Ärzt*in für Wien 2023/9
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MITTEILUNGEN DER ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN 09 <strong>2023</strong><br />
Österreichische Post AG, MZ 02Z032618 M, Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, Weihburggasse 10-12, 1010 <strong>Wien</strong>, Erscheinungsort <strong>Wien</strong>, Postaufgabenummer: 08<br />
ÄRZTINNEN<br />
Diskriminierung hat<br />
viele Gesichter<br />
FINANZAUSGLEICH – ODER<br />
DAS WIEDERKEHRENDE<br />
JAHR DER SCHLECHTEN IDEEN<br />
RECHT<br />
Einmalige Nachlässigkeit<br />
kein Entlassungsgrund<br />
STEUER<br />
Auch Zinsen ans<br />
Finanzamt steigen<br />
Was der Finanzausgleich<br />
mit dem Gesundheitssystem<br />
zu tun hat und wo die<br />
Gefahren <strong>für</strong> Patientinnen,<br />
Patienten, Ärztinnen und<br />
Ärzte lauern.<br />
Foto: CurvaBezier/GettyImages
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IN EIGENER SACHE<br />
Zurück im Amt<br />
„Ich bin wiederhergestellt und fit“<br />
Präsident Johannes Steinhart über seinen Gesundheitszustand, welchen Themen er sich nun mit<br />
vollem Einsatz widmen möchte und über die Vorwürfe rund um die Einkaufsplattform Equip4Ordi.<br />
Foto: Stefan Seelig<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Herr Präsident, Sie<br />
► sind Anfang September aus einem<br />
mehrmonatigen Krankenstand<br />
zurückgekehrt. Wie geht es Ihnen jetzt?<br />
Steinhart: Ich musste Anfang Mai<br />
wegen einer akuten Mitralinsuffizienz<br />
auf Basis eines gerissenen Mitralsegels<br />
akut operiert werden. Die Tricuspidal-<br />
und Mitralklappenrekonstruktion<br />
gelang erfolgreich. Ende August wurde<br />
mir noch eine neue Hüfte implantiert,<br />
ein Eingriff, der kurzfristig, unbedingt<br />
und akut erforderlich wurde. Manchmal<br />
kommt eben Pech nicht alleine.<br />
Auf jeden Fall bin ich inzwischen voll<br />
wiederhergestellt und fit <strong>für</strong> mein Amt<br />
als Präsident der <strong>Wien</strong>er und der Österreichischen<br />
Ärztekammer, und ich<br />
möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich<br />
bei meinen behandelnden Ärzten<br />
und ihren Teams bedanken. Unmittelbar<br />
und einmal aus Patientenperspektive<br />
zu erleben, zu welchen Leistungen<br />
die moderne Medizin heute fähig ist,<br />
ist schlicht eindrucksvoll. Ich bin inzwischen<br />
weitgehend beschwerdefrei<br />
und nehme von einer zeitraubenden<br />
Rehabilitation Abstand, um mich mit<br />
vollem Einsatz den Herausforderungen<br />
durch die Gesundheitsreform widmen<br />
zu können.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Die mutmaßlichen<br />
Malversationen der Kurien-Tochter Equip-<br />
4Ordi sind nach wie vor ein zentrales Thema<br />
in der medialen Berichterstattung,<br />
wenn es um die Ärztekammer geht. Wie<br />
stehen Sie zu den Vorwürfen gegen Ihre<br />
Person, die hier kursieren?<br />
Steinhart: Bekanntermaßen ermittelt<br />
derzeit die Staatsanwaltschaft bezüglich<br />
der behaupteten Unregelmäßigkeiten<br />
in der Equip4Ordi, der ehemaligen<br />
Einkaufsplattform der <strong>Wien</strong>er<br />
Ärztekammer. Ich betone an dieser<br />
Stelle nochmals, dass ich die behaupteten<br />
problematischen Weisungen<br />
niemals gegeben habe. Ich bin mir hier<br />
keinerlei Schuld bewusst, habe stets<br />
nach bestem Wissen und Gewissen<br />
gehandelt, und einzig das Ziel verfolgt,<br />
<strong>für</strong> Kolleginnen und Kollegen günstige<br />
Einkaufsmöglichkeiten zu schaffen. Ich<br />
vertraue voll auf die Untersuchungsergebnisse<br />
der Staatsanwaltschaft und<br />
bin überzeugt davon, dass sich die gegen<br />
mich erhobenen Vorwürfe in Luft<br />
auflösen werden.<br />
Johannes Steinhart:<br />
„Ich bin<br />
überzeugt davon,<br />
dass sich die gegen<br />
mich erhobenen Vorwürfe<br />
in Luft auflösen<br />
werden.“<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Welche kammerpolitischen<br />
Ziele haben Sie jetzt?<br />
Steinhart: Ich möchte mich jetzt voll<br />
den wichtigen Themen der Zukunft <strong>für</strong><br />
die Ärzteschaft widmen. Wir befinden<br />
uns derzeit inmitten einer großen Gesundheitsreform,<br />
bei der unter anderem<br />
die politische Absicht überdeutlich<br />
wird, die Ärzteschaft in ihren Kompetenzen<br />
und Rechten zu beschneiden.<br />
Es gibt viele Bereiche, in denen dringend<br />
Verbesserungen notwendig sind.<br />
Zum einen muss die ärztliche Arbeit<br />
in den <strong>Wien</strong>er Spitälern attraktiver<br />
werden und im internationalen Wettbewerb<br />
bestehen können. Spitzenleistung<br />
ist nur mit voll motivierten<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
möglich. Ärztinnen und Ärzte müssen<br />
entsprechend entlastet, gut bezahlt und<br />
insbesondere von den bürokratischen<br />
Bürden deutlich befreit werden. Die<br />
Digitalisierung muss dabei optimal genützt<br />
werden, damit sie statt einer Beeine<br />
Entlastung bringt. Davon sind wir<br />
derzeit leider noch weit entfernt.<br />
Im niedergelassenen Bereich wiederum<br />
muss die Rolle der Ärztinnen und<br />
Ärzte nachhaltig gestärkt werden, um<br />
die Spitäler entlasten zu können. Der<br />
Versuch, Ärztinnen und Ärzte nicht<br />
einmal die Inflationsrate abzugelten,<br />
während man von einer Attraktivierung<br />
des niedergelassenen Bereichs<br />
redet, ist eine Provokation. Wir brauchen<br />
nicht nur deutlich attraktivere<br />
Rahmenbedingungen <strong>für</strong> Kassenärztinnen<br />
und -ärzte, sondern auch eine<br />
klare Absage an die aktuellen politischen<br />
Bestrebungen, die Tätigkeit von<br />
Wahlärztinnen und Wahlärzten ein-<br />
„Unmittelbar<br />
und<br />
einmal aus<br />
Patientenperspektive<br />
zu erleben,<br />
zu welchen<br />
Leistungen<br />
die moderne<br />
Medizin<br />
heute<br />
fähig ist,<br />
ist schlicht<br />
eindrucksvoll.“<br />
zuschränken. Beides sind Voraussetzungen<br />
da<strong>für</strong>, die Leistungsfähigkeit<br />
der niedergelassenen ärztlichen Versorgung<br />
zu sichern.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Was ist Ihnen neben<br />
der Attraktivierung der Arbeitsbedingungen<br />
<strong>für</strong> die Mitglieder noch wichtig?<br />
Steinhart: Die zentrale Rolle der Ärztinnen<br />
und Ärzte im Gesundheitswesen<br />
darf auf keinen Fall relativiert werden.<br />
Es ist Patientinnen und Patienten nicht<br />
zumutbar, dass zum Beispiel bei der telefonischen<br />
Gesundheitsberatung 1450<br />
nichtärztliche, rasch angelernte Kräfte<br />
zu medizinischen Themen Auskunft<br />
geben. Eine Medizin ohne Ärztinnen<br />
und Ärzte darf es nicht geben.<br />
Außerdem kämpfen wir nicht nur mit<br />
einer Bürokratisierung des Gesundheitswesens,<br />
sondern auch zunehmend<br />
mit dem Trend zur Konzernisierung:<br />
Internationales Kapital drängt auch in<br />
das österreichische Gesundheitswesen,<br />
und wir dürfen nicht zulassen, dass<br />
ärztliche Entscheidungen künftig nach<br />
überwiegend ökonomischen, und nicht<br />
nach medizinischen Kriterien getroffen<br />
werden. Die freie Ärztin, der freie Arzt<br />
und die freie ärztliche Entscheidung<br />
sind Eckpfeiler <strong>für</strong> ein vertrauensvolles<br />
Arzt-Patienten-Verhältnis.<br />
Und schließlich muss die ärztliche<br />
Ausbildung zügig verbessert werden.<br />
Gut ausgebildete Kolleginnen und Kollegen<br />
sind das wichtigste Kapital der<br />
Ärzteschaft <strong>für</strong> die Zukunft unseres<br />
Gesundheitswesens.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wie kann diesen<br />
Entwicklungen gegengesteuert werden?<br />
Steinhart: Durch Zusammenhalt.<br />
Und daher bitte ich die Kolleginnen<br />
und Kollegen um ihre Unterstützung.<br />
Wohl mehr denn je ist jetzt die koordinierte<br />
Zusammenarbeit aller Betroffenen<br />
beim Erreichen unserer Ziele<br />
erforderlich. Nur gemeinsam werden<br />
wir die Herausforderungen meistern<br />
können. <br />
09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 3
BRIEF DES KURIENOBMANNS IN EIGENER SACHE<br />
Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />
Heißer Herbst ante portas?<br />
„Dort, wo die Problemlösung in<br />
leeren Versprechungen oder<br />
einer Verleugnung der<br />
Probleme liegt, treten wir umso<br />
(laut)stärker auf, um den<br />
Kolleginnen und Kollegen<br />
Gehör zu verschaffen.“<br />
► Kurz vor Ferienbeginn haben die Kolleginnen und Kollegen der zentralen Notaufnahme<br />
der Klinik Ottakring mit ihrem Streik eindrucksvoll gezeigt, dass es keine Unterstützung<br />
von Personalvertretung und der Gewerkschaft Younion braucht, um sich kollektiv<br />
<strong>für</strong> bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen. Jener Teil der Forderungen, der von Seiten der<br />
Generaldirektion des WIGEV erfüllt werden konnte, wurde zu großen Teilen erfüllt oder<br />
zugesagt. Die Forderung nach einer ernstzunehmenden ZNA-Zulage, die nicht im Kompetenzbereich<br />
der Generaldirektion des WIGEV liegt, harrt noch der Erfüllung. Wir werden<br />
sehen, welche Aktivitäten die Kolleginnen und Kollegen im Herbst setzen, um ihrer Forderung<br />
weiteren Nachdruck zu verleihen. Mein Versprechen als Kurienobmann der angestellten<br />
Ärztinnen und Ärzte <strong>Wien</strong>s ist jedenfalls, dass wir die Kolleginnen und Kollegen nicht<br />
alleine lassen, sondern zu 100 Prozent hinter ihnen und ihrem Einsatz <strong>für</strong> gute Arbeitsbedingungen<br />
stehen.<br />
Es zeigt aber auch ein wesentliches Dilemma des WIGEV auf, das auch alle Primarii,<br />
Primariae sowie ärztlichen Direktorinnen und Direktoren kennen: Der Entscheidungsspielraum<br />
des Managements ist sehr beschränkt. Aus diesem Grund treten wir <strong>für</strong> eine<br />
Aus gliederung des WIGEV als 100-Prozent-Tochter des Landes <strong>Wien</strong> ein. Das<br />
Gängelband der Magistratsabteilungen 1 und 2 muss endlich zerschnitten werden.<br />
Aber auch andere Abteilungen haben einen bedeutenden Empowermentprozess hinter<br />
sich. Von einem Brief, der den Zusammenbruch einer ganzen Abteilung dokumentiert, bis<br />
zu Streikbeschlüssen war im Sommer einiges los in den WIGEV-Häusern. Als Ärztekammer<br />
respektieren wir konsequent die Wünsche der Kolleginnen und Kollegen, nicht sofort<br />
alle Informationen zu veröffentlichen, um der Führung des WIGEV die Chance zu geben,<br />
die Probleme ernsthaft zu lösen. Dort, wo die Problemlösung allerdings in leeren Versprechungen<br />
oder einer Verleugnung der Probleme liegt, treten wir umso (laut)stärker auf, um<br />
den Kolleginnen und Kollegen Gehör zu verschaffen.<br />
Aus gut informierten Quellen haben wir erfahren, dass die Gewerkschaft Younion, offenbar<br />
unserem Druck als Ärztekammer folgend, ernsthafte (Geheim)Verhandlungen <strong>für</strong> einen<br />
substanziellen Gehaltsabschluss <strong>für</strong> den WIGEV führt; auch, um die Abwanderungswelle zu<br />
bremsen und den Zusammenbruch der <strong>Wien</strong>er Spitäler – spät aber doch – zu verhindern.<br />
Ich begrüße das ausdrücklich. Aber die Latte liegt durch die Abschlüsse im Burgendland und<br />
in der Steiermark hoch. Die Kolleginnen und Kollegen dort berichten von Gehaltssteigerungen<br />
von bis zu 30 Prozent.<br />
Als Kurie angestellte Ärzte in der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> fordern wir die Gewerkschaft<br />
Younion auf, den Gehaltsabschluss allen Betroffenen im Rahmen einer Urabstimmung vorzulegen!<br />
Sollte dies nicht geschehen, werden wir selbst eine Urabstimmung durchführen und<br />
auch die Bereitschaft von Protest- und Kampfmaßnahmen im Fall einer negativen Abstimmung<br />
abfragen.<br />
Herzlichst,<br />
Ihr Stefan Ferenci<br />
Foto: Stefan Seelig<br />
Weitere standespolitische<br />
Themen ab Seite 9.<br />
09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 5
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EDITORIAL INHALT<br />
Foto: Stefan Seelig<br />
Inhalt<br />
3 In eigener Sache – Der Präsident im Interview<br />
5 In eigener Sache – Brief des Kurienobmanns<br />
Intern<br />
10 News<br />
Interessante Ergebnisse liefert die Ärztinnenumfrage des Referats <strong>für</strong> Frauenpolitik.<br />
14 News<br />
Jörg Hofmann im Gespräch über die Agenden des Referats <strong>für</strong> ärztliche Seniorinnen und<br />
Senioren.<br />
17 News<br />
Eine Spende in der Höhe von fast 60.000 Euro konnte der Ärzteball <strong>für</strong> das MOMO<br />
Kinderpalliativzentrum lukrieren.<br />
18 News<br />
Die Novelle zum Primärversorgungsgesetz stößt in der Ärztekammer teilweise auf Kritik.<br />
22 Kammerbereich<br />
Coverstory<br />
26 Finanzausgleich – oder das wiederkehrende Jahr der schlechten Ideen<br />
Was der Finanzausgleich konkret mit dem Gesundheitssystem zu tun hat und wo die Gefahren<br />
<strong>für</strong> Patientinnen, Patienten, Ärztinnen und Ärzte lauern.<br />
Service<br />
30 Fortbildung, Vorträge, Tagungen, Symposien<br />
32 Informationen der Zahnärztekammer<br />
34 Steuer<br />
Bis dato fielen die Zinsen des Finanzamts nicht groß ins Gewicht. Seit der Erhöhung des<br />
Leitzinssatzes im Sommer letzten Jahres ändert sich das nun.<br />
35 Chronik<br />
Rückblick der „World Medical Football Championship“ in <strong>Wien</strong>.<br />
36 Recht<br />
Eine Spitalsärztin wehrte sich erfolgreich gegen eine Kündigung infolge eines einmaligen<br />
Fehlverhaltens.<br />
37 Bücher<br />
38 Kleinanzeigen<br />
IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, Körperschaft des öffentlichen Rechts, vertreten durch den<br />
Präsidenten, 1010 <strong>Wien</strong>, Weihburggasse 10–12, T 01/515 01, F 01/515 01-1289, Mail: pressestelle@aekwien.at. Redaktions vorsitz:<br />
Dr. Christoph Pelanek Redaktion: Mag. a Elisa Cavalieri (Chefin vom Dienst), Mag. a Kathrin McEwen, Dr. Hans-Peter Petutschnig,<br />
Benjamin Weiser, MA, Carla Constanceanu (Sekretariat). Verleger: MedTriX GmbH, Forum Schönbrunn, 1120<br />
<strong>Wien</strong>, Grünbergstraße 15, Stg. 1, T 01/54 600-0, F DW 710, Mail: at-office@medtrix.group. Abo verwaltung:<br />
Carla Constanceanu, T 01/515 01-1223, Mail: constanceanu@aekwien.at Anzeigenleitung: Fritz Tomaschek T 01/54 600-520,<br />
friedrich.tomaschek@medtrix.group. Anzeigensekretariat: Anita Radl, T 01/54 600-446, E-Mail: anita.radl@medtrix.group.<br />
Herstellung: Friedrich Druck & Medien GmbH, A-4020 Linz, Zamenhof straße 43–45, www.friedrichdruck.com.<br />
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: www.aekwien.at/impressum<br />
Editorial<br />
Für Sie da<br />
Turbulenzen, Attacken,<br />
Eskalation, Konflikte –<br />
das sind Schlagworte,<br />
die zurzeit in medialen<br />
Berichterstattungen<br />
rund um die <strong>Wien</strong>er<br />
Ärztekammer immer<br />
wieder auftauchen.<br />
Was hängenbleibt, ist kein gutes Bild,<br />
sondern eine Verunsicherung unter<br />
den Kolleginnen und Kollegen, die sich<br />
eine starke, geeinte Standesvertretung<br />
wünschen. Das ist schade. Denn Fakt ist,<br />
dass die Ärztekammer trotz aller Negativschlagzeilen<br />
und Berichte über „interne<br />
Unstimmigkeiten“ ihre Arbeit macht und<br />
<strong>für</strong> ihre Mitglieder in sämtlichen Belangen<br />
da ist.<br />
Jüngstes Beispiel ist die Meldestelle des<br />
frauenpolitischen Referats in der Ärztekammer,<br />
an die sich Betroffene von Sexismus,<br />
Mobbing, Gewalt, Rassismus und Diskriminierung<br />
im Berufsalltag wenden können<br />
und die nun aufgewertet werden soll.<br />
Gerade Frauen bekommen Sexismus im<br />
ärztlichen Beruf besonders häufig zu<br />
spüren, sexistische Verhaltensmuster sind<br />
im Gesundheitssystem tief verankert. Die<br />
Ärztekammer hat es sich zum Ziel gesetzt,<br />
betroffene Kolleginnen zu unterstützen<br />
und da<strong>für</strong> zu sensibilisieren, wie man sich<br />
gegen Übertritte wehren kann und warum<br />
das so wichtig ist.<br />
Auch die zweite Auflage des vom Referat<br />
<strong>für</strong> Frauenpolitik organisierten Networking-Events<br />
„Ärztinnen:Connect“ hat<br />
sich dem Thema Sexismus in der Medizin<br />
gewidmet und Teilnehmerinnen die<br />
Möglichkeit geboten, über ihre persönlichen<br />
Erfahrungen zu berichten und sich<br />
untereinander auszutauschen. Näheres<br />
dazu erfahren Sie auf Seite 13.<br />
Darüber, was Ärztinnen bewegt und wo<br />
im beruflichen Setting Verbesserungsbedarf<br />
besteht, hat die Ärztekammer im<br />
März dieses Jahres eine große Umfrage<br />
gemacht. Was dabei herausgekommen ist,<br />
können Sie ab Seite 10 nachlesen.<br />
Viel Vergnügen beim Lesen der aktuellen<br />
Ausgabe!<br />
Ihr<br />
Christoph Pelanek<br />
09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 7
Schmerzbefreiter<br />
Mittwoch<br />
2024<br />
Zeit:<br />
15:30 Uhr<br />
ONLINE<br />
17. Januar<br />
DAS KREUZ MIT DEM KREUZ! – DIE MULTIMODALE BEHANDLUNG<br />
VON RÜCKENSCHMERZEN<br />
OÄ Dr. in Julia Zeiler, GZ Neubau <strong>für</strong> Physikalische Medizin der ÖGK<br />
21. Februar<br />
WAS HILFT, WAS HILFT NICHT? – NATURHEILKUNDLICHE METHODEN<br />
IN DER SCHMERZTHERAPIE<br />
Svetlana Geyrhofer, BA, DGKP, Fort- und Weiterbildung Schmerzmanagement, Geyrhofer KG<br />
20. März<br />
PHYSIOTHERAPIE RELOADED: MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN<br />
Bernhard Taxer, MSc (OMT), Physiotherapeut, Fachhochschule Joanneum, Graz<br />
17. April<br />
KOPFSCHMERZEN ALS ALARMSYMPTOM.<br />
WENN MEHR DAHINTER STECKT: ERKENNEN UND BEHANDELN<br />
Prim. Priv.-Doz. Dr. Nenad Mitrovic, Salzkammergutklinikum Vöcklabruck<br />
22. Mai<br />
NEUESTE ERKENNTNISSE AUS DER NEUROPHYSIOLOGIE:<br />
IMPLIKATIONEN FÜR DAS SCHMERZMANAGEMENT?<br />
Assoc. Prof. in Ruth Drdla-Schutting, PhD, Institut <strong>für</strong> Neurophysiologie,<br />
Medizinische Universität <strong>Wien</strong><br />
19. Juni<br />
SCHMERZTHERAPIE BEIM ÄLTEREN PATIENTEN<br />
– FALLBEISPIELE UND EMPFEHLUNGEN<br />
OÄ Dr. in Waltraud Stromer, Landesklinikum Horn, Past-Präsidentin der ÖSG<br />
18. September<br />
UNSERE KLEINSTEN: SCHMERZTHERAPIE BEI KINDERN<br />
OÄ Dr. in Brigitte Messerer, Universitätsklinik <strong>für</strong> Anästhesiologie und Intensivmedizin Graz<br />
16. Oktober<br />
ARBEITEN IM GRENZBEREICH – PALLIATIVVERSORGUNG AN DER SCHNITT-<br />
STELLE ZWISCHEN STATIONÄREM UND NIEDERGELASSENEM BEREICH<br />
OA Dr. Dietmar Weixler, MSc, Leiter des Palliativteams des Landesklinikums Horn,<br />
Präsident der OPG<br />
20. November<br />
DURCH DAS MESSER WIRD´S NICHT BESSER! GUTE UND<br />
SCHLECHTE INDIKATIONEN INDER ORTHOPÄDISCHEN CHIRURGIE<br />
OA Dr. Raphael Scheuer, Abt. <strong>für</strong> Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädisches Spital Speising<br />
11. Dezember<br />
VISZERALE SCHMERZEN UND FUNKTIONELLE STÖRUNGEN:<br />
WIE SAGE ICH ES MEINEN PATIENTEN?<br />
OA Dr. Ekkehard Schweitzer, DEAA, Abt. <strong>für</strong> Anästhesie, Intensivmedizin<br />
und Schmerztherapie, Klinik Hietzing<br />
Vorsitz, Organisation und Moderation: OA Dr. Ekkehard Schweitzer, DEAA<br />
Anmeldung:<br />
Unter www.aekwien.at/webinare finden Sie jeweils den aktuellen Link,<br />
um am Webinar teilzunehmen. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an<br />
fortbildung@aekwien.at.<br />
Viel Freude bei den Fortbildungen wünscht Ihnen Dr. Philipp Ubl,<br />
Leiter des Fortbildungsreferats.<br />
Für jedes Webinar werden Punkte im Rahmen<br />
der Diplomfortbildung der ÖÄK anerkannt.
NEWS INTERN<br />
<strong>Wien</strong>er Patientenombudsmann:<br />
Thomas Holzgruber folgt Franz Bittner<br />
Thomas Holzgruber ist neuer Patientenombudsmann<br />
der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>. Er<br />
folgt damit Franz Bittner nach, der nach mehr<br />
als zehnjähriger Tätigkeit sein Amt mit 31. August<br />
<strong>2023</strong> zurückgelegt hat. Holzgruber wird<br />
seine neue Aufgabe neben seiner Tätigkeit als<br />
Generalsekretär der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />
erfüllen.<br />
Die Position eines Patientenombudsmanns in<br />
<strong>Wien</strong> wurde von der Ärztekammer im Frühjahr<br />
2013 geschaffen. Zu den Hauptaufgaben<br />
gehören die Entgegenname und Bearbeitung<br />
von Patientenbeschwerden sowie die Erteilung<br />
von Auskünften gegenüber Patientinnen<br />
und Patienten. Insbesondere betrifft das<br />
die Vermittlung bei Konflikten mit <strong>Wien</strong>er<br />
Ärztinnen und Ärzten, <strong>Wien</strong>er Gesundheitseinrichtungen<br />
und Spitälern, das Nachgehen<br />
von Patientenbeschwerden mit dem Versuch,<br />
Konfliktsituationen zu bereinigen, sowie die<br />
Aufklärung von Missverständnissen, Mängeln<br />
und Missständen.<br />
Holzgruber will gemäß diesen Richtlinien<br />
die erfolgreiche Arbeit Bittners fortsetzen<br />
und als Schnittstelle zwischen Ärztinnen und<br />
Ärzten sowie Patientinnen und Patienten – in<br />
enger Kooperation mit der <strong>Wien</strong>er Pflege-,<br />
Patientinnen- und Patientenanwaltschaft<br />
– fungieren. „Mir geht es darum, Patientenbeschwerden<br />
effizient zu bearbeiten, mit dem<br />
Versuch, individuelle Lösungen im Sinne der<br />
Patientinnen und Patienten zu erzielen sowie<br />
Abläufe im Gesundheitssystem zu erklären“,<br />
so Holzgruber.<br />
Eine gute Kommunikations- und Kooperationsbasis<br />
mit allen Stakeholdern im<br />
Gesundheitsbereich ist Holzgruber wichtig.<br />
Er werde dabei immer die Anliegen der Patientinnen<br />
und Patienten im Auge behalten,<br />
„insbesondere in Zeiten immer knapper<br />
werdender Ressourcen und Engpässen in<br />
der medizinischen Versorgung“. In diesem<br />
Sinne will er auch fortsetzen, was sein<br />
Vorgänger Franz Bittner „in vorbildlicher<br />
Weise“ aufgebaut hat. Holzgruber: „Ihm<br />
kann man nicht genug danken da<strong>für</strong>, was er<br />
in den letzten zehn Jahren in <strong>Wien</strong> <strong>für</strong> die<br />
Anliegen der Patientinnen und Patienten<br />
geleistet hat.“<br />
Die Patientenombudsstelle der Ärztekammer<br />
<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> bearbeitet jährlich zwischen 2.500<br />
und 3.000 Fälle. Erfreulich ist, dass zwei<br />
Drittel der eingelangten Fälle im Sinne der<br />
Patientinnen und Patienten positiv erledigt<br />
werden können.<br />
Einer Vielzahl von Beschwerden liegen<br />
Kommunikationsprobleme zugrunde.<br />
Generell lässt sich eine Zunahme der Beschwerden<br />
mit unterschiedlichsten Inhalten<br />
verzeichnen, wobei auch festzuhalten ist,<br />
Thomas Holzgruber ist neuer Patientenombudsmann<br />
der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>.<br />
dass die Patientenombudsstelle nicht nur<br />
mit Beschwerden über Ordinationen und<br />
Institute befasst wird. Eine große Anzahl<br />
an Beschwerden betrifft auch Spitäler, die<br />
Sozialversicherung sowie den Sozialbereich<br />
schlechthin. <br />
(hpp)<br />
Ausschreibungen <strong>für</strong> Einzel- und Gruppenpraxen <strong>für</strong> September <strong>2023</strong><br />
Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) schreibt gemäß § 7 der Richtlinie <strong>für</strong> die Auswahl und Invertragnahme von Vertragsärztinnen und<br />
-ärzten <strong>für</strong> Allgemeinmedizin und Vertragsfachärztinnen und -ärzten iVm § 6 Abs 1 Gesamtvertrag vom 1. Jänner 2011 sowie gemäß § 7 der<br />
Richtlinien <strong>für</strong> die Auswahl und Invertragnahme von Gesellschafterinnen und Gesellschaftern von Vertragsgruppenpraxen iVm § 9 Gruppenpraxengesamtvertrag<br />
vom 1. Jänner 2011 gemeinsam mit der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB), der Sozialversicherung<br />
der Selbstständigen (SVS), sowie der Kranken<strong>für</strong>sorgeanstalt der Stadt <strong>Wien</strong> (KFA <strong>Wien</strong>) im Einvernehmen mit der Ärztekammer <strong>für</strong><br />
<strong>Wien</strong> Vertragsarztstellen aus. Basierend auf den Änderungen der Reihungskriterien <strong>für</strong> Bewerbungen ab 1. Mai 2018 finden Sie die Ausschreibungen<br />
<strong>für</strong> Einzelpraxen sowie <strong>für</strong> Gruppenpraxen <strong>für</strong> September auf der Website der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> unter www.aekwien.at beziehungsweise unter<br />
www.aekwien.at/ausschreibungen-allgemeinmedizin und www.aekwien.at/ausschreibungen-fachärzte.<br />
Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte fristgerecht an:<br />
Standesführung und niedergelassene Ärzte<br />
Ärztinnen und Ärzte <strong>für</strong> Allgemeinmedizin<br />
Petra Rasovic<br />
1010 <strong>Wien</strong>, Weihburggasse 10-12<br />
E-Mail: bewerbung-am@aekwien.at<br />
Tel. <strong>für</strong> Fragen: 515 01/1272 DW<br />
Standesführung und niedergelassene Ärzte<br />
Fachärztinnen und Fachärzte<br />
Claudia Mayer<br />
1010 <strong>Wien</strong>, Weihburggasse 10-12<br />
E-Mail: bewerbung-fa@aekwien.at<br />
Tel. <strong>für</strong> Fragen: 515 01/ 1231 DW<br />
Die Richtlinien zur Invertragnahme und das Punktesystem finden Sie unter www.aekwien.at/reihungskriterien, die gesamtvertraglichen<br />
Bestimmungen unter https://www.aekwien.at/oegk und das Bewerbungsformular unter https://www.aekwien.at/formulare.<br />
Hinweis: Bitte beachten Sie das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz.<br />
09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 9
INTERN NEWS<br />
Ärztinnenumfrage<br />
Diskriminierung hat viele Gesichter<br />
Die viel zitierte „gläserne Decke“ bleibt ein Hindernis <strong>für</strong> viele Ärztinnen. Doch mit welchen<br />
Karrierehindernissen sehen sich die <strong>Wien</strong>er Ärztinnen konfrontiert? Was sind <strong>für</strong> sie die größten<br />
Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie? Und welche konkreten Erwartungen<br />
stellen sie an die Arbeit der Ärztekammer? Dies und was Ärztinnen in <strong>Wien</strong> außerdem beschäftigt,<br />
hat das Referat <strong>für</strong> Frauenpolitik der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer in einer Umfrage unter den<br />
<strong>Wien</strong>er Ärztinnen erfragt.<br />
Von Claudia Tschabuschnig et al.<br />
► Die Umfrage wurde im März<br />
<strong>2023</strong> an alle bei der Ärztekammer<br />
<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> geführten Ärztinnen<br />
versendet, insgesamt gingen im Zeitraum<br />
von zwei Wochen 1.337 Rückmeldungen<br />
ein. Inhaltlich befasste sich<br />
die Umfrage mit den Themen Networking<br />
und Empowerment, Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie sowie Gleichberechtigung<br />
am Arbeitsplatz. Dabei<br />
zeigte sich, dass Ungleichbehandlung<br />
im Arbeitsalltag aufgrund der Geschlechtszugehörigkeit<br />
noch immer ein<br />
weitverbreitetes Problem darstellt. Mit<br />
69 Prozent gaben mehr als zwei Drittel<br />
der Teilnehmerinnen an, diesbezüglich<br />
Diskriminierung im beruflichen Alltag<br />
erfahren zu haben. Diese gehe laut den<br />
vorliegenden Ergebnissen vor allem von<br />
Vorgesetzten (54 Prozent), Patientinnen<br />
und Patienten (43 Prozent) sowie Kolleginnen<br />
und Kollegen (37 Prozent) aus.<br />
Dauernd und unbewusst<br />
„Diskriminierung findet in allen Bereichen<br />
statt“ und „passiert dauernd<br />
und unbewusst“, so die Rückmeldungen<br />
der befragten Ärztinnen. Andere<br />
Stimmen bestärken den Eindruck<br />
von struktureller Benachteiligung und<br />
einem fehlenden Bewusstsein <strong>für</strong> Sexismus,<br />
welche zu „täglicher, offener<br />
Diskriminierung“ führten. Diese könne<br />
verschiedene Formen annehmen, von<br />
geringschätzenden (69 Prozent erlebten<br />
dies) beziehungsweise anzüglichen Bemerkungen<br />
(65 Prozent), unangebrachten<br />
Berührungen (31 Prozent) hin zu<br />
sexuellen Übergriffen (3 Prozent). Die<br />
Befragten berichten auch von subtiler<br />
Benachteiligung, wenn vergleichsweise<br />
wenig Förderung in der beruflichen<br />
Tätigkeit durch Vorgesetzte erfolgt (50<br />
Strukturelle<br />
Benachteiligungen<br />
können<br />
subtil<br />
sein, wenn<br />
Ärztinnen<br />
zum Beispiel<br />
weniger<br />
zugetraut<br />
wird als<br />
männlichen<br />
Kollegen.<br />
Prozent) oder interessante Positionen<br />
vorzugsweise an männliche Kollegen<br />
vergeben werden (51 Prozent).<br />
Deutlich unterrepräsentiert<br />
Knapp die Hälfte des ärztlichen Personals<br />
ist weiblich. Wirft man einen<br />
Blick auf einzelne Hierarchieebenen,<br />
wird allerdings deutlich, dass sich dies<br />
nicht auf den Führungsebenen widerspiegelt.<br />
Hier sind Frauen deutlich unterrepräsentiert:<br />
Nur 14,3 Prozent aller<br />
Abteilungsleitungen der öffentlichen<br />
Krankenanstalten und 18,8 Prozent<br />
der ärztlichen Direktionen öffentlicher<br />
und privater Krankenanstalten sind<br />
weiblich besetzt (Frauen in der Medizin,<br />
2021). Die geringe Anzahl von Frauen<br />
in medizinischen Führungspositionen<br />
hat zur Folge, dass Ärztinnen mit Karriereambitionen<br />
nur wenige gleichgeschlechtliche<br />
Rollenvorbilder haben<br />
und das Bild von ärztlichen Führungs-<br />
Ich befand mich aufgrund meiner Geschlechtszugehörigkeit<br />
schon einmal in der<br />
Situation von Ungleichbehandlung<br />
im Zuge meiner ärztlichen Tätigkeit.<br />
26%<br />
4%<br />
70%<br />
Ja Nein Keine Antwort<br />
kräften in der Wahrnehmung noch immer<br />
männlich geprägt ist.<br />
Mangelnde Unterstützung<br />
Strukturelle Benachteiligungen können<br />
subtil sein, wenn Ärztinnen zum<br />
Beispiel weniger zugetraut wird als<br />
männlichen Kollegen, oder offenkundig,<br />
beispielsweise durch Kettenverträge,<br />
die im Falle einer Schwangerschaft<br />
schlicht auslaufen. Den Ergebnissen<br />
der Umfrage zufolge verstärkt sich diese<br />
Ungleichbehandlung noch, wenn Ärztinnen<br />
Kinder bekommen: 67 Prozent<br />
der Befragten stimmten beim Thema<br />
Familienplanung der Aussage zu, dass<br />
Ärztinnen durch Kinder im Durchschnitt<br />
größere Karriereeinbußen haben<br />
als Männer. Aufgrund langer, unregelmäßiger<br />
Arbeitszeiten, Wochenend-,<br />
Feiertags- und Nachtdiensten sowie der<br />
geringen Möglichkeiten zu Teilzeitanstellungen<br />
stellt die Medizin insgesamt<br />
besondere Herausforderungen an ärztliches<br />
Personal mit Kindern. Passend<br />
dazu wird auch die mangelnde Verfügbarkeit<br />
von Kinderbetreuung von 59 Prozent<br />
der Befragten als Karrierehindernis<br />
angesehen. Darüber hinaus zählen <strong>für</strong><br />
die teilnehmenden Ärztinnen vor allem<br />
Stress beziehungsweise zeitlicher Druck<br />
(62 Prozent), fehlendes Verständnis des<br />
beruflichen Umfeldes gegenüber familiären<br />
Verpflichtungen (45 Prozent), ausgeprägte<br />
hierarchische Strukturen (34<br />
Prozent) und finanzielle Unsicherheit<br />
(34 Prozent) zu den wichtigsten Herausforderungen<br />
bei der Vereinbarkeit von<br />
Beruf und Familie.<br />
Finanzielle Einbußen<br />
Finanzielle Einbußen beginnen meist<br />
schon im Vorfeld einer Geburt, wenn<br />
10 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>
NEWS INTERN<br />
Grafiken: Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />
90.00%<br />
80.00%<br />
70.00%<br />
60.00%<br />
50.00%<br />
40.00%<br />
30.00%<br />
20.00%<br />
10.00%<br />
0.00%<br />
Kollegin/<br />
Kollege<br />
aufgrund der Schwangerschaft Zulagen<br />
<strong>für</strong> Nacht-, Wochenend- und<br />
Feiertagsdienste, die einen substanziellen<br />
Anteil des Gehaltes entsprechen,<br />
meistens ersatzlos wegfallen.<br />
In vielen Krankenanstalten ist zudem<br />
nicht einheitlich geregelt, welche konkreten<br />
Tätigkeiten nach Bekanntgabe<br />
der Schwangerschaft an der jeweiligen<br />
Abteilung zulässig sind. Vor diesem<br />
Hintergrund ist verständlich, dass sich<br />
eine Mehrheit der Befragten (83,15<br />
Prozent) <strong>für</strong> eine Erarbeitung von<br />
konkreten Empfehlungen durch die<br />
Ärztekammer ausspricht. Insbesondere<br />
besteht der Wunsch, auch nach<br />
Bekanntgabe der Schwangerschaft<br />
nach eigenem Ermessen entscheiden<br />
zu können, ob Patientenkontakt erwünscht<br />
ist oder nicht. Auch sollte<br />
die Möglichkeit von anrechenbaren<br />
Fortbildungen während der Karenzzeit<br />
und die Möglichkeit eines Wiedereinstiegsprogramms<br />
nach längerer Karenzzeit<br />
geschaffen werden.<br />
Auch Männer betroffen<br />
Allerdings gaben einige Teilnehmerinnen<br />
zu bedenken, dass berufliche<br />
Nachteile auch Kinderlose betreffen<br />
können, wenn zum Beispiel von diesen<br />
erwartet würde, Dienste während der<br />
Ferienzeit und Feiertagen umso häufiger<br />
zu übernehmen. Und auch wenn<br />
Familienpolitik in Österreich von vielen<br />
als Frauenpolitik verstanden wird,<br />
würden auch Männer <strong>für</strong> eine aktive<br />
Rolle bei der Familienplanung diskriminiert.<br />
So berichtete eine Teilnehmerin<br />
im Rahmen der offenen Fragen:<br />
Von wem ging die Ungleichbehandlung aus?<br />
(mehrere Antworten möglich)<br />
Vorgesetze<br />
Person<br />
Patientin/<br />
Patient<br />
Social Media Keine Angabe Sonstiges<br />
„In meinem Bereich habe ich erlebt,<br />
dass ein männlicher Kollege vom Vorgesetzten<br />
‚gemobbt‘ wurde, weil er in<br />
Karenz ging“.<br />
Fehlende Netzwerke<br />
Laut den Ergebnissen der Umfrage<br />
ist auch das eigene „schlechte Gewissen“<br />
sowie das Gefühl „den eigenen<br />
Ansprüchen nicht zu entsprechen“,<br />
<strong>für</strong> die Mehrheit der teilnehmenden<br />
Ärztinnen ein Thema. Hier könnten<br />
Workshops <strong>für</strong> mehr Empowerment<br />
helfen, lautet einer der Schlüsse des<br />
Frauenreferats. Diese würde laut den<br />
vorliegenden Angaben die Mehrheit<br />
der Befragten <strong>für</strong> nützlich ansehen<br />
ebenso wie Networking-Events speziell<br />
<strong>für</strong> Ärztinnen. Dass ein Mangel an beruflichen<br />
Netzwerken ein Karrierehindernis<br />
darstellt, bestätigten darüber hinaus<br />
40 Prozent der Befragten. „Unsere<br />
Eventreihe ‚Ärztinnen:Connect‘, die<br />
aktuell dreimal im Jahr stattfindet, soll<br />
dem entgegenwirken und die Möglichkeit<br />
bieten, berufliche Erfahrungen zu<br />
teilen, sich gegenseitig zu unterstützen<br />
und Ärztinnen untereinander besser zu<br />
vernetzen“, so Antonia Greb, Leiterin<br />
des Referates <strong>für</strong> Frauenpolitik (mehr<br />
auf Seite 19).<br />
Support von der Kammer<br />
Darüber hinaus wünschen sich die<br />
Teilnehmerinnen der Umfrage mehr<br />
Unterstützung im juristischen, speziell<br />
arbeitsrechtlichen Bereich seitens<br />
der Ärztekammer. Hilfreich sehen die<br />
Teilnehmerinnen hier eine Servicestelle<br />
zur direkten Kontaktaufnahme,<br />
Insgesamt<br />
will das<br />
Frauenreferat<br />
die<br />
Ergebnisse<br />
in weitere<br />
Projekte<br />
einfließen<br />
lassen.<br />
Fact Box<br />
eine Online-Informationsplattform<br />
und regelmäßige Veranstaltungen zu<br />
den entsprechenden Themen. Um<br />
dieser Erwartung zu begegnen, plant<br />
das Frauenreferat eine Rubrik über die<br />
FAQ zu allen Themen rund um Mutterschutz,<br />
Karenz, Elternteilzeit und<br />
ein on demand-Angebot <strong>für</strong> die Informationsveranstaltung<br />
„Hallo Baby“<br />
zu rechtlichen und finanziellen Aspekten.<br />
„Aufgrund der großen Nachfrage<br />
rund um das Thema Familienplanung<br />
haben wir uns entschieden,<br />
FAQs auszuarbeiten und ‚Hallo Baby‘<br />
on demand <strong>für</strong> alle unsere Mitglieder<br />
anzubieten” bestätigt Julia Harl, die<br />
sich ebenfalls im Referat <strong>für</strong> Frauenpolitik<br />
engagiert.<br />
Insgesamt will das Frauenreferat die<br />
Ergebnisse der Ärztinnenumfrage in<br />
weitere Projekte einfließen lassen.<br />
Auch die Antworten der offenen Fragen<br />
wurden aufmerksam gelesen. „Wir<br />
bedanken uns noch einmal <strong>für</strong> die rege<br />
Teilnahme und werden die Ergebnisse<br />
<strong>für</strong> zukünftige Themen verwenden.<br />
Selbstverständlich werden wir die<br />
zahlreichen offenen Antworten berücksichtigen,<br />
um die Bedürfnisse der<br />
Kolleginnen sowie ihre an uns gestellten<br />
Erwartungen aufzunehmen und<br />
umzusetzen“, so Nina Böck vom Referat<br />
<strong>für</strong> Frauenpolitik abschließend. <br />
Das im Zuge der Ärztekammerwahl <strong>2023</strong> gegründete<br />
Referat <strong>für</strong> Frauenpolitik hat sich vor allem die Kernpunkte<br />
Vernetzung, Empowerment, Gleichberechtigung<br />
und Gendergerechtigkeit auf die Fahnen geschrieben.<br />
Erste Projekte des Referats wurden bislang gut angenommen<br />
wie die regelmäßig stattfindenden Networking-Events<br />
„Ärztinnen:Connect“, die Ärztinnen einen<br />
Rahmen bieten sollen, um sich besser zu vernetzen,<br />
und der Ausbau der Ombudsstelle der Ärztekammer<br />
<strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, um Fälle von Sexismus vertraulich melden zu<br />
können.<br />
Zur Stichprobe: Von den 1337 teilnehmenden Ärztinnen<br />
waren 1158 ausgebildete Allgemeinmedizinerinnen<br />
und Fachärztinnen, 260 Teilnehmerinnen in Ausbildung.<br />
Mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen (55,20<br />
Prozent) sind derzeit vollzeitbeschäftigt. Insgesamt<br />
889 Teilnehmerinnen sind angestellte Ärztinnen, 396<br />
Teilnehmerinnen sind im niedergelassenen Bereich tätig,<br />
26,25 Prozent gehen einer Teilzeitbeschäftigung nach.<br />
Mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen (59,76 Prozent)<br />
haben Kinder. Der Großteil der Kinder befindet sich im<br />
betreuungspflichtigen Alter und 120 Teilnehmerinnen<br />
sind alleinerziehend.<br />
09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 11
2024 ONLINE<br />
Zeit: 16:30-18:00Uhr<br />
29.<br />
01.<br />
26.<br />
02.<br />
18.<br />
03.<br />
22.<br />
04.<br />
27.<br />
05.<br />
24.<br />
06.<br />
30.<br />
09.<br />
21.<br />
10.<br />
16.<br />
12.<br />
SPORT BEI METABOLISCHEN VERÄNDERUNGEN<br />
OA Dr. Phillip Lopatka, Universitätsklinikum Krems, Innere Medizin 1, Stoffwechselambulanz<br />
DIABETES UND PSYCHIATRISCHE ERKRANKUNGEN –<br />
EINE FOLGENSCHWERE KOMBINATION?<br />
Mag. a Dr. in Diana Lebherz-Eichinger, PhD, Internistisches Zentrum, Klinik Penzing<br />
WORAN WIR ÖFTER DENKEN SOLLTEN: FAMILIÄRE HYPERCHOLESTERINÄMIE, LP(A)<br />
OA Dr. Florian Höllerl, Klinik Landstraße, Lipidambulanz der 1. Med. Abt. mit Diabetologie,<br />
Endokrinonogie und Nephrologie<br />
ÖKOLOGISCHE ASPEKTE VON DIABETES UND DIABETESTHERAPIE<br />
Priv.-Doz. DDr. Felix Aberer, Universitätsklinik <strong>für</strong> Innere Medizin, MedUni Graz,<br />
Klinische Abteilung <strong>für</strong> Endokrinologie und Diabetologie<br />
LDL INFLUENCER<br />
Priv.-Doz. Dr. Christoph Weiser, LKH <strong>Wien</strong>er Neustadt, 2. Med. Abteilung <strong>für</strong> Kardiologie und Nephrologie<br />
WIE TRAINIERE ICH DEN METABOLISCHEN PATIENTEN?<br />
DER MUSKEL ALS METABOLISCHES ORGAN<br />
Prim. Dr. Ralf Harun Zwick, Ärztlicher Leiter Ambulante Internistische Rehabilitation, Therme <strong>Wien</strong> Med<br />
OSTEOPOROSE BEI STOFFWECHSELKRANKHEITEN<br />
OÄ Dr. in Maya Thun, Privatklinik Rudolfinerhaus, Osteoporoseambulanz und Ordination in 1010 <strong>Wien</strong><br />
DIABETES BEI KINDERN UND JUGENDLICHEN -<br />
FRÜH ERKENNEN, GUT BEHANDELN<br />
OÄ Dr. in Gabriele Berger, Kinderambulanz, ÖGK Mein Gesundheitszentrum Floridsdorf<br />
EISENSTOFFWECHSEL<br />
OA Dr. Roland Edlinger, KH Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel, 3. Med. Abt. mit Stoffwechselerkrankungen<br />
und Nephrologie, Karl-Landsteiner-Institut f. Stoffwechselerkrankungen und Nephrologie, <strong>Wien</strong><br />
Vorsitz, Organisation<br />
& Moderation:<br />
OA Dr. Helmut Brath<br />
Mein Gesundheitszentrum<br />
Favoriten, 1100 <strong>Wien</strong><br />
Anmeldung:<br />
Unter www.aekwien.at/webinare finden Sie jeweils den aktuellen<br />
Link, um am Webinar teilzunehmen. Bei Fragen wenden<br />
Sie sich gerne an fortbildung@aekwien.at.<br />
Viel Freude bei den Fortbildungen wünscht Ihnen Dr. Philipp Ubl, Leiter des Fortbildungsreferats.<br />
Für jedes Webinar werden Punkte im Rahmen<br />
der Diplomfortbildung der ÖÄK anerkannt.
NEWS INTERN<br />
Sexismus im beruflichen Alltag: Volle Unterstützung <strong>für</strong> Ärztinnen<br />
In einem Artikel in der Zeitung Die Presse<br />
(Online-Version vom 19.08.) beschreiben<br />
Anna-Christina Kichler, stellvertretende Obfrau<br />
Sektion Turnusärzte der Ärztekammer<br />
<strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, Antonia Greb und Julia Harl, 1.<br />
und 2. Leiterin des Referats <strong>für</strong> Frauenpolitik<br />
der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, gemeinsam mit<br />
vier weiteren Kolleginnen ein erschütterndes<br />
System aus strukturellem Sexismus und<br />
stark hierarchisch geprägten Krankenhausorganisationen<br />
in Österreich mit männlich<br />
dominierten Machtverhältnissen.<br />
Darunter fallen offensichtlich unzulässige<br />
Vorgehensweisen wie beispielsweise Fragen<br />
nach der Familienplanung von Bewerberinnen<br />
oder auch Grenzüberschreitungen im<br />
Graubereich, die zwar nicht strafbar sind, von<br />
den Betroffenen aber nur selten zur Sprache<br />
gebracht werden. Das wollen die Ärztinnen<br />
ändern. „Struktureller Sexismus im Spital, in<br />
der Medizin generell, ist ein großes Problem,<br />
über das bislang laut geschwiegen wurde. Jede<br />
und jeder im Gesundheitssystem kennt derartige<br />
Vorfälle, doch aufgrund fehlender Sanktionsmechanismen<br />
passiert oft nichts. Deshalb<br />
wollen wir endlich Awareness schaffen und<br />
den Weg <strong>für</strong> eine Verbesserung innerhalb<br />
dieses Systems bereiten“, sagt Kichler.<br />
Harl betont: „Sexistische Verhaltensmuster<br />
im Gesundheitssystem sind tief verankert<br />
und zeigen sich in verschiedensten Formen,<br />
beispielsweise auch gegenüber Müttern<br />
und werdenden Müttern. Ein Ausfall durch<br />
Schwangerschaft ist <strong>für</strong> viele Vorgesetzte<br />
leider immer noch Anlass, engagierte Ärztinnen<br />
niederzumachen.“<br />
Die drei Funktionärinnen wollen die bestehende<br />
Meldestelle des frauenpolitischen<br />
Referats in der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> ausbauen.<br />
„Es geht auch darum, Kolleginnen zu<br />
zeigen, dass es Möglichkeiten gibt, Übertritte<br />
zu melden – unter der Garantie, dass der eigene<br />
Name anonym bleibt. Viele wissen das gar<br />
nicht“, sagt Greb. Unter der E-Mail-Adresse<br />
ombudsstelle@aekwien.at besteht die<br />
Möglichkeit der Meldung entsprechender<br />
Vorfälle in den Bereichen Sexismus,<br />
Mobbing, Gewalt, Rassismus und Diskriminierung.<br />
Greb weiter: „Wichtig ist uns, dass die<br />
Meldestelle aufgewertet wird und es nicht<br />
nur darum geht, Fälle zu kommunizieren,<br />
sondern auch konkret Hilfestellungen anzubieten.“<br />
<br />
Ärztinnen:Connect 2<br />
Frauennetzwerk(en)<br />
► Das zweite Networking-Event des Referats<br />
<strong>für</strong> Frauenpolitik der Ärztekammer<br />
<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> am 24. August <strong>2023</strong> war wieder ein voller<br />
Erfolg. Die ersten 100 Plätze waren innerhalb<br />
von 24 Stunden ausgebucht und über 150 Medizinerinnen<br />
kamen auf die Warteliste. Diesmal<br />
gab es eine angeregte Diskussion zum Thema<br />
„Sexismus in der Medizin“ im Radisson Red Hotel,<br />
wo viele Teilnehmerinnen über ihre persönlichen<br />
Erfahrungen berichteten. Weitere werden<br />
ab sofort auf Instagram unter dem Stichwort<br />
„MedToo“ gesammelt. Das dritte Netzwerktreffen<br />
ist bereits in Planung und soll im November<br />
stattfinden, diesmal zum Thema „Gewalt gegen<br />
Frauen und Jugendliche“. <br />
Die drei Ärztinnen des Frauenreferats Nina Böck, Antonia Greb und Julia Harl beim zweiten Frauennetzwerktreffen<br />
Ärztinnen:Connect.<br />
Fotos: Stefan Seelig<br />
An diesem Abend gab es angeregte Diskussionen,<br />
auch mit den Teilnehmerinnen am Podium.<br />
Viele der Anwesenden teilten auf kleinen Kärtchen selbst<br />
erlebte Geschichten über Sexismus.<br />
Diesmal sprach Nina Böck mit Eva Atzmüller (Gleichbehandlungsbeauftragte<br />
des WIGEV), Britta Blumencron<br />
(Expertin <strong>für</strong> Gesundheitskommunikation) und Miriam<br />
Steiner-El Agrebi (Initiatorin der Plattform Oida it‘s<br />
sexism) über Sexismus in der Medizin.<br />
09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 13
INTERN NEWS<br />
Referat <strong>für</strong> ärztliche Seniorinnen und Senioren<br />
„Es findet gerade ein Umbruch statt“<br />
Jörg Hofmann ist seit 2022 <strong>für</strong> das Referat „Ärztliche Seniorinnen und Senioren“ zuständig. Im Gespräch<br />
spricht er über die Zielgruppe des Referats, die Unterschiede zwischen Ärztinnen und Ärzten<br />
beim Pensionsantritt, wie es mit der Pensionsanpassung beim Wohlfahrtsfonds aussieht und warum<br />
zwischen den Generationen gegenseitiger Respekt und Wertschätzung notwendig sind.<br />
Von Kathrin McEwen<br />
► <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Können Sie<br />
das Referat <strong>für</strong> ärztliche Seniorinnen<br />
und Senioren kurz vorstellen?<br />
Hofmann: Wir sind acht Kolleginnen<br />
und Kollegen aus unterschiedlichen<br />
Gruppierungen der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer<br />
und kümmern uns um alle Angelegenheiten,<br />
die ärztliche Seniorinnen<br />
und Senioren betreffen. Für uns sind<br />
das alle Kolleginnen und Kollegen, die<br />
beginnen, sich <strong>für</strong> einen neuen Lebensabschnitt<br />
vorzubereiten und sich<br />
folgende Fragen stellen: Wann gehe ich<br />
zu welchen Bedingungen in Pension?<br />
Was bedeutet das <strong>für</strong> mich als Ärztin<br />
oder Arzt und wie geht es <strong>für</strong> mich persönlich<br />
weiter? Was wir derzeit besonders<br />
im Bereich des Wohlfahrtsfonds<br />
sehen, ist ein unterschiedliches Pensionierungsverhalten<br />
bei Frauen und<br />
Männern.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Inwiefern?<br />
Hofmann: Das gesetzliche Pensionsantrittsalter<br />
von Frauen wird ja bekanntlich<br />
schrittweise bis 2032 angehoben<br />
und ist dann bei Frauen und Männern<br />
gleich. Daher gehen angestellte<br />
Ärztinnen derzeit im Schnitt deutlich<br />
früher in Pension als ihre männlichen<br />
Kollegen. Es liegt aber auch an einer<br />
unterschiedlichen Lebensgestaltung<br />
der Geschlechter, weil Frauen auch bei<br />
der Zurücklegung von Kassenverträgen<br />
deutlich früher dran sind.<br />
„Man lebt<br />
das Leben<br />
vorwärts,<br />
aber man<br />
versteht es<br />
oft erst rückwärts.“<br />
den Ruhestand gehen. Der zweite Bereich<br />
ist ganz gut mit dem Überbegriff<br />
„Weiterarbeiten nach dem Erreichen<br />
des gesetzlichen Pensionsalters“ zu<br />
verstehen. Einerseits gibt es momentan<br />
Mangelfächer, bei denen es an Medizinerinnen<br />
und Medizinern fehlt, und<br />
andererseits gibt es viele Kolleginnen<br />
und Kollegen, die sich fit fühlen und<br />
gerne weiterarbeiten möchten. Wissenschaftliche<br />
Daten belegen auch,<br />
dass längeres Arbeiten neben anderen<br />
positiven Aspekten auch eine Demenzprophylaxe<br />
sein kann.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wie lange kann<br />
man als Ärztin oder Arzt eigentlich arbeiten?<br />
Hofmann: In den <strong>Wien</strong>er Gemeindespitälern<br />
und an der MUW kann<br />
man generell bis 65 arbeiten. Es gibt<br />
aber Einzelfälle, in denen Kolleginnen<br />
Jörg Hofmann: „Eine der Aufgaben des<br />
Wohlfahrtsfonds und natürlich auch unseres<br />
Referats ist, darauf hinzuweisen, dass die<br />
Pension alle angeht, auch die heute erst<br />
dreißigjährigen Kolleginnen und Kollegen.“<br />
oder Kollegen, die pragmatisiert in<br />
Pension gehen, als Vertragsbedienstete<br />
<strong>für</strong> zwanzig Stunden weiterarbeiten<br />
können. Das ist noch die Ausnahme,<br />
aber es findet gerade ein Umbruch<br />
statt. Fairerweise muss ich aber anmerken,<br />
dass junge Kolleginnen und<br />
Kollegen solche Fälle bisweilen durchaus<br />
kritisch sehen, weil sie vielleicht<br />
dadurch das Gefühl bekommen, in ihrem<br />
Karriereweg ausgebremst zu werden.<br />
Im Idealfall sollten natürlich die<br />
engagierten älteren Kolleginnen und<br />
Kollegen <strong>für</strong> Ausbildungstätigkeiten<br />
zur Verfügung stehen und ihr Wissen<br />
weitergeben.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Was würden Sie<br />
sich denn von den jüngeren Kolleginnen<br />
und Kollegen wünschen und was glauben<br />
Sie, wünschen sich jüngere von älteren<br />
Kolleginnen und Kollegen?<br />
Foto: Stefan Seelig<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wo setzen Sie die<br />
Schwerpunkte des Referats?<br />
Hofmann: Das sind vor allem zwei<br />
bedeutende Bereiche. Der eine ist innerhalb<br />
der Ärztekammer der Wohlfahrtsfonds<br />
und die Sicherung der Pensionen,<br />
dass es hier zu keinen weiteren<br />
nachteiligen Entwicklungen <strong>für</strong> die<br />
Kolleginnen und Kollegen kommt, die<br />
bereits in Pension sind oder gerade in<br />
14 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>
NEWS INTERN<br />
Hofmann: Man lebt das Leben vorwärts,<br />
aber man versteht es oft erst rückwärts<br />
– dieser Spruch fällt mir in diesem<br />
Zusammenhang ein. Es ist momentan<br />
ein breit diskutiertes Phänomen, das<br />
auch weit über die Medizin hinausgeht.<br />
Die Lebenseinstellung und die Wertigkeit<br />
der Arbeit als Beitrag <strong>für</strong> ein gelungenes<br />
Leben haben sich in den letzten<br />
Jahren sehr stark verändert. Früher wurden<br />
ausschließlich 25-Stunden-Dienste<br />
geleistet, und mancher Marathondienst<br />
hat von Samstagfrüh bis Montagnachmittag<br />
gedauert. Die jüngere Generation<br />
ist heute in manchen Fächern mit<br />
12,5-Stunden-Diensten hochzufrieden.<br />
Ich würde mir bei dieser Diskussion einen<br />
wertschätzenden und respektvollen<br />
Umgang von beiden Seiten wünschen.<br />
Also auch die Jungen sollen sehen, dass<br />
die älteren Medizinerinnen und Mediziner<br />
hier ihre eigenen Defizite beklagen<br />
und sie – auch aufgrund fehlender gesetzlicher<br />
Schutzmaßnahmen – ein ganz<br />
anderes Arbeitsumfeld hatten. Früher<br />
musste man teilweise Jahre warten, um<br />
überhaupt einen Turnusplatz zu bekommen,<br />
heute gibt es viele Fächer, in denen<br />
Sie sich einen Ausbildungsplatz aussuchen<br />
können – das sind einfach völlig<br />
verschiedene Voraussetzungen, und hier<br />
braucht es gegenseitigen Respekt und<br />
Wertschätzung.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wie sieht es eigentlich<br />
bei der Zuverdienstgrenze bei pensionierten<br />
Ärztinnen und Ärzten aus? Gibt<br />
es eine solche?<br />
Hofmann: Es gibt eine steuerrechtliche<br />
Seite, die es zu bedenken gilt.<br />
Wenn die Ordination an die Nachfolge<br />
übergeben wird und die Investitionen<br />
abgelöst werden, ist das steuerlich begünstigt,<br />
wenn man <strong>für</strong> eine bestimmte<br />
Zeit kein ärztliches Einkommen hat.<br />
Darüber hinaus gibt es keine Zuverdienstgrenze.<br />
Wir hatten aber ein ganz<br />
anderes Thema beim Wohlfahrtsfonds,<br />
das demnächst im der Erweiterten<br />
Vollversammlung gelöst werden soll.<br />
Es soll ein neues Modell der „Ruhensbestimmungen“<br />
umgesetzt werden.<br />
Damit wird mit dem Pensionsbezug ab<br />
Erreichen des 65. Lebensjahres künftig<br />
auch ein Weiterarbeiten im Dienstverhältnis<br />
beziehungsweise mit allen<br />
Kassenverträgen möglich sein – bisher<br />
unterband eine Anstellung sowie ein<br />
Kassenvertrag einen Bezug der Wohlfahrtsfondspension.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wenn Sie das Thema<br />
Wohlfahrtsfonds ansprechen, wie<br />
sieht es denn da mit der Thematik Pensionsanpassung<br />
aus? Was sind hier die<br />
Forderungen des Referats?<br />
Hofmann: In diesem Jahr betrug die<br />
Pensionserhöhung drei Prozent, das<br />
war zwar der zweitbeste Abschluss aller<br />
Wohlfahrtsfonds der neun Landesärztekammern.<br />
Mit der Inflationsrate<br />
von fast neun Prozent im Jahr 2022<br />
haben wir jedoch klar einen Verlust<br />
eingefahren. Daher haben wir mit<br />
dem Verwaltungsausschussvorsitzenden<br />
(Michael Lazansky, Anm.) <strong>für</strong> das<br />
Jahr 2024 eine andere Vorgangsweise<br />
angedacht, da gibt es auch schon gute<br />
Vorgespräche. Der Weg ist sehr konsensuell,<br />
und ich hoffe, wir schaffen<br />
unser Vorhaben, zumindest die Inflation<br />
künftig in vollem Umfang abgegolten<br />
zu bekommen. Wichtig ist<br />
in diesem Zusammenhang auch der<br />
Generationenvertrag. Als der Wohlfahrtsfonds<br />
vor 35 Jahren fast pleite<br />
war, haben nicht nur die damaligen<br />
Pensionistinnen und Pensionisten<br />
durch das Einfrieren der Pension über<br />
Jahrzehnte, sondern auch genau jene<br />
Generation von Kolleginnen und<br />
Kollegen, die aktuell ihren Ruhestand<br />
antreten, durch die Leistung der sogenannten<br />
„Altlast“ das System nachhaltig<br />
saniert. Bis 2014 wurden insgesamt<br />
195 Millionen Euro an Altlast geleistet<br />
Aufgaben und Ziele des Referats<br />
<strong>für</strong> ärztliche Seniorinnen und<br />
Senioren<br />
• Vertretung der Interessen der ärztlichen Generation<br />
60plus in allen Belangen, die im Zusammenhang mit<br />
Pensionsleistungen aus dem Wohlfahrtsfonds bestehen.<br />
Hier vor allem enge Zusammenarbeit mit dem<br />
Verwaltungsausschuss des Wohlfahrtsfonds.<br />
• Vorhalteleistung des Referats als Informationsdrehscheibe<br />
bei allen Anfragen aus der Zielgruppe.<br />
• Umsetzung politischer Anliegen <strong>für</strong> die Zielgruppe, wie<br />
beispielsweise die Möglichkeit, bei individuellem Interesse<br />
in den Bereichen MedUni <strong>Wien</strong> und WIGEV über<br />
das gesetzliche Pensionsantrittsalter hinaus ärztlich<br />
tätig sein zu können.<br />
• Organisation von Veranstaltungen <strong>für</strong> die Zielgruppe<br />
• Mitglieder: Andreas Brezina, Sylvia Perl-Convalexius,<br />
Klaus Frohner, Christoph Gisinger, Anna C. Hauser,<br />
Peter Harmuth, Karl Jungbauer<br />
Kontakt: baldecchi@aekwien.at<br />
„Die Lebenseinstellung<br />
und die<br />
Wertigkeit<br />
der Arbeit<br />
als Beitrag<br />
<strong>für</strong> ein<br />
gelungenes<br />
Leben haben<br />
sich in<br />
den letzten<br />
Jahren sehr<br />
stark verändert.“<br />
– ich persönlich habe beispielsweise<br />
35.000 Euro dazu beigetragen. Es ist<br />
daher essenziell, dass das Vertrauen<br />
in nachhaltige künftige Pensionserhöhungen<br />
nicht enttäuscht wird.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Hier eine Ausgewogenheit<br />
zu finden, ist sicherlich mit vielen<br />
Gesprächen verbunden und einem notwendigen<br />
gegenseitigen Verständnis?<br />
Hofmann: Das ist mit vielen Gesprächen<br />
verbunden – ganz generell im<br />
Wohlfahrtsfonds. Je jünger die Kolleginnen<br />
und Kollegen sind, desto weniger<br />
erkennen sie die Sinnhaftigkeit<br />
eines solchen Versorgungswerks. Je<br />
näher sie sich der Pension annähern,<br />
desto eher schauen sie schon, wie<br />
viel kriege ich denn da wirklich raus?<br />
Wenn Ärztinnen und Ärzte dann in<br />
Pension gehen, sind sie natürlich interessiert,<br />
diese auch gesichert und<br />
wertgesichert weiter zu erhalten. Aus<br />
Sicht des Vertreters der Seniorinnen<br />
und Senioren wäre es also sinnvoll,<br />
wenn auch pensionierte Kolleginnen<br />
und Kollegen Mitglieder der Kammer<br />
bleiben und dadurch mitbestimmen<br />
können. Eine der Aufgaben des Wohlfahrtsfonds<br />
und natürlich auch unseres<br />
Referats ist, darauf hinzuweisen,<br />
dass die Pension alle angeht, auch die<br />
heute erst dreißigjährigen Kolleginnen<br />
und Kollegen. <br />
09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 15
INTERN NEWS<br />
Ärzteball<br />
Spende <strong>für</strong> schwerstkranke Kinder<br />
Dank der karitativen Ausrichtung des Ärzteballs, wonach sämtliche Erlöse an wohltätige Einrichtungen<br />
gehen, wurden – auch mithilfe der Sponsoren und der neuen Charity-Kunstauktion –<br />
insgesamt 59.745 Euro an das MOMO Kinderpalliativzentrum übergeben.<br />
► Nach zwei Jahren Pandemiepause<br />
konnte <strong>2023</strong> der <strong>Wien</strong>er<br />
Ärzteball endlich wieder wie gewohnt<br />
am letzten Samstag im Jänner in der<br />
<strong>Wien</strong>er Hofburg stattfinden. Trotz<br />
Teuerungswelle und der allgemeinen<br />
Preissteigerungen konnte an diesem<br />
Abend <strong>für</strong> das MOMO Kinderpalliativzentrum<br />
eine stolze Summe von<br />
59.745 Euro erzielt werden.<br />
Seit 2013 kommen der Reinerlös sowie<br />
gesammelte Spenden des Ärzteballs<br />
einer karitativen Organisation zugute.<br />
So konnten in den letzten Jahren schon<br />
viele soziale Einrichtungen unterstützt<br />
werden. Neu war beim 71. Ärzteball die<br />
Charity-Kunstauktion, wo die Ballgäste<br />
die Möglichkeit hatten, Bilder des<br />
<strong>Wien</strong>er Künstlers Djawid Borower <strong>für</strong><br />
den guten Zweck zu ersteigern.<br />
800 Betroffene in <strong>Wien</strong><br />
Das MOMO Kinderpalliativzentrum<br />
begleitet schwerstkranke Kinder, Jugendliche<br />
und junge Erwachsene sowie<br />
ihre Familien zu Hause medizinisch,<br />
pflegerisch, therapeutisch und<br />
psychosozial. „Der Alltag von Familien<br />
mit unheilbar kranken Kindern gleicht<br />
einem ständigen Balanceakt zwischen<br />
Hoffnung und Verzweiflung, Freude<br />
und Leid, guten und weniger guten Tagen.<br />
Unsere Aufgabe ist es, die Kinder<br />
und Jugendlichen und ihre Familien<br />
auf diesem Weg zu begleiten – da zu<br />
sein im Lachen und im Weinen. Herzlichen<br />
Dank an den Ärzteball, der unsere<br />
wichtige Arbeit mit einer Spende<br />
unterstützt“, so Martina Kronberger-<br />
Vollnhofer von MOMO.<br />
In <strong>Wien</strong> leben etwa 800 Kinder und<br />
Jugendliche, die an einer lebensbedrohlichen<br />
oder lebensverkürzenden<br />
Krankheit leiden. Vor diesem Hintergrund<br />
wurde im März 2013 <strong>Wien</strong>s<br />
mobiles Kinderhospiz und Kinderpalliativteam<br />
MOMO gegründet. Im<br />
Mittelpunkt der Kinderhospizarbeit<br />
v.l.n.r: Bettina Wiltos (Leitung Ballkomitee <strong>Wien</strong>er Ärzteball), Martina Kronberger-Vollnhofer (MOMO Kinderpalliativzentrum),<br />
Stefan Konrad (Vizepräsident der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>).<br />
„Herzlichen<br />
Dank an den<br />
Ärzteball,<br />
der unsere<br />
wichtige<br />
Arbeit mit<br />
einer Spende<br />
unterstützt.“<br />
steht die ganzheitliche Betrachtung<br />
der Kinder, Jugendlichen und jungen<br />
Erwachsenen. Die Aufmerksamkeit<br />
richtet sich auf die Erhaltung und<br />
Verbesserung der Lebensqualität der<br />
Patientinnen, Patienten und deren<br />
Familien. MOMO arbeitet als interdisziplinäres<br />
und multiprofessionelles<br />
Team.<br />
Das Angebot von MOMO ist <strong>für</strong> die<br />
Familien kostenlos und zu 75 Prozent<br />
spendenfinanziert.<br />
Wichtige Unterstützung<br />
Übergeben wurde die Spende vom Vizepräsidenten<br />
der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer<br />
Stefan Konrad: „Wirklich erfreulich,<br />
dass auch beim 71. <strong>Wien</strong>er Ärzteball<br />
durch Sponsoren und vor allem<br />
durch die Ballgäste eine beachtliche<br />
Summe <strong>für</strong> eine solch wichtige Einrichtung<br />
wie MOMO zustande gekommen<br />
ist und wir durch die karitative Ausrichtung<br />
des Ärzteballs die Möglichkeit<br />
haben, finanziell zu unterstützen.“ Neben<br />
den Sponsoren sind es auch private<br />
Ballgäste, die den Charity-Gedanken<br />
des Ärzteballs leben.<br />
Die Leiterin des Ballkomitees des <strong>Wien</strong>er<br />
Ärzteballs, Bettina Wiltos, die seit<br />
2022 <strong>für</strong> den Ärzteball verantwortlich<br />
ist, zeigt sich ebenfalls erfreut, dass<br />
neuerlich eine solche Spendensumme<br />
erzielt werden konnte. „Es ist schön zu<br />
sehen, dass wir trotz der Teuerungswelle<br />
und der allgemeinen Preissteigerung<br />
auf unsere Ballgäste zählen können<br />
und sie uns beim Charity-Gedanken<br />
des Balls so tatkräftig unterstützen.“<br />
Vor allem sei es sehr beachtenswert,<br />
dass die erstmals stattgefundene Charity-Kunstauktion<br />
auf so reges Interesse<br />
gestoßen ist und damit einen nicht<br />
unwesentlichen Beitrag zur Spendensumme<br />
beitragen konnte.<br />
„Die Arbeiten <strong>für</strong> den Ärzteball 2024<br />
sind schon im vollen Gang, und wir<br />
können es kaum erwarten, unseren<br />
Gästen wieder einen unvergesslichen<br />
Ballabend zu bereiten und eine hohe<br />
Summe <strong>für</strong> den guten Zweck sammeln<br />
zu können.“ (kmc)<br />
Fotos: Stefan Seelig<br />
16 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>
72.<br />
Foto: Stefan Seelig<br />
72.WIENER ÄRZTEBALL<br />
SAMSTAG,27. JÄNNER 2024<br />
<strong>Wien</strong>er Hofburg | Eröffnung 21.30 Uhr<br />
www.aerzteball.at
INTERN NEWS<br />
Primärversorgungsregelung<br />
„Hier muss noch nachgebessert werden“<br />
Die mit 1. August in Kraft getretene Gesetzesnovelle zum Primärversorgungsgesetz wird von der<br />
<strong>Wien</strong>er Ärztekammer mit gemischten Gefühlen betrachtet.<br />
► „Es sind durchaus gute Ansätze<br />
erkennbar, wie etwa die Tatsache,<br />
dass nunmehr zwei Ärztinnen oder<br />
Ärzte zur Gründung einer Primärversorgungseinheit<br />
(PVE) reichen“, attestiert<br />
Erik Randall Huber, Vizepräsident der<br />
Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> und Obmann<br />
der Kurie niedergelassene Ärzte, dem<br />
Gesetzgeber ein positives Zeugnis. Kritisch<br />
sei diesbezüglich aber, dass die Gesamtverträge<br />
noch mindestens drei Ärztinnen<br />
oder Ärzte zur PVE-Gründung<br />
vorgeben. „Auf diese Diskrepanz zwischen<br />
Gesamtvertrag und Gesetzesnovelle<br />
haben wir mehrfach hingewiesen,<br />
geklärt wurde das aber nicht“, so Huber.<br />
Ebenso blieben die Stellungnahme der<br />
<strong>Wien</strong>er Ärztekammer und sämtliche<br />
darin angeführten Kritikpunkte zur Novelle<br />
bis dato unbeantwortet.<br />
Offene Probleme<br />
Um den österreichweiten Ausbau von<br />
PVE schneller voranzutreiben, wie auch<br />
seitens der Politik gewünscht, fordert<br />
Huber, dass die schon bestehende Möglichkeit<br />
einer PVE-Gründung durch<br />
eine aus zwei Ärztinnen oder Ärzten bestehende<br />
Gruppenpraxis bei Anstellung<br />
eines dritten Arztes beziehungsweise<br />
einer Ärztin auf Einzelordinationen<br />
ausgeweitet werden soll: „Einzelordinationen<br />
die PVE-Gründung mit der<br />
Anstellung einer zweiten Kollegin oder<br />
eines Kollegen zu ermöglichen, würde<br />
Schwung in diesen Prozess bringen.“<br />
Endlich gelöst gehöre in diesem Zusammenhang<br />
aber das Problem der „unechten<br />
Umsatzsteuerbefreiung“ durch<br />
das Finanzministerium. Ärztinnen und<br />
Ärzten darf nämlich keine Umsatzsteuer<br />
verrechnet werden, <strong>für</strong> Vermietende<br />
führe dies mitunter zu finanziell<br />
empfindlichen Vorsteuerkorrekturen,<br />
weswegen es <strong>für</strong> potenzielle Ordinations-<br />
oder PVE-Gründer schwierig ist,<br />
passende Immobilien zu finden. Besonders<br />
kritisch sieht Huber die Tatsache,<br />
dass Spitals- sowie Wahlärztinnen und<br />
-ärzte nicht mehr motiviert sein werden,<br />
Positiv sieht die<br />
Ärztekammer die<br />
Schaffung einer<br />
rechtlichen Grundlage<br />
<strong>für</strong> die Errichtung<br />
von Kinder-PVE.<br />
„Einzelordinationen<br />
die<br />
PVE-Gründung<br />
mit der<br />
Anstellung<br />
einer zweiten<br />
Kollegin<br />
oder eines<br />
Kollegen zu<br />
ermöglichen,<br />
würde<br />
Schwung in<br />
diesen Prozess<br />
bringen.“<br />
in eine PVE zu wechseln, da sie sich bei<br />
der Vergabe von PVE-Verträgen gleichzeitig<br />
mit Ambulatorien – betrieben von<br />
institutionellen Anbietern oder Konzernen<br />
– nach bis jetzt völlig unklaren Vergabekriterien<br />
und vollkommen rechtsschutzlos<br />
bewerben müssen.<br />
Positive Aspekte<br />
Auf der Positivseite sei jedenfalls aber<br />
auch die Schaffung einer rechtlichen<br />
Grundlage <strong>für</strong> die Errichtung von<br />
Kinder-PVE zu erwähnen – bisher waren<br />
Primärversorgungseinheiten ausschließlich<br />
Allgemeinmedizinerinnen<br />
und -medizinern vorbehalten. Huber:<br />
„In <strong>Wien</strong> hatten wir schon lange vor der<br />
Novelle den Bedarf <strong>für</strong> derartige kindermedizinische<br />
Versorgungseinrichtungen<br />
erkannt und daher unabhängig<br />
vom Gesetz erfolgreich auch eine Pilotphase<br />
initiiert. Was jetzt folgen muss,<br />
ist die Möglichkeit zur Errichtung von<br />
Fachgruppenübergreifenden Primärversorgungseinheiten<br />
– etwa von Ärztinnen<br />
und Ärzten <strong>für</strong> Allgemeinmedizin gemeinsam<br />
mit Kinderärztinnen und<br />
-ärzten. Wir als Standesvertretung sind<br />
diesbezüglich gesprächsbereit, es liegt<br />
jetzt an unseren Systempartnern, allen<br />
voran der Österreichischen Gesundheitskasse<br />
(ÖGK), die entsprechenden<br />
Voraussetzungen da<strong>für</strong> zu schaffen.“<br />
Wer haftet?<br />
Kritisch sieht Huber die Legitimierung<br />
von multiprofessionellen Gruppenpraxen<br />
durch Ärztinnen und Ärzte<br />
gemeinsam mit Angehörigen anderer<br />
Gesundheitsberufe: „Schließlich handelt<br />
es sich bei Gruppenpraxen und<br />
PVE immer noch um medizinische<br />
Einrichtungen, bei denen die Letztentscheidung<br />
und Letztverantwortung bei<br />
einer Medizinerin oder einem Mediziner<br />
liegen muss.“ Einerseits könne es<br />
sonst zu Problemen bei medizinischen<br />
Haftungsfragen kommen, wenn nichtärztliche<br />
Gesundheitsberufe als Gesellschafterinnen<br />
und Gesellschafter in<br />
einer Gruppenpraxis beteiligt sind. Andererseits<br />
ergeben sich Probleme bei der<br />
Vergabe, da die <strong>für</strong> die Errichtung einer<br />
Gruppenpraxis oder einer PVE nötigen<br />
Reihungskriterien ausschließlich <strong>für</strong><br />
Ärztinnen und Ärzte gelten. Huber:<br />
„Wie werden künftig nicht-ärztliche<br />
Gesundheitsberufe als Gesellschafter<br />
im Auswahlverfahren bewertet? Diese<br />
Frage wurde noch nicht beantwortet.“<br />
Inakzeptabler Ausschluss<br />
Vollkommen inakzeptabel sei der Ausschluss<br />
der Ärztekammer im Zusammenhang<br />
mit verkürzten Ausschreibungsverfahren,<br />
wenn Kassen-Planstellen<br />
sechs Monate in einer Versorgungsregion<br />
unbesetzt sind. „Dass in manchen<br />
Regionen – und das betrifft ganz Österreich<br />
– Kassenstellen nicht nachbesetzt<br />
werden können, liegt nicht an der Ärztekammer,<br />
sondern an den oft unattraktiven<br />
Voraussetzungen und speziellen<br />
Bedingungen mancher Standorte. Die<br />
Erfahrung der letzten Jahrzehnte hat<br />
aber gezeigt, dass eine sinnvolle Planung<br />
der niederschwelligen Versorgung der<br />
Patientinnen und Patienten mit ausreichend<br />
Kassenordinationen – egal ob<br />
Einzelordination, Gruppenpraxis oder<br />
PVE – nur dann gut funktioniert, wenn<br />
das jeweilige Bundesland, die Sozialversicherung<br />
und die Ärztekammer<br />
zusammenarbeiten. Den Ausschluss<br />
der Ärztekammer und der zentralen<br />
Gesundheitsdienstleister, nämlich der<br />
Ärztinnen und Ärzte, aus diesem Entscheidungsprozess<br />
lehnen wir strikt ab“,<br />
so Huber abschließend. <br />
Foto: Racle Fotodesign/stock.adobe.com<br />
18 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>
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2. Oktober <strong>2023</strong><br />
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Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />
1010 <strong>Wien</strong>,Weihburggasse 10-12
intern news<br />
Schwerpunkt ÖGK-Verhandlungen<br />
Die Honorarverhandlungen mit der Österreichischen Gesundheitskasse sind das sprichwörtliche<br />
Bohren dicker Bretter. Nun liegt ein Paket auf dem Tisch, das erstmals einen langfristigen Ausgleich<br />
der Inflationsrate garantiert und somit Planungssicherheit <strong>für</strong> die Kolleginnen und Kollegen schafft.<br />
In einem nächsten Schritt sollen die Mitglieder über das Verhandlungsergebnis mit der Sozialversicherung<br />
abstimmen.<br />
Kommentar von erik Randall Huber<br />
► Die aktuellen Honorarverhandlungen<br />
haben in mehrfacher<br />
den Folgejahren nicht tarifwirksam entsprechende Klausel beim letzten<br />
gespeist wird, die verpuffen und in auf Nachverhandlungen, weil keine<br />
Hinsicht unter neuen Vorzeichen begonnen:<br />
Zum einen gibt es auf beiden<br />
• Durch die langfristig gesicherte In-<br />
verankert worden ist. Diese sechs Pro-<br />
sind.<br />
Abschluss mit der Sozialversicherung<br />
Seiten, der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> als<br />
flationsabgeltung erhalten die Kolleginnen<br />
und Kollegen die Garantie, mit. Das ist nicht mein Kurs. Es kann<br />
zent schleppen wir fortan als Verlust<br />
auch der Österreichischen Gesundheitskasse<br />
(ÖGK) ein frisch zusammengestelltes<br />
Verhandlungsteam. Zum<br />
lohnverlust kommt.<br />
weniger verdienen als im Jahr davor.<br />
dass es in Zukunft zu keinem Real-<br />
nicht sein, dass Ärztinnen und Ärzte<br />
anderen haben wir uns vorgenommen,<br />
Das war nicht immer so. Jüngstes Beispiel<br />
ist das Jahr 2022: Bei einer Infla-<br />
akzeptieren. Auch vor diesem Hinter-<br />
„Durch<br />
Kein anderer Freiberufler würde das<br />
ein Ritual, das seit vielen Jahren nach<br />
einem bekannten Schema abläuft, von<br />
tionsrate von 8,6 Prozent wurde mit 3,1 grund war der Strategiewechsel bei der<br />
Grund auf neu aufzusetzen. Das Ziel den automatischen<br />
aber 0,5 Prozent in den Strukturtopf Sicht dringend angebracht, zumal auch<br />
Prozent abgeschlossen. Davon gingen aktuellen Honorarrunde aus meiner<br />
war und ist es, einen Abschluss zu erreichen,<br />
der Fairness und Planungssicherheit<br />
<strong>für</strong> die Kolleginnen und Kol-<br />
den Kolleginnen und Kollegen an-<br />
und -mitarbeiter von der langfristigen<br />
und sind daher überhaupt nicht bei unsere Ordinationsmitarbeiterinnen<br />
Inflationsausgleicgekommen.<br />
Zur Erklärung: Aus dem Absicherung profitieren.<br />
legen garantiert und damit in logischer<br />
Konsequenz auch zur Zufriedenheit gibt es<br />
Strukturfonds erhalten Ärztinnen und<br />
Schwach honorierte Fächer im<br />
unserer Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter,<br />
Ärzte eine Ablöse seitens der Krankenkasse,<br />
wenn sich beim Ausscheiden aus<br />
erstmals<br />
Fokus der Verhandlungen<br />
Patientinnen und Patienten beiträgt.<br />
Das Herzstück der bisher ausverhandelten<br />
Ergebnisse ist eine automatische sicherung und daher keine Ordinationsübergabe Fach die Gewinnsituation mitunter<br />
eine Wert-<br />
der Ordination kein Nachfolger findet Natürlich ist uns bewusst, dass je nach<br />
Inflationsanpassung <strong>für</strong> den Zeitraum<br />
erfolgen kann. Unterm Strich fehlen noch deutlich auseinanderklafft. Das<br />
ausschließlich<br />
be-<br />
Inflationsausgleich – ohne Chance dern wollen. Mit der Allgemeinme-<br />
von <strong>2023</strong> bis 2030. In diesem Punkt<br />
<strong>für</strong> das Jahr 2022 damit sechs Prozent ist eine Ungerechtigkeit, die wir än-<br />
haben wir die Zusage der ÖGK, und<br />
zwar <strong>für</strong> alle kurativen Fächer. Damit stehender<br />
verbunden sind eine Reihe von Folgewirkungen:<br />
Leistungen,<br />
• Durch den automatischen Inflationsausgleich<br />
gibt es erstmals eine Wert-<br />
Ärztin und<br />
die bei jeder<br />
sicherung ausschließlich bestehender jedem Arzt<br />
Leistungen, die bei jeder Ärztin und<br />
jedem Arzt ankommt. Neue Leistungen<br />
müssen auch neu verhandelt und<br />
ankommt.“<br />
honoriert werden. Und: Als einziges<br />
Bundesland in Österreich werden in<br />
<strong>Wien</strong> steigende Frequenzen nicht in<br />
die prozentuelle Erhöhung einberechnet.<br />
• Wir schließen jedenfalls <strong>für</strong> die<br />
nächsten Jahre aus, dass die Kollegenschaft<br />
mit Einmalzahlungen ab-<br />
Darstellung der Fallwertentwicklung versus Honorarabschluss im Fach Allgemeinmedizin.<br />
news intern<br />
mit uns zu verhandeln und selbstverständlich<br />
zu honorieren sind.<br />
Be<strong>für</strong>chtungen jeglicher Art, wonach<br />
man in den nächsten Jahren nichts<br />
mehr verhandeln kann, sind also völlig<br />
unbegründet. Zumal Kampfmaßnahmen<br />
und die Kündigung des Gesamtvertrags<br />
schon bisher in letzter Konsequenz<br />
„Wir haben<br />
uns vorgenommen,<br />
auch nichts, wenn wir nun bis 2030<br />
unser Hebel waren. Daran ändert sich<br />
abschließen. An dieser Stelle sei außerdem<br />
erwähnt, dass die Österreichische<br />
ein Ritual,<br />
das seit vielen<br />
Jahren Österreich mit der ÖGK zu verhandeln.<br />
Ärztekammer erwartet, ab 2025 <strong>für</strong> ganz<br />
Dann wäre zu be<strong>für</strong>chten, dass die Leistungs-<br />
und Frequenzsteigerungen (von<br />
nach einem<br />
Darstellung der Fallwertentwicklung versus Honorarabschluss im Fach Gynäkologie.<br />
bekannten denen <strong>Wien</strong> überproportional mehr hat<br />
dizin, Gynäkologie, Kinderheilkunde der jüngeren Vergangenheit in einem Schema als andere Bundesländer) österreichweit<br />
in der Honorarerhöhung bereits<br />
und Dermatologie wurden vier Mangelfächer<br />
definiert, <strong>für</strong> die es zusätz-<br />
<strong>Wien</strong> und der Sozialversicherung und<br />
inkludiert sind. Schließlich haben die<br />
intensiven Austausch mit der Stadt<br />
abläuft, von<br />
liche finanzielle Abgeltung geben soll: haben konkrete Beispiele vorgelegt, Grund auf Bundesländer schon in der Vergangenheit<br />
und auch heuer in dieser Form ab-<br />
Zum einen steht ein Abschluss über welche Leistungen in der Niederlassung<br />
übernommen werden könnten –<br />
geschlossen. Vor diesem Hintergrund<br />
neu aufzusetzen.<br />
“<br />
der Inflationsrate <strong>für</strong> das heurige Jahr<br />
im Raum, zum anderen wollen wir etwa in der Urologie, Kardiologie oder<br />
sind wir mit den Ergebnissen, die jetzt<br />
eine kontinuierliche Anpassung nach der Augenheilkunde. Diese strukturellen<br />
Veränderungen im Gesund-<br />
Einkommensverlust sicher.<br />
am Tisch liegen, zumindest bis 2030 vor<br />
oben gewährleisten, damit über einen<br />
Zeitraum von zehn Jahren jedenfalls heitssystem sind Teil der Gespräche<br />
Zudem haben wir notwendige strukturelle<br />
Reformen in einem Forderungs-<br />
die Gewinne an die der anderen Fächer zum Finanzausgleich, die noch nicht<br />
angeglichen werden. Die Sozialversicherung<br />
ist hier unter Druck, denn Auslagerungen separat zu betrachten,<br />
Dieser beinhaltet neben der Redukti-<br />
abgeschlossen sind. Fakt ist aber, dass<br />
katalog <strong>für</strong> die ÖGK zusammengefasst:<br />
es gibt Besetzungsprobleme. Aktuell<br />
on der Bürokratie auch Vorschläge <strong>für</strong><br />
sind allein in der Allgemeinmedizin in<br />
bessere Arbeitsbedingungen – gerade<br />
<strong>Wien</strong> knapp 50 Stellen unbesetzt.<br />
auch in Hinblick auf die Vereinbarkeit<br />
Beim Austausch mit Funktionärinnen,<br />
von Beruf und Familie. Selbstredend<br />
Funktionären, Kolleginnen und Kollegen<br />
ist zuletzt die Sorge aufgetaucht,<br />
also alle ein bis zwei Jahre, Gespräche<br />
müssen in zeitlich kurzen Abständen,<br />
dass wir uns mit einer langfristigen<br />
stattfinden, bei denen die finanziellen<br />
Vereinbarung zu sehr binden und<br />
Vereinbarungen evaluiert und strukturelle<br />
Forderungen besprochen werden.<br />
unsere Verhandlungsposition <strong>für</strong> die<br />
nächsten Jahre unnötig schwächen.<br />
In den nächsten Wochen sind noch<br />
Diese Bedenken möchte ich zerstreuen:<br />
Bei den Honorarabschlüssen in der<br />
setzt. Danach möchte ich alle Ver-<br />
einige Termine mit der ÖGK ange-<br />
Vergangenheit wurden womöglich attraktivere<br />
Prozentsätze kommuniziert.<br />
den Verhandlungsstand informieren.<br />
tragsärztinnen und Vertragsärzte über<br />
Man darf aber nicht vergessen, dass<br />
Denn dann sind Sie am Zug: Es wird<br />
dabei stets auch neue Leistungen beinhaltet<br />
waren. Einen solchen Pakt gibt<br />
und zu gegebenenfalls damit verbun-<br />
eine Befragung zum Honorarabschluss<br />
es nicht mehr. Sollten etwa im Rahmen<br />
denen Kampfmaßnahmen geben, falls<br />
eines einheitlichen Leistungskataloges<br />
dies von den Vertragsärztinnen und<br />
Leistungen in die Honorarkataloge<br />
Vertragsärzten erwünscht ist. Denn Sie<br />
aufgenommen werden, so muss diese<br />
sollen entscheiden, ob das Verhandlungsergebnis<br />
akzeptabel ist.<br />
Erweiterung durch extra Budgettöpfe<br />
finanziert werden – dies ist das gemeinsame<br />
Verständnis der Ärztekamführlich<br />
informieren und hoffen auf<br />
Wir werden dazu rechtzeitig und ausmer<br />
und der ÖGK.<br />
eine rege Teilnahme bei der Befragung.<br />
<br />
Ein anderer Bereich betrifft die vieldiskutierte<br />
Entlastung der Spitäler und<br />
damit im Zusammenhang eine Auslagerung<br />
von Leistungen in den nieder-<br />
Erik Randall Huber: „Es kann nicht sein, dass Ärztinnen und Ärzte weni-<br />
Kurie niedergelassene Ärzte und Vize-<br />
Erik Randall Huber ist Obmann der<br />
gelassenen Bereich. Wir waren hier in ger verdienen als im Jahr davor.“<br />
präsident der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>.<br />
10 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 06_<strong>2023</strong><br />
06_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 11<br />
document4739599339038731964.indd 10 12.06.<strong>2023</strong> 14:17:35 document4739599339038731964.indd 11 12.06.<strong>2023</strong> 14:17:36<br />
NEWS INTERN<br />
Medizin im Klimawandel<br />
Kommentar von Thomas Quinton<br />
Zwischen Utopie und Dystopie bewegen<br />
sich die derzeitigen Prognosen und zunehmend<br />
auch die Daten, die Wissenschafterinnen<br />
und Wissenschafter in der gesamten<br />
Welt sammeln. Das Problem besteht in der<br />
Komplexität und Verknüpfung vieler gleichzeitig<br />
ablaufender Ereignisse und darin,<br />
diese Zusammenhänge zu verstehen. Einer<br />
dieser Aspekte sind die Auswirkungen auf<br />
Gesundheit und Wohlergehen. Dies betrifft<br />
nicht nur südliche und arme Regionen,<br />
sondern zunehmend auch wohlhabende und<br />
sicher geglaubte Gegenden in Europa.<br />
Der dystopische Teil sind zunehmende<br />
Allergien, Naturkatastrophen, Feinstaubbelastung<br />
mit allen ihren Konsequenzen, tropische<br />
Erkrankungen, die bei uns heimisch<br />
werden könnten, und nicht zuletzt auch<br />
eine zunehmende Hitzebelastung in den<br />
Sommermonaten.<br />
Dem steht die Utopie mit Chancen und<br />
Möglichkeiten zur Verbesserung der<br />
Gesundheit und dem <strong>für</strong> uns lebensnotwendigen<br />
Klima in sogenannten Win-win-<br />
Situationen gegenüber. Dazu gehören unter<br />
anderem Änderungen unseres Mobilitätverhaltens,<br />
Nachhaltigkeit beim Einkauf und<br />
Konsum sowie Änderungen im Ernährungsverhalten.<br />
Wie in vielen Bereichen muss auch im<br />
Gesundheitswesen ein Leben innerhalb<br />
planetarer Grenzen gesehen und gelernt<br />
werden. Dieses System ist selbst ein wichtiger<br />
Mitverursacher des Problems (circa 7<br />
Prozent der österreichischen Treibhausgase<br />
stammen aus dem Gesundheitssektor). Aber<br />
nicht nur Patientinnen und Patienten leiden,<br />
auch die Gesundheitsberufe haben mit<br />
den aufkommenden Problemen zu kämpfen.<br />
Ein größerer Arbeitsaufwand und schwierigere<br />
Bedingungen betreffen zum Beispiel<br />
den Rettungsdienst oder die Hauskrankenpflege.<br />
Wer ist Health for Future?<br />
Health for Future (H4F) ist ein Netzwerk<br />
von Einzelpersonen aus dem gesamten<br />
Gesundheitsbereich. H4F setzt sich ein <strong>für</strong><br />
ein zukunftsfittes, klimaneutrales Gesundheitssystem,<br />
die Verankerung von Klimakompetenz<br />
in den Gesundheitsberufen und<br />
die Schaffung von Rahmenbedingungen, die<br />
einen gesundheits- und klimafreundlichen<br />
Lebensstil fördern.<br />
Organisationen wie Health for Future<br />
versuchen nicht nur darauf aufmerksam zu<br />
machen, sondern wollen auch dabei helfen,<br />
praktikable Lösungen anzubieten und zu<br />
entwickeln. Vernetzung ist dazu ein wesentlicher<br />
Beitrag, da nur eine gute Zusammenarbeit<br />
zwischen verschieden Expertinnen<br />
und Experten die Herausforderungen<br />
bewältigbar macht.<br />
Wie die viel bekanntere Organisation Scientists<br />
for Future haben sich H4F dazu verschrieben,<br />
nicht nur hinzusehen, sondern<br />
auf Wissenschaft basierend an der Lösung<br />
der Klimawandel-bedingten Probleme im<br />
Gesundheitsbereich mitzuarbeiten. <br />
Thomas Quinton ist stellvertretender Leiter des<br />
Umweltreferats der Ärztekammer <strong>Wien</strong> und<br />
Netzwerkkoordinator von Health for Future<br />
Austria, Facharzt <strong>für</strong> Innere Medizin/ Kardiologie;<br />
Sport- und Umweltmediziner.<br />
Richtigstellung „<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>“<br />
Ausgabe 06/<strong>2023</strong><br />
Beitrag: „Ein Honorarabschluss<br />
im Zeichen von<br />
Planungssicherheit und<br />
Fairness“<br />
In der Ausgabe 06/<strong>2023</strong> von<br />
„<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>“ wurde beim<br />
Artikel „Ein Honorarabschluss<br />
im Zeichen von Planungssicherheit<br />
und Fairness“ auf<br />
Ein Honorarabschluss im Zeichen<br />
von Planungssicherheit und Fairness<br />
der Seite 11 folgende Aussage getätigt (Zitat): „Dann wäre zu<br />
be<strong>für</strong>chten, dass die Leistungs- und Frequenzsteigerung von denen<br />
<strong>Wien</strong> überproportional mehr hat als andere Bundesländer) österreichweit<br />
in der Honorarerhöhung bereits inkludiert. Schließlich haben die<br />
Bundesländer in der Vergangenheit und auch heuer in dieser Form<br />
abgeschlossen.“<br />
Die Ärztekammern <strong>für</strong> Steiermark, Tirol und Niederösterreich<br />
ersuchen in diesem Zusammenhang um folgende Richtigstellung:<br />
Ausgehend von dem im Magazin <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> auf der Seite<br />
10 f. der Ausgabe 06/<strong>2023</strong> dürfen wir mitteilen, dass in den<br />
Bundesländern Steiermark, Tirol und Niederösterreich keine<br />
Einrechnung von Frequenzsteigerungen in den abgeschlossenen<br />
Honorarverhandlungen mit der ÖGK <strong>für</strong> den Zeitraum 2022 bis<br />
2024 erfolgte.<br />
Grafiken: Ärztekammer <strong>für</strong> wien<br />
Foto: Oliver Topf<br />
Sitzungstermin <strong>für</strong> die<br />
Vollversammlung und die<br />
Erweiterte Vollversammlung der<br />
Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />
Die Herbstsitzungen der Vollversammlung sowie der<br />
Erweiterten Vollversammlung finden am Dienstag, den<br />
12. Dezember <strong>2023</strong> statt.<br />
Uhrzeit und Sitzungsort werden den Mitgliedern noch per<br />
E-Mail in den <strong>Ärzt*in</strong>nen-News bekanntgegeben werden.<br />
Wahrnehmungsbericht 2022<br />
Der Wahrnehmungsbericht der Ärztekammer<br />
<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>für</strong> das Jahr 2022 steht online unter<br />
www.aekwien.at/wahrnehmungsbericht<br />
zum Download, Ausdruck und zum Nachlesen<br />
bereit.<br />
Falls Sie eine gedruckte Version erhalten<br />
wollen, senden Sie bitte ein E-Mail an<br />
pressestelle@aekwien.at.<br />
09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 21
INTERN MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH<br />
ERNENNUNGEN<br />
Dr. Beilhack Georg Friedrich, Innere Medizin<br />
Univ.-Prof. in Dr. in Chiari Catharina, Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />
Dott.ssa Clauser Paola, Radiologie<br />
Dr. Eder Martin, Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />
Dr. Gahleitner Alex, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
Dr. Grasl Stefan, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />
Dr. in Gredler Martina, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
DDr. in Hager Marlene, Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Dr. Haider Robert, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
Dr. Mühlbacher Jakob, PhD, Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />
Dr. Niederdöckl Jan, Innere Medizin<br />
Dr. in Pasic-Aleksic Sasa, Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />
Dr. Reindl-Schwaighofer Roman, Innere Medizin<br />
Dr. in Seidl-Mlczoch Elisabeth, Kinder- und Jugendheilkunde<br />
Dr. Stojkovic Stefan, PhD, Turnusarzt<br />
Dr. Wiegele Marion, Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />
Privatdozent<br />
Primaria<br />
Privatdozentin<br />
Stv. ärztlicher Leiter Krankenhaus des Göttlichen Heilandes<br />
Medizinalrat<br />
Privatdozent<br />
Obermedizinalrätin<br />
Privatdozentin<br />
Medizinalrat<br />
Privatdozent<br />
Privatdozent<br />
Stv. ärztliche Leiterin BBRZ MED<br />
Privatdozent<br />
Privatdozentin<br />
Privatdozent<br />
Privatdozentin<br />
NAMENSÄNDERUNGEN<br />
Dr. in Alder Nora<br />
Dr. Al Zibak Mohammed Hamdi<br />
Dr. in Egger Eva Christina<br />
Dr. in Gollowitzer Sarah<br />
DDr. in Gottsauner-Wolf Sophia<br />
Dr-medic Mehrabi Jasmin<br />
Priv.-Doz. in Dr. in Prusa Andrea-Romana<br />
Dr. in Swietek Natalia<br />
Dr. Spechtl Paul<br />
Dr. in Unger-Andert Julia<br />
Dr. in Warenits Alexandra-Maria<br />
Dr. in Wenczel Johanna<br />
in: Dr. in Buchinger-Alder Nora<br />
in: Dr. Alzaibak Mohammed Hamdi<br />
in: Dr. in Egger-Marsel Eva Christina<br />
in: Dr. in Bartik Sarah<br />
in: DDr. in Gottsauner Sophia<br />
in: Dr-medic Nheili Jasmin<br />
in: Priv.-Doz. in Dr. in Kasper Andrea-Romana<br />
in: Dr. Swietek-Waldert Natalia<br />
in: Dr. Cabuk Paul<br />
in: Dr. in Andert Julia<br />
in: Dr. in Stommel Alexandra-Maria<br />
in: Dr. in Steindl Johanna<br />
PRAXISERÖFFNUNGEN<br />
Allgemeinmedizin<br />
Dr. Ahmedoski Erol 1210, Mitterhofergasse 2/14/1<br />
Dr. in Bradacs-Gruber Gohm Maria 1190, Obkirchergasse 38/3/4<br />
Dr. in Dizili-Abdall Sebahat 1110, Geiselbergstraße 4/1<br />
Dr. in Dziubinski Lucia 1210, Kürschnergasse 1 A/Top 11 **<br />
Dr. in Fous-Zeiner Patricia 1180, Haizingergasse 27/8<br />
lek. Frank Ewa-Barbara 1020, Schrotzbergstraße 6/2 **<br />
Dr. Hadba Hayan 1210, Jedleseer Straße 79-83/6/5<br />
Dr. in Haiden Sandra Elisa 1210, Strebersdorfer Straße 163<br />
Mag. a Dr. in Hampel Lena 1090, Lazarettgasse 25/1<br />
Dr. in Hoffmann-Wissenwasser<br />
Isabel 1030, Schwarzenbergplatz 3 **<br />
Dr. Kamali Houman 1010, Rudolfsplatz 3/16<br />
Dr. in Kraft Rita 1140, Stauffergasse 9<br />
Dr. Krennmaier Stefan 1090, Lazarettgasse 16-18<br />
Dr. in Krippl Elisabeth<br />
1130, Hietzinger Kai 67-69/1. Stock<br />
Dr. in Luna Aigul<br />
1020, Vorgartenstraße 206 C<br />
Dr. in Mahmoud Asmaa 1030, Schwarzenbergplatz 6<br />
Dr. Matznetter Johann 1190, Grinzinger Straße 83<br />
Dr. in Moy-Wagner Dominique 1030, Am Heumarkt 3/1/11<br />
Dr. in Radnaeva Gilyana 1030, Seidlgasse 21/15<br />
Dr. Tahiraga Naim 1060, Otto-Bauer-Gasse 15/14<br />
Mag. a Dr. in Wehrberger Marlies 1230, Breitenfurter Straße 176<br />
Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />
Mag. d-r Iliev Iliyan<br />
1230, Breitenfurter Straße 372D/9/26<br />
Dr. Pointinger Pawel 1190, Sandgasse 38/6<br />
Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />
Dr. Berger Reinhard 1130, Elisabethallee 61-63/Top 7<br />
Dr. Eller Bernhard 1220, Stadlauer Straße 62<br />
Dr. Graf Nikolaus 1180, Alsegger Straße 33/2/3<br />
Augenheilkunde und Optometrie<br />
dr. med. Demeter Csaba 1050, Schönbrunner Straße 124<br />
Dr. Oral Rafael Korel 1060, Mariahilfer Straße 53/2/16 **<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Univ.-Prof. Dr. Bettelheim Dieter 1190, Heiligenstädter Straße 55-63<br />
Priv.-Doz. DDr.<br />
Feichtinger Michael 1080, Auerspergstraße 17<br />
Dr. in Tramontana-Handler<br />
Allessandra Aisha, MSc 1090, Alser Straße 32<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />
Mag. a Dr. in Hampel Lena 1090, Lazarettgasse 25/1<br />
Innere Medizin<br />
Dr. Fiedler Lukas 1170, Braungasse 41 **<br />
Univ.-Prof. Dr. Idzko Marco 1090, Währinger Gürtel 18-20/Ebene 6<br />
Dr. in Krippl Elisabeth<br />
1130, Hietzinger Kai 67-69/1. Stock<br />
Priv.-Doz. in Dr. in Schernthaner-Reiter<br />
Marie Helene, PhD, MSc, MA 1070, Lindengasse 37/9<br />
Dr. in Schreiner Florentine 1180, Antonigasse 12<br />
Dr. in Wallmüller Pia 1020, Vorgartenstraße 206c/Floor 5<br />
Dr. in Zarits Karin 1060, Rahlgasse 1/12<br />
Priv.-Doz. DDr. Zelniker<br />
Thomas, MSc<br />
1160, Seeböckgasse 30a<br />
22 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>
MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN<br />
PRAXISERÖFFNUNGEN (FORTS.)<br />
Innere Medizin und Endokrinologie und Diabetologie<br />
Dr. in Schreiner Florentine 1180, Antonigasse 12<br />
Innere Medizin und Kardiologie<br />
Priv.-Doz. Dr. Kammerlander<br />
Andreas, PhD 1130, Trauttmansdorffgasse 31<br />
Kinder- und Jugendchirurgie<br />
Dr. in Pradl Victoria Maria 1220, Adelheid-Popp-Gasse 14/1/1 D<br />
Kinder- und Jugendheilkunde<br />
Dr. in Reichard Barbara 1140, Albert-Schweitzer-Gasse 6<br />
Dr. in Schuch-Straub Julia 1140, Albert-Schweitzer-Gasse 6<br />
Dr. in Spitzer Helena Friederike 1130, Speisinger Straße 111<br />
Dr. in Tegetthoff Sophie<br />
1220, Adelheid-Popp-Gasse 14/1/1 D<br />
Lungenkrankheiten<br />
Univ.-Prof. Dr. Idzko Marco 1090, Währinger Gürtel 18-20/Ebene 6<br />
Dr. in Salameh Bayda 1090, Nußdorfer Straße 38/1/3<br />
Medizinische und chemische Labordiagnostik<br />
Dr. Engstler Georg<br />
1210, Kürschnergasse 6 B<br />
Neurologie<br />
MUDr. in Cink Jana<br />
1040, Argentinierstraße 71/ZFM<br />
Dr. in Hoffmann-Wissenwasser<br />
Isabel 1030, Schwarzenbergplatz 3 **<br />
Neurologie und Psychiatrie<br />
Univ.-Prof. Dr. Oder Walter 1190, Kreindlgasse 13/1<br />
Nuklearmedizin<br />
Dr. in Leisser Asha 1140, Leegasse 2/8<br />
Priv.-Doz. in Dr. in Tugendsam<br />
Christina<br />
1020, Wehlistraße 150/2/IV<br />
Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />
Dr. in Jiresch Nadja 1010, Wollzeile 6-8 **<br />
Orthopädie und Traumatologie<br />
Dr. Bauer Christoph<br />
1230, Breitenfurter Straße 372 D/9/26<br />
Dr. Huyer Nicolas Denis 1090, Porzellangasse 49 A<br />
Dr. Nuhsbaumer Erich 1090, Althanstraße 27 **<br />
Dr. Tahiraga Naim 1060, Otto-Bauer-Gasse 15/14<br />
Plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie<br />
Dr. Pointinger Pawel 1190, Sandgasse 38/6 **<br />
Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />
Dr. Baumgartner Josef Severin 1050, Wiedner Hauptstraße 105/3/8<br />
Dr. in Hautzinger Mariana-Iulica 1070, Mariahilfer Straße 66/17<br />
Dr. in Stengl Katharina 1060, Millergasse 7<br />
Dr. in Ziegler Heidrun 1040, Faulmanngasse 8/10<br />
Unfallchirurgie<br />
Dr. Behawetz Johannes 1120, Schwetzweg 3<br />
Dr. Nuhsbaumer Erich 1090, Althanstraße 27 **<br />
Dr. Somlyay Lukas 1220, Zschokkegasse 91/Lokal 3<br />
Urologie<br />
Dr. in Kraft Rita 1140, Stauffergasse 9<br />
Dr. in Krauter Johanna 1010, Rathausstraße 21/3/14<br />
Dr-medic Vartolomei Mihai-Dorin 1090, Kolingasse 12/4<br />
Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
Dr. Altendorfer Stefan 1160, Wurlitzergasse 13/10+11<br />
Dr. Novotny Philipp 1130, Bergheidengasse 8/1/5<br />
Dr. Sablania Manish, MSc 1200, Forsthausgasse 16-20/3/EG **<br />
Dr. Tehranchi Mehrdad 1160, Thaliastraße 88/1/16<br />
DDr. Wamprechtshammer Klaus 1060, Gumpendorfer Straße 115<br />
Weiss Magdalena, BDS, MSc 1180, Schulgasse 79/5<br />
Dr. Zarkovic Marko 1030, Salesianergasse 4/3<br />
(** Zweitpraxis)<br />
PRAXISVERLEGUNGEN<br />
Allgemeinmedizin<br />
Dr. in Azizian Jasmin Isabelle 1070, Zieglergasse 66/11 1070, Neustiftgasse 67-69<br />
Dr. in Bartl Margit 1070, Stiftgasse 21/17 1090, Garnisongasse 7/13<br />
Dr. in Fischer Astrid 1110, Eisteichstraße 23 1110, Kopalgasse 44-46/Stg. 48/R 01<br />
Dr. in Herczeg Karola 1110, Eisteichstraße 23 1110, Kopalgasse 44-46/Stg. 48/R 01<br />
Dr. in Lengyel Antonia 1120, Bonygasse 15/7 1070, Mariahilfer Straße 64/9<br />
Dr. Pasiut Martin 1180, Währinger Gürtel 91/Top 2-4 1150, Mariahilfer Straße 187/37<br />
Dr. in Paukner Ursula 1110, Eisteichstraße 23 1110, Kopalgasse 44-46/Stg. 48/R 01<br />
Dr. in Philipp Charlotte 1010, Kärntner Straße 37/6 1090, Spitalgasse 1 A<br />
Dr. in Pilz Heidemarie 1090, Universitätsstraße 6/5 1210, Brünner Straße 6-8/15<br />
Dr. in Shokry Fariba 1030, Bayerngasse 1/2 1010, Bösendorferstraße 1/16 A<br />
Dr. Stix Wolfram 1030, Rudolf-von-Alt-Platz 6/2/10 1020, Malzgasse 12/3<br />
Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />
Dr. Pasiut Martin 1180, Währinger Gürtel 91/Top 2-4 1150, Mariahilfer Straße 187/37<br />
Augenheilkunde und Optometrie<br />
Dr. in Ferdinaro Clara Ohava 1010, Judenplatz 2/4 1020, Weintraubengasse 26/Stiege 1/26<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Dr. in Bartl Margit 1070, Stiftgasse 21/17 1090, Garnisongasse 7/13<br />
Dr. in Parger Anna-Maria 1070, Stiftgasse 21/17 1070, Halbgasse 1 A/3-4<br />
Dr. in Stengl Svenja 1070, Stiftgasse 21/17 1070, Halbgasse 1 A/3-4<br />
Univ.-Prof. Dr. Umek Wolfgang Helmut 1190, Silbergasse 18 1090, Spitalgasse 27/7<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />
Dr. in Pinczker Anja 1080, Krotenthallergasse 3/3 1080, Stolzenthalergasse 7/8<br />
Innere Medizin<br />
Univ.-Prof. Dr. Burghuber Otto 1090, Universitätsstraße 6/5 1180, Semperstraße 29/2<br />
Dr. in Mahmoud Asmaa 1190, Geistingergasse 1 1030, Schwarzenbergplatz 6<br />
Dr. in Pilz Heidemarie 1090, Universitätsstraße 6/5 1210, Brünner Straße 6-8/15<br />
09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 23
INTERN MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH<br />
PRAXISVERLEGUNGEN (FORTS.)<br />
Innere Medizin und Hämatologie und internistische Onkologie<br />
Dr. Bozic Boris 1050, Margaretenstraße 151 1210, Donaufelder Straße 22<br />
Kinder- und Jugendheilkunde<br />
Dr. Elstner Thomas 1090, Schlickgasse 4/7 1010, Ebendorferstraße 10/6a<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />
Dr. Elstner Thomas 1090, Schlickgasse 4/7 1010, Ebendorferstraße 10/6a<br />
Lungenkrankheiten<br />
Univ.-Prof. Dr. Burghuber Otto 1090, Universitätsstraße 6/5 1180, Semperstraße 29/2<br />
Medizinische und chemische Labordiagnostik<br />
Dr. Zadnikar Rene 1030, Traungasse 14-16 1030, Zaunergasse 4<br />
Neurologie<br />
Dr. in Vigl Marion 1090, Währinger Straße 63/14 1020, Am Tabor 23/178<br />
Neurologie und Psychiatrie<br />
Univ.-Doz. Dr. Spatt Josef 1070, Stiftgasse 21/17 1070, Halbgasse 1 A/3-4<br />
Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />
MUDr. Hart Radek, PhD 1090, Newaldgasse 2 1190, Krottenbachstraße 8<br />
Dr. Pittermann Michael 1060, Mariahilfer Straße 49/2/33 1180, Schopenhauerstraße 41/11<br />
Prim. Dr. Ganger Rudolf, PhD 1130, Speisinger Straße 104 1090, Lazarettgasse 25/2. Stock/5<br />
Orthopädie und Traumatologie<br />
Dr. in Lengyel Antonia 1120, Bonygasse 15/7 1070, Mariahilfer Straße 64/9<br />
Plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie<br />
Dr. in Roka-Palkovits Julia 1080, Laudongasse 25/11 1190, Billrothstraße 85/2<br />
Psychiatrie<br />
Dr. in Wiesinger-Dimter Brigitte 1020, Obere Donaustraße 79/12 1200, Donaueschingenstraße 20/6/7<br />
Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />
Dr. in Shokry Fariba 1030, Bayerngasse 1/2 1010, Bösendorferstraße 1/16A<br />
Dr. Turba Ingo 1180, Schopenhauerstraße 13/3 1070, Lerchenfelder Straße 39/28<br />
Thoraxchirurgie<br />
Univ.-Prof. Dr. Aigner Clemens, MBA 1190, Billrothstraße 78 1090, Währinger Gürtel 18-20<br />
Unfallchirurgie<br />
Dr. in Lengyel Antonia 1120, Bonygasse 15/7 1070, Mariahilfer Straße 64/9<br />
Dr. Prendinger Georg 1130, Speisinger Straße 104 1230, Breitenfurter Straße 372 D<br />
Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
Dr. in Weber Elfriede 1090, Liechtensteinstraße 101 1090, Maria-Theresien-Straße 18 Top 20<br />
PRAXISABMELDUNGEN<br />
Allgemeinmedizin<br />
Dr. in Berghofer Nina Maria Annabelle 1080<br />
Dr. in Böck Nina 1010<br />
HptmA MR Dr. Bös Richard 1210<br />
HptmA MR Dr. Bös Richard 1080 **<br />
Dr. in Bogdan Mirela-Greti 1170<br />
Dr. Brencic Dragoljub 1160 **<br />
Dr. Demmelbauer Stephan 1210<br />
MR Dr. Ehrlich Patrick 1030<br />
lek. Frank Ewa-Barbara 1110<br />
Dr. in Gagloeva Nataliya 1010<br />
Dr. in Grabmüller Gabriela 1140<br />
Prof. Dr. Hernuss Peter 1180<br />
Dr. in Holzer Beate 1220<br />
Dr. Kamaleyan Mansour 1220<br />
Dr. in Kargl-Gruber Susanne 1210<br />
Dr. Kemetmüller Peter 1070<br />
Dr. in Klimbacher-Guggi Helga 1020<br />
Dr. in Krippl Elisabeth 1130 **<br />
Dr. in Latzenhofer Hanna 1130<br />
Dr. Machat Wolfgang 1120<br />
Dr. Schulz Heinz Christian 1010<br />
Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />
Univ.-Prof. Dr. Frey Manfred 1080<br />
Dr. Kapitanov Teodor 1190<br />
Dr. Schulz Heinz Christian 1010<br />
Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />
Dr. in Ivanova Silva 1050<br />
Dr. Reichhalter Robert 1170<br />
Augenheilkunde und Optometrie<br />
Dr. Kaschik Stefan 1030<br />
Dr. Nad Armin 1050<br />
MR Dr. Stelzer Norbert Otto 1050<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Dr. Baumann Jose Luis 1130<br />
Prof. Dr. Hernuss Peter 1180<br />
Univ.-Prof. Dr. Husslein Peter 1190<br />
Dr. Markel Walter 1080<br />
Dr. in Müller-Hartburg Imma 1140<br />
Dr. in Müller-Hartburg Imma 1100 **<br />
Dr. in Pencik Claudia 1090<br />
Dr. in Sula Gozime 1160<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />
Dr. in Maggoschitz Iryna 1100<br />
Innere Medizin<br />
MR in Dr. in Czerny-Scheucher<br />
Beatrix Maria 1060<br />
Dr. in Kerö Doris 1100<br />
Dr. in Krippl Elisabeth 1130 **<br />
Dr. in Peyer Claudia Friederike 1160<br />
Univ.-Doz. Dr. Scheithauer Werner 1190<br />
Priv.-Doz. in Dr. in Schernthaner-Reiter<br />
Marie Helene, PhD, MSc, MA 1180 **<br />
Dr. in Sohlmann Lena 1030<br />
Kinder- und Jugendheilkunde<br />
Dr. in Bernhardt Susanne 1120<br />
Dr. in Frey Eva Maria 1080<br />
Dr. Gabriel Christian 1110<br />
Dr. Pinter Miklos 1210 **<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie und<br />
psychotherapeutische Medizin<br />
Dr. in Wagner-Ennsgraber Christa 1090<br />
Klinische Mikrobiologie und Hygiene<br />
Univ.-Prof. Dr. Hirschl Alexander 1130<br />
Lungenkrankheiten<br />
Dr. Wildner Christoph 1010 **<br />
24 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>
MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN<br />
PRAXISABMELDUNGEN (FORTS.)<br />
Medizinische und chemische Labordiagnostik<br />
Dr. in Andric Sandra 1030<br />
Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie<br />
DDr. in Gerzanic Lucia 1220 **<br />
Neurologie<br />
Prim. Dr. Steinhoff Nikolaus 1170<br />
Neurologie und Psychiatrie<br />
Univ.-Doz. in Dr. in Maida Evamaria 1010<br />
Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />
Dr. Ganger. Rudolf, PhD 1130 **<br />
Dr. Pour Norbert 1130<br />
Dr. in Jiresch Nadja 1010<br />
Physikalische Medizin und allgemeine<br />
Rehabilitation<br />
Dr. Gamauf Mathias 1230<br />
Plastische, rekonstruktive und ästhetische<br />
Chirurgie<br />
Univ.-Prof. Dr. Frey Manfred 1080<br />
Univ.-Prof. Dr. Frey Manfred 1080 **<br />
Dr. in Komenko Tatiana 1010 **<br />
Psychiatrie und Neurologie<br />
Dr. in Bayer Christine 1180<br />
Dr. in Wagner-Ennsgraber Christa 1090<br />
Psychiatrie und psychotherapeutische<br />
Medizin<br />
Dr. in Hinterbuchinger Barbara 1050<br />
Dr. in Possnigg-Dorninger Marlies 1180<br />
Unfallchirurgie<br />
Dr. in Migglautsch Karin 1030 **<br />
Oberstarzt MR Dr. Rizzi Christian 1190<br />
Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-,<br />
Mund- und Kieferheilkunde<br />
Dr. Buschbeck Werner 1130<br />
Mag. a Dr. in Eckersberger Christine 1180<br />
Dr. in Heissenberger Gerda 1120<br />
Hinteregger Andreas 1030<br />
Dr. in Kubalek Waltraud 1160<br />
Dr. Macik Herbert 1020<br />
Dr. in Miri Soleiman Ilnaz 1080 **<br />
Dr. Ramsauer Lorenz 1080<br />
Dr. Sarukhanyan Roman 1160<br />
MDDR. in Stangl Sabine 1080<br />
DDr. Wamprechtshammer Klaus 1170<br />
Dr. Wuketich Stefan 1080 **<br />
(** Zweitpraxis)<br />
TODESFÄLLE R.I.P.<br />
Dr. Beyer Günther 05.05.1933 17.06.<strong>2023</strong><br />
Dr. Brenner Wolfgang 20.10.1951 16.07.<strong>2023</strong><br />
Dr. Dewan Tarun 19.10.1968 05.07.<strong>2023</strong><br />
Dr. Fuchs Michael 05.07.1946 07.07.<strong>2023</strong><br />
Dr. Kroiss Thomas 27.05.1948 03.06.<strong>2023</strong><br />
Dr. Lazik Christel 04.02.1941 05.07.<strong>2023</strong><br />
Dr. Liener Kurt 28.11.1956 08.06.<strong>2023</strong><br />
Dr. Machat Wolfgang 12.01.1954 09.06.<strong>2023</strong><br />
Univ.-Doz. in Prof. in Maida Evamaria 21.11.1946 12.07.<strong>2023</strong><br />
Dr. Markovics Michael 16.11.1961 06.08.<strong>2023</strong><br />
Dr. Pertusini Barbara 05.03.1948 24.05.<strong>2023</strong><br />
Dr. Pour Norbert 28.12.1948 26.07.<strong>2023</strong><br />
MR Dr. Trauneck Walther 17.07.1928 25.07.<strong>2023</strong><br />
Dr. Traupel Johannes 20.12.1955 29.05.<strong>2023</strong><br />
Dr. Weber Reinhard 07.02.1952 09.06.<strong>2023</strong><br />
Univ.-Prof. Dr. Wiedermann Gerhard 13.05.1929 27.05.<strong>2023</strong><br />
Der Praxisplan istdas wichtigsteTool<br />
zur Online-Suche vonÄrztinnen und<br />
Ärzten in <strong>Wien</strong><br />
Im Praxisplan der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> können Sie<br />
direkt auf www.praxisplan.at Ihren Eintrag aktualisieren,<br />
ergänzen oder Ihr Foto hochladen.<br />
Auf der Startseiterechts oben (<strong>Ärzt*in</strong>nen Login)<br />
finden Sie die Anmeldemöglichkeit mittels Single-Sign-On<br />
(SSO) <strong>für</strong> einen geschützten Zugang zur Ihren Daten. Auch<br />
die Anmeldung mittlesHandysignatur bzw.Bürgerkarte ist<br />
möglich.Für Fragen gibt es eineeigeneSSO-ServiceHotline<br />
(01/35 80 387).<br />
Sollten Sie weitereFragen haben,setzen Sie sich bittemit<br />
der Medienabteilung der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> perE-Mail<br />
internet@aekwien.at in Verbindung.<br />
09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 25
AM PULS COVERSTORY<br />
►<br />
Foto: CurvaBezier/GettyImages<br />
Finanzausgleich – oder das wiederkehrende<br />
Jahr der schlechten Ideen<br />
In regelmäßigen Abständen, zumeist im Zusammenhang mit dem Finanzausgleich, hören und<br />
lesen wir von der notwendigen Neustrukturierung des Gesundheitssystems und dem großen<br />
„Match“ zwischen Bund und Ländern. Aber worum geht es eigentlich beim Finanzausgleich,<br />
was hat dieser konkret mit dem Gesundheitssystem zu tun und wo lauern die Gefahren <strong>für</strong><br />
Patientinnen, Patienten, Ärztinnen und Ärzte?<br />
Von Andy Kolm<br />
26 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>
COVERSTORY AM PULS<br />
Foto: weyo/stock.adobe.com<br />
► Gemäß der österreichischen<br />
Bundesverfassung sind die Bundesländer<br />
<strong>für</strong> die Spitäler, der Bund<br />
wiederum <strong>für</strong> die Sozialversicherung<br />
und das Gesundheitswesen generell<br />
zuständig. Die Sozialversicherung hat<br />
zwei Funktionen: einerseits die Akquirierung<br />
wesentlicher öffentlicher<br />
Mittel zur Finanzierung unseres Gesundheitssystems<br />
in Form von Sozialversicherungsbeiträgen<br />
<strong>für</strong> Kranken-,<br />
Unfall- und Pensionsversicherung,<br />
andererseits die Finanzierung, Planung<br />
und Organisation des gesamten niedergelassenen<br />
Bereichs. Die Planung<br />
und Organisation des niedergelassenen<br />
Bereichs erfolgen gemeinschaftlich mit<br />
den Ärztekammern in den Bundesländern.<br />
Rund ein Drittel der Sozialversicherungsbeiträge<br />
fließt aber auch direkt<br />
in die Spitalsfinanzierung der Bundesländer.<br />
Damit werden je nach Bundesland<br />
rund 40 bis 60 Prozent der Kosten<br />
der Spitäler finanziert. Den Rest zahlen<br />
die Länder direkt aus ihrem Budget.<br />
Und hier kommt der Finanzausgleich<br />
ins Spiel. Alle paar Jahre verhandeln<br />
Bund und Länder die Aufteilung der<br />
Alle paar Jahre verhandeln Bund und Länder die Aufteilung der öffentlichen<br />
Einnahmen neu.<br />
Staatshilfen und Förderungen der<br />
letzten Jahre:<br />
• COVID-19-Förderungen:<br />
2020: 11,555 Mrd. Euro<br />
2021: 13,668 Mrd. Euro<br />
2022: 3.071 Mrd. Euro (Bundesvoranschlag)<br />
• Klimabonus 2022: 1,250 Mrd. Euro<br />
• Temporäre Maßnahmen Energiekrise<br />
2022: Erhöhung Klimabonus und Anti-Teuerungsbonus: 2,8 Mrd. Euro<br />
2022: Energiekostenausgleich: 450 Mio. Euro<br />
2022: Energiezuschuss I: 450 Mio. Euro<br />
<strong>2023</strong>: Stromkostenzuschuss: 2,050 Mrd. Euro<br />
<strong>2023</strong>: Energiekostenzuschuss I: 850 Mio. Euro<br />
<strong>2023</strong>: Energieversorgungssicherheit und Kompen sation (UG 43):<br />
428 Mio. Euro<br />
• Raus aus Öl und Gas Sanierungsoffensive <strong>2023</strong>/2024: 940 Mio. Euro<br />
• Kosten zum Aufbau der strategischen Gasreserve: 3,95 Mrd. Euro<br />
• Agrarzahlungen <strong>für</strong> heimische Landwirtschaft:<br />
2020: 1,2 Mrd. Euro<br />
2022: 1,3 Mrd. Euro<br />
• Gesamtkosten Corona-Tests: 4,8 Mrd. Euro<br />
• COV-Kurzarbeit 2020-2022: 9,91 Mrd. Euro<br />
• Tourismuswirtschaft Tirol<br />
329 Mio. Euro: Hotels, Gasthöfe, Pensionen<br />
(im Durchschnitt 310.000 Euro)<br />
52 Mio. Euro: Tiroler Bergbahnen (im Durchschnitt 800.000 Euro)<br />
Für die Ärztekammer<br />
bedeutet die<br />
Vorbereitung<br />
auf den<br />
Finanzausgleich<br />
hohe<br />
Wachsamkeit.<br />
öffentlichen Einnahmen (Steuern, Sozialversicherungsbeiträge,<br />
et cetera)<br />
neu. Die Länder argumentieren üblicherweise<br />
mit steigenden Kosten <strong>für</strong><br />
Länder und Gemeinden, beispielsweise<br />
bei Pflege und Gesundheit (Spitäler).<br />
Der Bund in Person des Finanzministers<br />
argumentiert, dass man kein zusätzliches<br />
Geld zur Verfügung habe und<br />
die Länder besser haushalten müssten.<br />
Heißt: die Länder müssten sich überlegen,<br />
wie sie mit gleich viel oder weniger<br />
Geld den steigenden Bedarf abdecken<br />
können.<br />
Abenteuerliche Forderungen<br />
Das ist dann der Moment, in dem<br />
Bundes- und Landespolitikerinnen<br />
und -politiker sowie Bürokratinnen<br />
und Bürokraten der Sozialversicherung<br />
mit Forderungen wie Abschaffung<br />
der Wahlärztinnen und Wahlärzte,<br />
Zwangsarbeit <strong>für</strong> Ärztinnen und<br />
Ärzte im Spital, Unterwanderung des<br />
Gesamtvertrags durch Ambulatorien<br />
an Stelle von Kassenordinationen und<br />
-gruppenpraxen, stärkere Kontrolle<br />
der Kassenärztinnen und Kassenärzte,<br />
Untergrabung der ärztlichen Behandlungsfreiheit,<br />
und vielem mehr<br />
aufhorchen lassen. Die Forderungen<br />
unterscheiden sich kaum von jenen<br />
vorheriger Finanzausgleichsverhandlungen.<br />
Für die Ärztekammer bedeutet die<br />
Vorbereitung auf den Finanzausgleich<br />
hohe Wachsamkeit. Das hat unter anderem<br />
die Kurie angestellte Ärzte dazu<br />
veranlasst, im Frühjahr ein Rechtsgutachten<br />
bei Universitätsprofessor<br />
Karl Stöger zur Frage der ärztlichen<br />
Zwangsverpflichtung in Auftrag zu geben.<br />
Das Gutachten ist <strong>für</strong> die Politik<br />
vernichtend (siehe Interview mit Stefan<br />
Ferenci auf Seite 28 f.). Einen weiteren<br />
Vorgeschmack auf den anstehenden<br />
Finanzausgleich liefert das Primärversorgungsgesetz.<br />
Im Rahmen dieses Gesetzes<br />
wurden erstmals Ordinationen<br />
(und Gruppenpraxen) mit Ambulatorien<br />
de facto gleichgestellt. Dabei handelt<br />
es sich um einen massiven Eingriff<br />
in den ärztlichen Gesamtvertrag.<br />
Auf Kosten der Bevölkerung<br />
Bereits im Rahmen des letzten Finanzausgleichs<br />
wurde mit der Zielsteuerung<br />
Gesundheit ein System geschaffen, in<br />
dem ausschließlich Bund, Länder und<br />
Sozialversicherung <strong>für</strong> die Planung<br />
im Gesundheitswesen zuständig sind.<br />
Ausfluss dieser „Planungen“ ist zum<br />
Beispiel die Tatsache, dass CT- und<br />
MRT-Geräte bis heute über den sogenannten<br />
Großgeräteplan in der Niederlassung<br />
von der Kostenerstattung<br />
ausgeschlossen sind. Das hat nichts ><br />
09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 27
AM PULS COVERSTORY<br />
Interview<br />
Ärztliche Zwangsverpflichtung ist<br />
<strong>für</strong> die Ärztekammer keine Option<br />
Von der Politik wurde jüngst wieder gefordert, Ärztinnen und Ärzte <strong>für</strong> eine gewisse Zeit in das<br />
öffentliche Gesundheitswesen zu zwingen. Die Idee ist allerdings stark umstritten, zumal ihre<br />
rechtliche Haltbarkeit angezweifelt wird. Dazu hat die <strong>Wien</strong>er Ärztekammer jüngst ein entsprechendes<br />
Gutachten präsentiert. Das Urteil fällt eindeutig aus. Interview mit dem Vizepräsidenten<br />
und Obmann der Kurie angestellte Ärzte, Stefan Ferenci.<br />
Von Ben Weiser<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Herr Vizepräsident, von<br />
Politik und Sozialversicherung wird immer wieder<br />
eine ärztliche Zwangsverpflichtung ins Spiel<br />
gebracht. Jüngst kam das Thema durch Bundeskanzler<br />
Karl Nehammer wieder auf. Was<br />
sagen Sie dazu?<br />
Ferenci: Grundsätzlich kann Zwang aus<br />
meiner Sicht keine Strategie sein. Wir haben<br />
im öffentlichen Gesundheitswesen ohnehin<br />
schon mit einem gefährlichen „Brain-Drain“<br />
zu kämpfen, die Abwanderung junger Ärztinnen<br />
und Ärzte gerade in die Schweiz oder<br />
Deutschland ist enorm. Zwang befördert<br />
dieses Phänomen nur noch mehr. Entscheidend<br />
ist aber, dass eine Umsetzung rechtlich<br />
unhaltbar wäre. Das zeigt ein Gutachten von<br />
Professor Karl Stöger (Medizinrechtler an der<br />
Universität <strong>Wien</strong>, Anm.), das wir in Auftrag<br />
gegeben haben.<br />
Stefan Ferenci: „Eine Zwangsverpflichtung ist keine Strategie.“<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Zu welchem Schluss<br />
kommt dieses Gutachten?<br />
Ferenci: Ärztinnen und Ärzte gesetzlich in<br />
das öffentliche Gesundheitswesen zu zwingen,<br />
ist nicht nur verfassungswidrig, sondern<br />
auch unionsrechtswidrig. Zu diesem Schluss<br />
kommt Professor Stöger. Ehrlich gesagt liest<br />
sich das <strong>für</strong> mich so, dass eine allfällige Berufspflicht<br />
eine Art „DDR-Zwangsphantasie“<br />
darstellt. Wir waren selbst überrascht, wie<br />
eindeutig das Gutachten ist. Es ist nichts, was<br />
„Ärztinnen und Ärzte gesetzlich<br />
in das öffentliche Gesundheitswesen<br />
zu zwingen, ist nicht nur<br />
verfassungswidrig, sondern auch<br />
unionsrechtswidrig.“<br />
sich tatsächlich umsetzen ließe, auch nicht<br />
durch rechtliche Schlupflöcher.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Welche Begründungen<br />
werden im Gutachten genannt?<br />
Ferenci: Rechtlich gesehen gibt es klare<br />
Grenzen: Wer in die Grund- und Freiheitsrechte<br />
eingreifen will – und das wäre laut Europäischer<br />
Menschenrechtskommission bei<br />
einer Einführung von Zwangsverpflichtung<br />
der Fall – darf das nur, wenn der Eingriff verhältnismäßig<br />
ist. Ein solch massiver Eingriff<br />
muss im öffentlichen Interesse liegen, zur<br />
Zielerreichung geeignet sein, er muss aber<br />
auch erforderlich sein, das heißt, es muss sich<br />
um das gelindeste Mittel handeln. Das ist hier<br />
aber nicht der Fall. Das Mittel muss mit Blick<br />
auf Ziel und Einsatz übrigens auch adäquat<br />
sein.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Im öffentlichen Interesse<br />
läge eine solche Zwangsverpflichtung wohl<br />
schon.<br />
Ferenci: Das ist richtig, zu diesem Schluss<br />
kommt auch das Gutachten. Allerdings ist<br />
ein derartiger Zwang zur Zielerreichung<br />
nicht geeignet. Schließlich gibt es keinen<br />
Ärztemangel, der das rechtfertigen würde,<br />
sondern vielmehr ein Verteilungsproblem.<br />
Mangelfächer wie etwa Kinderheilkunde<br />
oder Dermatologie sind <strong>für</strong> viele angehende<br />
Ärztinnen und Ärzte unattraktiv, weil die sogenannte<br />
„Gesprächsmedizin“ weniger gut<br />
honoriert wird und das Patientenvolumen<br />
daher umso größer sein muss, um ein vernünftiges<br />
Einkommen zu erzielen. Es fehlt<br />
dann an Zeit <strong>für</strong> die Patientinnen und Patienten.<br />
Frust und Unzufriedenheit in der<br />
Ärzteschaft sind die Folge, die Fächer dün-<br />
Foto: Oliver Topf<br />
28 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>
BZ <strong>Wien</strong><br />
Umgebung<br />
BZ <strong>Wien</strong><br />
Umgebung<br />
COVERSTORY AM PULS<br />
BZ Waidhofen/Thaya<br />
Karte: lesniewski/stock.adobe.com<br />
nen aus. Eine Zwangsverpflichtung<br />
wirkt schlicht abschreckend auf<br />
künftige Studierende. Ohnehin stehen<br />
die Studierenden in ihrer Ausbildung<br />
dem öffentlichen System ja<br />
schon zur Verfügung, etwa im Turnus.<br />
Zudem gäbe es mehrere gelindere Alternativen,<br />
um die Personalsituation<br />
im öffentlichen Gesundheitssystem<br />
zu verbessern. Wir brauchen bessere<br />
Arbeitsbedingungen in den öffentlichen<br />
Spitälern! Der 10-Punkte-Plan<br />
zur Rettung der <strong>Wien</strong>er Spitäler gibt<br />
hier klare Forderungen an die Politik<br />
vor. Doch bislang gibt es aus den<br />
Reihen der Politik neben Zwangsfantasien<br />
nur Vorschläge wie eine Erhöhung<br />
der Studienplätze. Aber auch<br />
die ist nicht zielführend.<br />
<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Warum nicht?<br />
Gibt es nicht enormen Nachbesetzungsbedarf<br />
an Medizinerinnen und<br />
Medizinern in Österreich? Zumindest<br />
wird das immer wieder kolportiert.<br />
Ferenci: Wie eingangs erwähnt,<br />
ist eher der „Brain-Drain“ das Problem.<br />
Von unseren Medizinabsolvierenden<br />
bleiben nur rund 60<br />
Prozent in Österreich. Das ist eine<br />
Katastrophe! Wenn Sie also die Arbeitsbedingungen<br />
nicht ändern,<br />
bringt Ihnen eine künstliche Aufstockung<br />
nach dem Gießkannenprinzip<br />
nichts. Dass man die Ausbildungsthematik<br />
mit ihren vielen<br />
Stellschrauben nicht von heute auf<br />
morgen radikal verbessern kann, um<br />
dem Gesundheitsnotstand spürbar<br />
etwas entgegenzusetzen, ist klar.<br />
Es gibt aber kurzfristige Lösungen<br />
<strong>für</strong> die Personalnot in <strong>Wien</strong>s Spitälern.<br />
Da sehe ich etwa die von uns<br />
im Rahmen des 10-Punkte-Plans<br />
geforderte Bleibe- beziehungsweise<br />
Rückkehrprämie als adäquates Mittel.<br />
So kann nicht nur Bestands- und<br />
neues Personal gehalten werden,<br />
sondern abgewanderte Kolleginnen<br />
und Kollegen können hoffentlich<br />
wieder zurückgelockt werden. Damit<br />
gewinnen wir Zeit <strong>für</strong> langfristige Reformen.<br />
Noch einmal: Eine Zwangsverpflichtung<br />
ist keine Strategie, eine<br />
künstliche Aufstockung von Studienplätzen<br />
auch nicht.<br />
BZ<br />
Dornbirn<br />
BZ Feldkirch<br />
Die Länder müssen sich überle gen, wie<br />
sie mit gleich viel oder weniger Geld den<br />
steigenden Bedarf abdecken können.<br />
BZ Bregenz<br />
VORARLBERG<br />
BZ Bludenz<br />
BZ Landeck<br />
BZ Reutte<br />
TIROL<br />
BZ Imst<br />
Innstbruck<br />
BZ Innsbruck Land<br />
BZ Schwaz<br />
BZ Kufstein<br />
mit Planung am Bedarf der Bevölkerung<br />
oder medizinischem Fortschritt zu<br />
tun. Es geht bei all diesen Maßnahmen<br />
ausschließlich darum, die Kosten <strong>für</strong><br />
die Sozialversicherung und die Länder<br />
niedrig zu halten. Das wäre auch nachvollziehbar,<br />
wenn es nicht auf Kosten<br />
der Bevölkerung gehen würde, die mit<br />
ihren Zwangsbeiträgen vom medizinischen<br />
Fortschritt ausgeschlossen<br />
wird. Suchen diese Menschen dann allerdings<br />
den Weg zur Wahlärztin oder<br />
zum Wahlarzt, möchten die gleichen<br />
Politikerinnen und Politiker ihnen<br />
auch hier wieder die Kostenerstattung<br />
streichen, weil Wahlärztinnen und<br />
Wahlärzte im Verständnis dieser Politikerinnen<br />
und Politiker per se böse sind.<br />
Die Ärztekammer wird jedenfalls die<br />
Zeit bis zum Finanzausgleich nutzen,<br />
um im Interesse der Patientinnen und<br />
Patienten auf die drohenden Einschnitte<br />
in die Gesundheitsversorgung aufmerksam<br />
zu machen.<br />
10-Punkte-Plan <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>s<br />
Spitäler<br />
BZ Kitzbühel<br />
TIROL<br />
BZ Lienz<br />
BZ Pinzgau<br />
BZ Braunau<br />
BZ Flachau<br />
Salzburg<br />
BZ Hermagor<br />
BZ Pongau<br />
SALZBURG<br />
BZ Lungau<br />
BZ Spittal an der Drau<br />
BZ Schärding<br />
BZ Ried<br />
BZ Grieskirchen<br />
BZ Villach Land<br />
BZ Gmunden<br />
Villach<br />
Es stellt sich<br />
die Frage,<br />
wie viel uns<br />
als Gesellschaft<br />
ein<br />
solidarisches<br />
Gesundheitssystem<br />
wert ist und<br />
wo<strong>für</strong> in<br />
den letzten<br />
Jahren<br />
sonst noch<br />
Steuergeld<br />
ausgegeben<br />
wurde.<br />
BZ Rohrbach<br />
BZ Eferding<br />
Wels<br />
BZ Feldkirchen<br />
BZ Liezen<br />
BZ Murau<br />
Linz<br />
BZ Linz Land<br />
BZ Wels Land<br />
Steyr<br />
OBERÖSTERREICH<br />
BZ Vöcklabruck<br />
BZ Kirchdorf<br />
BZ Sankt Veit an der Glan<br />
KÄRNTEN<br />
Klagenfurt<br />
BZ Klagenfurt Land<br />
BZ Steyr<br />
Umgebung<br />
BZ Freistadt<br />
BZ Judenburg<br />
BZ Perg<br />
BZ Amstetten<br />
Waidhofen/<br />
Ybbs<br />
BZ Knittelfeld<br />
BZ Völkermark<br />
BZ Waidhofen/Ybbs<br />
BZ Leoben<br />
BZ Wolfsberg<br />
BZ Gmünd<br />
BZ Zwettl<br />
BZ Bruck a. d. Mur<br />
BZ Voitsberg<br />
BZ Melk<br />
BZ Scheibs<br />
STEIERMARK<br />
BZ Deutschlandsberg<br />
BZ Graz Umgebung<br />
Graz<br />
BZ Mürzzuschlag<br />
BZ Leibnitz<br />
BZ Horn<br />
BZ Krems an der Donau<br />
Krems<br />
a. d. Donau<br />
St. Pölten<br />
BZ Lilienfeld<br />
BZ Weiz<br />
BZ Sankt Pölten<br />
BZ Hartberg<br />
BZ Feldbach<br />
BZ Radkersburg<br />
BZ Hollabrunn<br />
BZ Tulln a. d. Donau<br />
BZ Fürstenfeld<br />
BZ Korneuburg<br />
BZ Mödling<br />
BZ Baden<br />
BZ <strong>Wien</strong>er Neustadt <strong>Wien</strong>er<br />
Neustadt<br />
BZ Neunkirchen<br />
BZ <strong>Wien</strong>er<br />
Neustadt<br />
BZ Oberwart<br />
BZ Güssing<br />
BZ Mattersburg<br />
BZ<br />
Jennersdorf<br />
<strong>Wien</strong><br />
BZ Mistelbach<br />
BZ <strong>Wien</strong><br />
Umgebung<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
BZ<br />
Eisenstadt<br />
Eisenstadt Umgeb.<br />
BZ Oberpullendorf<br />
LAND<br />
BZ Gänserndorf<br />
BZ Bruck/<br />
Leitha<br />
BZ Neusiedl<br />
am See<br />
BZ Urfahr-<br />
Umgebung<br />
Rust<br />
BURGEN-<br />
Neben den bereits deutlich skizzierten<br />
Risiken bietet der Finanzausgleich<br />
durch die Neuverteilung der finanziellen<br />
Ressourcen auch die Chance,<br />
echte Reformen anzugehen. Da Reformen<br />
üblicherweise Geld kosten,<br />
können diese im Rahmen des Finanzausgleichs<br />
eher angegangen werden.<br />
Die Kurie angestellte Ärzte hat das zum<br />
Anlass genommen, um ein Forderungspapier<br />
zur Rettung der <strong>Wien</strong>er Spitäler<br />
zu erarbeiten. Die Hauptforderungen<br />
lauten:<br />
•Marktkonforme Gehälter, um im<br />
Bundesländervergleich konkurrenzfähig<br />
zu bleiben – konkret eine Erhöhung<br />
der Bruttogrundgehälter um<br />
30 Prozent, analog der Forderung des<br />
Betriebsrats der Medizinischen Universität<br />
<strong>Wien</strong> (MUW)<br />
•Eine Rückkehr- und Bleibeprämie<br />
in Höhe von 24.000 Euro netto und<br />
sozialversicherungsfrei <strong>für</strong> alle Ärztinnen,<br />
Ärzte und Angehörigen von<br />
Gesundheitsberufen in allen <strong>Wien</strong>er<br />
Spitälern<br />
•Eine deutliche Anhebung der Nacht-,<br />
Wochenend- und Feiertagsentschädigung<br />
•Die sofortige Besetzung aller offenen<br />
Dienstposten<br />
Diese Forderungen sind nur ein Teil des<br />
ausführlichen „10-Punkte-Plans zur Rettung<br />
der <strong>Wien</strong>er Spitäler“, mit dessen<br />
Umsetzung die Probleme in <strong>Wien</strong>s Spitälern<br />
der Vergangenheit angehören würden.<br />
Das erste Kapitel des „10-Punkte-<br />
Plans“ umfasst die Sofortmaßnahmen,<br />
die notwendig sind, um die akute Personalnot<br />
in <strong>Wien</strong>s öffentlichen Spitälern zu<br />
beheben und somit rasch Druck von den<br />
Beschäftigten zu nehmen sowie die Versorgung<br />
der Patientinnen und Patienten<br />
nicht weiter zu gefährden. Das umfassende<br />
Forderungspapier findet sich auf<br />
der Website der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />
unter www.aekwien.at/forderungen.<br />
Der Ärztekammer ist bewusst, dass<br />
diese Forderungen Geld kosten. Aber<br />
es stellt sich die Frage, wie viel uns als<br />
Gesellschaft ein solidarisches Gesundheitssystem<br />
wert ist und wo<strong>für</strong> in den<br />
letzten Jahren sonst noch Steuergeld<br />
ausgegeben wurde. Aus diesem Grund<br />
wurden diverse Staatshilfen und Förderungen<br />
aus den letzten Jahren recherchiert<br />
(siehe Kasten Seite 27). <br />
09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 29
SERVICE KONGRESSE<br />
SEPTEMBER BIS OKTOBER <strong>2023</strong><br />
Unsichtbares Erbe: „Familiäre Hypercholesterinämie“ –<br />
verstehen, rechtzeitig erkennen und erfolgreich<br />
behandeln<br />
Ort: MedUni <strong>Wien</strong>, 1090 <strong>Wien</strong>, Van-Swieten-Gasse 1a, Van<br />
Swieten Saal<br />
Termin: 20.9.<strong>2023</strong><br />
Veranstalter: Medizinische Universität <strong>Wien</strong> unterstützt<br />
durch die Austrian Atherosclerosis Society & FHchol Austria<br />
Anmeldung: https://www.meduniwien.ac.at/web/<br />
ueber-uns/events/<strong>2023</strong>/unsichtbares-erbe/<br />
67. Österreichischer HNO-Kongress <strong>2023</strong><br />
Ort: Hofburg <strong>Wien</strong>, 1010 <strong>Wien</strong>, Eingang Botschafterstiege/<br />
Schweizerhof<br />
Termin: 27. – 28.9.<strong>2023</strong><br />
Thema: EVIDENZ und INNOVATIONEN<br />
Veranstalter: Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> Hals-,<br />
Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie<br />
Kongresspräsident: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Gstöttner<br />
Kongresssekretariat: Mondial Congress & Events,<br />
Tel.: +43/1/588 04 -0, E-Mail: hno22@mondial-congress.com,<br />
https://www.hno.at/hno-kongresse/<br />
Kardiologie im Zentrum<br />
Ort: Med Campus I (Johannes Kepleruniversität), 4020 Linz,<br />
Krankenhausstraße 5, Gebäude LEH<br />
Termin: 29. – 30.9.<strong>2023</strong><br />
Organisation: OA Dr. Simon Hönig,<br />
Prim. Priv.-Doz. Dr. Clemens Steinwender<br />
Information: AZ med.info, 1010 <strong>Wien</strong>, Helferstorferstraße 2,<br />
Tel.: +43/1/536 63-68 DW, Fax: +43/1/535 16-61,<br />
E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />
Anmeldung: https://registration.maw.co.at/<br />
kardiozentrum23<br />
Kardiologie St. Pölten <strong>2023</strong><br />
Ort: Reitschule/Auditorium Grafenegg,<br />
3485 Grafenegg, 10-11 Grafenegg<br />
Termin: 30.9.<strong>2023</strong><br />
Wissenschaftliche Leitung: Prim. a Univ.-Prof. in Dr. in<br />
Julia Mascherbauer<br />
Veranstalter: Universitätsklinikum St. Pölten<br />
Information: MAW - Medizinische Ausstellungs- und<br />
Werbegesellschaft, 1010 <strong>Wien</strong>, Freyung 6, Sophia Skibicki,<br />
Stefanie Skodler, Tel.: +43/1/536 63-74 oder -84 DW,<br />
E-Mail: kardio@maw.co.at<br />
Anmeldung: https://registration.maw.co.at/kardionoe23<br />
BKKÖ – Herbsttagung <strong>für</strong> Kinderkrankenpflege<br />
Ort: LKH-Univ. Klinikum Graz, 8036 Graz, Auenbruggerplatz<br />
19/2. OG, Seminarzentrum<br />
Termin: 6.10.<strong>2023</strong><br />
Tagungsbüro: Berufsverband Kinderkrankenpflege Österreich,<br />
1097 <strong>Wien</strong>, Postfach 35, Tel. +43/1/470 22-33,<br />
E-Mail: office@kinderkrankenpflege.at,<br />
www.kinderkrankenpflege.at<br />
Information: AZ med.info, 1014 <strong>Wien</strong>, Helferstorferstraße 4,<br />
Tel.: +43/1/531 16-33 DW, E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />
ZAFI – ZAHNÄRZTLICHE FORTBILDUNG<br />
ZAFI – Zahnärztliche Fortbildung der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />
1060 <strong>Wien</strong>, Gumpendorferstraße 83/4, Tel: +43 1/5973357/DW 10,<br />
E-Mail: spitzhuetl@zafi.at, Anmeldung: www.zafi.at<br />
Live Intensiv Curriculum Implantologie <strong>2023</strong><br />
Prof. DDr. Raoul Polansky, Dr. Christian Schober, Prof. PD DI DDr. Rudolf Seemann, MBA<br />
Modul 1: 22. – 23.9.<strong>2023</strong><br />
Modul 2: 13. – 14.10.<strong>2023</strong><br />
Modul 3: 24. – 25.11.<strong>2023</strong><br />
Curriculum Parodontologie <strong>2023</strong><br />
Prof. DDr. Matthias Folwaczny, Dr. Stefan Hägewald,<br />
Univ.-Prof. DDr. Hady Haririan, OA Dr. Peter Purucker, Dr. Peggy Weishaupt<br />
Modul 4: 29. – 30.9.<strong>2023</strong><br />
Modul 5: 20. – 21.10.<strong>2023</strong><br />
Praxismanagement – Administration und Verwaltung<br />
MR in Dr. in Johanna Treer<br />
1.9.<strong>2023</strong><br />
Medizinprodukteaufbereitung in der Zahnarztordination<br />
Anton Kapeller, BA, MSc, Marianne Schmidt, MAS, DI in Barbara Vanek<br />
14.9.<strong>2023</strong>, 29.9.<strong>2023</strong> und 5.10.<strong>2023</strong><br />
Möglichkeiten und Grenzen der modernen Implantologie<br />
Dr. Peter Randelzhofer<br />
15.9.<strong>2023</strong><br />
SAVE THE DATE - Prophylaxe Teamtag<br />
Prof. in Dr. in Petra Ratka-Krüger, Prof. Dr. Johan Wölber<br />
16.9.<strong>2023</strong><br />
Praktisches Vorgehen in Diagnostik – Therapie bei Patient*innen<br />
mit Funktionsstörungen<br />
Univ.-Prof. in DDr. in Martina Schmid-Schwap<br />
22.9.<strong>2023</strong><br />
«Find your System – Welcher Intraoralscanner passt am Besten<br />
in meine Praxis » in Kooperation mit der ÖGI<br />
Univ. Prof. Dr. Thomas Bernhart, Ing. Dr. Omar Hamid, MSc<br />
22.9.<strong>2023</strong><br />
Praxisnaher Crashkurs: Moderne Konzepte der Hart- und<br />
Weichgewebsregeneration<br />
Dr. Christian Schmitt, PD, MSc<br />
23.9.<strong>2023</strong><br />
Notfallmanagement in der zahnärztlichen Ordination<br />
OA Dr. Rainer Schmid<br />
30.9.<strong>2023</strong><br />
Zahnaufhellung – Bleaching, ein Workshop <strong>für</strong> das zahnärztliche Team<br />
Tanja Bogenreiter, Dr. in Theresa Reichsthaler<br />
30.9.<strong>2023</strong><br />
Effiziente Kieferorthopädie – Vom Straight-Wire bis Aligner<br />
Dr. Stefano Troiani<br />
6. – 7.10.<strong>2023</strong>, 12. – 13.1., 15 – 16.3., 21. – 22.6., 13. – 14.9.2024<br />
Gingivahyperplasie – ein Krankheitsbild mit heterogenen Ursachen<br />
(Seminar <strong>für</strong> die Prophylaxe-Assistent*innen)<br />
Dr. in Christa Eder<br />
7.10.<strong>2023</strong><br />
Fit <strong>für</strong> die Kids – und Juniorprophylaxe PGU 0-2<br />
(Seminar <strong>für</strong> die Prophylaxe-Assistent*innen)<br />
Frau Annette Schmidt<br />
13.10.<strong>2023</strong><br />
Refresher <strong>2023</strong> <strong>für</strong> Prophylaxe-Assistent*innen<br />
Frau Annette Schmidt<br />
14.10.<strong>2023</strong><br />
30 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>
KONGRESSE SERVICE<br />
8. ÖSTERREICHISCHES CROHN COLITIS SYMPOSIUM DER<br />
ARBEITSGRUPPE FÜR CED DER ÖGGH<br />
Ort: Kongress- und TheaterHaus Bad Ischl, 4820 Bad Ischl, Kurhaustraße 8 (Hybrid)<br />
Termin: 28. – 29.9.<strong>2023</strong><br />
Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Alexander R. Moschen, PhD<br />
Information: MAW - Medizinische Ausstellungs- und Werbegesellschaft,<br />
1010 <strong>Wien</strong>, Freyung 6, Anne Scholtyssek, Tel.: +43/1/536 63-83 DW,<br />
E-Mail: oecco-ced@media.co.at, www.oecco-ced.at<br />
Anmeldung: https://registration.maw.co.at/gastroced23<br />
33. EKG SEMINAR – HERZRHYTHMUSSTÖRUNGEN<br />
Ort: Schloss Wilhelminenberg, 1160 <strong>Wien</strong>, Savoyenstraße 2<br />
Termin: 29. – 30.9.<strong>2023</strong><br />
Tagungsleitung: Dr. Lukas Fiedler, Dr. Wilhelm Kaltenbrunner, Dr. Michael<br />
Nürnberg, Univ.-Prof. Dr. Daniel Scherr, Dr. Florian Tinhofer<br />
Veranstalter: Verein zur Förderung der Forschung auf dem Gebiet der Arteriosklerose,<br />
Thrombose und vaskulären Biologie<br />
Information: MAW - Medizinische Ausstellungs- und Werbegesellschaft, 1010<br />
<strong>Wien</strong>, Freyung 6, Sonja Chmella, Stefanie Skodler, Tel.: +43/1/536 63-32 bzw. -84<br />
DW, E-Mail: maw@media.co.at<br />
Anmeldung: https://registration.maw.co.at/ekgwien23<br />
SYMPOSIUM: HERAUSFORDERUNGEN IN DER HERZCHIRURGIE:<br />
CHIRURGISCHE THERAPIE DER AORTA<br />
Ort: Seminarhotel Pritz "Zum Schwarzen Bären", 3644 Emmersdorf an der Donau,<br />
Marktplatz 7<br />
Termin: 29. – 30.9.<strong>2023</strong><br />
Wissenschaftliche Leitung: OA Dr. Wolfgang Dietl, Prim. Univ.-Doz. Dr.<br />
Christoph Holzinger<br />
Veranstalter: Karl Landsteiner Gesellschaft <strong>für</strong> Implementierung neuer herzchirurgischer<br />
Techniken<br />
Information: MAW - Medizinische Ausstellungs- und Werbegesellschaft, 1010 <strong>Wien</strong>,<br />
Freyung 6, Nicole Lehner, Tel.: +43/1/536 63-20 DW, E-Mail: kardio@maw.co.at<br />
Anmeldung: https://registration.maw.co.at/herzchirurgie23<br />
2. KISS-ERFAHRUNGSAUSTAUSCH ÖSTERREICH <strong>2023</strong>,<br />
NEUSTART NACH DER PANDEMIE<br />
Ort: Flemings Conference Hotel <strong>Wien</strong>, 1070 <strong>Wien</strong>, Neubaugürtel 26-28<br />
Termin: 6.10.<strong>2023</strong><br />
Veranstalter: ÖGHMP - Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> Hygiene, Mikrobiologie<br />
und Präventivmedizin c/o MAW, Freyung 6/3, 1010 <strong>Wien</strong>, www.oeghmp.at<br />
Wissenschaftliche Organisation: Prim. Univ.-Prof. Dr. Thomas Neunteufl<br />
Information: ÖGHMP Sekretariat, Lisa Jandrinitsch, Tel.: +43/1/536 63-101 DW,<br />
E-Mail: oeghmp@media.co.at<br />
Anmeldung: https://registration.maw.co.at/kiss23<br />
Teilnahmegebühr: € 250,-<br />
6. WIENER DERMATOLOGIETAG<br />
Ort: Haus der Ingenieure <strong>Wien</strong>, 1010 <strong>Wien</strong>, Eschenbachgasse 9<br />
Termin: 7.10.<strong>2023</strong><br />
Veranstalter: Verein zur Förderung der Dermatologie und Venerologie<br />
Wissenschaftliche Leitung: Prim. Priv.-Doz. Dr. Christian Posch, PhD,<br />
Univ.-Prof. Dr. Igor Vujic<br />
Anmeldung: wr.dermatologietag@gmx.at<br />
Teilnahmegebühr: Fachärzt*innen € 70,-<br />
OKTOBER <strong>2023</strong><br />
33. Jahrestagung <strong>für</strong> Kardiologische Pflege und<br />
medizinisch-technische Dienste (MTD)<br />
Ort: University of Applied Sciences, IMC FH Krems – Trakt<br />
G1, 3500 Krems, Am Campus Krems<br />
Termin: 6. – 7.10.2022<br />
Wissenschaftliche Organisation: Prim. Univ.-Prof. Dr.<br />
Thomas Neunteufl<br />
Tagungsbüro: MAW - Medizinische Ausstellungs- und<br />
Werbegesellschaft, 1010 <strong>Wien</strong>, Freyung 6, Tel.: +43/1/536 63-<br />
32, -34 oder -62 DW, E-Mail: kardio@maw.co.at<br />
Anmeldung: https://registration.maw.co.at/kardiopflege23<br />
5. Autoimmun-Symposium<br />
Ort: OÖNachrichten FORUM, 4010 Linz, Promenade 25<br />
(Hybridveranstaltung)<br />
Termin: 6. – 7.10.<strong>2023</strong><br />
Wissenschaftliche Leitung: OÄ Dr. in Marija Geroldinger-<br />
Simic, PhD, Prim. Univ.-Prof. Dr. Norbert Sepp<br />
Veranstalter: Abteilung <strong>für</strong> Dermatologie, Venerologie<br />
und Allergologie sowie dem Autoimmunzentrum am<br />
Ordensklinikum Linz<br />
Information: Ordensklinikum Linz GmbH Elisabethinen,<br />
4020 Linz, Fadingerstraße 1, Tel.: +43/0/732 7676-0, E-Mail:<br />
elisabethinen@ordensklinikum.at, www.ordensklinikum.at<br />
Anmeldung: www.ordensklinikum.at/autoimmun<strong>2023</strong><br />
Vasculitides <strong>2023</strong> – State of the Art<br />
Ärztliche Fortbildungsveranstaltung<br />
Ort: Med Campus Graz, 8010 Graz, Neue Stiftingtalstraße 6<br />
Termin: 6. – 7.10.<strong>2023</strong><br />
Veranstalter: Verein zur Förderung der Klinischen Abteilung<br />
<strong>für</strong> Rheumatologie, Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> Rheumatologie<br />
& Rehabilitation<br />
Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Jens Thiel<br />
Information: AZ med.info, 1014 <strong>Wien</strong>, Helferstorferstraße 4,<br />
Tel.: +43/1/536 63-41, -85 DW, Fax: +43/1/535 16-61,<br />
E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />
Anmeldung: https://reg.azmedinfo.co.at/vasc23<br />
Herzultraschall – Update praxisnahe <strong>2023</strong><br />
Update-Seminar 1: Pearls and Pitfalls – Lehrreiche Fälle<br />
und Fehler zum Lernen<br />
Ort: Landhotel Straßerhof, 3491 Straß im Straßertale, Marktplatz<br />
30<br />
Termin: 13. – 14.10.<strong>2023</strong><br />
Wissenschaftliche Leitung: OÄ Dr. in Ulrike Neuhold<br />
Veranstalter: Echokardiographielabor der Abteilung <strong>für</strong><br />
Innere Medizin I des Universitätsklinikums Krems<br />
Information: MAW - Medizinische Ausstellungs- und<br />
Werbegesellschaft, 1010 <strong>Wien</strong>, Freyung 6/3, Sonja Chmella,<br />
David Grünseis, Barbara Horak Tel.: +43/1/536 63-32, -62<br />
oder -34 DW, E-Mail: kardio@maw.co.at<br />
Anmeldung: https://registration.maw.co.at/kardioecho23<br />
BITTE BEACHTEN SIE<br />
Das gesamte wissenschaftliche Programm der Gesellschaft der<br />
Ärzte in <strong>Wien</strong> können Sie auf www.billrothhaus.at nachlesen.<br />
09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 31
SERVICE ZAHNÄRZTEKAMMER<br />
Editorial<br />
Anpfiff zur zweiten Halbzeit<br />
Liebe Kollegin! Lieber Kollege!<br />
Ich hoffe, Sie hatten erholsame<br />
und ruhige Sommerwochen.<br />
Für uns heißt es<br />
mit Beginn des Septembers<br />
<strong>2023</strong>, dass wir bereits in die<br />
zweite Halbzeit der aktuellen<br />
Funktionsperiode starten.<br />
Doch auch in den Sommermonaten<br />
haben wir versucht, unseren Weg weiter<br />
auszubauen.<br />
Mit Ende Juli erreichte uns in der Österreichischen<br />
Zahnärztekammer die Nachricht, dass, nach<br />
vielen Jahren der Anstrengung, in der Aussendung<br />
zum finalen Entwurf des Eltern-Kind-Passes des<br />
Gesundheitsministeriums drei zahnmedizinische<br />
Untersuchungen ab 2026 vorgesehen sind. Selbst<br />
ich war erstmals bereits 2016 mit der damaligen<br />
Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser hierzu<br />
in Diskussion. Dieser Erfolg ist vielen Funktionärinnen<br />
und Funktionären zu verdanken, die schon<br />
seit mehr als 20 Jahren auf die Notwendigkeit<br />
der Vorsorgeuntersuchung <strong>für</strong> Kinder und der werdenden<br />
Mütter hingewiesen haben. Auch wenn<br />
Details dazu noch offen sind, freue ich mich sehr,<br />
dass nunmehr endlich die Notwendigkeit dieser<br />
frühzeitigen Untersuchung erkannt wurde.<br />
Mit dem Herbstfest am 4. Oktober starten wir<br />
unter dem Titel „Anpfiff zur zweiten Halbzeit“<br />
eine weitere Ausgabe der Stadtgespräche. Wir<br />
wollen auf das bisher Erreichte gemeinsam zurückschauen<br />
und viel wichtiger, auch Ihre Meinung<br />
hierzu einholen. Auch möchten wir Ihnen gerne<br />
einen Ausblick auf die kommenden Schwerpunktthemen<br />
geben und freuen uns auf angeregte<br />
Diskussionen und Ihre geschätzte Meinung. An<br />
dieser Stelle darf ich schon verraten, dass sich<br />
einer der Schwerpunkte rund um die Anliegen<br />
unserer jungen Kolleginnen und Kollegen drehen<br />
wird. Ich freue mich, Sie an diesem Abend begrüßen<br />
zu dürfen.<br />
Unser Ganztagesseminar „OrdiCheck“ am 14.<br />
Oktober im Unicredit Center <strong>für</strong> Kolleginnen und<br />
Kollegen, die Ordinationen übergeben oder übernehmen<br />
wollen, darf ich Ihnen ebenfalls noch ans<br />
Herz legen. Nutzen Sie die Möglichkeit, Informationen<br />
aus erster Hand zu erhalten – wir freuen uns<br />
auf Ihr Kommen.<br />
Ihre<br />
Bettina Schreder<br />
Präsidentin der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />
1.822 Mitglieder<br />
Save-the-Date: Anpfiff zur zweiten Halbzeit<br />
Das dritte Stadtgespräch der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> widmet sich am<br />
4. Oktober unter dem Titel „Anpfiff zur zweiten Halbzeit“ den Themen und Schwerpunkten<br />
der nächsten Zeit. Im Gespräch mit Thomas Bernhart (Referent <strong>für</strong> Öffentlichkeitsarbeit)<br />
wird Präsidentin Bettina Schreder Einblicke und Ausblicke geben,<br />
Details präsentieren und auf Fragen aus dem Publikum eingehen. Im Anschluss lädt<br />
die Landeszahnärztekammer zum Get-together im Rahmen des Herbstfestes.<br />
Zeit: 4. Oktober, 18.30 Uhr Einlass, 19 Uhr Beginn<br />
Ort: Casino Zögernitz, Döblinger Hauptstraße 76, 1190 <strong>Wien</strong><br />
Aktuelle Termine<br />
Bezirkszahnärzte-<br />
Treffen<br />
Bitte notieren Sie sich die nächsten<br />
Treffen mit den Bezirkszahnärztinnen<br />
und -zahnärzten<br />
Bezirke 21. und 22:<br />
Zeit: 15.09.<strong>2023</strong>, 19 bis 21 Uhr<br />
Ort: Donaubräu, Donauturmplatz 1,<br />
1220 <strong>Wien</strong><br />
Anmeldung:<br />
https://www.zafi.at/<strong>2023</strong>-af-0914<br />
Bezirke 17., 18. und 19.:<br />
Zeit: 19.09.<strong>2023</strong>, 19 bis 21 Uhr<br />
Ort: Plachutta Grünspan,<br />
Ottakringer Straße 266, 1160 <strong>Wien</strong><br />
Anmeldung:<br />
https://www.zafi.at/<strong>2023</strong>-af-0915<br />
Bezirke 2. und 20.:<br />
Zeit: 20.09.<strong>2023</strong>, 18 bis 20 Uhr<br />
Ort: Hotel roomz Vienna Prater,<br />
Rothschildplatz 2, 1020 <strong>Wien</strong><br />
Anmeldung:<br />
https://www.zafi.at/<strong>2023</strong>-af-0916<br />
Für die Veranstaltungen werden<br />
jeweils 2 ZFP-Punkte vergeben.<br />
OrdiCheck: Nächster<br />
Termin<br />
Die nächste OrdiCheck-Veranstaltung<br />
findet am 14. Oktober statt. Die<br />
ganztägige Veranstaltung bietet umfassende<br />
Informationen, spannende<br />
Vorträge und reichlich Gelegenheit,<br />
sich untereinander auszutauschen.<br />
Wie übergebe ich meine Praxis? Wie<br />
übernehme ich eine Praxis? Was<br />
muss alles bedacht werden? Diese<br />
Kernthemen werden von unseren<br />
Vortragenden ebenso <strong>für</strong> beide Zielgruppen<br />
individuell aufbereitet wie<br />
die rechtlichen und steuerlichen Aspekte,<br />
Finanzierung, Versicherungen,<br />
Wohlfahrtsfonds und einiges mehr.<br />
Zeit: 14. Oktober, 9.00 bis 16.30 Uhr<br />
Ort: Unicredit Center Am Kaiserwasser,<br />
Eiswerkstraße 20,<br />
1220 <strong>Wien</strong>.<br />
Anmeldung:<br />
https://wr.zahnaerztekammer.at/<br />
zahnaerztinnen/ordicheck<br />
Für eine Teilnahme an der Veranstaltung<br />
werden 8 ZFP-Punkte<br />
vergeben.<br />
Rundschreiben: An meldung nicht vergessen!<br />
Zahnärztinnen und<br />
Zahnärzte sind Teil<br />
der starken <strong>Wien</strong>er<br />
Gemeinschaft.<br />
Mehr als die Hälfte<br />
davon sind weibliche<br />
Kolleginnen und der<br />
überwiegende Teil ist<br />
niedergelassen tätig.<br />
#wir<strong>für</strong>euch<br />
Sie möchten regelmäßig die Rundschreiben der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong><br />
<strong>Wien</strong> erhalten? Anmeldung unter office@wr.zahnaerztekammer.at.<br />
Fotos: Agile Digital Twins; Syda Productions/stock.adobe.com<br />
32 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>
ZAHNÄRZTEKAMMER SERVICE<br />
Infektionserkrankungen<br />
Hygienestandards ausreichend<br />
Es besteht kein Bedarf, <strong>für</strong> die zahnärztliche Behandlung von HIV-positiven Personen spezielle Vorkehrungen<br />
zu treffen oder ihnen Randtermine zu geben. Kein Fall einer Übertragung auf das zahnärztliche<br />
Personal ist bislang bekannt.<br />
Foto: Kzenon/stock.adobe.com<br />
► Kein einziger Fall einer HI-Infektion<br />
des zahnärztlichen Personals<br />
oder einer Patientin oder eines<br />
Patienten wurde seit Bekanntwerden<br />
der Existenz des Humanen Immundefizienz-Virus<br />
(HIV) registriert.<br />
„Daher ist auch die Notwendigkeit<br />
von spezifischen Hygienemaßnahmen<br />
vor, während oder nach der Behandlung<br />
einer HI-positiven Person<br />
nicht gegeben“, betont auch Peter<br />
Reichenbach, zuständiger Referent<br />
der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong><br />
<strong>Wien</strong>. So ist auch weder die Verdoppelung<br />
der Schutzausrüstung noch<br />
die Desinfektion von Flächen und<br />
Fußböden wissenschaftlich gestützt.<br />
Vielmehr ist die Viruslast von betroffenen<br />
Patientinnen und Patienten<br />
aufgrund der verfügbaren antiretroviralen<br />
Therapien zu gering, um ein Infektionsrisiko<br />
<strong>für</strong> andere darzustellen.<br />
„Theoretisch geht von einer Patientin<br />
oder einem Patienten, die oder der von<br />
einer HIV-Infektion nichts weiß und<br />
daher auch keine entsprechende Angabe<br />
machen kann, ein größeres Risiko<br />
aus“, so Reichenbach. Allerdings würden<br />
die hohen Hygienestandards in<br />
zahnärztlichen Ordinationen auch in<br />
diesem Fall ausreichend sein. „Es gilt,<br />
dass jede Patientin und jeder Patient<br />
als potenziell infektiös angesehen werden<br />
muss und daher alle Standardmaßnahmen<br />
konsequent eingehalten<br />
werden müssen.“<br />
Hygienestandards einhalten<br />
Eine HIV-Übertragung ist ausschließlich<br />
durch direkten Blutkontakt, ungeschützten<br />
Geschlechtsverkehr oder vertikal<br />
von Mutter zu Kind möglich. „Für<br />
eine Manifestation einer HIV-Infektion<br />
ist also frisches, virales Material in<br />
ausreichender Konzentration notwendig“,<br />
so Reichenbach. In der zahnärztlichen<br />
Ordination ist sie folglich weder<br />
<strong>für</strong> die behandelnde Zahnärztin oder<br />
den behandelnden Zahnarzt noch die<br />
Patientin oder den Patienten möglich.<br />
Die geringen Blutmengen, die bei einer<br />
zahnärztlichen Behandlung auftreten,<br />
reichen nicht aus, um die notwendige<br />
Menge an Viren, die einer Infektion<br />
zugrunde liegen, zu übertragen. Ebenso<br />
ist das Risiko auch <strong>für</strong> die nachfolgenden<br />
Patientinnen und Patienten<br />
inexistent – solange die vorgeschrie-<br />
Standardmaßnahmen in Ordinationen<br />
•Tragen der Schutzausrüstung: Einmalhandschuhe, Mund-Nasenschutz, Schutzbrille<br />
oder Schutzschild, Schutzkittel bei Gefahr des Verspritzens von Flüssigkeiten<br />
•Sachgerechte Reinigung, Desinfektion und Sterilisation aller benutzten<br />
Medizinprodukte<br />
•Desinfektion der patientennahen Flächen nach der Behandlung<br />
•Entsorgung der kontaminierten Abfälle wie Tupfer oder Watterollen über den<br />
Hausmüll<br />
Die hohen Hygienestandards<br />
in<br />
zahnärztlichen Ordinationen<br />
schützen<br />
das zahnärztliche<br />
Personal sowie die<br />
Patientinnen und<br />
Patienten.<br />
Eine HIV-<br />
Übertragung<br />
ist ausschließlich<br />
durch<br />
direkten<br />
Blutkontakt,<br />
ungeschützten<br />
Geschlechtsverkehr<br />
oder<br />
vertikal von<br />
Mutter zu<br />
Kind möglich.<br />
Früherkennung<br />
HIV-Infektion<br />
Ist eine HIV-positive Patientin/Patient<br />
unbehandelt, sind Haut- und<br />
Schleimhautveränderungen typische<br />
Hinweise <strong>für</strong> die Infektion. Auch<br />
sexuell übertragbare Erkrankungen<br />
können als Indikator erkrankung auf<br />
eine HIV-Infektion hindeuten. Eine<br />
primäre HIV-Infektion sind Fieber<br />
oder Myalgie von unspezifischem<br />
Charakter; orale Candidiasis oder<br />
eine orale Haarleukoplaktie, die<br />
durch weißliche, nicht abwischbare<br />
Veränderungen der Zungenränder<br />
charakterisiert sind und eine<br />
Verdachtsdiagnose HIV-Infektion<br />
zulassen. Dies gilt auch <strong>für</strong> rezidivierende<br />
orale Aphthen oder das<br />
orale Kaposi-Sarkom.<br />
benen Hygienestandards eingehalten<br />
werden. „Eine Übertragung durch eine<br />
Schmier infektion etwa durch Benutzen<br />
der Toilette oder Tröpfcheninfektion<br />
durch Anniesen oder Anhusten kann<br />
ebenso ausgeschlossen werden.“<br />
Geringes Risiko bei<br />
Nadelstichverletzungen<br />
Zudem stellen Nadelstichverletzungen<br />
in zahnärztlichen Ordinationen ein wesentlich<br />
geringeres Risiko als in anderen<br />
medizinischen Ordinationen dar. „Der<br />
Grund ist, dass die verwendeten Kanülen<br />
<strong>für</strong> jegliche Arten von Anästhesie<br />
(Depot, Leitung, intraligamentäre) wesentlich<br />
kleinere Lumina haben“, erklärt<br />
Reichenbach. Dies gelte auch <strong>für</strong><br />
eine Übertragung von HI-Viren über<br />
Aerosole und Speichel. „Sie sind nicht<br />
geeignet.“ Zudem weisen antiretroviral<br />
behandelte Patientinnen und Patienten<br />
eine dermaßen geringe Viruskonzentration<br />
im Blut auf, dass eine Infektion<br />
auch bei einer Nadelstichverletzung<br />
defacto ausgeschlossen ist. <br />
09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 33
SERVICE STEUER<br />
Vorsicht geboten<br />
Zinsen ans Finanzamt<br />
Bis dato fielen die Zinsen des Finanzamts nicht groß ins Gewicht. Seit der<br />
Erhöhung des Leitzinssatzes im Sommer letzten Jahres ändert sich das nun.<br />
Von Iris Kraft-Kinz<br />
► Kommt man während des Jahres<br />
mit den Steuerzahlungsterminen<br />
nicht zu Rande, so kann man beim<br />
Finanzamt einen Stundungsantrag einbringen.<br />
In begründeten Fällen gewährt<br />
das Finanzamt dann einen Kredit. Aufgrund<br />
der Zinserhöhung der Europäischen<br />
Zentralbank kostet Sie dieser seit<br />
21. Juni <strong>2023</strong> 5,38 Prozent.<br />
Prüfen Sie, ob diese Zinsen nicht besser<br />
durch Ihren Betriebsmittelkredit abgedeckt<br />
werden können – da<strong>für</strong> spricht<br />
auch der Umstand, dass „herkömmliche“<br />
Kontokorrentzinsen abzugsfähig<br />
sind; Stundungszinsen dagegen in der<br />
Regel nicht.<br />
Zinsen bei Beschwerden<br />
Es gibt noch weitere Fallkonstellationen,<br />
in denen das Finanzamt Zinsen<br />
vorschreiben kann. Nämlich dann,<br />
wenn Sie mit einer Steuerfestsetzung<br />
nicht einverstanden sind und gegen den<br />
Bescheid Beschwerde einlegen. Wenn<br />
die Beschwerde allerdings „schief“ geht,<br />
werden Ihnen Aussetzungszinsen in<br />
Rechnung gestellt. Und zwar im selben<br />
Ausmaß – nämlich 5,38 Prozent.<br />
Im Gegenzug können Sie Anspruch auf<br />
Beschwerdezinsen haben. Beschwerdezinsen<br />
werden im Falle einer positiven<br />
Erledigung einer Beschwerde vom Finanzamt<br />
gutgeschrieben, wenn die im<br />
Streit stehende Abgabe schon bei der<br />
ursprünglichen Fälligkeit bezahlt wurde.<br />
Die Höhe der Beschwerdezinsen<br />
liegt 2 Prozent über dem jeweils geltenden<br />
Basiszinssatz. Nach derzeitigem<br />
Stand betragen sie somit ebenfalls 5,38<br />
Prozent.<br />
Anspruchszinsen ab Oktober<br />
Die nächste Kategorie im „Zinsenreigen“<br />
sind die sogenannten Anspruchszinsen.<br />
Anspruchszinsen werden <strong>für</strong> Einkommen-<br />
beziehungsweise Körperschaftsteuernachzahlungen<br />
<strong>für</strong> die Zeit vom<br />
1. Oktober des Folgejahres bis zur be-<br />
Finanzamtszinsen über die Jahre:<br />
gültig ab Basiszinssatz Stundungszinsen<br />
Aussetzungszinsen<br />
Anspruchszinsen<br />
Beschwerdezinsen<br />
11.12.2002 2,20% 6,20% 3,20% 4,20% --<br />
09.06.2003 1,47% 5,47% 2,47% 3,47% --<br />
01.02.2005 1,47% 5,97% 3,47% 3,47% --<br />
27.04.2006 1,97% 6,47% 3,97% 3,97% --<br />
11.10.2006 2,67% 7,17% 4,67% 4,67% --<br />
14.03.2007 3,19% 7,69% 5,19% 5,19% --<br />
09.07.2008 3,70% 8,20% 5,70% 5,70% --<br />
15.10.2008 3,13% 7,63% 5,13% 5,13% --<br />
12.11.2008 2,63% 7,13% 4,63% 4,63% --<br />
10.12.2008 1,88% 6,38% 3,88% 3,88% --<br />
21.01.2009 1,38% 5,88% 3,38% 3,38% --<br />
11.03.2009 0,88% 5,38% 2,88% 2,88% --<br />
13.05.2009 0,38% 4,88% 2,38% 2,38% --<br />
13.07.2011 0,88% 5,38% 2,88% 2,88% --<br />
14.12.2011 0,38% 4,88% 2,38% 2,38% --<br />
01.01.2012 0,38% 4,88% 2,38% 2,38% 2,38%<br />
08.05.2013 -0,12% 4,38% 1,88% 1,88% 1,88%<br />
16.03.2016 -0,62% 3,88% 1,38% 1,38% 1,38%<br />
01.07.2021 -0,62% 1,38% 1,38% 1,38% 1,38%<br />
27.07.2022 -0,12% 1,88% 1,88% 1,88% 1,88%<br />
14.09.2022 0,63% 2,63% 2,63% 2,63% 2,63%<br />
02.11.2022 1,38% 3,38% 3,38% 3,38% 3,38%<br />
21.12.2022 1,88% 3,88% 3,88% 3,88% 3,88%<br />
08.02.<strong>2023</strong> 2,38% 4,38% 4,38% 4,38% 4,38%<br />
22.03.<strong>2023</strong> 2,88% 4,88% 4,88% 4,88% 4,88%<br />
21.06.<strong>2023</strong> 3,38% 5,38% 5,38% 5,38% 5,38%<br />
Auch die<br />
aktuelle<br />
Verlängerung<br />
der<br />
Abgabenfrist<br />
seitens des<br />
Finanzamtes<br />
kann sich<br />
hier negativ<br />
auswirken.<br />
scheidmäßigen Festsetzung vorgeschrieben.<br />
Wenn also der Steuerbescheid<br />
2022 am 20. November <strong>2023</strong> eintrifft,<br />
dann wird die Steuernachzahlung von<br />
1. Oktober <strong>2023</strong> bis 20. November <strong>2023</strong><br />
verzinst. Im Ausmaß von 5,38 Prozent.<br />
Wobei eine Bagatellgrenze von 50 Euro<br />
vorgesehen ist; diese Grenze bewirkt,<br />
dass nicht jede Abgabennachforderung<br />
Anspruchszinsen auslöst.<br />
Diese Zinsen sind doppelt schmerzhaft,<br />
da sie (im Gegensatz zu Zinsen bei Kreditinstituten)<br />
steuerlich nicht abzugsfähige<br />
Ausgaben darstellen.<br />
Leider können Sie auch unverschuldet<br />
zum Handkuss kommen. Dann nämlich,<br />
wenn beispielsweise die Steuererklärungen<br />
<strong>für</strong> das Jahr 2021 bereits<br />
erstellt und eingereicht, aber einfach<br />
noch nicht veranlagt sind.<br />
Auch die aktuelle Verlängerung der<br />
Abgabenfrist seitens des Finanzamtes<br />
kann sich hier negativ auswirken. Österreichweit<br />
ist der Arbeitsrückstau<br />
sowohl bei den Steuerberaterinnen<br />
und Steuerberatern als auch teilweise<br />
bei den Finanzämtern so hoch, dass<br />
das Finanzministerium die Abgaben-<br />
Foto: m.mphoto/stock.adobe.com<br />
34 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>
CHRONIK SERVICE<br />
Foto: WMFC<br />
frist <strong>für</strong> die Steuererklärungen 2021 <strong>für</strong><br />
Steuerberaterinnen und Steuerberater<br />
auf den 30. September <strong>2023</strong> verlängert<br />
hat. Kommt es bei der Veranlagung zu<br />
Nachzahlungen, werden hier<strong>für</strong> besagte<br />
Anspruchszinsen ab dem 1. Oktober 2022<br />
festgesetzt.<br />
Zinsen auf Gutschriften<br />
Kraft-Kinz:<br />
„Prüfen Sie, ob<br />
diese Zinsen nicht<br />
besser durch Ihren<br />
Betriebsmittelkredit<br />
abgedeckt<br />
werden können.“<br />
Die positive Seite der Medaille: Wer zu viel<br />
vorausgezahlt hat, erhält aus der Veranlagung<br />
eine Gutschrift, die dann verzinst<br />
zurückbezahlt wird. Der Zinssatz beträgt<br />
ebenfalls 5,38 Prozent, was im Vergleich<br />
zum Sparbuch sehr hoch ist. Allerdings<br />
müssen Gutschriftszinsen ebenfalls die Bagatellgrenze<br />
von 50 Euro übersteigen.<br />
Zinsen auf Nachzahlungen <strong>für</strong> Umsatzsteuer<br />
Bei Ärztinnen und Ärzten zwar eher die<br />
Ausnahme als die Regel, aber dennoch erwähnenswert:<br />
Auch <strong>für</strong> die Umsatzsteuer<br />
wurden in puncto Verzinsung ähnliche –<br />
jedoch viel komplexere – Regelungen geschaffen.<br />
Anspruchszinsen <strong>für</strong> Nachzahlungen<br />
aus der Umsatzsteuer sind erstmals<br />
auf Jahresbescheide 2022 anzuwenden.<br />
Teure Rückstände bei der Sozialversicherung<br />
In der Sozialversicherung gilt sowohl im<br />
ASVG <strong>für</strong> Dienstgeber als auch im FSVG<br />
<strong>für</strong> Selbständige, dass sich der Zinssatz <strong>für</strong><br />
das Folgejahr aus dem Basiszinssatz zum<br />
1. Oktober plus vier Prozentpunkte ergibt.<br />
Die Verzugszinsen betragen <strong>2023</strong> somit<br />
4,63 Prozent (0,63 Prozent plus 4 Prozent).<br />
Verzugszinsen fallen an, wenn die Sozialversicherungsbeiträge<br />
nicht in der gesetzlichen<br />
Zahlungsfrist entrichtet werden.<br />
Von den rückständigen Beiträgen werden<br />
Verzugszinsen berechnet. Zur Vermeidung<br />
dieser sehr teuren Zinsen sowie sonstiger<br />
unangenehmer Folgen sollten Sozialversicherungsbeiträge<br />
daher immer pünktlich<br />
entrichtet werden. <br />
Iris Kraft-Kinz ist geschäftsführende Gesellschafterin<br />
der MEDplan in <strong>Wien</strong> 12.<br />
Rückblick der „World Medical<br />
Football Championship“ in <strong>Wien</strong><br />
Die WMFC-Fußballweltmeisterschaft der<br />
Ärzte (World Medical Football Championship)<br />
ist ein jährlich ausgetragenes internationales<br />
Fußballturnier, bei dem Ärzteteams aus aller<br />
Welt aufeinandertreffen. In diesem Jahr fand<br />
das Turnier in <strong>Wien</strong> unter dem Motto „Uniting<br />
the world in sports, science and peace“ statt, es<br />
nahmen insgesamt 48 Teams und rund 1.100<br />
Spieler an dieser Weltmeisterschaft teil.<br />
Parallel dazu fand der Kongress „27th<br />
International<br />
Symposium of<br />
Medicine in Health<br />
and Sport“ statt. Das<br />
Turnier bot neben<br />
den Wettkämpfen<br />
eine gute Gelegenheit<br />
zum internationalen<br />
Austausch und auch<br />
dazu, Freundschaften<br />
mit Kollegen aus vielen<br />
unterschiedlichen<br />
Nationen zu schließen.<br />
Die Spiele fanden an den<br />
Fußballfeldern der Sportanlage<br />
Donaucity in <strong>Wien</strong> statt. Die<br />
hochmoderne Infrastruktur<br />
und die schönen Anlagen der<br />
Gastgeberstätte trugen zum<br />
Erfolg des Turniers bei und ermöglichten<br />
den Teams, in einer<br />
gut organisierten Umgebung zu<br />
spielen.<br />
Die WMFC-Fußballweltmeisterschaft<br />
der Ärzte bestand<br />
aus einer Gruppenphase,<br />
gefolgt von K.o.-Runden bis<br />
zum Finale. Die besten Teams aus jeder Gruppe<br />
qualifizierten sich <strong>für</strong> die K.o.-Phase und traten<br />
im Einzelausscheidungsmodus gegeneinander<br />
an, bis letztendlich die Sieger stattfanden.<br />
Teams aus der ganzen Welt<br />
Das Turnier beeindruckte durch eine vielfältige<br />
Auswahl an Teams, darunter Vertreter aus<br />
Ländern wie Brasilien, Deutschland, Südkorea,<br />
Australien, USA, Ukraine, Kolumbien, Kanada,<br />
Argentinien, Mexiko und vielen anderen. Jedes<br />
Team bestand aus Ärzten der Teilnehmerländer<br />
und brachte seinen eigenen Fußballstil mit.<br />
Insgesamt gab es drei Altersklassen:<br />
Beim „Morell-Cup“ ohne Altersbeschränkung<br />
setzte sich Irland gegen Großbritannien im<br />
Finale im Elfmeterschießen knapp durch,<br />
Österreich erzielte den sehr guten 12. Platz (von<br />
24 Teams).<br />
Beim „Vogel-Cup“ ab 45 Jahren wurde die<br />
Ukraine ebenfalls im Elfmeterschießen gegen<br />
Kolumbien Weltmeister, Österreich erreichte<br />
den 12. Platz (von 20 Teams).<br />
Beim „Carlitos-Cup“ ab 60 Jahren wurde die<br />
Ukraine Weltmeister, das kombinierte Team<br />
Österreich/Großbritannien musste sich erst<br />
im Finale geschlagen<br />
geben und erreichte<br />
den Titel eines Vize-<br />
Weltmeisters. Der<br />
<strong>Wien</strong>er Kinderarzt<br />
Peter Voitl konnte<br />
insgesamt drei Tore<br />
zum Erfolg beitragen.<br />
Das Turnier bot neben den Wettkämpfen eine gute Gelegenheit zum internationalen<br />
Austausch und auch dazu, Freundschaften mit Kollegen aus vielen<br />
unterschiedlichen Nationen zu schließen.<br />
Der wahre Erfolg des Turniers lag jedoch in der<br />
internationalen Atmosphäre, der großartigen<br />
Stimmung auf den Sportplätzen und dem Fair-<br />
Play im Rahmen einer Kollegialität, die über die<br />
Grenzen des Fußballfeldes hinausging.<br />
Fazit: Ein großer Erfolg<br />
Die WMFC-Fußballweltmeisterschaft der Ärzte<br />
in <strong>Wien</strong> war ein großer Erfolg und zeigte die<br />
Kraft des Sports, Menschen unterschiedlicher<br />
Nationen zusammenzubringen. Das Turnier<br />
war spannend und präsentierte <strong>Wien</strong> als Gastgeberstadt.<br />
Die nächstjährige WMFC-Weltmeisterschaft<br />
2024 wird in Brisbane, Australien<br />
stattfinden.<br />
Der Erlös der Veranstaltung ging an „Ärzte ohne<br />
Grenzen“. <br />
09_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 35
SERVICE RECHT<br />
Unterlassene Kontrolle<br />
Ärztin wehrt sich gegen Entlassung<br />
Wegen eines Fehlverhaltens wurde eine Ärztin, die in einem Krankenhaus tätig war, fristlos entlassen.<br />
Der OGH entschied hier zugunsten der Ärztin und sprach aus, dass eine einmalige Nachlässigkeit in<br />
einer konkreten Notsituation nicht so schwerwiegend sei, dass der Arbeitgeberin die Fortsetzung des<br />
Dienstverhältnisses bis zum Ablauf der Kündigungsfrist nicht mehr zumutbar wäre.<br />
Von Alexandra Lichtenegger<br />
► Die Klägerin war als Ärztin in<br />
einem Krankenhaus beschäftigt.<br />
Sie behandelte eine wegen Depression<br />
aufgenommene Patientin,<br />
welche die vom zuweisenden Arzt verschriebenen<br />
Medikamente erhielt. In<br />
der Folge klagte die Patientin darüber,<br />
dass es ihr sehr schlecht gehe. Sie bekomme<br />
keine Luft, habe Ohrensausen,<br />
Kopfschmerzen, Herzrasen sowie Übelkeit.<br />
Die Ärztin wies daraufhin einer<br />
Diplomkrankenpflegerin an, Infusionen<br />
vorzubereiten. Unter anderem<br />
trug sie der Diplomkrankenpflegerin<br />
auf, 1mg Adrenalin herzurichten. Diese<br />
verstand allerdings „Noradrenalin“,<br />
weshalb sie nochmals nachfragte, ob<br />
das richtig sei. Die Klägerin wiederholte<br />
abermals 1mg Adrenalin, doch<br />
die Diplomkrankenpflegerin verstand<br />
erneut Noradrenalin. Sie bereitete das<br />
Medikament schließlich vor, da es ihr<br />
allerdings untypisch vorkam, wollte sie<br />
sich abermals vergewissern und fragte<br />
bei der Ärztin erneut nach, ob sie tatsächlich<br />
Noradrenalin spritzen wolle.<br />
Das<br />
Medikament<br />
wurde nicht<br />
lege artis<br />
verabreicht,<br />
die Überprüfung<br />
des Medikaments<br />
wäre<br />
durch eine<br />
optische<br />
Kontrolle<br />
der Ampulle<br />
und<br />
der Spritze<br />
möglich<br />
gewesen.<br />
Die Ärztin verstand Adrenalin und bestätigte<br />
die beabsichtige Verabreichung.<br />
Noradrenalin statt Adrenalin<br />
Zur Behandlung des in Folge auftretenden<br />
anaphylaktischen Schocks bei<br />
der Patientin entschied sich die Ärztin,<br />
das Adrenalin zu spritzen, und verabreichte<br />
der Patientin die vorbereitete<br />
Spritze, ohne die abgelegte Ampulle<br />
nochmals zu kontrollieren. Die Ampulle<br />
umfasste 5 ml, wobei die Ärztin hier<br />
davon ausging, dass es sich um 1 mg<br />
Adrenalin verdünnt auf 5 ml handelte.<br />
Der Patientin ging es immer schlechter.<br />
Nachdem die Diplomkrankenpflegerin<br />
ins Patientenzimmer kam und<br />
mitteilte, dass es sich um Noradrenalin<br />
handelte, leitete die Ärztin sofort Notmaßnahmen<br />
ein, die erfolgreich waren.<br />
Das Medikament wurde nicht lege artis<br />
verabreicht, die Überprüfung des Medikaments<br />
wäre durch eine optische<br />
Kontrolle der Ampulle und der Spritze<br />
möglich gewesen. Die Verabreichung<br />
von 1mg Adrenalin verdünnt auf 5 ml<br />
ist nicht üblich.<br />
Die Ärztin wurde daraufhin entlassen.<br />
Vermeidbarer Fehler<br />
Das Erstgericht sah den Entlassungstatbestand<br />
der Vertrauensunwürdigkeit<br />
als nicht erfüllt, das Berufungsgericht<br />
wies das Klagebegehren allerdings ab<br />
und sprach aus, dass die unterlassene<br />
Kontrolle der von der Diplomkrankenpflegerin<br />
vorbereiteten Spritze jedenfalls<br />
grob fahrlässig war und der Ärztin<br />
besonders vorzuwerfen ist.<br />
Der OGH war anderer Meinung und<br />
stellte das Ersturteil wieder her.<br />
Zutreffend vertritt die Klägerin die<br />
Rechtsauffassung, dass sie im vorliegenden<br />
Fall keine ärztliche Aufsichtspflicht<br />
gegenüber der Diplomkrankenpflegerin<br />
getroffen hat.<br />
Nach § 49 Abs 3 ÄrzteG 1988 können<br />
Ärztinnen und Ärzte im Einzelfall an<br />
Angehörige anderer Gesundheitsberufe<br />
oder in Ausbildung zu einem<br />
Gesundheitsberuf stehende Personen<br />
Weil die Pflegerin<br />
die Ärztin akustisch<br />
nicht richtig verstanden<br />
hatte, kam es zur Verabreichung<br />
des falschen<br />
Medikaments.<br />
Fotos: Maria Sbytova/stock.adobe.com<br />
36 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 09_<strong>2023</strong>
BÜCHER SERVICE<br />
ärztliche Tätigkeiten übertragen, sofern<br />
diese vom Tätigkeitsbereich des<br />
entsprechenden Gesundheitsberufs<br />
umfasst sind. Sie tragen die Verantwortung<br />
<strong>für</strong> die Anordnung. Die<br />
ärztliche Aufsicht entfällt, sofern die<br />
Regelungen der entsprechenden Gesundheitsberufe<br />
bei der Durchführung<br />
übertragener ärztlicher Tätigkeiten<br />
keine ärztliche Aufsicht vorsehen.<br />
Kompetenzbereich der Pflege<br />
Die diplomierte Krankenpflegerin ist<br />
voll ausgebildete Angehörige des gehobenen<br />
Dienstes <strong>für</strong> Gesundheits- und<br />
Krankenpflege. Von ihrem Kompetenzbereich<br />
umfasst ist hier gemäß § 15<br />
Abs 4 Z 2 GuKG die Vorbereitung und<br />
Verabreichung von Injektionen und<br />
Infusionen. Diese Regelung stellt klar,<br />
welche ärztlichen Tätigkeiten an diplomierte<br />
Pflegepersonen delegiert werden<br />
dürfen. Hier verbleibt die Anordnungsverantwortung<br />
bei den Ärztinnen und<br />
Ärzten, die Durchführungsverantwortung<br />
tragen die Angehörigen des gehobenen<br />
Dienstes <strong>für</strong> Gesundheits- und<br />
Krankenpflege.<br />
Für die in § 15 GuKG angeführten Kompetenzen<br />
entfällt daher die Aufsichtspflicht<br />
der Ärztinnen und Ärzte gemäß<br />
§ 49 Abs 3 letzter Satz ÄrzteG zur Gänze.<br />
Die Vorbereitung der von der Klägerin<br />
angeordneten Injektion konnte daher<br />
eigenverantwortlich erfolgen und<br />
musste von der Klägerin nicht mehr<br />
überprüft werden. Sie durfte darauf<br />
vertrauen, dass das von ihr angeordnete<br />
Medikament, 1mg Adrenalin,<br />
richtig vorbereitet war.<br />
Dennoch hätte die Klägerin den bei<br />
der Vorbereitung der Spritze unterlaufenen<br />
Fehler erkennen können,<br />
hätte sie das Etikett mit dem Inhalt der<br />
Spritze verglichen. Zu dieser Überprüfung<br />
wäre sie nach den Umständen<br />
auch verpflichtet gewesen.<br />
Hierbei handelte es sich um eine einmalige<br />
Nachlässigkeit, die während der<br />
konkreten Notsituation eines anaphylaktischen<br />
Schockgeschehens nicht so<br />
schwerwiegend war, dass die Aufrechterhaltung<br />
des Dienstverhältnisses bis<br />
zum Ende der Kündigungsfrist nicht<br />
mehr zumutbar gewesen wäre. (OGH<br />
31.8.2022, 9 ObA 75/22b) <br />
Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie<br />
sich bitte an die Ärztekammer unter<br />
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<strong>2023</strong>. 128 Seiten. ISBN 978-3-99052-295-0. Verlagshaus der Ärzte, <strong>Wien</strong>.<br />
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Feinde<br />
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Rechtsradikalen marschieren. <br />
Zittern<br />
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