Darstellung und Charakterisierung neuer niedrigkoordinierter ...
Darstellung und Charakterisierung neuer niedrigkoordinierter ...
Darstellung und Charakterisierung neuer niedrigkoordinierter ...
Create successful ePaper yourself
Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.
4.3. GaCl3-assistierte [2+3]-Cycloaddition: Ein Weg zu Tetrazaphospholen<br />
Alexander Villinger, Peter Mayer, Axel Schulz.<br />
Chem. Commun. 2006, 11,1236 – 1238.<br />
Die GaCl3-induzierte Me3SiCl-Eliminierung in (SiMe3)2N–(SiMe3)N–PCl2 bei<br />
Raumtemperatur, die in hohen Ausbeuten (> 95%) zur Bildung des ersten Triazadiphosphol<br />
führte, stellt eine schnelle (Reaktionszeit 1-2 h) <strong>und</strong> saubere Reaktion dar. Die Bildung des<br />
P2N3-Rings, kann formal als eine [3+2]-Cycloaddition von NNP – - <strong>und</strong> (SiMe3)2N–NP + -Ionen<br />
aufgefasst werden, wobei sowohl das Dipolarophil als auch der 1,3-Dipol erst in situ generiert<br />
werden. Dieses Prinzip sollte nun auf die Synthese weiterer binärer Azaphosphole (RPxNy, x<br />
+ y = 5, mit x, y = 1, 2, 3, 4; R = organischer Rest) übertragen werden: Das bekannte<br />
Iminophosphenium Kation [Mes*NP] + , welches bereits von Niecke et al. in Form seines<br />
Tetrachloroaluminates beschrieben wurde, [13b] stellt ein ideales Syntheseäquivalent für einen<br />
R–NP + -Baustein dar. Als 1,3-Dipol wurde diesmal Trimethylsilylazid Me3SiN3 eingesetzt,<br />
was zur Bildung eines Mes*PN4-Ringes führen sollte.<br />
Die Umsetzung von Mes*NPCl mit Me3SiN3 <strong>und</strong> GaCl3 führte in der Tat zum ersten<br />
Tetrazaphosphol Mes*PN4 stabilisiert als GaCl3-Addukt (Abbildung 13).<br />
Abbildung 13. Synthese von Tetrazaphosphol stabilisiert als GaCl3-Addukt.<br />
Die 31 P-NMR-spektroskopische Untersuchung zeigte, dass die Reaktion nach einer<br />
St<strong>und</strong>e vollständig abgelaufen ist <strong>und</strong> auch hier ausschließlich zu einem Produkt, dem<br />
entsprechenden 1-(2,4,6-Tri-tert.-butylphenyl)tetrazaphosphol als GaCl3-Addukt führt.<br />
Das Tetrazaphosphol konnte in sehr guten Ausbeuten (> 98%) isoliert <strong>und</strong> vollständig<br />
charakterisiert (X-ray, NMR, MS, IR, Raman) werden. 31 P-MAS-NMR-Experimente<br />
bewiesen, dass es sich bei der Festsubstanz um dieselbe handelte, die zuvor in Lösung 31 P-<br />
NMR-spektroskopisch beobachtet worden war (Abbildung 14).<br />
16