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Ärzt*in für Wien 2023/9

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MITTEILUNGEN DER ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN 09 <strong>2023</strong><br />

Österreichische Post AG, MZ 02Z032618 M, Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, Weihburggasse 10-12, 1010 <strong>Wien</strong>, Erscheinungsort <strong>Wien</strong>, Postaufgabenummer: 08<br />

ÄRZTINNEN<br />

Diskriminierung hat<br />

viele Gesichter<br />

FINANZAUSGLEICH – ODER<br />

DAS WIEDERKEHRENDE<br />

JAHR DER SCHLECHTEN IDEEN<br />

RECHT<br />

Einmalige Nachlässigkeit<br />

kein Entlassungsgrund<br />

STEUER<br />

Auch Zinsen ans<br />

Finanzamt steigen<br />

Was der Finanzausgleich<br />

mit dem Gesundheitssystem<br />

zu tun hat und wo die<br />

Gefahren <strong>für</strong> Patientinnen,<br />

Patienten, Ärztinnen und<br />

Ärzte lauern.<br />

Foto: CurvaBezier/GettyImages


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IN EIGENER SACHE<br />

Zurück im Amt<br />

„Ich bin wiederhergestellt und fit“<br />

Präsident Johannes Steinhart über seinen Gesundheitszustand, welchen Themen er sich nun mit<br />

vollem Einsatz widmen möchte und über die Vorwürfe rund um die Einkaufsplattform Equip4Ordi.<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Herr Präsident, Sie<br />

► sind Anfang September aus einem<br />

mehrmonatigen Krankenstand<br />

zurückgekehrt. Wie geht es Ihnen jetzt?<br />

Steinhart: Ich musste Anfang Mai<br />

wegen einer akuten Mitralinsuffizienz<br />

auf Basis eines gerissenen Mitralsegels<br />

akut operiert werden. Die Tricuspidal-<br />

und Mitralklappenrekonstruktion<br />

gelang erfolgreich. Ende August wurde<br />

mir noch eine neue Hüfte implantiert,<br />

ein Eingriff, der kurzfristig, unbedingt<br />

und akut erforderlich wurde. Manchmal<br />

kommt eben Pech nicht alleine.<br />

Auf jeden Fall bin ich inzwischen voll<br />

wiederhergestellt und fit <strong>für</strong> mein Amt<br />

als Präsident der <strong>Wien</strong>er und der Österreichischen<br />

Ärztekammer, und ich<br />

möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich<br />

bei meinen behandelnden Ärzten<br />

und ihren Teams bedanken. Unmittelbar<br />

und einmal aus Patientenperspektive<br />

zu erleben, zu welchen Leistungen<br />

die moderne Medizin heute fähig ist,<br />

ist schlicht eindrucksvoll. Ich bin inzwischen<br />

weitgehend beschwerdefrei<br />

und nehme von einer zeitraubenden<br />

Rehabilitation Abstand, um mich mit<br />

vollem Einsatz den Herausforderungen<br />

durch die Gesundheitsreform widmen<br />

zu können.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Die mutmaßlichen<br />

Malversationen der Kurien-Tochter Equip-<br />

4Ordi sind nach wie vor ein zentrales Thema<br />

in der medialen Berichterstattung,<br />

wenn es um die Ärztekammer geht. Wie<br />

stehen Sie zu den Vorwürfen gegen Ihre<br />

Person, die hier kursieren?<br />

Steinhart: Bekanntermaßen ermittelt<br />

derzeit die Staatsanwaltschaft bezüglich<br />

der behaupteten Unregelmäßigkeiten<br />

in der Equip4Ordi, der ehemaligen<br />

Einkaufsplattform der <strong>Wien</strong>er<br />

Ärztekammer. Ich betone an dieser<br />

Stelle nochmals, dass ich die behaupteten<br />

problematischen Weisungen<br />

niemals gegeben habe. Ich bin mir hier<br />

keinerlei Schuld bewusst, habe stets<br />

nach bestem Wissen und Gewissen<br />

gehandelt, und einzig das Ziel verfolgt,<br />

<strong>für</strong> Kolleginnen und Kollegen günstige<br />

Einkaufsmöglichkeiten zu schaffen. Ich<br />

vertraue voll auf die Untersuchungsergebnisse<br />

der Staatsanwaltschaft und<br />

bin überzeugt davon, dass sich die gegen<br />

mich erhobenen Vorwürfe in Luft<br />

auflösen werden.<br />

Johannes Steinhart:<br />

„Ich bin<br />

überzeugt davon,<br />

dass sich die gegen<br />

mich erhobenen Vorwürfe<br />

in Luft auflösen<br />

werden.“<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Welche kammerpolitischen<br />

Ziele haben Sie jetzt?<br />

Steinhart: Ich möchte mich jetzt voll<br />

den wichtigen Themen der Zukunft <strong>für</strong><br />

die Ärzteschaft widmen. Wir befinden<br />

uns derzeit inmitten einer großen Gesundheitsreform,<br />

bei der unter anderem<br />

die politische Absicht überdeutlich<br />

wird, die Ärzteschaft in ihren Kompetenzen<br />

und Rechten zu beschneiden.<br />

Es gibt viele Bereiche, in denen dringend<br />

Verbesserungen notwendig sind.<br />

Zum einen muss die ärztliche Arbeit<br />

in den <strong>Wien</strong>er Spitälern attraktiver<br />

werden und im internationalen Wettbewerb<br />

bestehen können. Spitzenleistung<br />

ist nur mit voll motivierten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

möglich. Ärztinnen und Ärzte müssen<br />

entsprechend entlastet, gut bezahlt und<br />

insbesondere von den bürokratischen<br />

Bürden deutlich befreit werden. Die<br />

Digitalisierung muss dabei optimal genützt<br />

werden, damit sie statt einer Beeine<br />

Entlastung bringt. Davon sind wir<br />

derzeit leider noch weit entfernt.<br />

Im niedergelassenen Bereich wiederum<br />

muss die Rolle der Ärztinnen und<br />

Ärzte nachhaltig gestärkt werden, um<br />

die Spitäler entlasten zu können. Der<br />

Versuch, Ärztinnen und Ärzte nicht<br />

einmal die Inflationsrate abzugelten,<br />

während man von einer Attraktivierung<br />

des niedergelassenen Bereichs<br />

redet, ist eine Provokation. Wir brauchen<br />

nicht nur deutlich attraktivere<br />

Rahmenbedingungen <strong>für</strong> Kassenärztinnen<br />

und -ärzte, sondern auch eine<br />

klare Absage an die aktuellen politischen<br />

Bestrebungen, die Tätigkeit von<br />

Wahlärztinnen und Wahlärzten ein-<br />

„Unmittelbar<br />

und<br />

einmal aus<br />

Patientenperspektive<br />

zu erleben,<br />

zu welchen<br />

Leistungen<br />

die moderne<br />

Medizin<br />

heute<br />

fähig ist,<br />

ist schlicht<br />

eindrucksvoll.“<br />

zuschränken. Beides sind Voraussetzungen<br />

da<strong>für</strong>, die Leistungsfähigkeit<br />

der niedergelassenen ärztlichen Versorgung<br />

zu sichern.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Was ist Ihnen neben<br />

der Attraktivierung der Arbeitsbedingungen<br />

<strong>für</strong> die Mitglieder noch wichtig?<br />

Steinhart: Die zentrale Rolle der Ärztinnen<br />

und Ärzte im Gesundheitswesen<br />

darf auf keinen Fall relativiert werden.<br />

Es ist Patientinnen und Patienten nicht<br />

zumutbar, dass zum Beispiel bei der telefonischen<br />

Gesundheitsberatung 1450<br />

nichtärztliche, rasch angelernte Kräfte<br />

zu medizinischen Themen Auskunft<br />

geben. Eine Medizin ohne Ärztinnen<br />

und Ärzte darf es nicht geben.<br />

Außerdem kämpfen wir nicht nur mit<br />

einer Bürokratisierung des Gesundheitswesens,<br />

sondern auch zunehmend<br />

mit dem Trend zur Konzernisierung:<br />

Internationales Kapital drängt auch in<br />

das österreichische Gesundheitswesen,<br />

und wir dürfen nicht zulassen, dass<br />

ärztliche Entscheidungen künftig nach<br />

überwiegend ökonomischen, und nicht<br />

nach medizinischen Kriterien getroffen<br />

werden. Die freie Ärztin, der freie Arzt<br />

und die freie ärztliche Entscheidung<br />

sind Eckpfeiler <strong>für</strong> ein vertrauensvolles<br />

Arzt-Patienten-Verhältnis.<br />

Und schließlich muss die ärztliche<br />

Ausbildung zügig verbessert werden.<br />

Gut ausgebildete Kolleginnen und Kollegen<br />

sind das wichtigste Kapital der<br />

Ärzteschaft <strong>für</strong> die Zukunft unseres<br />

Gesundheitswesens.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wie kann diesen<br />

Entwicklungen gegengesteuert werden?<br />

Steinhart: Durch Zusammenhalt.<br />

Und daher bitte ich die Kolleginnen<br />

und Kollegen um ihre Unterstützung.<br />

Wohl mehr denn je ist jetzt die koordinierte<br />

Zusammenarbeit aller Betroffenen<br />

beim Erreichen unserer Ziele<br />

erforderlich. Nur gemeinsam werden<br />

wir die Herausforderungen meistern<br />

können. <br />

09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 3


BRIEF DES KURIENOBMANNS IN EIGENER SACHE<br />

Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />

Heißer Herbst ante portas?<br />

„Dort, wo die Problemlösung in<br />

leeren Versprechungen oder<br />

einer Verleugnung der<br />

Probleme liegt, treten wir umso<br />

(laut)stärker auf, um den<br />

Kolleginnen und Kollegen<br />

Gehör zu verschaffen.“<br />

► Kurz vor Ferienbeginn haben die Kolleginnen und Kollegen der zentralen Notaufnahme<br />

der Klinik Ottakring mit ihrem Streik eindrucksvoll gezeigt, dass es keine Unterstützung<br />

von Personalvertretung und der Gewerkschaft Younion braucht, um sich kollektiv<br />

<strong>für</strong> bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen. Jener Teil der Forderungen, der von Seiten der<br />

Generaldirektion des WIGEV erfüllt werden konnte, wurde zu großen Teilen erfüllt oder<br />

zugesagt. Die Forderung nach einer ernstzunehmenden ZNA-Zulage, die nicht im Kompetenzbereich<br />

der Generaldirektion des WIGEV liegt, harrt noch der Erfüllung. Wir werden<br />

sehen, welche Aktivitäten die Kolleginnen und Kollegen im Herbst setzen, um ihrer Forderung<br />

weiteren Nachdruck zu verleihen. Mein Versprechen als Kurienobmann der angestellten<br />

Ärztinnen und Ärzte <strong>Wien</strong>s ist jedenfalls, dass wir die Kolleginnen und Kollegen nicht<br />

alleine lassen, sondern zu 100 Prozent hinter ihnen und ihrem Einsatz <strong>für</strong> gute Arbeitsbedingungen<br />

stehen.<br />

Es zeigt aber auch ein wesentliches Dilemma des WIGEV auf, das auch alle Primarii,<br />

Primariae sowie ärztlichen Direktorinnen und Direktoren kennen: Der Entscheidungsspielraum<br />

des Managements ist sehr beschränkt. Aus diesem Grund treten wir <strong>für</strong> eine<br />

Aus gliederung des WIGEV als 100-Prozent-Tochter des Landes <strong>Wien</strong> ein. Das<br />

Gängelband der Magistratsabteilungen 1 und 2 muss endlich zerschnitten werden.<br />

Aber auch andere Abteilungen haben einen bedeutenden Empowermentprozess hinter<br />

sich. Von einem Brief, der den Zusammenbruch einer ganzen Abteilung dokumentiert, bis<br />

zu Streikbeschlüssen war im Sommer einiges los in den WIGEV-Häusern. Als Ärztekammer<br />

respektieren wir konsequent die Wünsche der Kolleginnen und Kollegen, nicht sofort<br />

alle Informationen zu veröffentlichen, um der Führung des WIGEV die Chance zu geben,<br />

die Probleme ernsthaft zu lösen. Dort, wo die Problemlösung allerdings in leeren Versprechungen<br />

oder einer Verleugnung der Probleme liegt, treten wir umso (laut)stärker auf, um<br />

den Kolleginnen und Kollegen Gehör zu verschaffen.<br />

Aus gut informierten Quellen haben wir erfahren, dass die Gewerkschaft Younion, offenbar<br />

unserem Druck als Ärztekammer folgend, ernsthafte (Geheim)Verhandlungen <strong>für</strong> einen<br />

substanziellen Gehaltsabschluss <strong>für</strong> den WIGEV führt; auch, um die Abwanderungswelle zu<br />

bremsen und den Zusammenbruch der <strong>Wien</strong>er Spitäler – spät aber doch – zu verhindern.<br />

Ich begrüße das ausdrücklich. Aber die Latte liegt durch die Abschlüsse im Burgendland und<br />

in der Steiermark hoch. Die Kolleginnen und Kollegen dort berichten von Gehaltssteigerungen<br />

von bis zu 30 Prozent.<br />

Als Kurie angestellte Ärzte in der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> fordern wir die Gewerkschaft<br />

Younion auf, den Gehaltsabschluss allen Betroffenen im Rahmen einer Urabstimmung vorzulegen!<br />

Sollte dies nicht geschehen, werden wir selbst eine Urabstimmung durchführen und<br />

auch die Bereitschaft von Protest- und Kampfmaßnahmen im Fall einer negativen Abstimmung<br />

abfragen.<br />

Herzlichst,<br />

Ihr Stefan Ferenci<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

Weitere standespolitische<br />

Themen ab Seite 9.<br />

09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 5


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EDITORIAL INHALT<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

Inhalt<br />

3 In eigener Sache – Der Präsident im Interview<br />

5 In eigener Sache – Brief des Kurienobmanns<br />

Intern<br />

10 News<br />

Interessante Ergebnisse liefert die Ärztinnenumfrage des Referats <strong>für</strong> Frauenpolitik.<br />

14 News<br />

Jörg Hofmann im Gespräch über die Agenden des Referats <strong>für</strong> ärztliche Seniorinnen und<br />

Senioren.<br />

17 News<br />

Eine Spende in der Höhe von fast 60.000 Euro konnte der Ärzteball <strong>für</strong> das MOMO<br />

Kinderpalliativzentrum lukrieren.<br />

18 News<br />

Die Novelle zum Primärversorgungsgesetz stößt in der Ärztekammer teilweise auf Kritik.<br />

22 Kammerbereich<br />

Coverstory<br />

26 Finanzausgleich – oder das wiederkehrende Jahr der schlechten Ideen<br />

Was der Finanzausgleich konkret mit dem Gesundheitssystem zu tun hat und wo die Gefahren<br />

<strong>für</strong> Patientinnen, Patienten, Ärztinnen und Ärzte lauern.<br />

Service<br />

30 Fortbildung, Vorträge, Tagungen, Symposien<br />

32 Informationen der Zahnärztekammer<br />

34 Steuer<br />

Bis dato fielen die Zinsen des Finanzamts nicht groß ins Gewicht. Seit der Erhöhung des<br />

Leitzinssatzes im Sommer letzten Jahres ändert sich das nun.<br />

35 Chronik<br />

Rückblick der „World Medical Football Championship“ in <strong>Wien</strong>.<br />

36 Recht<br />

Eine Spitalsärztin wehrte sich erfolgreich gegen eine Kündigung infolge eines einmaligen<br />

Fehlverhaltens.<br />

37 Bücher<br />

38 Kleinanzeigen<br />

IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, Körperschaft des öffentlichen Rechts, vertreten durch den<br />

Präsidenten, 1010 <strong>Wien</strong>, Weihburggasse 10–12, T 01/515 01, F 01/515 01-1289, Mail: pressestelle@aekwien.at. Redaktions vorsitz:<br />

Dr. Christoph Pelanek Redaktion: Mag. a Elisa Cavalieri (Chefin vom Dienst), Mag. a Kathrin McEwen, Dr. Hans-Peter Petutschnig,<br />

Benjamin Weiser, MA, Carla Constanceanu (Sekretariat). Verleger: MedTriX GmbH, Forum Schönbrunn, 1120<br />

<strong>Wien</strong>, Grünbergstraße 15, Stg. 1, T 01/54 600-0, F DW 710, Mail: at-office@medtrix.group. Abo verwaltung:<br />

Carla Constanceanu, T 01/515 01-1223, Mail: constanceanu@aekwien.at Anzeigenleitung: Fritz Tomaschek T 01/54 600-520,<br />

friedrich.tomaschek@medtrix.group. Anzeigensekretariat: Anita Radl, T 01/54 600-446, E-Mail: anita.radl@medtrix.group.<br />

Herstellung: Friedrich Druck & Medien GmbH, A-4020 Linz, Zamenhof straße 43–45, www.friedrichdruck.com.<br />

Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: www.aekwien.at/impressum<br />

Editorial<br />

Für Sie da<br />

Turbulenzen, Attacken,<br />

Eskalation, Konflikte –<br />

das sind Schlagworte,<br />

die zurzeit in medialen<br />

Berichterstattungen<br />

rund um die <strong>Wien</strong>er<br />

Ärztekammer immer<br />

wieder auftauchen.<br />

Was hängenbleibt, ist kein gutes Bild,<br />

sondern eine Verunsicherung unter<br />

den Kolleginnen und Kollegen, die sich<br />

eine starke, geeinte Standesvertretung<br />

wünschen. Das ist schade. Denn Fakt ist,<br />

dass die Ärztekammer trotz aller Negativschlagzeilen<br />

und Berichte über „interne<br />

Unstimmigkeiten“ ihre Arbeit macht und<br />

<strong>für</strong> ihre Mitglieder in sämtlichen Belangen<br />

da ist.<br />

Jüngstes Beispiel ist die Meldestelle des<br />

frauenpolitischen Referats in der Ärztekammer,<br />

an die sich Betroffene von Sexismus,<br />

Mobbing, Gewalt, Rassismus und Diskriminierung<br />

im Berufsalltag wenden können<br />

und die nun aufgewertet werden soll.<br />

Gerade Frauen bekommen Sexismus im<br />

ärztlichen Beruf besonders häufig zu<br />

spüren, sexistische Verhaltensmuster sind<br />

im Gesundheitssystem tief verankert. Die<br />

Ärztekammer hat es sich zum Ziel gesetzt,<br />

betroffene Kolleginnen zu unterstützen<br />

und da<strong>für</strong> zu sensibilisieren, wie man sich<br />

gegen Übertritte wehren kann und warum<br />

das so wichtig ist.<br />

Auch die zweite Auflage des vom Referat<br />

<strong>für</strong> Frauenpolitik organisierten Networking-Events<br />

„Ärztinnen:Connect“ hat<br />

sich dem Thema Sexismus in der Medizin<br />

gewidmet und Teilnehmerinnen die<br />

Möglichkeit geboten, über ihre persönlichen<br />

Erfahrungen zu berichten und sich<br />

untereinander auszutauschen. Näheres<br />

dazu erfahren Sie auf Seite 13.<br />

Darüber, was Ärztinnen bewegt und wo<br />

im beruflichen Setting Verbesserungsbedarf<br />

besteht, hat die Ärztekammer im<br />

März dieses Jahres eine große Umfrage<br />

gemacht. Was dabei herausgekommen ist,<br />

können Sie ab Seite 10 nachlesen.<br />

Viel Vergnügen beim Lesen der aktuellen<br />

Ausgabe!<br />

Ihr<br />

Christoph Pelanek<br />

09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 7


Schmerzbefreiter<br />

Mittwoch<br />

2024<br />

Zeit:<br />

15:30 Uhr<br />

ONLINE<br />

17. Januar<br />

DAS KREUZ MIT DEM KREUZ! – DIE MULTIMODALE BEHANDLUNG<br />

VON RÜCKENSCHMERZEN<br />

OÄ Dr. in Julia Zeiler, GZ Neubau <strong>für</strong> Physikalische Medizin der ÖGK<br />

21. Februar<br />

WAS HILFT, WAS HILFT NICHT? – NATURHEILKUNDLICHE METHODEN<br />

IN DER SCHMERZTHERAPIE<br />

Svetlana Geyrhofer, BA, DGKP, Fort- und Weiterbildung Schmerzmanagement, Geyrhofer KG<br />

20. März<br />

PHYSIOTHERAPIE RELOADED: MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN<br />

Bernhard Taxer, MSc (OMT), Physiotherapeut, Fachhochschule Joanneum, Graz<br />

17. April<br />

KOPFSCHMERZEN ALS ALARMSYMPTOM.<br />

WENN MEHR DAHINTER STECKT: ERKENNEN UND BEHANDELN<br />

Prim. Priv.-Doz. Dr. Nenad Mitrovic, Salzkammergutklinikum Vöcklabruck<br />

22. Mai<br />

NEUESTE ERKENNTNISSE AUS DER NEUROPHYSIOLOGIE:<br />

IMPLIKATIONEN FÜR DAS SCHMERZMANAGEMENT?<br />

Assoc. Prof. in Ruth Drdla-Schutting, PhD, Institut <strong>für</strong> Neurophysiologie,<br />

Medizinische Universität <strong>Wien</strong><br />

19. Juni<br />

SCHMERZTHERAPIE BEIM ÄLTEREN PATIENTEN<br />

– FALLBEISPIELE UND EMPFEHLUNGEN<br />

OÄ Dr. in Waltraud Stromer, Landesklinikum Horn, Past-Präsidentin der ÖSG<br />

18. September<br />

UNSERE KLEINSTEN: SCHMERZTHERAPIE BEI KINDERN<br />

OÄ Dr. in Brigitte Messerer, Universitätsklinik <strong>für</strong> Anästhesiologie und Intensivmedizin Graz<br />

16. Oktober<br />

ARBEITEN IM GRENZBEREICH – PALLIATIVVERSORGUNG AN DER SCHNITT-<br />

STELLE ZWISCHEN STATIONÄREM UND NIEDERGELASSENEM BEREICH<br />

OA Dr. Dietmar Weixler, MSc, Leiter des Palliativteams des Landesklinikums Horn,<br />

Präsident der OPG<br />

20. November<br />

DURCH DAS MESSER WIRD´S NICHT BESSER! GUTE UND<br />

SCHLECHTE INDIKATIONEN INDER ORTHOPÄDISCHEN CHIRURGIE<br />

OA Dr. Raphael Scheuer, Abt. <strong>für</strong> Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädisches Spital Speising<br />

11. Dezember<br />

VISZERALE SCHMERZEN UND FUNKTIONELLE STÖRUNGEN:<br />

WIE SAGE ICH ES MEINEN PATIENTEN?<br />

OA Dr. Ekkehard Schweitzer, DEAA, Abt. <strong>für</strong> Anästhesie, Intensivmedizin<br />

und Schmerztherapie, Klinik Hietzing<br />

Vorsitz, Organisation und Moderation: OA Dr. Ekkehard Schweitzer, DEAA<br />

Anmeldung:<br />

Unter www.aekwien.at/webinare finden Sie jeweils den aktuellen Link,<br />

um am Webinar teilzunehmen. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an<br />

fortbildung@aekwien.at.<br />

Viel Freude bei den Fortbildungen wünscht Ihnen Dr. Philipp Ubl,<br />

Leiter des Fortbildungsreferats.<br />

Für jedes Webinar werden Punkte im Rahmen<br />

der Diplomfortbildung der ÖÄK anerkannt.


NEWS INTERN<br />

<strong>Wien</strong>er Patientenombudsmann:<br />

Thomas Holzgruber folgt Franz Bittner<br />

Thomas Holzgruber ist neuer Patientenombudsmann<br />

der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>. Er<br />

folgt damit Franz Bittner nach, der nach mehr<br />

als zehnjähriger Tätigkeit sein Amt mit 31. August<br />

<strong>2023</strong> zurückgelegt hat. Holzgruber wird<br />

seine neue Aufgabe neben seiner Tätigkeit als<br />

Generalsekretär der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

erfüllen.<br />

Die Position eines Patientenombudsmanns in<br />

<strong>Wien</strong> wurde von der Ärztekammer im Frühjahr<br />

2013 geschaffen. Zu den Hauptaufgaben<br />

gehören die Entgegenname und Bearbeitung<br />

von Patientenbeschwerden sowie die Erteilung<br />

von Auskünften gegenüber Patientinnen<br />

und Patienten. Insbesondere betrifft das<br />

die Vermittlung bei Konflikten mit <strong>Wien</strong>er<br />

Ärztinnen und Ärzten, <strong>Wien</strong>er Gesundheitseinrichtungen<br />

und Spitälern, das Nachgehen<br />

von Patientenbeschwerden mit dem Versuch,<br />

Konfliktsituationen zu bereinigen, sowie die<br />

Aufklärung von Missverständnissen, Mängeln<br />

und Missständen.<br />

Holzgruber will gemäß diesen Richtlinien<br />

die erfolgreiche Arbeit Bittners fortsetzen<br />

und als Schnittstelle zwischen Ärztinnen und<br />

Ärzten sowie Patientinnen und Patienten – in<br />

enger Kooperation mit der <strong>Wien</strong>er Pflege-,<br />

Patientinnen- und Patientenanwaltschaft<br />

– fungieren. „Mir geht es darum, Patientenbeschwerden<br />

effizient zu bearbeiten, mit dem<br />

Versuch, individuelle Lösungen im Sinne der<br />

Patientinnen und Patienten zu erzielen sowie<br />

Abläufe im Gesundheitssystem zu erklären“,<br />

so Holzgruber.<br />

Eine gute Kommunikations- und Kooperationsbasis<br />

mit allen Stakeholdern im<br />

Gesundheitsbereich ist Holzgruber wichtig.<br />

Er werde dabei immer die Anliegen der Patientinnen<br />

und Patienten im Auge behalten,<br />

„insbesondere in Zeiten immer knapper<br />

werdender Ressourcen und Engpässen in<br />

der medizinischen Versorgung“. In diesem<br />

Sinne will er auch fortsetzen, was sein<br />

Vorgänger Franz Bittner „in vorbildlicher<br />

Weise“ aufgebaut hat. Holzgruber: „Ihm<br />

kann man nicht genug danken da<strong>für</strong>, was er<br />

in den letzten zehn Jahren in <strong>Wien</strong> <strong>für</strong> die<br />

Anliegen der Patientinnen und Patienten<br />

geleistet hat.“<br />

Die Patientenombudsstelle der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> bearbeitet jährlich zwischen 2.500<br />

und 3.000 Fälle. Erfreulich ist, dass zwei<br />

Drittel der eingelangten Fälle im Sinne der<br />

Patientinnen und Patienten positiv erledigt<br />

werden können.<br />

Einer Vielzahl von Beschwerden liegen<br />

Kommunikationsprobleme zugrunde.<br />

Generell lässt sich eine Zunahme der Beschwerden<br />

mit unterschiedlichsten Inhalten<br />

verzeichnen, wobei auch festzuhalten ist,<br />

Thomas Holzgruber ist neuer Patientenombudsmann<br />

der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>.<br />

dass die Patientenombudsstelle nicht nur<br />

mit Beschwerden über Ordinationen und<br />

Institute befasst wird. Eine große Anzahl<br />

an Beschwerden betrifft auch Spitäler, die<br />

Sozialversicherung sowie den Sozialbereich<br />

schlechthin. <br />

(hpp)<br />

Ausschreibungen <strong>für</strong> Einzel- und Gruppenpraxen <strong>für</strong> September <strong>2023</strong><br />

Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) schreibt gemäß § 7 der Richtlinie <strong>für</strong> die Auswahl und Invertragnahme von Vertragsärztinnen und<br />

-ärzten <strong>für</strong> Allgemeinmedizin und Vertragsfachärztinnen und -ärzten iVm § 6 Abs 1 Gesamtvertrag vom 1. Jänner 2011 sowie gemäß § 7 der<br />

Richtlinien <strong>für</strong> die Auswahl und Invertragnahme von Gesellschafterinnen und Gesellschaftern von Vertragsgruppenpraxen iVm § 9 Gruppenpraxengesamtvertrag<br />

vom 1. Jänner 2011 gemeinsam mit der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB), der Sozialversicherung<br />

der Selbstständigen (SVS), sowie der Kranken<strong>für</strong>sorgeanstalt der Stadt <strong>Wien</strong> (KFA <strong>Wien</strong>) im Einvernehmen mit der Ärztekammer <strong>für</strong><br />

<strong>Wien</strong> Vertragsarztstellen aus. Basierend auf den Änderungen der Reihungskriterien <strong>für</strong> Bewerbungen ab 1. Mai 2018 finden Sie die Ausschreibungen<br />

<strong>für</strong> Einzelpraxen sowie <strong>für</strong> Gruppenpraxen <strong>für</strong> September auf der Website der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> unter www.aekwien.at beziehungsweise unter<br />

www.aekwien.at/ausschreibungen-allgemeinmedizin und www.aekwien.at/ausschreibungen-fachärzte.<br />

Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte fristgerecht an:<br />

Standesführung und niedergelassene Ärzte<br />

Ärztinnen und Ärzte <strong>für</strong> Allgemeinmedizin<br />

Petra Rasovic<br />

1010 <strong>Wien</strong>, Weihburggasse 10-12<br />

E-Mail: bewerbung-am@aekwien.at<br />

Tel. <strong>für</strong> Fragen: 515 01/1272 DW<br />

Standesführung und niedergelassene Ärzte<br />

Fachärztinnen und Fachärzte<br />

Claudia Mayer<br />

1010 <strong>Wien</strong>, Weihburggasse 10-12<br />

E-Mail: bewerbung-fa@aekwien.at<br />

Tel. <strong>für</strong> Fragen: 515 01/ 1231 DW<br />

Die Richtlinien zur Invertragnahme und das Punktesystem finden Sie unter www.aekwien.at/reihungskriterien, die gesamtvertraglichen<br />

Bestimmungen unter https://www.aekwien.at/oegk und das Bewerbungsformular unter https://www.aekwien.at/formulare.<br />

Hinweis: Bitte beachten Sie das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz.<br />

09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 9


INTERN NEWS<br />

Ärztinnenumfrage<br />

Diskriminierung hat viele Gesichter<br />

Die viel zitierte „gläserne Decke“ bleibt ein Hindernis <strong>für</strong> viele Ärztinnen. Doch mit welchen<br />

Karrierehindernissen sehen sich die <strong>Wien</strong>er Ärztinnen konfrontiert? Was sind <strong>für</strong> sie die größten<br />

Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie? Und welche konkreten Erwartungen<br />

stellen sie an die Arbeit der Ärztekammer? Dies und was Ärztinnen in <strong>Wien</strong> außerdem beschäftigt,<br />

hat das Referat <strong>für</strong> Frauenpolitik der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer in einer Umfrage unter den<br />

<strong>Wien</strong>er Ärztinnen erfragt.<br />

Von Claudia Tschabuschnig et al.<br />

► Die Umfrage wurde im März<br />

<strong>2023</strong> an alle bei der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> geführten Ärztinnen<br />

versendet, insgesamt gingen im Zeitraum<br />

von zwei Wochen 1.337 Rückmeldungen<br />

ein. Inhaltlich befasste sich<br />

die Umfrage mit den Themen Networking<br />

und Empowerment, Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie sowie Gleichberechtigung<br />

am Arbeitsplatz. Dabei<br />

zeigte sich, dass Ungleichbehandlung<br />

im Arbeitsalltag aufgrund der Geschlechtszugehörigkeit<br />

noch immer ein<br />

weitverbreitetes Problem darstellt. Mit<br />

69 Prozent gaben mehr als zwei Drittel<br />

der Teilnehmerinnen an, diesbezüglich<br />

Diskriminierung im beruflichen Alltag<br />

erfahren zu haben. Diese gehe laut den<br />

vorliegenden Ergebnissen vor allem von<br />

Vorgesetzten (54 Prozent), Patientinnen<br />

und Patienten (43 Prozent) sowie Kolleginnen<br />

und Kollegen (37 Prozent) aus.<br />

Dauernd und unbewusst<br />

„Diskriminierung findet in allen Bereichen<br />

statt“ und „passiert dauernd<br />

und unbewusst“, so die Rückmeldungen<br />

der befragten Ärztinnen. Andere<br />

Stimmen bestärken den Eindruck<br />

von struktureller Benachteiligung und<br />

einem fehlenden Bewusstsein <strong>für</strong> Sexismus,<br />

welche zu „täglicher, offener<br />

Diskriminierung“ führten. Diese könne<br />

verschiedene Formen annehmen, von<br />

geringschätzenden (69 Prozent erlebten<br />

dies) beziehungsweise anzüglichen Bemerkungen<br />

(65 Prozent), unangebrachten<br />

Berührungen (31 Prozent) hin zu<br />

sexuellen Übergriffen (3 Prozent). Die<br />

Befragten berichten auch von subtiler<br />

Benachteiligung, wenn vergleichsweise<br />

wenig Förderung in der beruflichen<br />

Tätigkeit durch Vorgesetzte erfolgt (50<br />

Strukturelle<br />

Benachteiligungen<br />

können<br />

subtil<br />

sein, wenn<br />

Ärztinnen<br />

zum Beispiel<br />

weniger<br />

zugetraut<br />

wird als<br />

männlichen<br />

Kollegen.<br />

Prozent) oder interessante Positionen<br />

vorzugsweise an männliche Kollegen<br />

vergeben werden (51 Prozent).<br />

Deutlich unterrepräsentiert<br />

Knapp die Hälfte des ärztlichen Personals<br />

ist weiblich. Wirft man einen<br />

Blick auf einzelne Hierarchieebenen,<br />

wird allerdings deutlich, dass sich dies<br />

nicht auf den Führungsebenen widerspiegelt.<br />

Hier sind Frauen deutlich unterrepräsentiert:<br />

Nur 14,3 Prozent aller<br />

Abteilungsleitungen der öffentlichen<br />

Krankenanstalten und 18,8 Prozent<br />

der ärztlichen Direktionen öffentlicher<br />

und privater Krankenanstalten sind<br />

weiblich besetzt (Frauen in der Medizin,<br />

2021). Die geringe Anzahl von Frauen<br />

in medizinischen Führungspositionen<br />

hat zur Folge, dass Ärztinnen mit Karriereambitionen<br />

nur wenige gleichgeschlechtliche<br />

Rollenvorbilder haben<br />

und das Bild von ärztlichen Führungs-<br />

Ich befand mich aufgrund meiner Geschlechtszugehörigkeit<br />

schon einmal in der<br />

Situation von Ungleichbehandlung<br />

im Zuge meiner ärztlichen Tätigkeit.<br />

26%<br />

4%<br />

70%<br />

Ja Nein Keine Antwort<br />

kräften in der Wahrnehmung noch immer<br />

männlich geprägt ist.<br />

Mangelnde Unterstützung<br />

Strukturelle Benachteiligungen können<br />

subtil sein, wenn Ärztinnen zum<br />

Beispiel weniger zugetraut wird als<br />

männlichen Kollegen, oder offenkundig,<br />

beispielsweise durch Kettenverträge,<br />

die im Falle einer Schwangerschaft<br />

schlicht auslaufen. Den Ergebnissen<br />

der Umfrage zufolge verstärkt sich diese<br />

Ungleichbehandlung noch, wenn Ärztinnen<br />

Kinder bekommen: 67 Prozent<br />

der Befragten stimmten beim Thema<br />

Familienplanung der Aussage zu, dass<br />

Ärztinnen durch Kinder im Durchschnitt<br />

größere Karriereeinbußen haben<br />

als Männer. Aufgrund langer, unregelmäßiger<br />

Arbeitszeiten, Wochenend-,<br />

Feiertags- und Nachtdiensten sowie der<br />

geringen Möglichkeiten zu Teilzeitanstellungen<br />

stellt die Medizin insgesamt<br />

besondere Herausforderungen an ärztliches<br />

Personal mit Kindern. Passend<br />

dazu wird auch die mangelnde Verfügbarkeit<br />

von Kinderbetreuung von 59 Prozent<br />

der Befragten als Karrierehindernis<br />

angesehen. Darüber hinaus zählen <strong>für</strong><br />

die teilnehmenden Ärztinnen vor allem<br />

Stress beziehungsweise zeitlicher Druck<br />

(62 Prozent), fehlendes Verständnis des<br />

beruflichen Umfeldes gegenüber familiären<br />

Verpflichtungen (45 Prozent), ausgeprägte<br />

hierarchische Strukturen (34<br />

Prozent) und finanzielle Unsicherheit<br />

(34 Prozent) zu den wichtigsten Herausforderungen<br />

bei der Vereinbarkeit von<br />

Beruf und Familie.<br />

Finanzielle Einbußen<br />

Finanzielle Einbußen beginnen meist<br />

schon im Vorfeld einer Geburt, wenn<br />

10 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>


NEWS INTERN<br />

Grafiken: Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

90.00%<br />

80.00%<br />

70.00%<br />

60.00%<br />

50.00%<br />

40.00%<br />

30.00%<br />

20.00%<br />

10.00%<br />

0.00%<br />

Kollegin/<br />

Kollege<br />

aufgrund der Schwangerschaft Zulagen<br />

<strong>für</strong> Nacht-, Wochenend- und<br />

Feiertagsdienste, die einen substanziellen<br />

Anteil des Gehaltes entsprechen,<br />

meistens ersatzlos wegfallen.<br />

In vielen Krankenanstalten ist zudem<br />

nicht einheitlich geregelt, welche konkreten<br />

Tätigkeiten nach Bekanntgabe<br />

der Schwangerschaft an der jeweiligen<br />

Abteilung zulässig sind. Vor diesem<br />

Hintergrund ist verständlich, dass sich<br />

eine Mehrheit der Befragten (83,15<br />

Prozent) <strong>für</strong> eine Erarbeitung von<br />

konkreten Empfehlungen durch die<br />

Ärztekammer ausspricht. Insbesondere<br />

besteht der Wunsch, auch nach<br />

Bekanntgabe der Schwangerschaft<br />

nach eigenem Ermessen entscheiden<br />

zu können, ob Patientenkontakt erwünscht<br />

ist oder nicht. Auch sollte<br />

die Möglichkeit von anrechenbaren<br />

Fortbildungen während der Karenzzeit<br />

und die Möglichkeit eines Wiedereinstiegsprogramms<br />

nach längerer Karenzzeit<br />

geschaffen werden.<br />

Auch Männer betroffen<br />

Allerdings gaben einige Teilnehmerinnen<br />

zu bedenken, dass berufliche<br />

Nachteile auch Kinderlose betreffen<br />

können, wenn zum Beispiel von diesen<br />

erwartet würde, Dienste während der<br />

Ferienzeit und Feiertagen umso häufiger<br />

zu übernehmen. Und auch wenn<br />

Familienpolitik in Österreich von vielen<br />

als Frauenpolitik verstanden wird,<br />

würden auch Männer <strong>für</strong> eine aktive<br />

Rolle bei der Familienplanung diskriminiert.<br />

So berichtete eine Teilnehmerin<br />

im Rahmen der offenen Fragen:<br />

Von wem ging die Ungleichbehandlung aus?<br />

(mehrere Antworten möglich)<br />

Vorgesetze<br />

Person<br />

Patientin/<br />

Patient<br />

Social Media Keine Angabe Sonstiges<br />

„In meinem Bereich habe ich erlebt,<br />

dass ein männlicher Kollege vom Vorgesetzten<br />

‚gemobbt‘ wurde, weil er in<br />

Karenz ging“.<br />

Fehlende Netzwerke<br />

Laut den Ergebnissen der Umfrage<br />

ist auch das eigene „schlechte Gewissen“<br />

sowie das Gefühl „den eigenen<br />

Ansprüchen nicht zu entsprechen“,<br />

<strong>für</strong> die Mehrheit der teilnehmenden<br />

Ärztinnen ein Thema. Hier könnten<br />

Workshops <strong>für</strong> mehr Empowerment<br />

helfen, lautet einer der Schlüsse des<br />

Frauenreferats. Diese würde laut den<br />

vorliegenden Angaben die Mehrheit<br />

der Befragten <strong>für</strong> nützlich ansehen<br />

ebenso wie Networking-Events speziell<br />

<strong>für</strong> Ärztinnen. Dass ein Mangel an beruflichen<br />

Netzwerken ein Karrierehindernis<br />

darstellt, bestätigten darüber hinaus<br />

40 Prozent der Befragten. „Unsere<br />

Eventreihe ‚Ärztinnen:Connect‘, die<br />

aktuell dreimal im Jahr stattfindet, soll<br />

dem entgegenwirken und die Möglichkeit<br />

bieten, berufliche Erfahrungen zu<br />

teilen, sich gegenseitig zu unterstützen<br />

und Ärztinnen untereinander besser zu<br />

vernetzen“, so Antonia Greb, Leiterin<br />

des Referates <strong>für</strong> Frauenpolitik (mehr<br />

auf Seite 19).<br />

Support von der Kammer<br />

Darüber hinaus wünschen sich die<br />

Teilnehmerinnen der Umfrage mehr<br />

Unterstützung im juristischen, speziell<br />

arbeitsrechtlichen Bereich seitens<br />

der Ärztekammer. Hilfreich sehen die<br />

Teilnehmerinnen hier eine Servicestelle<br />

zur direkten Kontaktaufnahme,<br />

Insgesamt<br />

will das<br />

Frauenreferat<br />

die<br />

Ergebnisse<br />

in weitere<br />

Projekte<br />

einfließen<br />

lassen.<br />

Fact Box<br />

eine Online-Informationsplattform<br />

und regelmäßige Veranstaltungen zu<br />

den entsprechenden Themen. Um<br />

dieser Erwartung zu begegnen, plant<br />

das Frauenreferat eine Rubrik über die<br />

FAQ zu allen Themen rund um Mutterschutz,<br />

Karenz, Elternteilzeit und<br />

ein on demand-Angebot <strong>für</strong> die Informationsveranstaltung<br />

„Hallo Baby“<br />

zu rechtlichen und finanziellen Aspekten.<br />

„Aufgrund der großen Nachfrage<br />

rund um das Thema Familienplanung<br />

haben wir uns entschieden,<br />

FAQs auszuarbeiten und ‚Hallo Baby‘<br />

on demand <strong>für</strong> alle unsere Mitglieder<br />

anzubieten” bestätigt Julia Harl, die<br />

sich ebenfalls im Referat <strong>für</strong> Frauenpolitik<br />

engagiert.<br />

Insgesamt will das Frauenreferat die<br />

Ergebnisse der Ärztinnenumfrage in<br />

weitere Projekte einfließen lassen.<br />

Auch die Antworten der offenen Fragen<br />

wurden aufmerksam gelesen. „Wir<br />

bedanken uns noch einmal <strong>für</strong> die rege<br />

Teilnahme und werden die Ergebnisse<br />

<strong>für</strong> zukünftige Themen verwenden.<br />

Selbstverständlich werden wir die<br />

zahlreichen offenen Antworten berücksichtigen,<br />

um die Bedürfnisse der<br />

Kolleginnen sowie ihre an uns gestellten<br />

Erwartungen aufzunehmen und<br />

umzusetzen“, so Nina Böck vom Referat<br />

<strong>für</strong> Frauenpolitik abschließend. <br />

Das im Zuge der Ärztekammerwahl <strong>2023</strong> gegründete<br />

Referat <strong>für</strong> Frauenpolitik hat sich vor allem die Kernpunkte<br />

Vernetzung, Empowerment, Gleichberechtigung<br />

und Gendergerechtigkeit auf die Fahnen geschrieben.<br />

Erste Projekte des Referats wurden bislang gut angenommen<br />

wie die regelmäßig stattfindenden Networking-Events<br />

„Ärztinnen:Connect“, die Ärztinnen einen<br />

Rahmen bieten sollen, um sich besser zu vernetzen,<br />

und der Ausbau der Ombudsstelle der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, um Fälle von Sexismus vertraulich melden zu<br />

können.<br />

Zur Stichprobe: Von den 1337 teilnehmenden Ärztinnen<br />

waren 1158 ausgebildete Allgemeinmedizinerinnen<br />

und Fachärztinnen, 260 Teilnehmerinnen in Ausbildung.<br />

Mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen (55,20<br />

Prozent) sind derzeit vollzeitbeschäftigt. Insgesamt<br />

889 Teilnehmerinnen sind angestellte Ärztinnen, 396<br />

Teilnehmerinnen sind im niedergelassenen Bereich tätig,<br />

26,25 Prozent gehen einer Teilzeitbeschäftigung nach.<br />

Mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen (59,76 Prozent)<br />

haben Kinder. Der Großteil der Kinder befindet sich im<br />

betreuungspflichtigen Alter und 120 Teilnehmerinnen<br />

sind alleinerziehend.<br />

09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 11


2024 ONLINE<br />

Zeit: 16:30-18:00Uhr<br />

29.<br />

01.<br />

26.<br />

02.<br />

18.<br />

03.<br />

22.<br />

04.<br />

27.<br />

05.<br />

24.<br />

06.<br />

30.<br />

09.<br />

21.<br />

10.<br />

16.<br />

12.<br />

SPORT BEI METABOLISCHEN VERÄNDERUNGEN<br />

OA Dr. Phillip Lopatka, Universitätsklinikum Krems, Innere Medizin 1, Stoffwechselambulanz<br />

DIABETES UND PSYCHIATRISCHE ERKRANKUNGEN –<br />

EINE FOLGENSCHWERE KOMBINATION?<br />

Mag. a Dr. in Diana Lebherz-Eichinger, PhD, Internistisches Zentrum, Klinik Penzing<br />

WORAN WIR ÖFTER DENKEN SOLLTEN: FAMILIÄRE HYPERCHOLESTERINÄMIE, LP(A)<br />

OA Dr. Florian Höllerl, Klinik Landstraße, Lipidambulanz der 1. Med. Abt. mit Diabetologie,<br />

Endokrinonogie und Nephrologie<br />

ÖKOLOGISCHE ASPEKTE VON DIABETES UND DIABETESTHERAPIE<br />

Priv.-Doz. DDr. Felix Aberer, Universitätsklinik <strong>für</strong> Innere Medizin, MedUni Graz,<br />

Klinische Abteilung <strong>für</strong> Endokrinologie und Diabetologie<br />

LDL INFLUENCER<br />

Priv.-Doz. Dr. Christoph Weiser, LKH <strong>Wien</strong>er Neustadt, 2. Med. Abteilung <strong>für</strong> Kardiologie und Nephrologie<br />

WIE TRAINIERE ICH DEN METABOLISCHEN PATIENTEN?<br />

DER MUSKEL ALS METABOLISCHES ORGAN<br />

Prim. Dr. Ralf Harun Zwick, Ärztlicher Leiter Ambulante Internistische Rehabilitation, Therme <strong>Wien</strong> Med<br />

OSTEOPOROSE BEI STOFFWECHSELKRANKHEITEN<br />

OÄ Dr. in Maya Thun, Privatklinik Rudolfinerhaus, Osteoporoseambulanz und Ordination in 1010 <strong>Wien</strong><br />

DIABETES BEI KINDERN UND JUGENDLICHEN -<br />

FRÜH ERKENNEN, GUT BEHANDELN<br />

OÄ Dr. in Gabriele Berger, Kinderambulanz, ÖGK Mein Gesundheitszentrum Floridsdorf<br />

EISENSTOFFWECHSEL<br />

OA Dr. Roland Edlinger, KH Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel, 3. Med. Abt. mit Stoffwechselerkrankungen<br />

und Nephrologie, Karl-Landsteiner-Institut f. Stoffwechselerkrankungen und Nephrologie, <strong>Wien</strong><br />

Vorsitz, Organisation<br />

& Moderation:<br />

OA Dr. Helmut Brath<br />

Mein Gesundheitszentrum<br />

Favoriten, 1100 <strong>Wien</strong><br />

Anmeldung:<br />

Unter www.aekwien.at/webinare finden Sie jeweils den aktuellen<br />

Link, um am Webinar teilzunehmen. Bei Fragen wenden<br />

Sie sich gerne an fortbildung@aekwien.at.<br />

Viel Freude bei den Fortbildungen wünscht Ihnen Dr. Philipp Ubl, Leiter des Fortbildungsreferats.<br />

Für jedes Webinar werden Punkte im Rahmen<br />

der Diplomfortbildung der ÖÄK anerkannt.


NEWS INTERN<br />

Sexismus im beruflichen Alltag: Volle Unterstützung <strong>für</strong> Ärztinnen<br />

In einem Artikel in der Zeitung Die Presse<br />

(Online-Version vom 19.08.) beschreiben<br />

Anna-Christina Kichler, stellvertretende Obfrau<br />

Sektion Turnusärzte der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, Antonia Greb und Julia Harl, 1.<br />

und 2. Leiterin des Referats <strong>für</strong> Frauenpolitik<br />

der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, gemeinsam mit<br />

vier weiteren Kolleginnen ein erschütterndes<br />

System aus strukturellem Sexismus und<br />

stark hierarchisch geprägten Krankenhausorganisationen<br />

in Österreich mit männlich<br />

dominierten Machtverhältnissen.<br />

Darunter fallen offensichtlich unzulässige<br />

Vorgehensweisen wie beispielsweise Fragen<br />

nach der Familienplanung von Bewerberinnen<br />

oder auch Grenzüberschreitungen im<br />

Graubereich, die zwar nicht strafbar sind, von<br />

den Betroffenen aber nur selten zur Sprache<br />

gebracht werden. Das wollen die Ärztinnen<br />

ändern. „Struktureller Sexismus im Spital, in<br />

der Medizin generell, ist ein großes Problem,<br />

über das bislang laut geschwiegen wurde. Jede<br />

und jeder im Gesundheitssystem kennt derartige<br />

Vorfälle, doch aufgrund fehlender Sanktionsmechanismen<br />

passiert oft nichts. Deshalb<br />

wollen wir endlich Awareness schaffen und<br />

den Weg <strong>für</strong> eine Verbesserung innerhalb<br />

dieses Systems bereiten“, sagt Kichler.<br />

Harl betont: „Sexistische Verhaltensmuster<br />

im Gesundheitssystem sind tief verankert<br />

und zeigen sich in verschiedensten Formen,<br />

beispielsweise auch gegenüber Müttern<br />

und werdenden Müttern. Ein Ausfall durch<br />

Schwangerschaft ist <strong>für</strong> viele Vorgesetzte<br />

leider immer noch Anlass, engagierte Ärztinnen<br />

niederzumachen.“<br />

Die drei Funktionärinnen wollen die bestehende<br />

Meldestelle des frauenpolitischen<br />

Referats in der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> ausbauen.<br />

„Es geht auch darum, Kolleginnen zu<br />

zeigen, dass es Möglichkeiten gibt, Übertritte<br />

zu melden – unter der Garantie, dass der eigene<br />

Name anonym bleibt. Viele wissen das gar<br />

nicht“, sagt Greb. Unter der E-Mail-Adresse<br />

ombudsstelle@aekwien.at besteht die<br />

Möglichkeit der Meldung entsprechender<br />

Vorfälle in den Bereichen Sexismus,<br />

Mobbing, Gewalt, Rassismus und Diskriminierung.<br />

Greb weiter: „Wichtig ist uns, dass die<br />

Meldestelle aufgewertet wird und es nicht<br />

nur darum geht, Fälle zu kommunizieren,<br />

sondern auch konkret Hilfestellungen anzubieten.“<br />

<br />

Ärztinnen:Connect 2<br />

Frauennetzwerk(en)<br />

► Das zweite Networking-Event des Referats<br />

<strong>für</strong> Frauenpolitik der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> am 24. August <strong>2023</strong> war wieder ein voller<br />

Erfolg. Die ersten 100 Plätze waren innerhalb<br />

von 24 Stunden ausgebucht und über 150 Medizinerinnen<br />

kamen auf die Warteliste. Diesmal<br />

gab es eine angeregte Diskussion zum Thema<br />

„Sexismus in der Medizin“ im Radisson Red Hotel,<br />

wo viele Teilnehmerinnen über ihre persönlichen<br />

Erfahrungen berichteten. Weitere werden<br />

ab sofort auf Instagram unter dem Stichwort<br />

„MedToo“ gesammelt. Das dritte Netzwerktreffen<br />

ist bereits in Planung und soll im November<br />

stattfinden, diesmal zum Thema „Gewalt gegen<br />

Frauen und Jugendliche“. <br />

Die drei Ärztinnen des Frauenreferats Nina Böck, Antonia Greb und Julia Harl beim zweiten Frauennetzwerktreffen<br />

Ärztinnen:Connect.<br />

Fotos: Stefan Seelig<br />

An diesem Abend gab es angeregte Diskussionen,<br />

auch mit den Teilnehmerinnen am Podium.<br />

Viele der Anwesenden teilten auf kleinen Kärtchen selbst<br />

erlebte Geschichten über Sexismus.<br />

Diesmal sprach Nina Böck mit Eva Atzmüller (Gleichbehandlungsbeauftragte<br />

des WIGEV), Britta Blumencron<br />

(Expertin <strong>für</strong> Gesundheitskommunikation) und Miriam<br />

Steiner-El Agrebi (Initiatorin der Plattform Oida it‘s<br />

sexism) über Sexismus in der Medizin.<br />

09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 13


INTERN NEWS<br />

Referat <strong>für</strong> ärztliche Seniorinnen und Senioren<br />

„Es findet gerade ein Umbruch statt“<br />

Jörg Hofmann ist seit 2022 <strong>für</strong> das Referat „Ärztliche Seniorinnen und Senioren“ zuständig. Im Gespräch<br />

spricht er über die Zielgruppe des Referats, die Unterschiede zwischen Ärztinnen und Ärzten<br />

beim Pensionsantritt, wie es mit der Pensionsanpassung beim Wohlfahrtsfonds aussieht und warum<br />

zwischen den Generationen gegenseitiger Respekt und Wertschätzung notwendig sind.<br />

Von Kathrin McEwen<br />

► <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Können Sie<br />

das Referat <strong>für</strong> ärztliche Seniorinnen<br />

und Senioren kurz vorstellen?<br />

Hofmann: Wir sind acht Kolleginnen<br />

und Kollegen aus unterschiedlichen<br />

Gruppierungen der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer<br />

und kümmern uns um alle Angelegenheiten,<br />

die ärztliche Seniorinnen<br />

und Senioren betreffen. Für uns sind<br />

das alle Kolleginnen und Kollegen, die<br />

beginnen, sich <strong>für</strong> einen neuen Lebensabschnitt<br />

vorzubereiten und sich<br />

folgende Fragen stellen: Wann gehe ich<br />

zu welchen Bedingungen in Pension?<br />

Was bedeutet das <strong>für</strong> mich als Ärztin<br />

oder Arzt und wie geht es <strong>für</strong> mich persönlich<br />

weiter? Was wir derzeit besonders<br />

im Bereich des Wohlfahrtsfonds<br />

sehen, ist ein unterschiedliches Pensionierungsverhalten<br />

bei Frauen und<br />

Männern.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Inwiefern?<br />

Hofmann: Das gesetzliche Pensionsantrittsalter<br />

von Frauen wird ja bekanntlich<br />

schrittweise bis 2032 angehoben<br />

und ist dann bei Frauen und Männern<br />

gleich. Daher gehen angestellte<br />

Ärztinnen derzeit im Schnitt deutlich<br />

früher in Pension als ihre männlichen<br />

Kollegen. Es liegt aber auch an einer<br />

unterschiedlichen Lebensgestaltung<br />

der Geschlechter, weil Frauen auch bei<br />

der Zurücklegung von Kassenverträgen<br />

deutlich früher dran sind.<br />

„Man lebt<br />

das Leben<br />

vorwärts,<br />

aber man<br />

versteht es<br />

oft erst rückwärts.“<br />

den Ruhestand gehen. Der zweite Bereich<br />

ist ganz gut mit dem Überbegriff<br />

„Weiterarbeiten nach dem Erreichen<br />

des gesetzlichen Pensionsalters“ zu<br />

verstehen. Einerseits gibt es momentan<br />

Mangelfächer, bei denen es an Medizinerinnen<br />

und Medizinern fehlt, und<br />

andererseits gibt es viele Kolleginnen<br />

und Kollegen, die sich fit fühlen und<br />

gerne weiterarbeiten möchten. Wissenschaftliche<br />

Daten belegen auch,<br />

dass längeres Arbeiten neben anderen<br />

positiven Aspekten auch eine Demenzprophylaxe<br />

sein kann.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wie lange kann<br />

man als Ärztin oder Arzt eigentlich arbeiten?<br />

Hofmann: In den <strong>Wien</strong>er Gemeindespitälern<br />

und an der MUW kann<br />

man generell bis 65 arbeiten. Es gibt<br />

aber Einzelfälle, in denen Kolleginnen<br />

Jörg Hofmann: „Eine der Aufgaben des<br />

Wohlfahrtsfonds und natürlich auch unseres<br />

Referats ist, darauf hinzuweisen, dass die<br />

Pension alle angeht, auch die heute erst<br />

dreißigjährigen Kolleginnen und Kollegen.“<br />

oder Kollegen, die pragmatisiert in<br />

Pension gehen, als Vertragsbedienstete<br />

<strong>für</strong> zwanzig Stunden weiterarbeiten<br />

können. Das ist noch die Ausnahme,<br />

aber es findet gerade ein Umbruch<br />

statt. Fairerweise muss ich aber anmerken,<br />

dass junge Kolleginnen und<br />

Kollegen solche Fälle bisweilen durchaus<br />

kritisch sehen, weil sie vielleicht<br />

dadurch das Gefühl bekommen, in ihrem<br />

Karriereweg ausgebremst zu werden.<br />

Im Idealfall sollten natürlich die<br />

engagierten älteren Kolleginnen und<br />

Kollegen <strong>für</strong> Ausbildungstätigkeiten<br />

zur Verfügung stehen und ihr Wissen<br />

weitergeben.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Was würden Sie<br />

sich denn von den jüngeren Kolleginnen<br />

und Kollegen wünschen und was glauben<br />

Sie, wünschen sich jüngere von älteren<br />

Kolleginnen und Kollegen?<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wo setzen Sie die<br />

Schwerpunkte des Referats?<br />

Hofmann: Das sind vor allem zwei<br />

bedeutende Bereiche. Der eine ist innerhalb<br />

der Ärztekammer der Wohlfahrtsfonds<br />

und die Sicherung der Pensionen,<br />

dass es hier zu keinen weiteren<br />

nachteiligen Entwicklungen <strong>für</strong> die<br />

Kolleginnen und Kollegen kommt, die<br />

bereits in Pension sind oder gerade in<br />

14 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>


NEWS INTERN<br />

Hofmann: Man lebt das Leben vorwärts,<br />

aber man versteht es oft erst rückwärts<br />

– dieser Spruch fällt mir in diesem<br />

Zusammenhang ein. Es ist momentan<br />

ein breit diskutiertes Phänomen, das<br />

auch weit über die Medizin hinausgeht.<br />

Die Lebenseinstellung und die Wertigkeit<br />

der Arbeit als Beitrag <strong>für</strong> ein gelungenes<br />

Leben haben sich in den letzten<br />

Jahren sehr stark verändert. Früher wurden<br />

ausschließlich 25-Stunden-Dienste<br />

geleistet, und mancher Marathondienst<br />

hat von Samstagfrüh bis Montagnachmittag<br />

gedauert. Die jüngere Generation<br />

ist heute in manchen Fächern mit<br />

12,5-Stunden-Diensten hochzufrieden.<br />

Ich würde mir bei dieser Diskussion einen<br />

wertschätzenden und respektvollen<br />

Umgang von beiden Seiten wünschen.<br />

Also auch die Jungen sollen sehen, dass<br />

die älteren Medizinerinnen und Mediziner<br />

hier ihre eigenen Defizite beklagen<br />

und sie – auch aufgrund fehlender gesetzlicher<br />

Schutzmaßnahmen – ein ganz<br />

anderes Arbeitsumfeld hatten. Früher<br />

musste man teilweise Jahre warten, um<br />

überhaupt einen Turnusplatz zu bekommen,<br />

heute gibt es viele Fächer, in denen<br />

Sie sich einen Ausbildungsplatz aussuchen<br />

können – das sind einfach völlig<br />

verschiedene Voraussetzungen, und hier<br />

braucht es gegenseitigen Respekt und<br />

Wertschätzung.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wie sieht es eigentlich<br />

bei der Zuverdienstgrenze bei pensionierten<br />

Ärztinnen und Ärzten aus? Gibt<br />

es eine solche?<br />

Hofmann: Es gibt eine steuerrechtliche<br />

Seite, die es zu bedenken gilt.<br />

Wenn die Ordination an die Nachfolge<br />

übergeben wird und die Investitionen<br />

abgelöst werden, ist das steuerlich begünstigt,<br />

wenn man <strong>für</strong> eine bestimmte<br />

Zeit kein ärztliches Einkommen hat.<br />

Darüber hinaus gibt es keine Zuverdienstgrenze.<br />

Wir hatten aber ein ganz<br />

anderes Thema beim Wohlfahrtsfonds,<br />

das demnächst im der Erweiterten<br />

Vollversammlung gelöst werden soll.<br />

Es soll ein neues Modell der „Ruhensbestimmungen“<br />

umgesetzt werden.<br />

Damit wird mit dem Pensionsbezug ab<br />

Erreichen des 65. Lebensjahres künftig<br />

auch ein Weiterarbeiten im Dienstverhältnis<br />

beziehungsweise mit allen<br />

Kassenverträgen möglich sein – bisher<br />

unterband eine Anstellung sowie ein<br />

Kassenvertrag einen Bezug der Wohlfahrtsfondspension.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wenn Sie das Thema<br />

Wohlfahrtsfonds ansprechen, wie<br />

sieht es denn da mit der Thematik Pensionsanpassung<br />

aus? Was sind hier die<br />

Forderungen des Referats?<br />

Hofmann: In diesem Jahr betrug die<br />

Pensionserhöhung drei Prozent, das<br />

war zwar der zweitbeste Abschluss aller<br />

Wohlfahrtsfonds der neun Landesärztekammern.<br />

Mit der Inflationsrate<br />

von fast neun Prozent im Jahr 2022<br />

haben wir jedoch klar einen Verlust<br />

eingefahren. Daher haben wir mit<br />

dem Verwaltungsausschussvorsitzenden<br />

(Michael Lazansky, Anm.) <strong>für</strong> das<br />

Jahr 2024 eine andere Vorgangsweise<br />

angedacht, da gibt es auch schon gute<br />

Vorgespräche. Der Weg ist sehr konsensuell,<br />

und ich hoffe, wir schaffen<br />

unser Vorhaben, zumindest die Inflation<br />

künftig in vollem Umfang abgegolten<br />

zu bekommen. Wichtig ist<br />

in diesem Zusammenhang auch der<br />

Generationenvertrag. Als der Wohlfahrtsfonds<br />

vor 35 Jahren fast pleite<br />

war, haben nicht nur die damaligen<br />

Pensionistinnen und Pensionisten<br />

durch das Einfrieren der Pension über<br />

Jahrzehnte, sondern auch genau jene<br />

Generation von Kolleginnen und<br />

Kollegen, die aktuell ihren Ruhestand<br />

antreten, durch die Leistung der sogenannten<br />

„Altlast“ das System nachhaltig<br />

saniert. Bis 2014 wurden insgesamt<br />

195 Millionen Euro an Altlast geleistet<br />

Aufgaben und Ziele des Referats<br />

<strong>für</strong> ärztliche Seniorinnen und<br />

Senioren<br />

• Vertretung der Interessen der ärztlichen Generation<br />

60plus in allen Belangen, die im Zusammenhang mit<br />

Pensionsleistungen aus dem Wohlfahrtsfonds bestehen.<br />

Hier vor allem enge Zusammenarbeit mit dem<br />

Verwaltungsausschuss des Wohlfahrtsfonds.<br />

• Vorhalteleistung des Referats als Informationsdrehscheibe<br />

bei allen Anfragen aus der Zielgruppe.<br />

• Umsetzung politischer Anliegen <strong>für</strong> die Zielgruppe, wie<br />

beispielsweise die Möglichkeit, bei individuellem Interesse<br />

in den Bereichen MedUni <strong>Wien</strong> und WIGEV über<br />

das gesetzliche Pensionsantrittsalter hinaus ärztlich<br />

tätig sein zu können.<br />

• Organisation von Veranstaltungen <strong>für</strong> die Zielgruppe<br />

• Mitglieder: Andreas Brezina, Sylvia Perl-Convalexius,<br />

Klaus Frohner, Christoph Gisinger, Anna C. Hauser,<br />

Peter Harmuth, Karl Jungbauer<br />

Kontakt: baldecchi@aekwien.at<br />

„Die Lebenseinstellung<br />

und die<br />

Wertigkeit<br />

der Arbeit<br />

als Beitrag<br />

<strong>für</strong> ein<br />

gelungenes<br />

Leben haben<br />

sich in<br />

den letzten<br />

Jahren sehr<br />

stark verändert.“<br />

– ich persönlich habe beispielsweise<br />

35.000 Euro dazu beigetragen. Es ist<br />

daher essenziell, dass das Vertrauen<br />

in nachhaltige künftige Pensionserhöhungen<br />

nicht enttäuscht wird.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Hier eine Ausgewogenheit<br />

zu finden, ist sicherlich mit vielen<br />

Gesprächen verbunden und einem notwendigen<br />

gegenseitigen Verständnis?<br />

Hofmann: Das ist mit vielen Gesprächen<br />

verbunden – ganz generell im<br />

Wohlfahrtsfonds. Je jünger die Kolleginnen<br />

und Kollegen sind, desto weniger<br />

erkennen sie die Sinnhaftigkeit<br />

eines solchen Versorgungswerks. Je<br />

näher sie sich der Pension annähern,<br />

desto eher schauen sie schon, wie<br />

viel kriege ich denn da wirklich raus?<br />

Wenn Ärztinnen und Ärzte dann in<br />

Pension gehen, sind sie natürlich interessiert,<br />

diese auch gesichert und<br />

wertgesichert weiter zu erhalten. Aus<br />

Sicht des Vertreters der Seniorinnen<br />

und Senioren wäre es also sinnvoll,<br />

wenn auch pensionierte Kolleginnen<br />

und Kollegen Mitglieder der Kammer<br />

bleiben und dadurch mitbestimmen<br />

können. Eine der Aufgaben des Wohlfahrtsfonds<br />

und natürlich auch unseres<br />

Referats ist, darauf hinzuweisen,<br />

dass die Pension alle angeht, auch die<br />

heute erst dreißigjährigen Kolleginnen<br />

und Kollegen. <br />

09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 15


INTERN NEWS<br />

Ärzteball<br />

Spende <strong>für</strong> schwerstkranke Kinder<br />

Dank der karitativen Ausrichtung des Ärzteballs, wonach sämtliche Erlöse an wohltätige Einrichtungen<br />

gehen, wurden – auch mithilfe der Sponsoren und der neuen Charity-Kunstauktion –<br />

insgesamt 59.745 Euro an das MOMO Kinderpalliativzentrum übergeben.<br />

► Nach zwei Jahren Pandemiepause<br />

konnte <strong>2023</strong> der <strong>Wien</strong>er<br />

Ärzteball endlich wieder wie gewohnt<br />

am letzten Samstag im Jänner in der<br />

<strong>Wien</strong>er Hofburg stattfinden. Trotz<br />

Teuerungswelle und der allgemeinen<br />

Preissteigerungen konnte an diesem<br />

Abend <strong>für</strong> das MOMO Kinderpalliativzentrum<br />

eine stolze Summe von<br />

59.745 Euro erzielt werden.<br />

Seit 2013 kommen der Reinerlös sowie<br />

gesammelte Spenden des Ärzteballs<br />

einer karitativen Organisation zugute.<br />

So konnten in den letzten Jahren schon<br />

viele soziale Einrichtungen unterstützt<br />

werden. Neu war beim 71. Ärzteball die<br />

Charity-Kunstauktion, wo die Ballgäste<br />

die Möglichkeit hatten, Bilder des<br />

<strong>Wien</strong>er Künstlers Djawid Borower <strong>für</strong><br />

den guten Zweck zu ersteigern.<br />

800 Betroffene in <strong>Wien</strong><br />

Das MOMO Kinderpalliativzentrum<br />

begleitet schwerstkranke Kinder, Jugendliche<br />

und junge Erwachsene sowie<br />

ihre Familien zu Hause medizinisch,<br />

pflegerisch, therapeutisch und<br />

psychosozial. „Der Alltag von Familien<br />

mit unheilbar kranken Kindern gleicht<br />

einem ständigen Balanceakt zwischen<br />

Hoffnung und Verzweiflung, Freude<br />

und Leid, guten und weniger guten Tagen.<br />

Unsere Aufgabe ist es, die Kinder<br />

und Jugendlichen und ihre Familien<br />

auf diesem Weg zu begleiten – da zu<br />

sein im Lachen und im Weinen. Herzlichen<br />

Dank an den Ärzteball, der unsere<br />

wichtige Arbeit mit einer Spende<br />

unterstützt“, so Martina Kronberger-<br />

Vollnhofer von MOMO.<br />

In <strong>Wien</strong> leben etwa 800 Kinder und<br />

Jugendliche, die an einer lebensbedrohlichen<br />

oder lebensverkürzenden<br />

Krankheit leiden. Vor diesem Hintergrund<br />

wurde im März 2013 <strong>Wien</strong>s<br />

mobiles Kinderhospiz und Kinderpalliativteam<br />

MOMO gegründet. Im<br />

Mittelpunkt der Kinderhospizarbeit<br />

v.l.n.r: Bettina Wiltos (Leitung Ballkomitee <strong>Wien</strong>er Ärzteball), Martina Kronberger-Vollnhofer (MOMO Kinderpalliativzentrum),<br />

Stefan Konrad (Vizepräsident der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>).<br />

„Herzlichen<br />

Dank an den<br />

Ärzteball,<br />

der unsere<br />

wichtige<br />

Arbeit mit<br />

einer Spende<br />

unterstützt.“<br />

steht die ganzheitliche Betrachtung<br />

der Kinder, Jugendlichen und jungen<br />

Erwachsenen. Die Aufmerksamkeit<br />

richtet sich auf die Erhaltung und<br />

Verbesserung der Lebensqualität der<br />

Patientinnen, Patienten und deren<br />

Familien. MOMO arbeitet als interdisziplinäres<br />

und multiprofessionelles<br />

Team.<br />

Das Angebot von MOMO ist <strong>für</strong> die<br />

Familien kostenlos und zu 75 Prozent<br />

spendenfinanziert.<br />

Wichtige Unterstützung<br />

Übergeben wurde die Spende vom Vizepräsidenten<br />

der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer<br />

Stefan Konrad: „Wirklich erfreulich,<br />

dass auch beim 71. <strong>Wien</strong>er Ärzteball<br />

durch Sponsoren und vor allem<br />

durch die Ballgäste eine beachtliche<br />

Summe <strong>für</strong> eine solch wichtige Einrichtung<br />

wie MOMO zustande gekommen<br />

ist und wir durch die karitative Ausrichtung<br />

des Ärzteballs die Möglichkeit<br />

haben, finanziell zu unterstützen.“ Neben<br />

den Sponsoren sind es auch private<br />

Ballgäste, die den Charity-Gedanken<br />

des Ärzteballs leben.<br />

Die Leiterin des Ballkomitees des <strong>Wien</strong>er<br />

Ärzteballs, Bettina Wiltos, die seit<br />

2022 <strong>für</strong> den Ärzteball verantwortlich<br />

ist, zeigt sich ebenfalls erfreut, dass<br />

neuerlich eine solche Spendensumme<br />

erzielt werden konnte. „Es ist schön zu<br />

sehen, dass wir trotz der Teuerungswelle<br />

und der allgemeinen Preissteigerung<br />

auf unsere Ballgäste zählen können<br />

und sie uns beim Charity-Gedanken<br />

des Balls so tatkräftig unterstützen.“<br />

Vor allem sei es sehr beachtenswert,<br />

dass die erstmals stattgefundene Charity-Kunstauktion<br />

auf so reges Interesse<br />

gestoßen ist und damit einen nicht<br />

unwesentlichen Beitrag zur Spendensumme<br />

beitragen konnte.<br />

„Die Arbeiten <strong>für</strong> den Ärzteball 2024<br />

sind schon im vollen Gang, und wir<br />

können es kaum erwarten, unseren<br />

Gästen wieder einen unvergesslichen<br />

Ballabend zu bereiten und eine hohe<br />

Summe <strong>für</strong> den guten Zweck sammeln<br />

zu können.“ (kmc)<br />

Fotos: Stefan Seelig<br />

16 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>


72.<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

72.WIENER ÄRZTEBALL<br />

SAMSTAG,27. JÄNNER 2024<br />

<strong>Wien</strong>er Hofburg | Eröffnung 21.30 Uhr<br />

www.aerzteball.at


INTERN NEWS<br />

Primärversorgungsregelung<br />

„Hier muss noch nachgebessert werden“<br />

Die mit 1. August in Kraft getretene Gesetzesnovelle zum Primärversorgungsgesetz wird von der<br />

<strong>Wien</strong>er Ärztekammer mit gemischten Gefühlen betrachtet.<br />

► „Es sind durchaus gute Ansätze<br />

erkennbar, wie etwa die Tatsache,<br />

dass nunmehr zwei Ärztinnen oder<br />

Ärzte zur Gründung einer Primärversorgungseinheit<br />

(PVE) reichen“, attestiert<br />

Erik Randall Huber, Vizepräsident der<br />

Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> und Obmann<br />

der Kurie niedergelassene Ärzte, dem<br />

Gesetzgeber ein positives Zeugnis. Kritisch<br />

sei diesbezüglich aber, dass die Gesamtverträge<br />

noch mindestens drei Ärztinnen<br />

oder Ärzte zur PVE-Gründung<br />

vorgeben. „Auf diese Diskrepanz zwischen<br />

Gesamtvertrag und Gesetzesnovelle<br />

haben wir mehrfach hingewiesen,<br />

geklärt wurde das aber nicht“, so Huber.<br />

Ebenso blieben die Stellungnahme der<br />

<strong>Wien</strong>er Ärztekammer und sämtliche<br />

darin angeführten Kritikpunkte zur Novelle<br />

bis dato unbeantwortet.<br />

Offene Probleme<br />

Um den österreichweiten Ausbau von<br />

PVE schneller voranzutreiben, wie auch<br />

seitens der Politik gewünscht, fordert<br />

Huber, dass die schon bestehende Möglichkeit<br />

einer PVE-Gründung durch<br />

eine aus zwei Ärztinnen oder Ärzten bestehende<br />

Gruppenpraxis bei Anstellung<br />

eines dritten Arztes beziehungsweise<br />

einer Ärztin auf Einzelordinationen<br />

ausgeweitet werden soll: „Einzelordinationen<br />

die PVE-Gründung mit der<br />

Anstellung einer zweiten Kollegin oder<br />

eines Kollegen zu ermöglichen, würde<br />

Schwung in diesen Prozess bringen.“<br />

Endlich gelöst gehöre in diesem Zusammenhang<br />

aber das Problem der „unechten<br />

Umsatzsteuerbefreiung“ durch<br />

das Finanzministerium. Ärztinnen und<br />

Ärzten darf nämlich keine Umsatzsteuer<br />

verrechnet werden, <strong>für</strong> Vermietende<br />

führe dies mitunter zu finanziell<br />

empfindlichen Vorsteuerkorrekturen,<br />

weswegen es <strong>für</strong> potenzielle Ordinations-<br />

oder PVE-Gründer schwierig ist,<br />

passende Immobilien zu finden. Besonders<br />

kritisch sieht Huber die Tatsache,<br />

dass Spitals- sowie Wahlärztinnen und<br />

-ärzte nicht mehr motiviert sein werden,<br />

Positiv sieht die<br />

Ärztekammer die<br />

Schaffung einer<br />

rechtlichen Grundlage<br />

<strong>für</strong> die Errichtung<br />

von Kinder-PVE.<br />

„Einzelordinationen<br />

die<br />

PVE-Gründung<br />

mit der<br />

Anstellung<br />

einer zweiten<br />

Kollegin<br />

oder eines<br />

Kollegen zu<br />

ermöglichen,<br />

würde<br />

Schwung in<br />

diesen Prozess<br />

bringen.“<br />

in eine PVE zu wechseln, da sie sich bei<br />

der Vergabe von PVE-Verträgen gleichzeitig<br />

mit Ambulatorien – betrieben von<br />

institutionellen Anbietern oder Konzernen<br />

– nach bis jetzt völlig unklaren Vergabekriterien<br />

und vollkommen rechtsschutzlos<br />

bewerben müssen.<br />

Positive Aspekte<br />

Auf der Positivseite sei jedenfalls aber<br />

auch die Schaffung einer rechtlichen<br />

Grundlage <strong>für</strong> die Errichtung von<br />

Kinder-PVE zu erwähnen – bisher waren<br />

Primärversorgungseinheiten ausschließlich<br />

Allgemeinmedizinerinnen<br />

und -medizinern vorbehalten. Huber:<br />

„In <strong>Wien</strong> hatten wir schon lange vor der<br />

Novelle den Bedarf <strong>für</strong> derartige kindermedizinische<br />

Versorgungseinrichtungen<br />

erkannt und daher unabhängig<br />

vom Gesetz erfolgreich auch eine Pilotphase<br />

initiiert. Was jetzt folgen muss,<br />

ist die Möglichkeit zur Errichtung von<br />

Fachgruppenübergreifenden Primärversorgungseinheiten<br />

– etwa von Ärztinnen<br />

und Ärzten <strong>für</strong> Allgemeinmedizin gemeinsam<br />

mit Kinderärztinnen und<br />

-ärzten. Wir als Standesvertretung sind<br />

diesbezüglich gesprächsbereit, es liegt<br />

jetzt an unseren Systempartnern, allen<br />

voran der Österreichischen Gesundheitskasse<br />

(ÖGK), die entsprechenden<br />

Voraussetzungen da<strong>für</strong> zu schaffen.“<br />

Wer haftet?<br />

Kritisch sieht Huber die Legitimierung<br />

von multiprofessionellen Gruppenpraxen<br />

durch Ärztinnen und Ärzte<br />

gemeinsam mit Angehörigen anderer<br />

Gesundheitsberufe: „Schließlich handelt<br />

es sich bei Gruppenpraxen und<br />

PVE immer noch um medizinische<br />

Einrichtungen, bei denen die Letztentscheidung<br />

und Letztverantwortung bei<br />

einer Medizinerin oder einem Mediziner<br />

liegen muss.“ Einerseits könne es<br />

sonst zu Problemen bei medizinischen<br />

Haftungsfragen kommen, wenn nichtärztliche<br />

Gesundheitsberufe als Gesellschafterinnen<br />

und Gesellschafter in<br />

einer Gruppenpraxis beteiligt sind. Andererseits<br />

ergeben sich Probleme bei der<br />

Vergabe, da die <strong>für</strong> die Errichtung einer<br />

Gruppenpraxis oder einer PVE nötigen<br />

Reihungskriterien ausschließlich <strong>für</strong><br />

Ärztinnen und Ärzte gelten. Huber:<br />

„Wie werden künftig nicht-ärztliche<br />

Gesundheitsberufe als Gesellschafter<br />

im Auswahlverfahren bewertet? Diese<br />

Frage wurde noch nicht beantwortet.“<br />

Inakzeptabler Ausschluss<br />

Vollkommen inakzeptabel sei der Ausschluss<br />

der Ärztekammer im Zusammenhang<br />

mit verkürzten Ausschreibungsverfahren,<br />

wenn Kassen-Planstellen<br />

sechs Monate in einer Versorgungsregion<br />

unbesetzt sind. „Dass in manchen<br />

Regionen – und das betrifft ganz Österreich<br />

– Kassenstellen nicht nachbesetzt<br />

werden können, liegt nicht an der Ärztekammer,<br />

sondern an den oft unattraktiven<br />

Voraussetzungen und speziellen<br />

Bedingungen mancher Standorte. Die<br />

Erfahrung der letzten Jahrzehnte hat<br />

aber gezeigt, dass eine sinnvolle Planung<br />

der niederschwelligen Versorgung der<br />

Patientinnen und Patienten mit ausreichend<br />

Kassenordinationen – egal ob<br />

Einzelordination, Gruppenpraxis oder<br />

PVE – nur dann gut funktioniert, wenn<br />

das jeweilige Bundesland, die Sozialversicherung<br />

und die Ärztekammer<br />

zusammenarbeiten. Den Ausschluss<br />

der Ärztekammer und der zentralen<br />

Gesundheitsdienstleister, nämlich der<br />

Ärztinnen und Ärzte, aus diesem Entscheidungsprozess<br />

lehnen wir strikt ab“,<br />

so Huber abschließend. <br />

Foto: Racle Fotodesign/stock.adobe.com<br />

18 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>


SERVICEANGEBOT DES REFERATES<br />

FÜRÄRZTLICHEFORTBILDUNG DER<br />

ÄRZTEKAMMER FÜRWIEN:<br />

n Kostenlose Verwaltung Ihres DFP-Kontos und<br />

Nachtragung fehlender Teilnahmebestätigungen<br />

n Angebot von kostenlosen Workshops und Seminaren<br />

n Angebot von vielen weiteren Fortbildungsveranstaltungen<br />

Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung<br />

Bernadette Butzendobler<br />

butzendobler@aekwien.at<br />

Katharina Luckerbauer<br />

luckerbauer@aekwien.at<br />

Elena Mann<br />

mann@aekwien.at<br />

Michaela Wörgötter<br />

woergoetter@aekwien.at


MED<br />

MONDAY<br />

Med<br />

Monday<br />

Fallorientiertes Lernen –Medizin aktiv miterleben<br />

Füralleinteressierten Ärztinnen und Ärzte<br />

DER CHIRURGISCHE NOTFALL<br />

PROGRAMM<br />

2. Oktober <strong>2023</strong><br />

www.aekwien.at<br />

Kursort:<br />

Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

1010 <strong>Wien</strong>,Weihburggasse 10-12


intern news<br />

Schwerpunkt ÖGK-Verhandlungen<br />

Die Honorarverhandlungen mit der Österreichischen Gesundheitskasse sind das sprichwörtliche<br />

Bohren dicker Bretter. Nun liegt ein Paket auf dem Tisch, das erstmals einen langfristigen Ausgleich<br />

der Inflationsrate garantiert und somit Planungssicherheit <strong>für</strong> die Kolleginnen und Kollegen schafft.<br />

In einem nächsten Schritt sollen die Mitglieder über das Verhandlungsergebnis mit der Sozialversicherung<br />

abstimmen.<br />

Kommentar von erik Randall Huber<br />

► Die aktuellen Honorarverhandlungen<br />

haben in mehrfacher<br />

den Folgejahren nicht tarifwirksam entsprechende Klausel beim letzten<br />

gespeist wird, die verpuffen und in auf Nachverhandlungen, weil keine<br />

Hinsicht unter neuen Vorzeichen begonnen:<br />

Zum einen gibt es auf beiden<br />

• Durch die langfristig gesicherte In-<br />

verankert worden ist. Diese sechs Pro-<br />

sind.<br />

Abschluss mit der Sozialversicherung<br />

Seiten, der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> als<br />

flationsabgeltung erhalten die Kolleginnen<br />

und Kollegen die Garantie, mit. Das ist nicht mein Kurs. Es kann<br />

zent schleppen wir fortan als Verlust<br />

auch der Österreichischen Gesundheitskasse<br />

(ÖGK) ein frisch zusammengestelltes<br />

Verhandlungsteam. Zum<br />

lohnverlust kommt.<br />

weniger verdienen als im Jahr davor.<br />

dass es in Zukunft zu keinem Real-<br />

nicht sein, dass Ärztinnen und Ärzte<br />

anderen haben wir uns vorgenommen,<br />

Das war nicht immer so. Jüngstes Beispiel<br />

ist das Jahr 2022: Bei einer Infla-<br />

akzeptieren. Auch vor diesem Hinter-<br />

„Durch<br />

Kein anderer Freiberufler würde das<br />

ein Ritual, das seit vielen Jahren nach<br />

einem bekannten Schema abläuft, von<br />

tionsrate von 8,6 Prozent wurde mit 3,1 grund war der Strategiewechsel bei der<br />

Grund auf neu aufzusetzen. Das Ziel den automatischen<br />

aber 0,5 Prozent in den Strukturtopf Sicht dringend angebracht, zumal auch<br />

Prozent abgeschlossen. Davon gingen aktuellen Honorarrunde aus meiner<br />

war und ist es, einen Abschluss zu erreichen,<br />

der Fairness und Planungssicherheit<br />

<strong>für</strong> die Kolleginnen und Kol-<br />

den Kolleginnen und Kollegen an-<br />

und -mitarbeiter von der langfristigen<br />

und sind daher überhaupt nicht bei unsere Ordinationsmitarbeiterinnen<br />

Inflationsausgleicgekommen.<br />

Zur Erklärung: Aus dem Absicherung profitieren.<br />

legen garantiert und damit in logischer<br />

Konsequenz auch zur Zufriedenheit gibt es<br />

Strukturfonds erhalten Ärztinnen und<br />

Schwach honorierte Fächer im<br />

unserer Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter,<br />

Ärzte eine Ablöse seitens der Krankenkasse,<br />

wenn sich beim Ausscheiden aus<br />

erstmals<br />

Fokus der Verhandlungen<br />

Patientinnen und Patienten beiträgt.<br />

Das Herzstück der bisher ausverhandelten<br />

Ergebnisse ist eine automatische sicherung und daher keine Ordinationsübergabe Fach die Gewinnsituation mitunter<br />

eine Wert-<br />

der Ordination kein Nachfolger findet Natürlich ist uns bewusst, dass je nach<br />

Inflationsanpassung <strong>für</strong> den Zeitraum<br />

erfolgen kann. Unterm Strich fehlen noch deutlich auseinanderklafft. Das<br />

ausschließlich<br />

be-<br />

Inflationsausgleich – ohne Chance dern wollen. Mit der Allgemeinme-<br />

von <strong>2023</strong> bis 2030. In diesem Punkt<br />

<strong>für</strong> das Jahr 2022 damit sechs Prozent ist eine Ungerechtigkeit, die wir än-<br />

haben wir die Zusage der ÖGK, und<br />

zwar <strong>für</strong> alle kurativen Fächer. Damit stehender<br />

verbunden sind eine Reihe von Folgewirkungen:<br />

Leistungen,<br />

• Durch den automatischen Inflationsausgleich<br />

gibt es erstmals eine Wert-<br />

Ärztin und<br />

die bei jeder<br />

sicherung ausschließlich bestehender jedem Arzt<br />

Leistungen, die bei jeder Ärztin und<br />

jedem Arzt ankommt. Neue Leistungen<br />

müssen auch neu verhandelt und<br />

ankommt.“<br />

honoriert werden. Und: Als einziges<br />

Bundesland in Österreich werden in<br />

<strong>Wien</strong> steigende Frequenzen nicht in<br />

die prozentuelle Erhöhung einberechnet.<br />

• Wir schließen jedenfalls <strong>für</strong> die<br />

nächsten Jahre aus, dass die Kollegenschaft<br />

mit Einmalzahlungen ab-<br />

Darstellung der Fallwertentwicklung versus Honorarabschluss im Fach Allgemeinmedizin.<br />

news intern<br />

mit uns zu verhandeln und selbstverständlich<br />

zu honorieren sind.<br />

Be<strong>für</strong>chtungen jeglicher Art, wonach<br />

man in den nächsten Jahren nichts<br />

mehr verhandeln kann, sind also völlig<br />

unbegründet. Zumal Kampfmaßnahmen<br />

und die Kündigung des Gesamtvertrags<br />

schon bisher in letzter Konsequenz<br />

„Wir haben<br />

uns vorgenommen,<br />

auch nichts, wenn wir nun bis 2030<br />

unser Hebel waren. Daran ändert sich<br />

abschließen. An dieser Stelle sei außerdem<br />

erwähnt, dass die Österreichische<br />

ein Ritual,<br />

das seit vielen<br />

Jahren Österreich mit der ÖGK zu verhandeln.<br />

Ärztekammer erwartet, ab 2025 <strong>für</strong> ganz<br />

Dann wäre zu be<strong>für</strong>chten, dass die Leistungs-<br />

und Frequenzsteigerungen (von<br />

nach einem<br />

Darstellung der Fallwertentwicklung versus Honorarabschluss im Fach Gynäkologie.<br />

bekannten denen <strong>Wien</strong> überproportional mehr hat<br />

dizin, Gynäkologie, Kinderheilkunde der jüngeren Vergangenheit in einem Schema als andere Bundesländer) österreichweit<br />

in der Honorarerhöhung bereits<br />

und Dermatologie wurden vier Mangelfächer<br />

definiert, <strong>für</strong> die es zusätz-<br />

<strong>Wien</strong> und der Sozialversicherung und<br />

inkludiert sind. Schließlich haben die<br />

intensiven Austausch mit der Stadt<br />

abläuft, von<br />

liche finanzielle Abgeltung geben soll: haben konkrete Beispiele vorgelegt, Grund auf Bundesländer schon in der Vergangenheit<br />

und auch heuer in dieser Form ab-<br />

Zum einen steht ein Abschluss über welche Leistungen in der Niederlassung<br />

übernommen werden könnten –<br />

geschlossen. Vor diesem Hintergrund<br />

neu aufzusetzen.<br />

“<br />

der Inflationsrate <strong>für</strong> das heurige Jahr<br />

im Raum, zum anderen wollen wir etwa in der Urologie, Kardiologie oder<br />

sind wir mit den Ergebnissen, die jetzt<br />

eine kontinuierliche Anpassung nach der Augenheilkunde. Diese strukturellen<br />

Veränderungen im Gesund-<br />

Einkommensverlust sicher.<br />

am Tisch liegen, zumindest bis 2030 vor<br />

oben gewährleisten, damit über einen<br />

Zeitraum von zehn Jahren jedenfalls heitssystem sind Teil der Gespräche<br />

Zudem haben wir notwendige strukturelle<br />

Reformen in einem Forderungs-<br />

die Gewinne an die der anderen Fächer zum Finanzausgleich, die noch nicht<br />

angeglichen werden. Die Sozialversicherung<br />

ist hier unter Druck, denn Auslagerungen separat zu betrachten,<br />

Dieser beinhaltet neben der Redukti-<br />

abgeschlossen sind. Fakt ist aber, dass<br />

katalog <strong>für</strong> die ÖGK zusammengefasst:<br />

es gibt Besetzungsprobleme. Aktuell<br />

on der Bürokratie auch Vorschläge <strong>für</strong><br />

sind allein in der Allgemeinmedizin in<br />

bessere Arbeitsbedingungen – gerade<br />

<strong>Wien</strong> knapp 50 Stellen unbesetzt.<br />

auch in Hinblick auf die Vereinbarkeit<br />

Beim Austausch mit Funktionärinnen,<br />

von Beruf und Familie. Selbstredend<br />

Funktionären, Kolleginnen und Kollegen<br />

ist zuletzt die Sorge aufgetaucht,<br />

also alle ein bis zwei Jahre, Gespräche<br />

müssen in zeitlich kurzen Abständen,<br />

dass wir uns mit einer langfristigen<br />

stattfinden, bei denen die finanziellen<br />

Vereinbarung zu sehr binden und<br />

Vereinbarungen evaluiert und strukturelle<br />

Forderungen besprochen werden.<br />

unsere Verhandlungsposition <strong>für</strong> die<br />

nächsten Jahre unnötig schwächen.<br />

In den nächsten Wochen sind noch<br />

Diese Bedenken möchte ich zerstreuen:<br />

Bei den Honorarabschlüssen in der<br />

setzt. Danach möchte ich alle Ver-<br />

einige Termine mit der ÖGK ange-<br />

Vergangenheit wurden womöglich attraktivere<br />

Prozentsätze kommuniziert.<br />

den Verhandlungsstand informieren.<br />

tragsärztinnen und Vertragsärzte über<br />

Man darf aber nicht vergessen, dass<br />

Denn dann sind Sie am Zug: Es wird<br />

dabei stets auch neue Leistungen beinhaltet<br />

waren. Einen solchen Pakt gibt<br />

und zu gegebenenfalls damit verbun-<br />

eine Befragung zum Honorarabschluss<br />

es nicht mehr. Sollten etwa im Rahmen<br />

denen Kampfmaßnahmen geben, falls<br />

eines einheitlichen Leistungskataloges<br />

dies von den Vertragsärztinnen und<br />

Leistungen in die Honorarkataloge<br />

Vertragsärzten erwünscht ist. Denn Sie<br />

aufgenommen werden, so muss diese<br />

sollen entscheiden, ob das Verhandlungsergebnis<br />

akzeptabel ist.<br />

Erweiterung durch extra Budgettöpfe<br />

finanziert werden – dies ist das gemeinsame<br />

Verständnis der Ärztekamführlich<br />

informieren und hoffen auf<br />

Wir werden dazu rechtzeitig und ausmer<br />

und der ÖGK.<br />

eine rege Teilnahme bei der Befragung.<br />

<br />

Ein anderer Bereich betrifft die vieldiskutierte<br />

Entlastung der Spitäler und<br />

damit im Zusammenhang eine Auslagerung<br />

von Leistungen in den nieder-<br />

Erik Randall Huber: „Es kann nicht sein, dass Ärztinnen und Ärzte weni-<br />

Kurie niedergelassene Ärzte und Vize-<br />

Erik Randall Huber ist Obmann der<br />

gelassenen Bereich. Wir waren hier in ger verdienen als im Jahr davor.“<br />

präsident der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>.<br />

10 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 06_<strong>2023</strong><br />

06_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 11<br />

document4739599339038731964.indd 10 12.06.<strong>2023</strong> 14:17:35 document4739599339038731964.indd 11 12.06.<strong>2023</strong> 14:17:36<br />

NEWS INTERN<br />

Medizin im Klimawandel<br />

Kommentar von Thomas Quinton<br />

Zwischen Utopie und Dystopie bewegen<br />

sich die derzeitigen Prognosen und zunehmend<br />

auch die Daten, die Wissenschafterinnen<br />

und Wissenschafter in der gesamten<br />

Welt sammeln. Das Problem besteht in der<br />

Komplexität und Verknüpfung vieler gleichzeitig<br />

ablaufender Ereignisse und darin,<br />

diese Zusammenhänge zu verstehen. Einer<br />

dieser Aspekte sind die Auswirkungen auf<br />

Gesundheit und Wohlergehen. Dies betrifft<br />

nicht nur südliche und arme Regionen,<br />

sondern zunehmend auch wohlhabende und<br />

sicher geglaubte Gegenden in Europa.<br />

Der dystopische Teil sind zunehmende<br />

Allergien, Naturkatastrophen, Feinstaubbelastung<br />

mit allen ihren Konsequenzen, tropische<br />

Erkrankungen, die bei uns heimisch<br />

werden könnten, und nicht zuletzt auch<br />

eine zunehmende Hitzebelastung in den<br />

Sommermonaten.<br />

Dem steht die Utopie mit Chancen und<br />

Möglichkeiten zur Verbesserung der<br />

Gesundheit und dem <strong>für</strong> uns lebensnotwendigen<br />

Klima in sogenannten Win-win-<br />

Situationen gegenüber. Dazu gehören unter<br />

anderem Änderungen unseres Mobilitätverhaltens,<br />

Nachhaltigkeit beim Einkauf und<br />

Konsum sowie Änderungen im Ernährungsverhalten.<br />

Wie in vielen Bereichen muss auch im<br />

Gesundheitswesen ein Leben innerhalb<br />

planetarer Grenzen gesehen und gelernt<br />

werden. Dieses System ist selbst ein wichtiger<br />

Mitverursacher des Problems (circa 7<br />

Prozent der österreichischen Treibhausgase<br />

stammen aus dem Gesundheitssektor). Aber<br />

nicht nur Patientinnen und Patienten leiden,<br />

auch die Gesundheitsberufe haben mit<br />

den aufkommenden Problemen zu kämpfen.<br />

Ein größerer Arbeitsaufwand und schwierigere<br />

Bedingungen betreffen zum Beispiel<br />

den Rettungsdienst oder die Hauskrankenpflege.<br />

Wer ist Health for Future?<br />

Health for Future (H4F) ist ein Netzwerk<br />

von Einzelpersonen aus dem gesamten<br />

Gesundheitsbereich. H4F setzt sich ein <strong>für</strong><br />

ein zukunftsfittes, klimaneutrales Gesundheitssystem,<br />

die Verankerung von Klimakompetenz<br />

in den Gesundheitsberufen und<br />

die Schaffung von Rahmenbedingungen, die<br />

einen gesundheits- und klimafreundlichen<br />

Lebensstil fördern.<br />

Organisationen wie Health for Future<br />

versuchen nicht nur darauf aufmerksam zu<br />

machen, sondern wollen auch dabei helfen,<br />

praktikable Lösungen anzubieten und zu<br />

entwickeln. Vernetzung ist dazu ein wesentlicher<br />

Beitrag, da nur eine gute Zusammenarbeit<br />

zwischen verschieden Expertinnen<br />

und Experten die Herausforderungen<br />

bewältigbar macht.<br />

Wie die viel bekanntere Organisation Scientists<br />

for Future haben sich H4F dazu verschrieben,<br />

nicht nur hinzusehen, sondern<br />

auf Wissenschaft basierend an der Lösung<br />

der Klimawandel-bedingten Probleme im<br />

Gesundheitsbereich mitzuarbeiten. <br />

Thomas Quinton ist stellvertretender Leiter des<br />

Umweltreferats der Ärztekammer <strong>Wien</strong> und<br />

Netzwerkkoordinator von Health for Future<br />

Austria, Facharzt <strong>für</strong> Innere Medizin/ Kardiologie;<br />

Sport- und Umweltmediziner.<br />

Richtigstellung „<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>“<br />

Ausgabe 06/<strong>2023</strong><br />

Beitrag: „Ein Honorarabschluss<br />

im Zeichen von<br />

Planungssicherheit und<br />

Fairness“<br />

In der Ausgabe 06/<strong>2023</strong> von<br />

„<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>“ wurde beim<br />

Artikel „Ein Honorarabschluss<br />

im Zeichen von Planungssicherheit<br />

und Fairness“ auf<br />

Ein Honorarabschluss im Zeichen<br />

von Planungssicherheit und Fairness<br />

der Seite 11 folgende Aussage getätigt (Zitat): „Dann wäre zu<br />

be<strong>für</strong>chten, dass die Leistungs- und Frequenzsteigerung von denen<br />

<strong>Wien</strong> überproportional mehr hat als andere Bundesländer) österreichweit<br />

in der Honorarerhöhung bereits inkludiert. Schließlich haben die<br />

Bundesländer in der Vergangenheit und auch heuer in dieser Form<br />

abgeschlossen.“<br />

Die Ärztekammern <strong>für</strong> Steiermark, Tirol und Niederösterreich<br />

ersuchen in diesem Zusammenhang um folgende Richtigstellung:<br />

Ausgehend von dem im Magazin <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> auf der Seite<br />

10 f. der Ausgabe 06/<strong>2023</strong> dürfen wir mitteilen, dass in den<br />

Bundesländern Steiermark, Tirol und Niederösterreich keine<br />

Einrechnung von Frequenzsteigerungen in den abgeschlossenen<br />

Honorarverhandlungen mit der ÖGK <strong>für</strong> den Zeitraum 2022 bis<br />

2024 erfolgte.<br />

Grafiken: Ärztekammer <strong>für</strong> wien<br />

Foto: Oliver Topf<br />

Sitzungstermin <strong>für</strong> die<br />

Vollversammlung und die<br />

Erweiterte Vollversammlung der<br />

Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

Die Herbstsitzungen der Vollversammlung sowie der<br />

Erweiterten Vollversammlung finden am Dienstag, den<br />

12. Dezember <strong>2023</strong> statt.<br />

Uhrzeit und Sitzungsort werden den Mitgliedern noch per<br />

E-Mail in den <strong>Ärzt*in</strong>nen-News bekanntgegeben werden.<br />

Wahrnehmungsbericht 2022<br />

Der Wahrnehmungsbericht der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>für</strong> das Jahr 2022 steht online unter<br />

www.aekwien.at/wahrnehmungsbericht<br />

zum Download, Ausdruck und zum Nachlesen<br />

bereit.<br />

Falls Sie eine gedruckte Version erhalten<br />

wollen, senden Sie bitte ein E-Mail an<br />

pressestelle@aekwien.at.<br />

09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 21


INTERN MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH<br />

ERNENNUNGEN<br />

Dr. Beilhack Georg Friedrich, Innere Medizin<br />

Univ.-Prof. in Dr. in Chiari Catharina, Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />

Dott.ssa Clauser Paola, Radiologie<br />

Dr. Eder Martin, Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

Dr. Gahleitner Alex, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

Dr. Grasl Stefan, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

Dr. in Gredler Martina, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

DDr. in Hager Marlene, Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Dr. Haider Robert, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

Dr. Mühlbacher Jakob, PhD, Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />

Dr. Niederdöckl Jan, Innere Medizin<br />

Dr. in Pasic-Aleksic Sasa, Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />

Dr. Reindl-Schwaighofer Roman, Innere Medizin<br />

Dr. in Seidl-Mlczoch Elisabeth, Kinder- und Jugendheilkunde<br />

Dr. Stojkovic Stefan, PhD, Turnusarzt<br />

Dr. Wiegele Marion, Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

Privatdozent<br />

Primaria<br />

Privatdozentin<br />

Stv. ärztlicher Leiter Krankenhaus des Göttlichen Heilandes<br />

Medizinalrat<br />

Privatdozent<br />

Obermedizinalrätin<br />

Privatdozentin<br />

Medizinalrat<br />

Privatdozent<br />

Privatdozent<br />

Stv. ärztliche Leiterin BBRZ MED<br />

Privatdozent<br />

Privatdozentin<br />

Privatdozent<br />

Privatdozentin<br />

NAMENSÄNDERUNGEN<br />

Dr. in Alder Nora<br />

Dr. Al Zibak Mohammed Hamdi<br />

Dr. in Egger Eva Christina<br />

Dr. in Gollowitzer Sarah<br />

DDr. in Gottsauner-Wolf Sophia<br />

Dr-medic Mehrabi Jasmin<br />

Priv.-Doz. in Dr. in Prusa Andrea-Romana<br />

Dr. in Swietek Natalia<br />

Dr. Spechtl Paul<br />

Dr. in Unger-Andert Julia<br />

Dr. in Warenits Alexandra-Maria<br />

Dr. in Wenczel Johanna<br />

in: Dr. in Buchinger-Alder Nora<br />

in: Dr. Alzaibak Mohammed Hamdi<br />

in: Dr. in Egger-Marsel Eva Christina<br />

in: Dr. in Bartik Sarah<br />

in: DDr. in Gottsauner Sophia<br />

in: Dr-medic Nheili Jasmin<br />

in: Priv.-Doz. in Dr. in Kasper Andrea-Romana<br />

in: Dr. Swietek-Waldert Natalia<br />

in: Dr. Cabuk Paul<br />

in: Dr. in Andert Julia<br />

in: Dr. in Stommel Alexandra-Maria<br />

in: Dr. in Steindl Johanna<br />

PRAXISERÖFFNUNGEN<br />

Allgemeinmedizin<br />

Dr. Ahmedoski Erol 1210, Mitterhofergasse 2/14/1<br />

Dr. in Bradacs-Gruber Gohm Maria 1190, Obkirchergasse 38/3/4<br />

Dr. in Dizili-Abdall Sebahat 1110, Geiselbergstraße 4/1<br />

Dr. in Dziubinski Lucia 1210, Kürschnergasse 1 A/Top 11 **<br />

Dr. in Fous-Zeiner Patricia 1180, Haizingergasse 27/8<br />

lek. Frank Ewa-Barbara 1020, Schrotzbergstraße 6/2 **<br />

Dr. Hadba Hayan 1210, Jedleseer Straße 79-83/6/5<br />

Dr. in Haiden Sandra Elisa 1210, Strebersdorfer Straße 163<br />

Mag. a Dr. in Hampel Lena 1090, Lazarettgasse 25/1<br />

Dr. in Hoffmann-Wissenwasser<br />

Isabel 1030, Schwarzenbergplatz 3 **<br />

Dr. Kamali Houman 1010, Rudolfsplatz 3/16<br />

Dr. in Kraft Rita 1140, Stauffergasse 9<br />

Dr. Krennmaier Stefan 1090, Lazarettgasse 16-18<br />

Dr. in Krippl Elisabeth<br />

1130, Hietzinger Kai 67-69/1. Stock<br />

Dr. in Luna Aigul<br />

1020, Vorgartenstraße 206 C<br />

Dr. in Mahmoud Asmaa 1030, Schwarzenbergplatz 6<br />

Dr. Matznetter Johann 1190, Grinzinger Straße 83<br />

Dr. in Moy-Wagner Dominique 1030, Am Heumarkt 3/1/11<br />

Dr. in Radnaeva Gilyana 1030, Seidlgasse 21/15<br />

Dr. Tahiraga Naim 1060, Otto-Bauer-Gasse 15/14<br />

Mag. a Dr. in Wehrberger Marlies 1230, Breitenfurter Straße 176<br />

Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />

Mag. d-r Iliev Iliyan<br />

1230, Breitenfurter Straße 372D/9/26<br />

Dr. Pointinger Pawel 1190, Sandgasse 38/6<br />

Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

Dr. Berger Reinhard 1130, Elisabethallee 61-63/Top 7<br />

Dr. Eller Bernhard 1220, Stadlauer Straße 62<br />

Dr. Graf Nikolaus 1180, Alsegger Straße 33/2/3<br />

Augenheilkunde und Optometrie<br />

dr. med. Demeter Csaba 1050, Schönbrunner Straße 124<br />

Dr. Oral Rafael Korel 1060, Mariahilfer Straße 53/2/16 **<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Univ.-Prof. Dr. Bettelheim Dieter 1190, Heiligenstädter Straße 55-63<br />

Priv.-Doz. DDr.<br />

Feichtinger Michael 1080, Auerspergstraße 17<br />

Dr. in Tramontana-Handler<br />

Allessandra Aisha, MSc 1090, Alser Straße 32<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

Mag. a Dr. in Hampel Lena 1090, Lazarettgasse 25/1<br />

Innere Medizin<br />

Dr. Fiedler Lukas 1170, Braungasse 41 **<br />

Univ.-Prof. Dr. Idzko Marco 1090, Währinger Gürtel 18-20/Ebene 6<br />

Dr. in Krippl Elisabeth<br />

1130, Hietzinger Kai 67-69/1. Stock<br />

Priv.-Doz. in Dr. in Schernthaner-Reiter<br />

Marie Helene, PhD, MSc, MA 1070, Lindengasse 37/9<br />

Dr. in Schreiner Florentine 1180, Antonigasse 12<br />

Dr. in Wallmüller Pia 1020, Vorgartenstraße 206c/Floor 5<br />

Dr. in Zarits Karin 1060, Rahlgasse 1/12<br />

Priv.-Doz. DDr. Zelniker<br />

Thomas, MSc<br />

1160, Seeböckgasse 30a<br />

22 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>


MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN<br />

PRAXISERÖFFNUNGEN (FORTS.)<br />

Innere Medizin und Endokrinologie und Diabetologie<br />

Dr. in Schreiner Florentine 1180, Antonigasse 12<br />

Innere Medizin und Kardiologie<br />

Priv.-Doz. Dr. Kammerlander<br />

Andreas, PhD 1130, Trauttmansdorffgasse 31<br />

Kinder- und Jugendchirurgie<br />

Dr. in Pradl Victoria Maria 1220, Adelheid-Popp-Gasse 14/1/1 D<br />

Kinder- und Jugendheilkunde<br />

Dr. in Reichard Barbara 1140, Albert-Schweitzer-Gasse 6<br />

Dr. in Schuch-Straub Julia 1140, Albert-Schweitzer-Gasse 6<br />

Dr. in Spitzer Helena Friederike 1130, Speisinger Straße 111<br />

Dr. in Tegetthoff Sophie<br />

1220, Adelheid-Popp-Gasse 14/1/1 D<br />

Lungenkrankheiten<br />

Univ.-Prof. Dr. Idzko Marco 1090, Währinger Gürtel 18-20/Ebene 6<br />

Dr. in Salameh Bayda 1090, Nußdorfer Straße 38/1/3<br />

Medizinische und chemische Labordiagnostik<br />

Dr. Engstler Georg<br />

1210, Kürschnergasse 6 B<br />

Neurologie<br />

MUDr. in Cink Jana<br />

1040, Argentinierstraße 71/ZFM<br />

Dr. in Hoffmann-Wissenwasser<br />

Isabel 1030, Schwarzenbergplatz 3 **<br />

Neurologie und Psychiatrie<br />

Univ.-Prof. Dr. Oder Walter 1190, Kreindlgasse 13/1<br />

Nuklearmedizin<br />

Dr. in Leisser Asha 1140, Leegasse 2/8<br />

Priv.-Doz. in Dr. in Tugendsam<br />

Christina<br />

1020, Wehlistraße 150/2/IV<br />

Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />

Dr. in Jiresch Nadja 1010, Wollzeile 6-8 **<br />

Orthopädie und Traumatologie<br />

Dr. Bauer Christoph<br />

1230, Breitenfurter Straße 372 D/9/26<br />

Dr. Huyer Nicolas Denis 1090, Porzellangasse 49 A<br />

Dr. Nuhsbaumer Erich 1090, Althanstraße 27 **<br />

Dr. Tahiraga Naim 1060, Otto-Bauer-Gasse 15/14<br />

Plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie<br />

Dr. Pointinger Pawel 1190, Sandgasse 38/6 **<br />

Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />

Dr. Baumgartner Josef Severin 1050, Wiedner Hauptstraße 105/3/8<br />

Dr. in Hautzinger Mariana-Iulica 1070, Mariahilfer Straße 66/17<br />

Dr. in Stengl Katharina 1060, Millergasse 7<br />

Dr. in Ziegler Heidrun 1040, Faulmanngasse 8/10<br />

Unfallchirurgie<br />

Dr. Behawetz Johannes 1120, Schwetzweg 3<br />

Dr. Nuhsbaumer Erich 1090, Althanstraße 27 **<br />

Dr. Somlyay Lukas 1220, Zschokkegasse 91/Lokal 3<br />

Urologie<br />

Dr. in Kraft Rita 1140, Stauffergasse 9<br />

Dr. in Krauter Johanna 1010, Rathausstraße 21/3/14<br />

Dr-medic Vartolomei Mihai-Dorin 1090, Kolingasse 12/4<br />

Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

Dr. Altendorfer Stefan 1160, Wurlitzergasse 13/10+11<br />

Dr. Novotny Philipp 1130, Bergheidengasse 8/1/5<br />

Dr. Sablania Manish, MSc 1200, Forsthausgasse 16-20/3/EG **<br />

Dr. Tehranchi Mehrdad 1160, Thaliastraße 88/1/16<br />

DDr. Wamprechtshammer Klaus 1060, Gumpendorfer Straße 115<br />

Weiss Magdalena, BDS, MSc 1180, Schulgasse 79/5<br />

Dr. Zarkovic Marko 1030, Salesianergasse 4/3<br />

(** Zweitpraxis)<br />

PRAXISVERLEGUNGEN<br />

Allgemeinmedizin<br />

Dr. in Azizian Jasmin Isabelle 1070, Zieglergasse 66/11 1070, Neustiftgasse 67-69<br />

Dr. in Bartl Margit 1070, Stiftgasse 21/17 1090, Garnisongasse 7/13<br />

Dr. in Fischer Astrid 1110, Eisteichstraße 23 1110, Kopalgasse 44-46/Stg. 48/R 01<br />

Dr. in Herczeg Karola 1110, Eisteichstraße 23 1110, Kopalgasse 44-46/Stg. 48/R 01<br />

Dr. in Lengyel Antonia 1120, Bonygasse 15/7 1070, Mariahilfer Straße 64/9<br />

Dr. Pasiut Martin 1180, Währinger Gürtel 91/Top 2-4 1150, Mariahilfer Straße 187/37<br />

Dr. in Paukner Ursula 1110, Eisteichstraße 23 1110, Kopalgasse 44-46/Stg. 48/R 01<br />

Dr. in Philipp Charlotte 1010, Kärntner Straße 37/6 1090, Spitalgasse 1 A<br />

Dr. in Pilz Heidemarie 1090, Universitätsstraße 6/5 1210, Brünner Straße 6-8/15<br />

Dr. in Shokry Fariba 1030, Bayerngasse 1/2 1010, Bösendorferstraße 1/16 A<br />

Dr. Stix Wolfram 1030, Rudolf-von-Alt-Platz 6/2/10 1020, Malzgasse 12/3<br />

Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />

Dr. Pasiut Martin 1180, Währinger Gürtel 91/Top 2-4 1150, Mariahilfer Straße 187/37<br />

Augenheilkunde und Optometrie<br />

Dr. in Ferdinaro Clara Ohava 1010, Judenplatz 2/4 1020, Weintraubengasse 26/Stiege 1/26<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Dr. in Bartl Margit 1070, Stiftgasse 21/17 1090, Garnisongasse 7/13<br />

Dr. in Parger Anna-Maria 1070, Stiftgasse 21/17 1070, Halbgasse 1 A/3-4<br />

Dr. in Stengl Svenja 1070, Stiftgasse 21/17 1070, Halbgasse 1 A/3-4<br />

Univ.-Prof. Dr. Umek Wolfgang Helmut 1190, Silbergasse 18 1090, Spitalgasse 27/7<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

Dr. in Pinczker Anja 1080, Krotenthallergasse 3/3 1080, Stolzenthalergasse 7/8<br />

Innere Medizin<br />

Univ.-Prof. Dr. Burghuber Otto 1090, Universitätsstraße 6/5 1180, Semperstraße 29/2<br />

Dr. in Mahmoud Asmaa 1190, Geistingergasse 1 1030, Schwarzenbergplatz 6<br />

Dr. in Pilz Heidemarie 1090, Universitätsstraße 6/5 1210, Brünner Straße 6-8/15<br />

09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 23


INTERN MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH<br />

PRAXISVERLEGUNGEN (FORTS.)<br />

Innere Medizin und Hämatologie und internistische Onkologie<br />

Dr. Bozic Boris 1050, Margaretenstraße 151 1210, Donaufelder Straße 22<br />

Kinder- und Jugendheilkunde<br />

Dr. Elstner Thomas 1090, Schlickgasse 4/7 1010, Ebendorferstraße 10/6a<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />

Dr. Elstner Thomas 1090, Schlickgasse 4/7 1010, Ebendorferstraße 10/6a<br />

Lungenkrankheiten<br />

Univ.-Prof. Dr. Burghuber Otto 1090, Universitätsstraße 6/5 1180, Semperstraße 29/2<br />

Medizinische und chemische Labordiagnostik<br />

Dr. Zadnikar Rene 1030, Traungasse 14-16 1030, Zaunergasse 4<br />

Neurologie<br />

Dr. in Vigl Marion 1090, Währinger Straße 63/14 1020, Am Tabor 23/178<br />

Neurologie und Psychiatrie<br />

Univ.-Doz. Dr. Spatt Josef 1070, Stiftgasse 21/17 1070, Halbgasse 1 A/3-4<br />

Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />

MUDr. Hart Radek, PhD 1090, Newaldgasse 2 1190, Krottenbachstraße 8<br />

Dr. Pittermann Michael 1060, Mariahilfer Straße 49/2/33 1180, Schopenhauerstraße 41/11<br />

Prim. Dr. Ganger Rudolf, PhD 1130, Speisinger Straße 104 1090, Lazarettgasse 25/2. Stock/5<br />

Orthopädie und Traumatologie<br />

Dr. in Lengyel Antonia 1120, Bonygasse 15/7 1070, Mariahilfer Straße 64/9<br />

Plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie<br />

Dr. in Roka-Palkovits Julia 1080, Laudongasse 25/11 1190, Billrothstraße 85/2<br />

Psychiatrie<br />

Dr. in Wiesinger-Dimter Brigitte 1020, Obere Donaustraße 79/12 1200, Donaueschingenstraße 20/6/7<br />

Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />

Dr. in Shokry Fariba 1030, Bayerngasse 1/2 1010, Bösendorferstraße 1/16A<br />

Dr. Turba Ingo 1180, Schopenhauerstraße 13/3 1070, Lerchenfelder Straße 39/28<br />

Thoraxchirurgie<br />

Univ.-Prof. Dr. Aigner Clemens, MBA 1190, Billrothstraße 78 1090, Währinger Gürtel 18-20<br />

Unfallchirurgie<br />

Dr. in Lengyel Antonia 1120, Bonygasse 15/7 1070, Mariahilfer Straße 64/9<br />

Dr. Prendinger Georg 1130, Speisinger Straße 104 1230, Breitenfurter Straße 372 D<br />

Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

Dr. in Weber Elfriede 1090, Liechtensteinstraße 101 1090, Maria-Theresien-Straße 18 Top 20<br />

PRAXISABMELDUNGEN<br />

Allgemeinmedizin<br />

Dr. in Berghofer Nina Maria Annabelle 1080<br />

Dr. in Böck Nina 1010<br />

HptmA MR Dr. Bös Richard 1210<br />

HptmA MR Dr. Bös Richard 1080 **<br />

Dr. in Bogdan Mirela-Greti 1170<br />

Dr. Brencic Dragoljub 1160 **<br />

Dr. Demmelbauer Stephan 1210<br />

MR Dr. Ehrlich Patrick 1030<br />

lek. Frank Ewa-Barbara 1110<br />

Dr. in Gagloeva Nataliya 1010<br />

Dr. in Grabmüller Gabriela 1140<br />

Prof. Dr. Hernuss Peter 1180<br />

Dr. in Holzer Beate 1220<br />

Dr. Kamaleyan Mansour 1220<br />

Dr. in Kargl-Gruber Susanne 1210<br />

Dr. Kemetmüller Peter 1070<br />

Dr. in Klimbacher-Guggi Helga 1020<br />

Dr. in Krippl Elisabeth 1130 **<br />

Dr. in Latzenhofer Hanna 1130<br />

Dr. Machat Wolfgang 1120<br />

Dr. Schulz Heinz Christian 1010<br />

Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />

Univ.-Prof. Dr. Frey Manfred 1080<br />

Dr. Kapitanov Teodor 1190<br />

Dr. Schulz Heinz Christian 1010<br />

Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

Dr. in Ivanova Silva 1050<br />

Dr. Reichhalter Robert 1170<br />

Augenheilkunde und Optometrie<br />

Dr. Kaschik Stefan 1030<br />

Dr. Nad Armin 1050<br />

MR Dr. Stelzer Norbert Otto 1050<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Dr. Baumann Jose Luis 1130<br />

Prof. Dr. Hernuss Peter 1180<br />

Univ.-Prof. Dr. Husslein Peter 1190<br />

Dr. Markel Walter 1080<br />

Dr. in Müller-Hartburg Imma 1140<br />

Dr. in Müller-Hartburg Imma 1100 **<br />

Dr. in Pencik Claudia 1090<br />

Dr. in Sula Gozime 1160<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

Dr. in Maggoschitz Iryna 1100<br />

Innere Medizin<br />

MR in Dr. in Czerny-Scheucher<br />

Beatrix Maria 1060<br />

Dr. in Kerö Doris 1100<br />

Dr. in Krippl Elisabeth 1130 **<br />

Dr. in Peyer Claudia Friederike 1160<br />

Univ.-Doz. Dr. Scheithauer Werner 1190<br />

Priv.-Doz. in Dr. in Schernthaner-Reiter<br />

Marie Helene, PhD, MSc, MA 1180 **<br />

Dr. in Sohlmann Lena 1030<br />

Kinder- und Jugendheilkunde<br />

Dr. in Bernhardt Susanne 1120<br />

Dr. in Frey Eva Maria 1080<br />

Dr. Gabriel Christian 1110<br />

Dr. Pinter Miklos 1210 **<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie und<br />

psychotherapeutische Medizin<br />

Dr. in Wagner-Ennsgraber Christa 1090<br />

Klinische Mikrobiologie und Hygiene<br />

Univ.-Prof. Dr. Hirschl Alexander 1130<br />

Lungenkrankheiten<br />

Dr. Wildner Christoph 1010 **<br />

24 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>


MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN<br />

PRAXISABMELDUNGEN (FORTS.)<br />

Medizinische und chemische Labordiagnostik<br />

Dr. in Andric Sandra 1030<br />

Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie<br />

DDr. in Gerzanic Lucia 1220 **<br />

Neurologie<br />

Prim. Dr. Steinhoff Nikolaus 1170<br />

Neurologie und Psychiatrie<br />

Univ.-Doz. in Dr. in Maida Evamaria 1010<br />

Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />

Dr. Ganger. Rudolf, PhD 1130 **<br />

Dr. Pour Norbert 1130<br />

Dr. in Jiresch Nadja 1010<br />

Physikalische Medizin und allgemeine<br />

Rehabilitation<br />

Dr. Gamauf Mathias 1230<br />

Plastische, rekonstruktive und ästhetische<br />

Chirurgie<br />

Univ.-Prof. Dr. Frey Manfred 1080<br />

Univ.-Prof. Dr. Frey Manfred 1080 **<br />

Dr. in Komenko Tatiana 1010 **<br />

Psychiatrie und Neurologie<br />

Dr. in Bayer Christine 1180<br />

Dr. in Wagner-Ennsgraber Christa 1090<br />

Psychiatrie und psychotherapeutische<br />

Medizin<br />

Dr. in Hinterbuchinger Barbara 1050<br />

Dr. in Possnigg-Dorninger Marlies 1180<br />

Unfallchirurgie<br />

Dr. in Migglautsch Karin 1030 **<br />

Oberstarzt MR Dr. Rizzi Christian 1190<br />

Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-,<br />

Mund- und Kieferheilkunde<br />

Dr. Buschbeck Werner 1130<br />

Mag. a Dr. in Eckersberger Christine 1180<br />

Dr. in Heissenberger Gerda 1120<br />

Hinteregger Andreas 1030<br />

Dr. in Kubalek Waltraud 1160<br />

Dr. Macik Herbert 1020<br />

Dr. in Miri Soleiman Ilnaz 1080 **<br />

Dr. Ramsauer Lorenz 1080<br />

Dr. Sarukhanyan Roman 1160<br />

MDDR. in Stangl Sabine 1080<br />

DDr. Wamprechtshammer Klaus 1170<br />

Dr. Wuketich Stefan 1080 **<br />

(** Zweitpraxis)<br />

TODESFÄLLE R.I.P.<br />

Dr. Beyer Günther 05.05.1933 17.06.<strong>2023</strong><br />

Dr. Brenner Wolfgang 20.10.1951 16.07.<strong>2023</strong><br />

Dr. Dewan Tarun 19.10.1968 05.07.<strong>2023</strong><br />

Dr. Fuchs Michael 05.07.1946 07.07.<strong>2023</strong><br />

Dr. Kroiss Thomas 27.05.1948 03.06.<strong>2023</strong><br />

Dr. Lazik Christel 04.02.1941 05.07.<strong>2023</strong><br />

Dr. Liener Kurt 28.11.1956 08.06.<strong>2023</strong><br />

Dr. Machat Wolfgang 12.01.1954 09.06.<strong>2023</strong><br />

Univ.-Doz. in Prof. in Maida Evamaria 21.11.1946 12.07.<strong>2023</strong><br />

Dr. Markovics Michael 16.11.1961 06.08.<strong>2023</strong><br />

Dr. Pertusini Barbara 05.03.1948 24.05.<strong>2023</strong><br />

Dr. Pour Norbert 28.12.1948 26.07.<strong>2023</strong><br />

MR Dr. Trauneck Walther 17.07.1928 25.07.<strong>2023</strong><br />

Dr. Traupel Johannes 20.12.1955 29.05.<strong>2023</strong><br />

Dr. Weber Reinhard 07.02.1952 09.06.<strong>2023</strong><br />

Univ.-Prof. Dr. Wiedermann Gerhard 13.05.1929 27.05.<strong>2023</strong><br />

Der Praxisplan istdas wichtigsteTool<br />

zur Online-Suche vonÄrztinnen und<br />

Ärzten in <strong>Wien</strong><br />

Im Praxisplan der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> können Sie<br />

direkt auf www.praxisplan.at Ihren Eintrag aktualisieren,<br />

ergänzen oder Ihr Foto hochladen.<br />

Auf der Startseiterechts oben (<strong>Ärzt*in</strong>nen Login)<br />

finden Sie die Anmeldemöglichkeit mittels Single-Sign-On<br />

(SSO) <strong>für</strong> einen geschützten Zugang zur Ihren Daten. Auch<br />

die Anmeldung mittlesHandysignatur bzw.Bürgerkarte ist<br />

möglich.Für Fragen gibt es eineeigeneSSO-ServiceHotline<br />

(01/35 80 387).<br />

Sollten Sie weitereFragen haben,setzen Sie sich bittemit<br />

der Medienabteilung der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> perE-Mail<br />

internet@aekwien.at in Verbindung.<br />

09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 25


AM PULS COVERSTORY<br />

►<br />

Foto: CurvaBezier/GettyImages<br />

Finanzausgleich – oder das wiederkehrende<br />

Jahr der schlechten Ideen<br />

In regelmäßigen Abständen, zumeist im Zusammenhang mit dem Finanzausgleich, hören und<br />

lesen wir von der notwendigen Neustrukturierung des Gesundheitssystems und dem großen<br />

„Match“ zwischen Bund und Ländern. Aber worum geht es eigentlich beim Finanzausgleich,<br />

was hat dieser konkret mit dem Gesundheitssystem zu tun und wo lauern die Gefahren <strong>für</strong><br />

Patientinnen, Patienten, Ärztinnen und Ärzte?<br />

Von Andy Kolm<br />

26 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>


COVERSTORY AM PULS<br />

Foto: weyo/stock.adobe.com<br />

► Gemäß der österreichischen<br />

Bundesverfassung sind die Bundesländer<br />

<strong>für</strong> die Spitäler, der Bund<br />

wiederum <strong>für</strong> die Sozialversicherung<br />

und das Gesundheitswesen generell<br />

zuständig. Die Sozialversicherung hat<br />

zwei Funktionen: einerseits die Akquirierung<br />

wesentlicher öffentlicher<br />

Mittel zur Finanzierung unseres Gesundheitssystems<br />

in Form von Sozialversicherungsbeiträgen<br />

<strong>für</strong> Kranken-,<br />

Unfall- und Pensionsversicherung,<br />

andererseits die Finanzierung, Planung<br />

und Organisation des gesamten niedergelassenen<br />

Bereichs. Die Planung<br />

und Organisation des niedergelassenen<br />

Bereichs erfolgen gemeinschaftlich mit<br />

den Ärztekammern in den Bundesländern.<br />

Rund ein Drittel der Sozialversicherungsbeiträge<br />

fließt aber auch direkt<br />

in die Spitalsfinanzierung der Bundesländer.<br />

Damit werden je nach Bundesland<br />

rund 40 bis 60 Prozent der Kosten<br />

der Spitäler finanziert. Den Rest zahlen<br />

die Länder direkt aus ihrem Budget.<br />

Und hier kommt der Finanzausgleich<br />

ins Spiel. Alle paar Jahre verhandeln<br />

Bund und Länder die Aufteilung der<br />

Alle paar Jahre verhandeln Bund und Länder die Aufteilung der öffentlichen<br />

Einnahmen neu.<br />

Staatshilfen und Förderungen der<br />

letzten Jahre:<br />

• COVID-19-Förderungen:<br />

2020: 11,555 Mrd. Euro<br />

2021: 13,668 Mrd. Euro<br />

2022: 3.071 Mrd. Euro (Bundesvoranschlag)<br />

• Klimabonus 2022: 1,250 Mrd. Euro<br />

• Temporäre Maßnahmen Energiekrise<br />

2022: Erhöhung Klimabonus und Anti-Teuerungsbonus: 2,8 Mrd. Euro<br />

2022: Energiekostenausgleich: 450 Mio. Euro<br />

2022: Energiezuschuss I: 450 Mio. Euro<br />

<strong>2023</strong>: Stromkostenzuschuss: 2,050 Mrd. Euro<br />

<strong>2023</strong>: Energiekostenzuschuss I: 850 Mio. Euro<br />

<strong>2023</strong>: Energieversorgungssicherheit und Kompen sation (UG 43):<br />

428 Mio. Euro<br />

• Raus aus Öl und Gas Sanierungsoffensive <strong>2023</strong>/2024: 940 Mio. Euro<br />

• Kosten zum Aufbau der strategischen Gasreserve: 3,95 Mrd. Euro<br />

• Agrarzahlungen <strong>für</strong> heimische Landwirtschaft:<br />

2020: 1,2 Mrd. Euro<br />

2022: 1,3 Mrd. Euro<br />

• Gesamtkosten Corona-Tests: 4,8 Mrd. Euro<br />

• COV-Kurzarbeit 2020-2022: 9,91 Mrd. Euro<br />

• Tourismuswirtschaft Tirol<br />

329 Mio. Euro: Hotels, Gasthöfe, Pensionen<br />

(im Durchschnitt 310.000 Euro)<br />

52 Mio. Euro: Tiroler Bergbahnen (im Durchschnitt 800.000 Euro)<br />

Für die Ärztekammer<br />

bedeutet die<br />

Vorbereitung<br />

auf den<br />

Finanzausgleich<br />

hohe<br />

Wachsamkeit.<br />

öffentlichen Einnahmen (Steuern, Sozialversicherungsbeiträge,<br />

et cetera)<br />

neu. Die Länder argumentieren üblicherweise<br />

mit steigenden Kosten <strong>für</strong><br />

Länder und Gemeinden, beispielsweise<br />

bei Pflege und Gesundheit (Spitäler).<br />

Der Bund in Person des Finanzministers<br />

argumentiert, dass man kein zusätzliches<br />

Geld zur Verfügung habe und<br />

die Länder besser haushalten müssten.<br />

Heißt: die Länder müssten sich überlegen,<br />

wie sie mit gleich viel oder weniger<br />

Geld den steigenden Bedarf abdecken<br />

können.<br />

Abenteuerliche Forderungen<br />

Das ist dann der Moment, in dem<br />

Bundes- und Landespolitikerinnen<br />

und -politiker sowie Bürokratinnen<br />

und Bürokraten der Sozialversicherung<br />

mit Forderungen wie Abschaffung<br />

der Wahlärztinnen und Wahlärzte,<br />

Zwangsarbeit <strong>für</strong> Ärztinnen und<br />

Ärzte im Spital, Unterwanderung des<br />

Gesamtvertrags durch Ambulatorien<br />

an Stelle von Kassenordinationen und<br />

-gruppenpraxen, stärkere Kontrolle<br />

der Kassenärztinnen und Kassenärzte,<br />

Untergrabung der ärztlichen Behandlungsfreiheit,<br />

und vielem mehr<br />

aufhorchen lassen. Die Forderungen<br />

unterscheiden sich kaum von jenen<br />

vorheriger Finanzausgleichsverhandlungen.<br />

Für die Ärztekammer bedeutet die<br />

Vorbereitung auf den Finanzausgleich<br />

hohe Wachsamkeit. Das hat unter anderem<br />

die Kurie angestellte Ärzte dazu<br />

veranlasst, im Frühjahr ein Rechtsgutachten<br />

bei Universitätsprofessor<br />

Karl Stöger zur Frage der ärztlichen<br />

Zwangsverpflichtung in Auftrag zu geben.<br />

Das Gutachten ist <strong>für</strong> die Politik<br />

vernichtend (siehe Interview mit Stefan<br />

Ferenci auf Seite 28 f.). Einen weiteren<br />

Vorgeschmack auf den anstehenden<br />

Finanzausgleich liefert das Primärversorgungsgesetz.<br />

Im Rahmen dieses Gesetzes<br />

wurden erstmals Ordinationen<br />

(und Gruppenpraxen) mit Ambulatorien<br />

de facto gleichgestellt. Dabei handelt<br />

es sich um einen massiven Eingriff<br />

in den ärztlichen Gesamtvertrag.<br />

Auf Kosten der Bevölkerung<br />

Bereits im Rahmen des letzten Finanzausgleichs<br />

wurde mit der Zielsteuerung<br />

Gesundheit ein System geschaffen, in<br />

dem ausschließlich Bund, Länder und<br />

Sozialversicherung <strong>für</strong> die Planung<br />

im Gesundheitswesen zuständig sind.<br />

Ausfluss dieser „Planungen“ ist zum<br />

Beispiel die Tatsache, dass CT- und<br />

MRT-Geräte bis heute über den sogenannten<br />

Großgeräteplan in der Niederlassung<br />

von der Kostenerstattung<br />

ausgeschlossen sind. Das hat nichts ><br />

09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 27


AM PULS COVERSTORY<br />

Interview<br />

Ärztliche Zwangsverpflichtung ist<br />

<strong>für</strong> die Ärztekammer keine Option<br />

Von der Politik wurde jüngst wieder gefordert, Ärztinnen und Ärzte <strong>für</strong> eine gewisse Zeit in das<br />

öffentliche Gesundheitswesen zu zwingen. Die Idee ist allerdings stark umstritten, zumal ihre<br />

rechtliche Haltbarkeit angezweifelt wird. Dazu hat die <strong>Wien</strong>er Ärztekammer jüngst ein entsprechendes<br />

Gutachten präsentiert. Das Urteil fällt eindeutig aus. Interview mit dem Vizepräsidenten<br />

und Obmann der Kurie angestellte Ärzte, Stefan Ferenci.<br />

Von Ben Weiser<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Herr Vizepräsident, von<br />

Politik und Sozialversicherung wird immer wieder<br />

eine ärztliche Zwangsverpflichtung ins Spiel<br />

gebracht. Jüngst kam das Thema durch Bundeskanzler<br />

Karl Nehammer wieder auf. Was<br />

sagen Sie dazu?<br />

Ferenci: Grundsätzlich kann Zwang aus<br />

meiner Sicht keine Strategie sein. Wir haben<br />

im öffentlichen Gesundheitswesen ohnehin<br />

schon mit einem gefährlichen „Brain-Drain“<br />

zu kämpfen, die Abwanderung junger Ärztinnen<br />

und Ärzte gerade in die Schweiz oder<br />

Deutschland ist enorm. Zwang befördert<br />

dieses Phänomen nur noch mehr. Entscheidend<br />

ist aber, dass eine Umsetzung rechtlich<br />

unhaltbar wäre. Das zeigt ein Gutachten von<br />

Professor Karl Stöger (Medizinrechtler an der<br />

Universität <strong>Wien</strong>, Anm.), das wir in Auftrag<br />

gegeben haben.<br />

Stefan Ferenci: „Eine Zwangsverpflichtung ist keine Strategie.“<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Zu welchem Schluss<br />

kommt dieses Gutachten?<br />

Ferenci: Ärztinnen und Ärzte gesetzlich in<br />

das öffentliche Gesundheitswesen zu zwingen,<br />

ist nicht nur verfassungswidrig, sondern<br />

auch unionsrechtswidrig. Zu diesem Schluss<br />

kommt Professor Stöger. Ehrlich gesagt liest<br />

sich das <strong>für</strong> mich so, dass eine allfällige Berufspflicht<br />

eine Art „DDR-Zwangsphantasie“<br />

darstellt. Wir waren selbst überrascht, wie<br />

eindeutig das Gutachten ist. Es ist nichts, was<br />

„Ärztinnen und Ärzte gesetzlich<br />

in das öffentliche Gesundheitswesen<br />

zu zwingen, ist nicht nur<br />

verfassungswidrig, sondern auch<br />

unionsrechtswidrig.“<br />

sich tatsächlich umsetzen ließe, auch nicht<br />

durch rechtliche Schlupflöcher.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Welche Begründungen<br />

werden im Gutachten genannt?<br />

Ferenci: Rechtlich gesehen gibt es klare<br />

Grenzen: Wer in die Grund- und Freiheitsrechte<br />

eingreifen will – und das wäre laut Europäischer<br />

Menschenrechtskommission bei<br />

einer Einführung von Zwangsverpflichtung<br />

der Fall – darf das nur, wenn der Eingriff verhältnismäßig<br />

ist. Ein solch massiver Eingriff<br />

muss im öffentlichen Interesse liegen, zur<br />

Zielerreichung geeignet sein, er muss aber<br />

auch erforderlich sein, das heißt, es muss sich<br />

um das gelindeste Mittel handeln. Das ist hier<br />

aber nicht der Fall. Das Mittel muss mit Blick<br />

auf Ziel und Einsatz übrigens auch adäquat<br />

sein.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Im öffentlichen Interesse<br />

läge eine solche Zwangsverpflichtung wohl<br />

schon.<br />

Ferenci: Das ist richtig, zu diesem Schluss<br />

kommt auch das Gutachten. Allerdings ist<br />

ein derartiger Zwang zur Zielerreichung<br />

nicht geeignet. Schließlich gibt es keinen<br />

Ärztemangel, der das rechtfertigen würde,<br />

sondern vielmehr ein Verteilungsproblem.<br />

Mangelfächer wie etwa Kinderheilkunde<br />

oder Dermatologie sind <strong>für</strong> viele angehende<br />

Ärztinnen und Ärzte unattraktiv, weil die sogenannte<br />

„Gesprächsmedizin“ weniger gut<br />

honoriert wird und das Patientenvolumen<br />

daher umso größer sein muss, um ein vernünftiges<br />

Einkommen zu erzielen. Es fehlt<br />

dann an Zeit <strong>für</strong> die Patientinnen und Patienten.<br />

Frust und Unzufriedenheit in der<br />

Ärzteschaft sind die Folge, die Fächer dün-<br />

Foto: Oliver Topf<br />

28 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>


BZ <strong>Wien</strong><br />

Umgebung<br />

BZ <strong>Wien</strong><br />

Umgebung<br />

COVERSTORY AM PULS<br />

BZ Waidhofen/Thaya<br />

Karte: lesniewski/stock.adobe.com<br />

nen aus. Eine Zwangsverpflichtung<br />

wirkt schlicht abschreckend auf<br />

künftige Studierende. Ohnehin stehen<br />

die Studierenden in ihrer Ausbildung<br />

dem öffentlichen System ja<br />

schon zur Verfügung, etwa im Turnus.<br />

Zudem gäbe es mehrere gelindere Alternativen,<br />

um die Personalsituation<br />

im öffentlichen Gesundheitssystem<br />

zu verbessern. Wir brauchen bessere<br />

Arbeitsbedingungen in den öffentlichen<br />

Spitälern! Der 10-Punkte-Plan<br />

zur Rettung der <strong>Wien</strong>er Spitäler gibt<br />

hier klare Forderungen an die Politik<br />

vor. Doch bislang gibt es aus den<br />

Reihen der Politik neben Zwangsfantasien<br />

nur Vorschläge wie eine Erhöhung<br />

der Studienplätze. Aber auch<br />

die ist nicht zielführend.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Warum nicht?<br />

Gibt es nicht enormen Nachbesetzungsbedarf<br />

an Medizinerinnen und<br />

Medizinern in Österreich? Zumindest<br />

wird das immer wieder kolportiert.<br />

Ferenci: Wie eingangs erwähnt,<br />

ist eher der „Brain-Drain“ das Problem.<br />

Von unseren Medizinabsolvierenden<br />

bleiben nur rund 60<br />

Prozent in Österreich. Das ist eine<br />

Katastrophe! Wenn Sie also die Arbeitsbedingungen<br />

nicht ändern,<br />

bringt Ihnen eine künstliche Aufstockung<br />

nach dem Gießkannenprinzip<br />

nichts. Dass man die Ausbildungsthematik<br />

mit ihren vielen<br />

Stellschrauben nicht von heute auf<br />

morgen radikal verbessern kann, um<br />

dem Gesundheitsnotstand spürbar<br />

etwas entgegenzusetzen, ist klar.<br />

Es gibt aber kurzfristige Lösungen<br />

<strong>für</strong> die Personalnot in <strong>Wien</strong>s Spitälern.<br />

Da sehe ich etwa die von uns<br />

im Rahmen des 10-Punkte-Plans<br />

geforderte Bleibe- beziehungsweise<br />

Rückkehrprämie als adäquates Mittel.<br />

So kann nicht nur Bestands- und<br />

neues Personal gehalten werden,<br />

sondern abgewanderte Kolleginnen<br />

und Kollegen können hoffentlich<br />

wieder zurückgelockt werden. Damit<br />

gewinnen wir Zeit <strong>für</strong> langfristige Reformen.<br />

Noch einmal: Eine Zwangsverpflichtung<br />

ist keine Strategie, eine<br />

künstliche Aufstockung von Studienplätzen<br />

auch nicht.<br />

BZ<br />

Dornbirn<br />

BZ Feldkirch<br />

Die Länder müssen sich überle gen, wie<br />

sie mit gleich viel oder weniger Geld den<br />

steigenden Bedarf abdecken können.<br />

BZ Bregenz<br />

VORARLBERG<br />

BZ Bludenz<br />

BZ Landeck<br />

BZ Reutte<br />

TIROL<br />

BZ Imst<br />

Innstbruck<br />

BZ Innsbruck Land<br />

BZ Schwaz<br />

BZ Kufstein<br />

mit Planung am Bedarf der Bevölkerung<br />

oder medizinischem Fortschritt zu<br />

tun. Es geht bei all diesen Maßnahmen<br />

ausschließlich darum, die Kosten <strong>für</strong><br />

die Sozialversicherung und die Länder<br />

niedrig zu halten. Das wäre auch nachvollziehbar,<br />

wenn es nicht auf Kosten<br />

der Bevölkerung gehen würde, die mit<br />

ihren Zwangsbeiträgen vom medizinischen<br />

Fortschritt ausgeschlossen<br />

wird. Suchen diese Menschen dann allerdings<br />

den Weg zur Wahlärztin oder<br />

zum Wahlarzt, möchten die gleichen<br />

Politikerinnen und Politiker ihnen<br />

auch hier wieder die Kostenerstattung<br />

streichen, weil Wahlärztinnen und<br />

Wahlärzte im Verständnis dieser Politikerinnen<br />

und Politiker per se böse sind.<br />

Die Ärztekammer wird jedenfalls die<br />

Zeit bis zum Finanzausgleich nutzen,<br />

um im Interesse der Patientinnen und<br />

Patienten auf die drohenden Einschnitte<br />

in die Gesundheitsversorgung aufmerksam<br />

zu machen.<br />

10-Punkte-Plan <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>s<br />

Spitäler<br />

BZ Kitzbühel<br />

TIROL<br />

BZ Lienz<br />

BZ Pinzgau<br />

BZ Braunau<br />

BZ Flachau<br />

Salzburg<br />

BZ Hermagor<br />

BZ Pongau<br />

SALZBURG<br />

BZ Lungau<br />

BZ Spittal an der Drau<br />

BZ Schärding<br />

BZ Ried<br />

BZ Grieskirchen<br />

BZ Villach Land<br />

BZ Gmunden<br />

Villach<br />

Es stellt sich<br />

die Frage,<br />

wie viel uns<br />

als Gesellschaft<br />

ein<br />

solidarisches<br />

Gesundheitssystem<br />

wert ist und<br />

wo<strong>für</strong> in<br />

den letzten<br />

Jahren<br />

sonst noch<br />

Steuergeld<br />

ausgegeben<br />

wurde.<br />

BZ Rohrbach<br />

BZ Eferding<br />

Wels<br />

BZ Feldkirchen<br />

BZ Liezen<br />

BZ Murau<br />

Linz<br />

BZ Linz Land<br />

BZ Wels Land<br />

Steyr<br />

OBERÖSTERREICH<br />

BZ Vöcklabruck<br />

BZ Kirchdorf<br />

BZ Sankt Veit an der Glan<br />

KÄRNTEN<br />

Klagenfurt<br />

BZ Klagenfurt Land<br />

BZ Steyr<br />

Umgebung<br />

BZ Freistadt<br />

BZ Judenburg<br />

BZ Perg<br />

BZ Amstetten<br />

Waidhofen/<br />

Ybbs<br />

BZ Knittelfeld<br />

BZ Völkermark<br />

BZ Waidhofen/Ybbs<br />

BZ Leoben<br />

BZ Wolfsberg<br />

BZ Gmünd<br />

BZ Zwettl<br />

BZ Bruck a. d. Mur<br />

BZ Voitsberg<br />

BZ Melk<br />

BZ Scheibs<br />

STEIERMARK<br />

BZ Deutschlandsberg<br />

BZ Graz Umgebung<br />

Graz<br />

BZ Mürzzuschlag<br />

BZ Leibnitz<br />

BZ Horn<br />

BZ Krems an der Donau<br />

Krems<br />

a. d. Donau<br />

St. Pölten<br />

BZ Lilienfeld<br />

BZ Weiz<br />

BZ Sankt Pölten<br />

BZ Hartberg<br />

BZ Feldbach<br />

BZ Radkersburg<br />

BZ Hollabrunn<br />

BZ Tulln a. d. Donau<br />

BZ Fürstenfeld<br />

BZ Korneuburg<br />

BZ Mödling<br />

BZ Baden<br />

BZ <strong>Wien</strong>er Neustadt <strong>Wien</strong>er<br />

Neustadt<br />

BZ Neunkirchen<br />

BZ <strong>Wien</strong>er<br />

Neustadt<br />

BZ Oberwart<br />

BZ Güssing<br />

BZ Mattersburg<br />

BZ<br />

Jennersdorf<br />

<strong>Wien</strong><br />

BZ Mistelbach<br />

BZ <strong>Wien</strong><br />

Umgebung<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

BZ<br />

Eisenstadt<br />

Eisenstadt Umgeb.<br />

BZ Oberpullendorf<br />

LAND<br />

BZ Gänserndorf<br />

BZ Bruck/<br />

Leitha<br />

BZ Neusiedl<br />

am See<br />

BZ Urfahr-<br />

Umgebung<br />

Rust<br />

BURGEN-<br />

Neben den bereits deutlich skizzierten<br />

Risiken bietet der Finanzausgleich<br />

durch die Neuverteilung der finanziellen<br />

Ressourcen auch die Chance,<br />

echte Reformen anzugehen. Da Reformen<br />

üblicherweise Geld kosten,<br />

können diese im Rahmen des Finanzausgleichs<br />

eher angegangen werden.<br />

Die Kurie angestellte Ärzte hat das zum<br />

Anlass genommen, um ein Forderungspapier<br />

zur Rettung der <strong>Wien</strong>er Spitäler<br />

zu erarbeiten. Die Hauptforderungen<br />

lauten:<br />

•Marktkonforme Gehälter, um im<br />

Bundesländervergleich konkurrenzfähig<br />

zu bleiben – konkret eine Erhöhung<br />

der Bruttogrundgehälter um<br />

30 Prozent, analog der Forderung des<br />

Betriebsrats der Medizinischen Universität<br />

<strong>Wien</strong> (MUW)<br />

•Eine Rückkehr- und Bleibeprämie<br />

in Höhe von 24.000 Euro netto und<br />

sozialversicherungsfrei <strong>für</strong> alle Ärztinnen,<br />

Ärzte und Angehörigen von<br />

Gesundheitsberufen in allen <strong>Wien</strong>er<br />

Spitälern<br />

•Eine deutliche Anhebung der Nacht-,<br />

Wochenend- und Feiertagsentschädigung<br />

•Die sofortige Besetzung aller offenen<br />

Dienstposten<br />

Diese Forderungen sind nur ein Teil des<br />

ausführlichen „10-Punkte-Plans zur Rettung<br />

der <strong>Wien</strong>er Spitäler“, mit dessen<br />

Umsetzung die Probleme in <strong>Wien</strong>s Spitälern<br />

der Vergangenheit angehören würden.<br />

Das erste Kapitel des „10-Punkte-<br />

Plans“ umfasst die Sofortmaßnahmen,<br />

die notwendig sind, um die akute Personalnot<br />

in <strong>Wien</strong>s öffentlichen Spitälern zu<br />

beheben und somit rasch Druck von den<br />

Beschäftigten zu nehmen sowie die Versorgung<br />

der Patientinnen und Patienten<br />

nicht weiter zu gefährden. Das umfassende<br />

Forderungspapier findet sich auf<br />

der Website der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

unter www.aekwien.at/forderungen.<br />

Der Ärztekammer ist bewusst, dass<br />

diese Forderungen Geld kosten. Aber<br />

es stellt sich die Frage, wie viel uns als<br />

Gesellschaft ein solidarisches Gesundheitssystem<br />

wert ist und wo<strong>für</strong> in den<br />

letzten Jahren sonst noch Steuergeld<br />

ausgegeben wurde. Aus diesem Grund<br />

wurden diverse Staatshilfen und Förderungen<br />

aus den letzten Jahren recherchiert<br />

(siehe Kasten Seite 27). <br />

09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 29


SERVICE KONGRESSE<br />

SEPTEMBER BIS OKTOBER <strong>2023</strong><br />

Unsichtbares Erbe: „Familiäre Hypercholesterinämie“ –<br />

verstehen, rechtzeitig erkennen und erfolgreich<br />

behandeln<br />

Ort: MedUni <strong>Wien</strong>, 1090 <strong>Wien</strong>, Van-Swieten-Gasse 1a, Van<br />

Swieten Saal<br />

Termin: 20.9.<strong>2023</strong><br />

Veranstalter: Medizinische Universität <strong>Wien</strong> unterstützt<br />

durch die Austrian Atherosclerosis Society & FHchol Austria<br />

Anmeldung: https://www.meduniwien.ac.at/web/<br />

ueber-uns/events/<strong>2023</strong>/unsichtbares-erbe/<br />

67. Österreichischer HNO-Kongress <strong>2023</strong><br />

Ort: Hofburg <strong>Wien</strong>, 1010 <strong>Wien</strong>, Eingang Botschafterstiege/<br />

Schweizerhof<br />

Termin: 27. – 28.9.<strong>2023</strong><br />

Thema: EVIDENZ und INNOVATIONEN<br />

Veranstalter: Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> Hals-,<br />

Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie<br />

Kongresspräsident: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Gstöttner<br />

Kongresssekretariat: Mondial Congress & Events,<br />

Tel.: +43/1/588 04 -0, E-Mail: hno22@mondial-congress.com,<br />

https://www.hno.at/hno-kongresse/<br />

Kardiologie im Zentrum<br />

Ort: Med Campus I (Johannes Kepleruniversität), 4020 Linz,<br />

Krankenhausstraße 5, Gebäude LEH<br />

Termin: 29. – 30.9.<strong>2023</strong><br />

Organisation: OA Dr. Simon Hönig,<br />

Prim. Priv.-Doz. Dr. Clemens Steinwender<br />

Information: AZ med.info, 1010 <strong>Wien</strong>, Helferstorferstraße 2,<br />

Tel.: +43/1/536 63-68 DW, Fax: +43/1/535 16-61,<br />

E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/<br />

kardiozentrum23<br />

Kardiologie St. Pölten <strong>2023</strong><br />

Ort: Reitschule/Auditorium Grafenegg,<br />

3485 Grafenegg, 10-11 Grafenegg<br />

Termin: 30.9.<strong>2023</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung: Prim. a Univ.-Prof. in Dr. in<br />

Julia Mascherbauer<br />

Veranstalter: Universitätsklinikum St. Pölten<br />

Information: MAW - Medizinische Ausstellungs- und<br />

Werbegesellschaft, 1010 <strong>Wien</strong>, Freyung 6, Sophia Skibicki,<br />

Stefanie Skodler, Tel.: +43/1/536 63-74 oder -84 DW,<br />

E-Mail: kardio@maw.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/kardionoe23<br />

BKKÖ – Herbsttagung <strong>für</strong> Kinderkrankenpflege<br />

Ort: LKH-Univ. Klinikum Graz, 8036 Graz, Auenbruggerplatz<br />

19/2. OG, Seminarzentrum<br />

Termin: 6.10.<strong>2023</strong><br />

Tagungsbüro: Berufsverband Kinderkrankenpflege Österreich,<br />

1097 <strong>Wien</strong>, Postfach 35, Tel. +43/1/470 22-33,<br />

E-Mail: office@kinderkrankenpflege.at,<br />

www.kinderkrankenpflege.at<br />

Information: AZ med.info, 1014 <strong>Wien</strong>, Helferstorferstraße 4,<br />

Tel.: +43/1/531 16-33 DW, E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

ZAFI – ZAHNÄRZTLICHE FORTBILDUNG<br />

ZAFI – Zahnärztliche Fortbildung der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

1060 <strong>Wien</strong>, Gumpendorferstraße 83/4, Tel: +43 1/5973357/DW 10,<br />

E-Mail: spitzhuetl@zafi.at, Anmeldung: www.zafi.at<br />

Live Intensiv Curriculum Implantologie <strong>2023</strong><br />

Prof. DDr. Raoul Polansky, Dr. Christian Schober, Prof. PD DI DDr. Rudolf Seemann, MBA<br />

Modul 1: 22. – 23.9.<strong>2023</strong><br />

Modul 2: 13. – 14.10.<strong>2023</strong><br />

Modul 3: 24. – 25.11.<strong>2023</strong><br />

Curriculum Parodontologie <strong>2023</strong><br />

Prof. DDr. Matthias Folwaczny, Dr. Stefan Hägewald,<br />

Univ.-Prof. DDr. Hady Haririan, OA Dr. Peter Purucker, Dr. Peggy Weishaupt<br />

Modul 4: 29. – 30.9.<strong>2023</strong><br />

Modul 5: 20. – 21.10.<strong>2023</strong><br />

Praxismanagement – Administration und Verwaltung<br />

MR in Dr. in Johanna Treer<br />

1.9.<strong>2023</strong><br />

Medizinprodukteaufbereitung in der Zahnarztordination<br />

Anton Kapeller, BA, MSc, Marianne Schmidt, MAS, DI in Barbara Vanek<br />

14.9.<strong>2023</strong>, 29.9.<strong>2023</strong> und 5.10.<strong>2023</strong><br />

Möglichkeiten und Grenzen der modernen Implantologie<br />

Dr. Peter Randelzhofer<br />

15.9.<strong>2023</strong><br />

SAVE THE DATE - Prophylaxe Teamtag<br />

Prof. in Dr. in Petra Ratka-Krüger, Prof. Dr. Johan Wölber<br />

16.9.<strong>2023</strong><br />

Praktisches Vorgehen in Diagnostik – Therapie bei Patient*innen<br />

mit Funktionsstörungen<br />

Univ.-Prof. in DDr. in Martina Schmid-Schwap<br />

22.9.<strong>2023</strong><br />

«Find your System – Welcher Intraoralscanner passt am Besten<br />

in meine Praxis » in Kooperation mit der ÖGI<br />

Univ. Prof. Dr. Thomas Bernhart, Ing. Dr. Omar Hamid, MSc<br />

22.9.<strong>2023</strong><br />

Praxisnaher Crashkurs: Moderne Konzepte der Hart- und<br />

Weichgewebsregeneration<br />

Dr. Christian Schmitt, PD, MSc<br />

23.9.<strong>2023</strong><br />

Notfallmanagement in der zahnärztlichen Ordination<br />

OA Dr. Rainer Schmid<br />

30.9.<strong>2023</strong><br />

Zahnaufhellung – Bleaching, ein Workshop <strong>für</strong> das zahnärztliche Team<br />

Tanja Bogenreiter, Dr. in Theresa Reichsthaler<br />

30.9.<strong>2023</strong><br />

Effiziente Kieferorthopädie – Vom Straight-Wire bis Aligner<br />

Dr. Stefano Troiani<br />

6. – 7.10.<strong>2023</strong>, 12. – 13.1., 15 – 16.3., 21. – 22.6., 13. – 14.9.2024<br />

Gingivahyperplasie – ein Krankheitsbild mit heterogenen Ursachen<br />

(Seminar <strong>für</strong> die Prophylaxe-Assistent*innen)<br />

Dr. in Christa Eder<br />

7.10.<strong>2023</strong><br />

Fit <strong>für</strong> die Kids – und Juniorprophylaxe PGU 0-2<br />

(Seminar <strong>für</strong> die Prophylaxe-Assistent*innen)<br />

Frau Annette Schmidt<br />

13.10.<strong>2023</strong><br />

Refresher <strong>2023</strong> <strong>für</strong> Prophylaxe-Assistent*innen<br />

Frau Annette Schmidt<br />

14.10.<strong>2023</strong><br />

30 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>


KONGRESSE SERVICE<br />

8. ÖSTERREICHISCHES CROHN COLITIS SYMPOSIUM DER<br />

ARBEITSGRUPPE FÜR CED DER ÖGGH<br />

Ort: Kongress- und TheaterHaus Bad Ischl, 4820 Bad Ischl, Kurhaustraße 8 (Hybrid)<br />

Termin: 28. – 29.9.<strong>2023</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Alexander R. Moschen, PhD<br />

Information: MAW - Medizinische Ausstellungs- und Werbegesellschaft,<br />

1010 <strong>Wien</strong>, Freyung 6, Anne Scholtyssek, Tel.: +43/1/536 63-83 DW,<br />

E-Mail: oecco-ced@media.co.at, www.oecco-ced.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/gastroced23<br />

33. EKG SEMINAR – HERZRHYTHMUSSTÖRUNGEN<br />

Ort: Schloss Wilhelminenberg, 1160 <strong>Wien</strong>, Savoyenstraße 2<br />

Termin: 29. – 30.9.<strong>2023</strong><br />

Tagungsleitung: Dr. Lukas Fiedler, Dr. Wilhelm Kaltenbrunner, Dr. Michael<br />

Nürnberg, Univ.-Prof. Dr. Daniel Scherr, Dr. Florian Tinhofer<br />

Veranstalter: Verein zur Förderung der Forschung auf dem Gebiet der Arteriosklerose,<br />

Thrombose und vaskulären Biologie<br />

Information: MAW - Medizinische Ausstellungs- und Werbegesellschaft, 1010<br />

<strong>Wien</strong>, Freyung 6, Sonja Chmella, Stefanie Skodler, Tel.: +43/1/536 63-32 bzw. -84<br />

DW, E-Mail: maw@media.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/ekgwien23<br />

SYMPOSIUM: HERAUSFORDERUNGEN IN DER HERZCHIRURGIE:<br />

CHIRURGISCHE THERAPIE DER AORTA<br />

Ort: Seminarhotel Pritz "Zum Schwarzen Bären", 3644 Emmersdorf an der Donau,<br />

Marktplatz 7<br />

Termin: 29. – 30.9.<strong>2023</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung: OA Dr. Wolfgang Dietl, Prim. Univ.-Doz. Dr.<br />

Christoph Holzinger<br />

Veranstalter: Karl Landsteiner Gesellschaft <strong>für</strong> Implementierung neuer herzchirurgischer<br />

Techniken<br />

Information: MAW - Medizinische Ausstellungs- und Werbegesellschaft, 1010 <strong>Wien</strong>,<br />

Freyung 6, Nicole Lehner, Tel.: +43/1/536 63-20 DW, E-Mail: kardio@maw.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/herzchirurgie23<br />

2. KISS-ERFAHRUNGSAUSTAUSCH ÖSTERREICH <strong>2023</strong>,<br />

NEUSTART NACH DER PANDEMIE<br />

Ort: Flemings Conference Hotel <strong>Wien</strong>, 1070 <strong>Wien</strong>, Neubaugürtel 26-28<br />

Termin: 6.10.<strong>2023</strong><br />

Veranstalter: ÖGHMP - Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> Hygiene, Mikrobiologie<br />

und Präventivmedizin c/o MAW, Freyung 6/3, 1010 <strong>Wien</strong>, www.oeghmp.at<br />

Wissenschaftliche Organisation: Prim. Univ.-Prof. Dr. Thomas Neunteufl<br />

Information: ÖGHMP Sekretariat, Lisa Jandrinitsch, Tel.: +43/1/536 63-101 DW,<br />

E-Mail: oeghmp@media.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/kiss23<br />

Teilnahmegebühr: € 250,-<br />

6. WIENER DERMATOLOGIETAG<br />

Ort: Haus der Ingenieure <strong>Wien</strong>, 1010 <strong>Wien</strong>, Eschenbachgasse 9<br />

Termin: 7.10.<strong>2023</strong><br />

Veranstalter: Verein zur Förderung der Dermatologie und Venerologie<br />

Wissenschaftliche Leitung: Prim. Priv.-Doz. Dr. Christian Posch, PhD,<br />

Univ.-Prof. Dr. Igor Vujic<br />

Anmeldung: wr.dermatologietag@gmx.at<br />

Teilnahmegebühr: Fachärzt*innen € 70,-<br />

OKTOBER <strong>2023</strong><br />

33. Jahrestagung <strong>für</strong> Kardiologische Pflege und<br />

medizinisch-technische Dienste (MTD)<br />

Ort: University of Applied Sciences, IMC FH Krems – Trakt<br />

G1, 3500 Krems, Am Campus Krems<br />

Termin: 6. – 7.10.2022<br />

Wissenschaftliche Organisation: Prim. Univ.-Prof. Dr.<br />

Thomas Neunteufl<br />

Tagungsbüro: MAW - Medizinische Ausstellungs- und<br />

Werbegesellschaft, 1010 <strong>Wien</strong>, Freyung 6, Tel.: +43/1/536 63-<br />

32, -34 oder -62 DW, E-Mail: kardio@maw.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/kardiopflege23<br />

5. Autoimmun-Symposium<br />

Ort: OÖNachrichten FORUM, 4010 Linz, Promenade 25<br />

(Hybridveranstaltung)<br />

Termin: 6. – 7.10.<strong>2023</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung: OÄ Dr. in Marija Geroldinger-<br />

Simic, PhD, Prim. Univ.-Prof. Dr. Norbert Sepp<br />

Veranstalter: Abteilung <strong>für</strong> Dermatologie, Venerologie<br />

und Allergologie sowie dem Autoimmunzentrum am<br />

Ordensklinikum Linz<br />

Information: Ordensklinikum Linz GmbH Elisabethinen,<br />

4020 Linz, Fadingerstraße 1, Tel.: +43/0/732 7676-0, E-Mail:<br />

elisabethinen@ordensklinikum.at, www.ordensklinikum.at<br />

Anmeldung: www.ordensklinikum.at/autoimmun<strong>2023</strong><br />

Vasculitides <strong>2023</strong> – State of the Art<br />

Ärztliche Fortbildungsveranstaltung<br />

Ort: Med Campus Graz, 8010 Graz, Neue Stiftingtalstraße 6<br />

Termin: 6. – 7.10.<strong>2023</strong><br />

Veranstalter: Verein zur Förderung der Klinischen Abteilung<br />

<strong>für</strong> Rheumatologie, Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> Rheumatologie<br />

& Rehabilitation<br />

Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Jens Thiel<br />

Information: AZ med.info, 1014 <strong>Wien</strong>, Helferstorferstraße 4,<br />

Tel.: +43/1/536 63-41, -85 DW, Fax: +43/1/535 16-61,<br />

E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

Anmeldung: https://reg.azmedinfo.co.at/vasc23<br />

Herzultraschall – Update praxisnahe <strong>2023</strong><br />

Update-Seminar 1: Pearls and Pitfalls – Lehrreiche Fälle<br />

und Fehler zum Lernen<br />

Ort: Landhotel Straßerhof, 3491 Straß im Straßertale, Marktplatz<br />

30<br />

Termin: 13. – 14.10.<strong>2023</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung: OÄ Dr. in Ulrike Neuhold<br />

Veranstalter: Echokardiographielabor der Abteilung <strong>für</strong><br />

Innere Medizin I des Universitätsklinikums Krems<br />

Information: MAW - Medizinische Ausstellungs- und<br />

Werbegesellschaft, 1010 <strong>Wien</strong>, Freyung 6/3, Sonja Chmella,<br />

David Grünseis, Barbara Horak Tel.: +43/1/536 63-32, -62<br />

oder -34 DW, E-Mail: kardio@maw.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/kardioecho23<br />

BITTE BEACHTEN SIE<br />

Das gesamte wissenschaftliche Programm der Gesellschaft der<br />

Ärzte in <strong>Wien</strong> können Sie auf www.billrothhaus.at nachlesen.<br />

09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 31


SERVICE ZAHNÄRZTEKAMMER<br />

Editorial<br />

Anpfiff zur zweiten Halbzeit<br />

Liebe Kollegin! Lieber Kollege!<br />

Ich hoffe, Sie hatten erholsame<br />

und ruhige Sommerwochen.<br />

Für uns heißt es<br />

mit Beginn des Septembers<br />

<strong>2023</strong>, dass wir bereits in die<br />

zweite Halbzeit der aktuellen<br />

Funktionsperiode starten.<br />

Doch auch in den Sommermonaten<br />

haben wir versucht, unseren Weg weiter<br />

auszubauen.<br />

Mit Ende Juli erreichte uns in der Österreichischen<br />

Zahnärztekammer die Nachricht, dass, nach<br />

vielen Jahren der Anstrengung, in der Aussendung<br />

zum finalen Entwurf des Eltern-Kind-Passes des<br />

Gesundheitsministeriums drei zahnmedizinische<br />

Untersuchungen ab 2026 vorgesehen sind. Selbst<br />

ich war erstmals bereits 2016 mit der damaligen<br />

Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser hierzu<br />

in Diskussion. Dieser Erfolg ist vielen Funktionärinnen<br />

und Funktionären zu verdanken, die schon<br />

seit mehr als 20 Jahren auf die Notwendigkeit<br />

der Vorsorgeuntersuchung <strong>für</strong> Kinder und der werdenden<br />

Mütter hingewiesen haben. Auch wenn<br />

Details dazu noch offen sind, freue ich mich sehr,<br />

dass nunmehr endlich die Notwendigkeit dieser<br />

frühzeitigen Untersuchung erkannt wurde.<br />

Mit dem Herbstfest am 4. Oktober starten wir<br />

unter dem Titel „Anpfiff zur zweiten Halbzeit“<br />

eine weitere Ausgabe der Stadtgespräche. Wir<br />

wollen auf das bisher Erreichte gemeinsam zurückschauen<br />

und viel wichtiger, auch Ihre Meinung<br />

hierzu einholen. Auch möchten wir Ihnen gerne<br />

einen Ausblick auf die kommenden Schwerpunktthemen<br />

geben und freuen uns auf angeregte<br />

Diskussionen und Ihre geschätzte Meinung. An<br />

dieser Stelle darf ich schon verraten, dass sich<br />

einer der Schwerpunkte rund um die Anliegen<br />

unserer jungen Kolleginnen und Kollegen drehen<br />

wird. Ich freue mich, Sie an diesem Abend begrüßen<br />

zu dürfen.<br />

Unser Ganztagesseminar „OrdiCheck“ am 14.<br />

Oktober im Unicredit Center <strong>für</strong> Kolleginnen und<br />

Kollegen, die Ordinationen übergeben oder übernehmen<br />

wollen, darf ich Ihnen ebenfalls noch ans<br />

Herz legen. Nutzen Sie die Möglichkeit, Informationen<br />

aus erster Hand zu erhalten – wir freuen uns<br />

auf Ihr Kommen.<br />

Ihre<br />

Bettina Schreder<br />

Präsidentin der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

1.822 Mitglieder<br />

Save-the-Date: Anpfiff zur zweiten Halbzeit<br />

Das dritte Stadtgespräch der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> widmet sich am<br />

4. Oktober unter dem Titel „Anpfiff zur zweiten Halbzeit“ den Themen und Schwerpunkten<br />

der nächsten Zeit. Im Gespräch mit Thomas Bernhart (Referent <strong>für</strong> Öffentlichkeitsarbeit)<br />

wird Präsidentin Bettina Schreder Einblicke und Ausblicke geben,<br />

Details präsentieren und auf Fragen aus dem Publikum eingehen. Im Anschluss lädt<br />

die Landeszahnärztekammer zum Get-together im Rahmen des Herbstfestes.<br />

Zeit: 4. Oktober, 18.30 Uhr Einlass, 19 Uhr Beginn<br />

Ort: Casino Zögernitz, Döblinger Hauptstraße 76, 1190 <strong>Wien</strong><br />

Aktuelle Termine<br />

Bezirkszahnärzte-<br />

Treffen<br />

Bitte notieren Sie sich die nächsten<br />

Treffen mit den Bezirkszahnärztinnen<br />

und -zahnärzten<br />

Bezirke 21. und 22:<br />

Zeit: 15.09.<strong>2023</strong>, 19 bis 21 Uhr<br />

Ort: Donaubräu, Donauturmplatz 1,<br />

1220 <strong>Wien</strong><br />

Anmeldung:<br />

https://www.zafi.at/<strong>2023</strong>-af-0914<br />

Bezirke 17., 18. und 19.:<br />

Zeit: 19.09.<strong>2023</strong>, 19 bis 21 Uhr<br />

Ort: Plachutta Grünspan,<br />

Ottakringer Straße 266, 1160 <strong>Wien</strong><br />

Anmeldung:<br />

https://www.zafi.at/<strong>2023</strong>-af-0915<br />

Bezirke 2. und 20.:<br />

Zeit: 20.09.<strong>2023</strong>, 18 bis 20 Uhr<br />

Ort: Hotel roomz Vienna Prater,<br />

Rothschildplatz 2, 1020 <strong>Wien</strong><br />

Anmeldung:<br />

https://www.zafi.at/<strong>2023</strong>-af-0916<br />

Für die Veranstaltungen werden<br />

jeweils 2 ZFP-Punkte vergeben.<br />

OrdiCheck: Nächster<br />

Termin<br />

Die nächste OrdiCheck-Veranstaltung<br />

findet am 14. Oktober statt. Die<br />

ganztägige Veranstaltung bietet umfassende<br />

Informationen, spannende<br />

Vorträge und reichlich Gelegenheit,<br />

sich untereinander auszutauschen.<br />

Wie übergebe ich meine Praxis? Wie<br />

übernehme ich eine Praxis? Was<br />

muss alles bedacht werden? Diese<br />

Kernthemen werden von unseren<br />

Vortragenden ebenso <strong>für</strong> beide Zielgruppen<br />

individuell aufbereitet wie<br />

die rechtlichen und steuerlichen Aspekte,<br />

Finanzierung, Versicherungen,<br />

Wohlfahrtsfonds und einiges mehr.<br />

Zeit: 14. Oktober, 9.00 bis 16.30 Uhr<br />

Ort: Unicredit Center Am Kaiserwasser,<br />

Eiswerkstraße 20,<br />

1220 <strong>Wien</strong>.<br />

Anmeldung:<br />

https://wr.zahnaerztekammer.at/<br />

zahnaerztinnen/ordicheck<br />

Für eine Teilnahme an der Veranstaltung<br />

werden 8 ZFP-Punkte<br />

vergeben.<br />

Rundschreiben: An meldung nicht vergessen!<br />

Zahnärztinnen und<br />

Zahnärzte sind Teil<br />

der starken <strong>Wien</strong>er<br />

Gemeinschaft.<br />

Mehr als die Hälfte<br />

davon sind weibliche<br />

Kolleginnen und der<br />

überwiegende Teil ist<br />

niedergelassen tätig.<br />

#wir<strong>für</strong>euch<br />

Sie möchten regelmäßig die Rundschreiben der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong><br />

<strong>Wien</strong> erhalten? Anmeldung unter office@wr.zahnaerztekammer.at.<br />

Fotos: Agile Digital Twins; Syda Productions/stock.adobe.com<br />

32 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>


ZAHNÄRZTEKAMMER SERVICE<br />

Infektionserkrankungen<br />

Hygienestandards ausreichend<br />

Es besteht kein Bedarf, <strong>für</strong> die zahnärztliche Behandlung von HIV-positiven Personen spezielle Vorkehrungen<br />

zu treffen oder ihnen Randtermine zu geben. Kein Fall einer Übertragung auf das zahnärztliche<br />

Personal ist bislang bekannt.<br />

Foto: Kzenon/stock.adobe.com<br />

► Kein einziger Fall einer HI-Infektion<br />

des zahnärztlichen Personals<br />

oder einer Patientin oder eines<br />

Patienten wurde seit Bekanntwerden<br />

der Existenz des Humanen Immundefizienz-Virus<br />

(HIV) registriert.<br />

„Daher ist auch die Notwendigkeit<br />

von spezifischen Hygienemaßnahmen<br />

vor, während oder nach der Behandlung<br />

einer HI-positiven Person<br />

nicht gegeben“, betont auch Peter<br />

Reichenbach, zuständiger Referent<br />

der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong><br />

<strong>Wien</strong>. So ist auch weder die Verdoppelung<br />

der Schutzausrüstung noch<br />

die Desinfektion von Flächen und<br />

Fußböden wissenschaftlich gestützt.<br />

Vielmehr ist die Viruslast von betroffenen<br />

Patientinnen und Patienten<br />

aufgrund der verfügbaren antiretroviralen<br />

Therapien zu gering, um ein Infektionsrisiko<br />

<strong>für</strong> andere darzustellen.<br />

„Theoretisch geht von einer Patientin<br />

oder einem Patienten, die oder der von<br />

einer HIV-Infektion nichts weiß und<br />

daher auch keine entsprechende Angabe<br />

machen kann, ein größeres Risiko<br />

aus“, so Reichenbach. Allerdings würden<br />

die hohen Hygienestandards in<br />

zahnärztlichen Ordinationen auch in<br />

diesem Fall ausreichend sein. „Es gilt,<br />

dass jede Patientin und jeder Patient<br />

als potenziell infektiös angesehen werden<br />

muss und daher alle Standardmaßnahmen<br />

konsequent eingehalten<br />

werden müssen.“<br />

Hygienestandards einhalten<br />

Eine HIV-Übertragung ist ausschließlich<br />

durch direkten Blutkontakt, ungeschützten<br />

Geschlechtsverkehr oder vertikal<br />

von Mutter zu Kind möglich. „Für<br />

eine Manifestation einer HIV-Infektion<br />

ist also frisches, virales Material in<br />

ausreichender Konzentration notwendig“,<br />

so Reichenbach. In der zahnärztlichen<br />

Ordination ist sie folglich weder<br />

<strong>für</strong> die behandelnde Zahnärztin oder<br />

den behandelnden Zahnarzt noch die<br />

Patientin oder den Patienten möglich.<br />

Die geringen Blutmengen, die bei einer<br />

zahnärztlichen Behandlung auftreten,<br />

reichen nicht aus, um die notwendige<br />

Menge an Viren, die einer Infektion<br />

zugrunde liegen, zu übertragen. Ebenso<br />

ist das Risiko auch <strong>für</strong> die nachfolgenden<br />

Patientinnen und Patienten<br />

inexistent – solange die vorgeschrie-<br />

Standardmaßnahmen in Ordinationen<br />

•Tragen der Schutzausrüstung: Einmalhandschuhe, Mund-Nasenschutz, Schutzbrille<br />

oder Schutzschild, Schutzkittel bei Gefahr des Verspritzens von Flüssigkeiten<br />

•Sachgerechte Reinigung, Desinfektion und Sterilisation aller benutzten<br />

Medizinprodukte<br />

•Desinfektion der patientennahen Flächen nach der Behandlung<br />

•Entsorgung der kontaminierten Abfälle wie Tupfer oder Watterollen über den<br />

Hausmüll<br />

Die hohen Hygienestandards<br />

in<br />

zahnärztlichen Ordinationen<br />

schützen<br />

das zahnärztliche<br />

Personal sowie die<br />

Patientinnen und<br />

Patienten.<br />

Eine HIV-<br />

Übertragung<br />

ist ausschließlich<br />

durch<br />

direkten<br />

Blutkontakt,<br />

ungeschützten<br />

Geschlechtsverkehr<br />

oder<br />

vertikal von<br />

Mutter zu<br />

Kind möglich.<br />

Früherkennung<br />

HIV-Infektion<br />

Ist eine HIV-positive Patientin/Patient<br />

unbehandelt, sind Haut- und<br />

Schleimhautveränderungen typische<br />

Hinweise <strong>für</strong> die Infektion. Auch<br />

sexuell übertragbare Erkrankungen<br />

können als Indikator erkrankung auf<br />

eine HIV-Infektion hindeuten. Eine<br />

primäre HIV-Infektion sind Fieber<br />

oder Myalgie von unspezifischem<br />

Charakter; orale Candidiasis oder<br />

eine orale Haarleukoplaktie, die<br />

durch weißliche, nicht abwischbare<br />

Veränderungen der Zungenränder<br />

charakterisiert sind und eine<br />

Verdachtsdiagnose HIV-Infektion<br />

zulassen. Dies gilt auch <strong>für</strong> rezidivierende<br />

orale Aphthen oder das<br />

orale Kaposi-Sarkom.<br />

benen Hygienestandards eingehalten<br />

werden. „Eine Übertragung durch eine<br />

Schmier infektion etwa durch Benutzen<br />

der Toilette oder Tröpfcheninfektion<br />

durch Anniesen oder Anhusten kann<br />

ebenso ausgeschlossen werden.“<br />

Geringes Risiko bei<br />

Nadelstichverletzungen<br />

Zudem stellen Nadelstichverletzungen<br />

in zahnärztlichen Ordinationen ein wesentlich<br />

geringeres Risiko als in anderen<br />

medizinischen Ordinationen dar. „Der<br />

Grund ist, dass die verwendeten Kanülen<br />

<strong>für</strong> jegliche Arten von Anästhesie<br />

(Depot, Leitung, intraligamentäre) wesentlich<br />

kleinere Lumina haben“, erklärt<br />

Reichenbach. Dies gelte auch <strong>für</strong><br />

eine Übertragung von HI-Viren über<br />

Aerosole und Speichel. „Sie sind nicht<br />

geeignet.“ Zudem weisen antiretroviral<br />

behandelte Patientinnen und Patienten<br />

eine dermaßen geringe Viruskonzentration<br />

im Blut auf, dass eine Infektion<br />

auch bei einer Nadelstichverletzung<br />

defacto ausgeschlossen ist. <br />

09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 33


SERVICE STEUER<br />

Vorsicht geboten<br />

Zinsen ans Finanzamt<br />

Bis dato fielen die Zinsen des Finanzamts nicht groß ins Gewicht. Seit der<br />

Erhöhung des Leitzinssatzes im Sommer letzten Jahres ändert sich das nun.<br />

Von Iris Kraft-Kinz<br />

► Kommt man während des Jahres<br />

mit den Steuerzahlungsterminen<br />

nicht zu Rande, so kann man beim<br />

Finanzamt einen Stundungsantrag einbringen.<br />

In begründeten Fällen gewährt<br />

das Finanzamt dann einen Kredit. Aufgrund<br />

der Zinserhöhung der Europäischen<br />

Zentralbank kostet Sie dieser seit<br />

21. Juni <strong>2023</strong> 5,38 Prozent.<br />

Prüfen Sie, ob diese Zinsen nicht besser<br />

durch Ihren Betriebsmittelkredit abgedeckt<br />

werden können – da<strong>für</strong> spricht<br />

auch der Umstand, dass „herkömmliche“<br />

Kontokorrentzinsen abzugsfähig<br />

sind; Stundungszinsen dagegen in der<br />

Regel nicht.<br />

Zinsen bei Beschwerden<br />

Es gibt noch weitere Fallkonstellationen,<br />

in denen das Finanzamt Zinsen<br />

vorschreiben kann. Nämlich dann,<br />

wenn Sie mit einer Steuerfestsetzung<br />

nicht einverstanden sind und gegen den<br />

Bescheid Beschwerde einlegen. Wenn<br />

die Beschwerde allerdings „schief“ geht,<br />

werden Ihnen Aussetzungszinsen in<br />

Rechnung gestellt. Und zwar im selben<br />

Ausmaß – nämlich 5,38 Prozent.<br />

Im Gegenzug können Sie Anspruch auf<br />

Beschwerdezinsen haben. Beschwerdezinsen<br />

werden im Falle einer positiven<br />

Erledigung einer Beschwerde vom Finanzamt<br />

gutgeschrieben, wenn die im<br />

Streit stehende Abgabe schon bei der<br />

ursprünglichen Fälligkeit bezahlt wurde.<br />

Die Höhe der Beschwerdezinsen<br />

liegt 2 Prozent über dem jeweils geltenden<br />

Basiszinssatz. Nach derzeitigem<br />

Stand betragen sie somit ebenfalls 5,38<br />

Prozent.<br />

Anspruchszinsen ab Oktober<br />

Die nächste Kategorie im „Zinsenreigen“<br />

sind die sogenannten Anspruchszinsen.<br />

Anspruchszinsen werden <strong>für</strong> Einkommen-<br />

beziehungsweise Körperschaftsteuernachzahlungen<br />

<strong>für</strong> die Zeit vom<br />

1. Oktober des Folgejahres bis zur be-<br />

Finanzamtszinsen über die Jahre:<br />

gültig ab Basiszinssatz Stundungszinsen<br />

Aussetzungszinsen<br />

Anspruchszinsen<br />

Beschwerdezinsen<br />

11.12.2002 2,20% 6,20% 3,20% 4,20% --<br />

09.06.2003 1,47% 5,47% 2,47% 3,47% --<br />

01.02.2005 1,47% 5,97% 3,47% 3,47% --<br />

27.04.2006 1,97% 6,47% 3,97% 3,97% --<br />

11.10.2006 2,67% 7,17% 4,67% 4,67% --<br />

14.03.2007 3,19% 7,69% 5,19% 5,19% --<br />

09.07.2008 3,70% 8,20% 5,70% 5,70% --<br />

15.10.2008 3,13% 7,63% 5,13% 5,13% --<br />

12.11.2008 2,63% 7,13% 4,63% 4,63% --<br />

10.12.2008 1,88% 6,38% 3,88% 3,88% --<br />

21.01.2009 1,38% 5,88% 3,38% 3,38% --<br />

11.03.2009 0,88% 5,38% 2,88% 2,88% --<br />

13.05.2009 0,38% 4,88% 2,38% 2,38% --<br />

13.07.2011 0,88% 5,38% 2,88% 2,88% --<br />

14.12.2011 0,38% 4,88% 2,38% 2,38% --<br />

01.01.2012 0,38% 4,88% 2,38% 2,38% 2,38%<br />

08.05.2013 -0,12% 4,38% 1,88% 1,88% 1,88%<br />

16.03.2016 -0,62% 3,88% 1,38% 1,38% 1,38%<br />

01.07.2021 -0,62% 1,38% 1,38% 1,38% 1,38%<br />

27.07.2022 -0,12% 1,88% 1,88% 1,88% 1,88%<br />

14.09.2022 0,63% 2,63% 2,63% 2,63% 2,63%<br />

02.11.2022 1,38% 3,38% 3,38% 3,38% 3,38%<br />

21.12.2022 1,88% 3,88% 3,88% 3,88% 3,88%<br />

08.02.<strong>2023</strong> 2,38% 4,38% 4,38% 4,38% 4,38%<br />

22.03.<strong>2023</strong> 2,88% 4,88% 4,88% 4,88% 4,88%<br />

21.06.<strong>2023</strong> 3,38% 5,38% 5,38% 5,38% 5,38%<br />

Auch die<br />

aktuelle<br />

Verlängerung<br />

der<br />

Abgabenfrist<br />

seitens des<br />

Finanzamtes<br />

kann sich<br />

hier negativ<br />

auswirken.<br />

scheidmäßigen Festsetzung vorgeschrieben.<br />

Wenn also der Steuerbescheid<br />

2022 am 20. November <strong>2023</strong> eintrifft,<br />

dann wird die Steuernachzahlung von<br />

1. Oktober <strong>2023</strong> bis 20. November <strong>2023</strong><br />

verzinst. Im Ausmaß von 5,38 Prozent.<br />

Wobei eine Bagatellgrenze von 50 Euro<br />

vorgesehen ist; diese Grenze bewirkt,<br />

dass nicht jede Abgabennachforderung<br />

Anspruchszinsen auslöst.<br />

Diese Zinsen sind doppelt schmerzhaft,<br />

da sie (im Gegensatz zu Zinsen bei Kreditinstituten)<br />

steuerlich nicht abzugsfähige<br />

Ausgaben darstellen.<br />

Leider können Sie auch unverschuldet<br />

zum Handkuss kommen. Dann nämlich,<br />

wenn beispielsweise die Steuererklärungen<br />

<strong>für</strong> das Jahr 2021 bereits<br />

erstellt und eingereicht, aber einfach<br />

noch nicht veranlagt sind.<br />

Auch die aktuelle Verlängerung der<br />

Abgabenfrist seitens des Finanzamtes<br />

kann sich hier negativ auswirken. Österreichweit<br />

ist der Arbeitsrückstau<br />

sowohl bei den Steuerberaterinnen<br />

und Steuerberatern als auch teilweise<br />

bei den Finanzämtern so hoch, dass<br />

das Finanzministerium die Abgaben-<br />

Foto: m.mphoto/stock.adobe.com<br />

34 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>


CHRONIK SERVICE<br />

Foto: WMFC<br />

frist <strong>für</strong> die Steuererklärungen 2021 <strong>für</strong><br />

Steuerberaterinnen und Steuerberater<br />

auf den 30. September <strong>2023</strong> verlängert<br />

hat. Kommt es bei der Veranlagung zu<br />

Nachzahlungen, werden hier<strong>für</strong> besagte<br />

Anspruchszinsen ab dem 1. Oktober 2022<br />

festgesetzt.<br />

Zinsen auf Gutschriften<br />

Kraft-Kinz:<br />

„Prüfen Sie, ob<br />

diese Zinsen nicht<br />

besser durch Ihren<br />

Betriebsmittelkredit<br />

abgedeckt<br />

werden können.“<br />

Die positive Seite der Medaille: Wer zu viel<br />

vorausgezahlt hat, erhält aus der Veranlagung<br />

eine Gutschrift, die dann verzinst<br />

zurückbezahlt wird. Der Zinssatz beträgt<br />

ebenfalls 5,38 Prozent, was im Vergleich<br />

zum Sparbuch sehr hoch ist. Allerdings<br />

müssen Gutschriftszinsen ebenfalls die Bagatellgrenze<br />

von 50 Euro übersteigen.<br />

Zinsen auf Nachzahlungen <strong>für</strong> Umsatzsteuer<br />

Bei Ärztinnen und Ärzten zwar eher die<br />

Ausnahme als die Regel, aber dennoch erwähnenswert:<br />

Auch <strong>für</strong> die Umsatzsteuer<br />

wurden in puncto Verzinsung ähnliche –<br />

jedoch viel komplexere – Regelungen geschaffen.<br />

Anspruchszinsen <strong>für</strong> Nachzahlungen<br />

aus der Umsatzsteuer sind erstmals<br />

auf Jahresbescheide 2022 anzuwenden.<br />

Teure Rückstände bei der Sozialversicherung<br />

In der Sozialversicherung gilt sowohl im<br />

ASVG <strong>für</strong> Dienstgeber als auch im FSVG<br />

<strong>für</strong> Selbständige, dass sich der Zinssatz <strong>für</strong><br />

das Folgejahr aus dem Basiszinssatz zum<br />

1. Oktober plus vier Prozentpunkte ergibt.<br />

Die Verzugszinsen betragen <strong>2023</strong> somit<br />

4,63 Prozent (0,63 Prozent plus 4 Prozent).<br />

Verzugszinsen fallen an, wenn die Sozialversicherungsbeiträge<br />

nicht in der gesetzlichen<br />

Zahlungsfrist entrichtet werden.<br />

Von den rückständigen Beiträgen werden<br />

Verzugszinsen berechnet. Zur Vermeidung<br />

dieser sehr teuren Zinsen sowie sonstiger<br />

unangenehmer Folgen sollten Sozialversicherungsbeiträge<br />

daher immer pünktlich<br />

entrichtet werden. <br />

Iris Kraft-Kinz ist geschäftsführende Gesellschafterin<br />

der MEDplan in <strong>Wien</strong> 12.<br />

Rückblick der „World Medical<br />

Football Championship“ in <strong>Wien</strong><br />

Die WMFC-Fußballweltmeisterschaft der<br />

Ärzte (World Medical Football Championship)<br />

ist ein jährlich ausgetragenes internationales<br />

Fußballturnier, bei dem Ärzteteams aus aller<br />

Welt aufeinandertreffen. In diesem Jahr fand<br />

das Turnier in <strong>Wien</strong> unter dem Motto „Uniting<br />

the world in sports, science and peace“ statt, es<br />

nahmen insgesamt 48 Teams und rund 1.100<br />

Spieler an dieser Weltmeisterschaft teil.<br />

Parallel dazu fand der Kongress „27th<br />

International<br />

Symposium of<br />

Medicine in Health<br />

and Sport“ statt. Das<br />

Turnier bot neben<br />

den Wettkämpfen<br />

eine gute Gelegenheit<br />

zum internationalen<br />

Austausch und auch<br />

dazu, Freundschaften<br />

mit Kollegen aus vielen<br />

unterschiedlichen<br />

Nationen zu schließen.<br />

Die Spiele fanden an den<br />

Fußballfeldern der Sportanlage<br />

Donaucity in <strong>Wien</strong> statt. Die<br />

hochmoderne Infrastruktur<br />

und die schönen Anlagen der<br />

Gastgeberstätte trugen zum<br />

Erfolg des Turniers bei und ermöglichten<br />

den Teams, in einer<br />

gut organisierten Umgebung zu<br />

spielen.<br />

Die WMFC-Fußballweltmeisterschaft<br />

der Ärzte bestand<br />

aus einer Gruppenphase,<br />

gefolgt von K.o.-Runden bis<br />

zum Finale. Die besten Teams aus jeder Gruppe<br />

qualifizierten sich <strong>für</strong> die K.o.-Phase und traten<br />

im Einzelausscheidungsmodus gegeneinander<br />

an, bis letztendlich die Sieger stattfanden.<br />

Teams aus der ganzen Welt<br />

Das Turnier beeindruckte durch eine vielfältige<br />

Auswahl an Teams, darunter Vertreter aus<br />

Ländern wie Brasilien, Deutschland, Südkorea,<br />

Australien, USA, Ukraine, Kolumbien, Kanada,<br />

Argentinien, Mexiko und vielen anderen. Jedes<br />

Team bestand aus Ärzten der Teilnehmerländer<br />

und brachte seinen eigenen Fußballstil mit.<br />

Insgesamt gab es drei Altersklassen:<br />

Beim „Morell-Cup“ ohne Altersbeschränkung<br />

setzte sich Irland gegen Großbritannien im<br />

Finale im Elfmeterschießen knapp durch,<br />

Österreich erzielte den sehr guten 12. Platz (von<br />

24 Teams).<br />

Beim „Vogel-Cup“ ab 45 Jahren wurde die<br />

Ukraine ebenfalls im Elfmeterschießen gegen<br />

Kolumbien Weltmeister, Österreich erreichte<br />

den 12. Platz (von 20 Teams).<br />

Beim „Carlitos-Cup“ ab 60 Jahren wurde die<br />

Ukraine Weltmeister, das kombinierte Team<br />

Österreich/Großbritannien musste sich erst<br />

im Finale geschlagen<br />

geben und erreichte<br />

den Titel eines Vize-<br />

Weltmeisters. Der<br />

<strong>Wien</strong>er Kinderarzt<br />

Peter Voitl konnte<br />

insgesamt drei Tore<br />

zum Erfolg beitragen.<br />

Das Turnier bot neben den Wettkämpfen eine gute Gelegenheit zum internationalen<br />

Austausch und auch dazu, Freundschaften mit Kollegen aus vielen<br />

unterschiedlichen Nationen zu schließen.<br />

Der wahre Erfolg des Turniers lag jedoch in der<br />

internationalen Atmosphäre, der großartigen<br />

Stimmung auf den Sportplätzen und dem Fair-<br />

Play im Rahmen einer Kollegialität, die über die<br />

Grenzen des Fußballfeldes hinausging.<br />

Fazit: Ein großer Erfolg<br />

Die WMFC-Fußballweltmeisterschaft der Ärzte<br />

in <strong>Wien</strong> war ein großer Erfolg und zeigte die<br />

Kraft des Sports, Menschen unterschiedlicher<br />

Nationen zusammenzubringen. Das Turnier<br />

war spannend und präsentierte <strong>Wien</strong> als Gastgeberstadt.<br />

Die nächstjährige WMFC-Weltmeisterschaft<br />

2024 wird in Brisbane, Australien<br />

stattfinden.<br />

Der Erlös der Veranstaltung ging an „Ärzte ohne<br />

Grenzen“. <br />

09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 35


SERVICE RECHT<br />

Unterlassene Kontrolle<br />

Ärztin wehrt sich gegen Entlassung<br />

Wegen eines Fehlverhaltens wurde eine Ärztin, die in einem Krankenhaus tätig war, fristlos entlassen.<br />

Der OGH entschied hier zugunsten der Ärztin und sprach aus, dass eine einmalige Nachlässigkeit in<br />

einer konkreten Notsituation nicht so schwerwiegend sei, dass der Arbeitgeberin die Fortsetzung des<br />

Dienstverhältnisses bis zum Ablauf der Kündigungsfrist nicht mehr zumutbar wäre.<br />

Von Alexandra Lichtenegger<br />

► Die Klägerin war als Ärztin in<br />

einem Krankenhaus beschäftigt.<br />

Sie behandelte eine wegen Depression<br />

aufgenommene Patientin,<br />

welche die vom zuweisenden Arzt verschriebenen<br />

Medikamente erhielt. In<br />

der Folge klagte die Patientin darüber,<br />

dass es ihr sehr schlecht gehe. Sie bekomme<br />

keine Luft, habe Ohrensausen,<br />

Kopfschmerzen, Herzrasen sowie Übelkeit.<br />

Die Ärztin wies daraufhin einer<br />

Diplomkrankenpflegerin an, Infusionen<br />

vorzubereiten. Unter anderem<br />

trug sie der Diplomkrankenpflegerin<br />

auf, 1mg Adrenalin herzurichten. Diese<br />

verstand allerdings „Noradrenalin“,<br />

weshalb sie nochmals nachfragte, ob<br />

das richtig sei. Die Klägerin wiederholte<br />

abermals 1mg Adrenalin, doch<br />

die Diplomkrankenpflegerin verstand<br />

erneut Noradrenalin. Sie bereitete das<br />

Medikament schließlich vor, da es ihr<br />

allerdings untypisch vorkam, wollte sie<br />

sich abermals vergewissern und fragte<br />

bei der Ärztin erneut nach, ob sie tatsächlich<br />

Noradrenalin spritzen wolle.<br />

Das<br />

Medikament<br />

wurde nicht<br />

lege artis<br />

verabreicht,<br />

die Überprüfung<br />

des Medikaments<br />

wäre<br />

durch eine<br />

optische<br />

Kontrolle<br />

der Ampulle<br />

und<br />

der Spritze<br />

möglich<br />

gewesen.<br />

Die Ärztin verstand Adrenalin und bestätigte<br />

die beabsichtige Verabreichung.<br />

Noradrenalin statt Adrenalin<br />

Zur Behandlung des in Folge auftretenden<br />

anaphylaktischen Schocks bei<br />

der Patientin entschied sich die Ärztin,<br />

das Adrenalin zu spritzen, und verabreichte<br />

der Patientin die vorbereitete<br />

Spritze, ohne die abgelegte Ampulle<br />

nochmals zu kontrollieren. Die Ampulle<br />

umfasste 5 ml, wobei die Ärztin hier<br />

davon ausging, dass es sich um 1 mg<br />

Adrenalin verdünnt auf 5 ml handelte.<br />

Der Patientin ging es immer schlechter.<br />

Nachdem die Diplomkrankenpflegerin<br />

ins Patientenzimmer kam und<br />

mitteilte, dass es sich um Noradrenalin<br />

handelte, leitete die Ärztin sofort Notmaßnahmen<br />

ein, die erfolgreich waren.<br />

Das Medikament wurde nicht lege artis<br />

verabreicht, die Überprüfung des Medikaments<br />

wäre durch eine optische<br />

Kontrolle der Ampulle und der Spritze<br />

möglich gewesen. Die Verabreichung<br />

von 1mg Adrenalin verdünnt auf 5 ml<br />

ist nicht üblich.<br />

Die Ärztin wurde daraufhin entlassen.<br />

Vermeidbarer Fehler<br />

Das Erstgericht sah den Entlassungstatbestand<br />

der Vertrauensunwürdigkeit<br />

als nicht erfüllt, das Berufungsgericht<br />

wies das Klagebegehren allerdings ab<br />

und sprach aus, dass die unterlassene<br />

Kontrolle der von der Diplomkrankenpflegerin<br />

vorbereiteten Spritze jedenfalls<br />

grob fahrlässig war und der Ärztin<br />

besonders vorzuwerfen ist.<br />

Der OGH war anderer Meinung und<br />

stellte das Ersturteil wieder her.<br />

Zutreffend vertritt die Klägerin die<br />

Rechtsauffassung, dass sie im vorliegenden<br />

Fall keine ärztliche Aufsichtspflicht<br />

gegenüber der Diplomkrankenpflegerin<br />

getroffen hat.<br />

Nach § 49 Abs 3 ÄrzteG 1988 können<br />

Ärztinnen und Ärzte im Einzelfall an<br />

Angehörige anderer Gesundheitsberufe<br />

oder in Ausbildung zu einem<br />

Gesundheitsberuf stehende Personen<br />

Weil die Pflegerin<br />

die Ärztin akustisch<br />

nicht richtig verstanden<br />

hatte, kam es zur Verabreichung<br />

des falschen<br />

Medikaments.<br />

Fotos: Maria Sbytova/stock.adobe.com<br />

36 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>


BÜCHER SERVICE<br />

ärztliche Tätigkeiten übertragen, sofern<br />

diese vom Tätigkeitsbereich des<br />

entsprechenden Gesundheitsberufs<br />

umfasst sind. Sie tragen die Verantwortung<br />

<strong>für</strong> die Anordnung. Die<br />

ärztliche Aufsicht entfällt, sofern die<br />

Regelungen der entsprechenden Gesundheitsberufe<br />

bei der Durchführung<br />

übertragener ärztlicher Tätigkeiten<br />

keine ärztliche Aufsicht vorsehen.<br />

Kompetenzbereich der Pflege<br />

Die diplomierte Krankenpflegerin ist<br />

voll ausgebildete Angehörige des gehobenen<br />

Dienstes <strong>für</strong> Gesundheits- und<br />

Krankenpflege. Von ihrem Kompetenzbereich<br />

umfasst ist hier gemäß § 15<br />

Abs 4 Z 2 GuKG die Vorbereitung und<br />

Verabreichung von Injektionen und<br />

Infusionen. Diese Regelung stellt klar,<br />

welche ärztlichen Tätigkeiten an diplomierte<br />

Pflegepersonen delegiert werden<br />

dürfen. Hier verbleibt die Anordnungsverantwortung<br />

bei den Ärztinnen und<br />

Ärzten, die Durchführungsverantwortung<br />

tragen die Angehörigen des gehobenen<br />

Dienstes <strong>für</strong> Gesundheits- und<br />

Krankenpflege.<br />

Für die in § 15 GuKG angeführten Kompetenzen<br />

entfällt daher die Aufsichtspflicht<br />

der Ärztinnen und Ärzte gemäß<br />

§ 49 Abs 3 letzter Satz ÄrzteG zur Gänze.<br />

Die Vorbereitung der von der Klägerin<br />

angeordneten Injektion konnte daher<br />

eigenverantwortlich erfolgen und<br />

musste von der Klägerin nicht mehr<br />

überprüft werden. Sie durfte darauf<br />

vertrauen, dass das von ihr angeordnete<br />

Medikament, 1mg Adrenalin,<br />

richtig vorbereitet war.<br />

Dennoch hätte die Klägerin den bei<br />

der Vorbereitung der Spritze unterlaufenen<br />

Fehler erkennen können,<br />

hätte sie das Etikett mit dem Inhalt der<br />

Spritze verglichen. Zu dieser Überprüfung<br />

wäre sie nach den Umständen<br />

auch verpflichtet gewesen.<br />

Hierbei handelte es sich um eine einmalige<br />

Nachlässigkeit, die während der<br />

konkreten Notsituation eines anaphylaktischen<br />

Schockgeschehens nicht so<br />

schwerwiegend war, dass die Aufrechterhaltung<br />

des Dienstverhältnisses bis<br />

zum Ende der Kündigungsfrist nicht<br />

mehr zumutbar gewesen wäre. (OGH<br />

31.8.2022, 9 ObA 75/22b) <br />

Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie<br />

sich bitte an die Ärztekammer unter<br />

recht@aekwien.at.<br />

Notfall<br />

„Der Notfall. Professionelle Erste Hilfe, bis die Notärztin/der Notarzt kommt“<br />

von Robert Mader, Gerhard Prause, Georg Kurtz, Markus Gschanes. 5. Auflage<br />

<strong>2023</strong>. 128 Seiten. ISBN 978-3-99052-295-0. Verlagshaus der Ärzte, <strong>Wien</strong>.<br />

In Ordinationen kommt es eher selten zu tatsächlichen Notfällen,<br />

entsprechend haben die Betreiberinnen und Betreiber im Falle des<br />

Falles oft wenig Routine. Dieses sehr kompakte Nachschlagewerk<br />

erfahrener Notärzte bietet genau <strong>für</strong> diesen Fall alle relevanten Erstinformationen,<br />

die <strong>für</strong> das Überleben der Betroffenen elementar sein<br />

können. Neben allgemeinen Notfällen werden auch einige spezielle<br />

Fälle behandelt, etwa bei Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen<br />

und auch bei Kindern. <br />

Feinde<br />

„Die Medizin und ihre Feinde. Wie Scharlatane und Verschwörungstheoretiker<br />

seit Jahrhunderten Wissenschaft bekämpfen“ von Herbert Lackner,<br />

Christoph Zielinski. 2022. 184 Seiten. ISBN 978-3-8000-7796-0. Carl<br />

Ueberreuter Verlag, <strong>Wien</strong>.<br />

Hexenjäger, Naturheiler, NS-Mediziner: Der Journalist und Autor<br />

Herbert Lackner und der Onkologe Christoph Zielinski suchen die<br />

Wurzeln der heutigen Wissenschaftsgegner-Bewegung in der Geschichte,<br />

beschreiben ihre profunden Irrtümer und liefern Antworten<br />

auf Fragen, beispielsweise warum plötzlich in ganz Europa Hippies<br />

mit Rasta-Locken in den Impfgegner-Demos Seite an Seite mit<br />

Rechtsradikalen marschieren. <br />

Zittern<br />

„Tremor. Was hilft gegen mein Zittern?“ von Klaus-Dieter Kieslinger,<br />

Wolfgang Bauer. <strong>2023</strong>. 160 Seiten. ISBN 978-3-99052-247-9. Verlagshaus<br />

der Ärzte, <strong>Wien</strong>.<br />

Unwillkürliches Zittern der Finger, Hände, Füße oder anderer Körperteile<br />

ist ein häufiges Beschwerdebild in einer neurologischen Praxis:<br />

der Tremor. Wie man sich Linderung verschafft und was es dabei zu<br />

beachten gilt, schildert dieser Ratgeber. Expertinnen und Experten aus<br />

Psychiatrie und Suchthilfe, Neurochirurgie und Reha, Psychologie und<br />

Physiotherapie beantworten die häufigsten Fragen, und drei Betroffene<br />

erzählen ihre Geschichte. <br />

Allgemeinmedizin<br />

„Allgemeinmedizin“ von Jean-François Chenot, Martin Scherer. 2021.<br />

960 Seiten. ISBN 978-3437152801. Urban & Fischer Verlag/Elsevier<br />

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09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 37


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