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Ob beim High Tea im Ballsaal oder<br />

beim Croquet auf dem Games Deck:<br />

An Bord der Queen Elizabeth<br />

erinnert vieles an die „guten, alten<br />

Zeiten des Seereisens“. Das ist<br />

nicht nur ausgesprochen charmant,<br />

sondern auch „very british, indeed“.<br />

TEXT: JÖRG BERTRAM<br />

MAJESTÄT IM MITTELMEER Den Herbst verbringt die Queen Elizabeth<br />

dieses Jahr im Mittelmeer. Vorher ist sie in Alaska unterwegs.<br />

Die Kabine? Eine „unpraktische und nutzlose<br />

Schachtel.“ Das Bett? „Eher ein Sarg.“ Der<br />

Speisesaal? Nichts als ein „Leichenwagen<br />

mit Fenstern“, in dem „modrig schmeckende<br />

Orangen“ serviert werden. Und dann auch<br />

noch diese blöde Kuh, die mittschiffs<br />

lieber ganztags muht, als morgens einfach<br />

nur frische Frühstücksmilch zu geben. Ob es im Jahr 1842<br />

in der Ersten Klasse von Cunards „Britannia“ tatsächlich<br />

so zuging, wie Charles Dickens es beschreibt? Oder ob<br />

der großartige Geschichtenerzähler und leidenschaftliche<br />

Lästerer vielleicht doch ein bisschen viel Seemannsgarn<br />

gesponnen hat?<br />

181 Jahre später lässt sich das nicht mehr sagen. Fest steht<br />

jedoch, dass Cunard noch immer auf allen Weltmeeren<br />

unterwegs ist – inzwischen zwar ohne lebende Kühe an<br />

Bord, dafür aber mit komfortablen Kabinen, erstklassiger<br />

Küche und einer unverwechselbaren, der langen Geschichte<br />

geschuldeten Atmosphäre. Als Flaggschiff der britischen<br />

Traditionsreederei fungiert die meist im Liniendienst<br />

zwischen Southampton und New York operierende „Queen<br />

Mary 2“. Ihr zur Seite stehen zwei weitere „Königinnen“.<br />

Eine von ihnen, die „Queen Elizabeth“, dient uns als<br />

schwimmendes Zuhause auf einem einwöchigen Rundkurs,<br />

der von Barcelona über Villefranche, Civitavecchia, Neapel<br />

und Mallorca zurück in die katalanische Kapitale führt.<br />

Masse mit Klasse …<br />

Der erste Eindruck, gleich nach Betreten des Schiffs: Es<br />

geht gediegen zu – und ausgesprochen stilvoll. Dort, wo<br />

auf vergleichbar großen Cruiselinern kreischendes Bonbonbunt<br />

den (Farb-)Ton angibt, schmeicheln auf der „QE“<br />

dunkle Edelhölzer, auf Hochglanz poliertes Messing sowie<br />

schwere Stoffe dem Seh- und Tastsinn. Dazu ein Hauch<br />

von Belle Époque und fertig ist ein Schiff, mit dem man<br />

nicht nur gerne auf (Zeit-)Reisen geht, sondern über das<br />

man auch gerne stundenlang flaniert, weil es immer wieder<br />

etwas zu entdecken und erleben gibt. So wie die elegante<br />

Shopping Arcade mit Juwelier, Galerie und einer Art<br />

Mini-Harrods mit englischem Weingummi, Plüsch-Corgies<br />

sowie Earl Grey Tea in Cunard-Abfüllung. Oder die riesige<br />

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