

based on the federal governments new

land-use planning requirements. Here,

we are also working with renowned

architect Gion Caminada. The idea is

to turn vacant plots that are not privately

owned into housing for locals.

The emphasis will be on state-of-theart

living. More specifically, this means

moving away from uneconomical single-family

houses with gardens towards

a concept that uses space more intelligently.

More than 20 interested parties

have already registered for this idea,

and are now being involved in the

in Privatbesitz sind, Wohnraum für

Einheimische entstehen. Dabei wird

auf ein zeitgemässes Wohnen wert

gelegt. Genauer gesagt bedeutet das:

Wir wollen weg vom unökonomischen

Einfamilienhaus mit Garten hin zu

einem Wohnkonzept, das die Nutzung

von Fläche intelligenter bewerkstelligt.

Für diese Idee haben sich bereits mehr

als 20 Interessenten gemeldet, die nun

bereits bei der Planung der möglichen

Wohnform miteinbezogen werden.

Zurückstellen mussten wir hingegen

die Aufwertung der Sternwarte

Mirasteilas, mit einer geplanten Kinderspielwiese.

Ursächlich hierfür sind

Ortsplanungshintergründe.

planning of different forms of housing.

But we have had to postpone upgrading

the Mirasteilas Observatory with a children’s

play area. This has been due to

local planning issues.

What are you doing to ensure that Falera

remains attractive to visitors?

The village is to get a fresher look

in the future. This also involves creating

more space for services. We have

countless ideas on how this might work.

We are currently still clarifying things.

Basically we want to strengthen the

potential that Falera already offers.

How should Falera look in 30 years?

If you value peace and quiet and love

Was machen Sie, damit Falera weiterhin

für Gäste attraktiv bleibt?

Das Dorf soll künftig mehr Frische

erhalten. Dabei gibt es auch die Idee,

mehr Raum für Dienstleistungen zu

schaffen. Wir haben unzählige Ideen,

wie das aussehen kann. In dieser Hinsicht

befinden wir uns aber noch in

der Abklärungsphase. Grundsätzlich

sind wir bestrebt, dass Potential,

dass Falera bereits bietet, noch

mehr zu stärken.

Wie soll Falera in 30 Jahren aussehen?

Wer Ruhe und ein friedliches Miteinander

schätzt und die Natur liebt,

hat bei uns den richtigen Platz gefunden.

Denn unser Wert ist das Lokale

und die Bodenständigkeit. Wir sind

ein intaktes Dorf mit jungen Familien,

einer bunten Gemeinschaft und

vielen älteren Mitbürgern – das soll

so bleiben, auch in 30 Jahren noch.

FALERA

Gemeindepräsident:

Wendelin Casutt-Cathomen, seit 2010

im Amt

Einwohner: 346

Ferienwohnungsbesitzer: 1 059

(Stand Januar 2021)

Einkommens- und Vermögenssteuer: 75 %

Mayor: Wendelin Casutt-Cathomen,

in office since 2010

Inhabitants: 346

Holiday home owners: 1 059

(as at January 2021)

Income and wealth tax: 75%

nature, this is the place for you. We

value the local and being down-to-earth.

We are an unspoilt village with young

families, a colourful community and

many older citizens and we want it to

stay that way, also in 30 years’ time.

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