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PERSPECTIVES<br />
Laktatdehydrogenase (LDH) erfolgen, die<br />
einen Hinweis auf die proliferative Aktivität<br />
der Grund erkrankung bzw. eine Hämolyse<br />
geben kann.<br />
Bildgebung<br />
Eine sonographische Beurteilung des<br />
Oberbauchs, des restlichen Abdomens und<br />
der ableitenden Harnwege ist grundsätzlich<br />
sinnvoll. Neben einer gründlichen<br />
Untersuchung von Leber und Milz steht<br />
hier die Frage nach Lymphomen und deren<br />
möglichen Komplikationen im Vordergrund.<br />
Bei Malignomverdacht kann<br />
zusätzlich eine Thorax-Röntgen-Untersuchung<br />
durchgeführt werden.<br />
Spezialdiagnostik<br />
Weiterführende diagnostische Massnahmen<br />
wie Schnittbilddiagnostik, spezielle<br />
Labordiagnostik, oder eine Knochenmarkdiagnostik<br />
sollten möglichst nur mit<br />
gezielter Fragestellung bzw. nach hämatoonkologischer<br />
Diskussion veranlasst werden,<br />
um unnö tige Unter suchungen und<br />
Wiederholungsuntersuchungen zu vermeiden.<br />
Spezieller Teil –<br />
Steckbrief häufiger hämatoonkologischer<br />
Erkran kungen<br />
mit Splenomegalie und<br />
Spezialdiagnostik<br />
Abb. 1 (mit freundlicher Erlaubnis von PD Dr. Martin Bommer, Klinik für Innere Medizin III,<br />
Universitätsklinikum Ulm): Chronisch lymphatische Leukämie (CLL), peripherer Blutausstrich.<br />
Vermehrung von kleinen Lymphozyten, die morphologisch von normalen Lymphozyten<br />
nicht unterscheidbar sind. Rechts oben Gumprechtscher Kernschatten, der einer zerstrichenen<br />
CLL-Zelle enspricht und die besondere Verletzlichkeit der Lymphomzellen widerspiegelt<br />
Abb. 2 (mit freundlicher Erlaubnis von PD Dr. Martin Bommer, Klinik für Innere Medizin III,<br />
Universitätsklinikum Ulm): Haarzellleukämie (HZL), peripherer Blutausstrich. Mittelgrosse<br />
lymphatische Zellen mit blass-basophilem Zytoplasma und «haarigen» Zytoplasmaausläufern<br />
Lymphomerkrankungen<br />
Die chronische lymphatische Leukämie<br />
ist ein wenig aggressives B-Zell <strong>No</strong>n-Hodgkin-Lymphom,<br />
das regelmässig zu einer<br />
Ausschwemmung von Lymphomzellen in<br />
das Blut führt (Abb. 1). Die Mehrzahl der<br />
Patienten ist bei Diagnose beschwerdefrei<br />
(Zufallsbefund), ein Teil der Patienten<br />
bemerkt eine schmerzlose Lymphknotenvergrösserung.<br />
Im fortgeschrittenen Stadium<br />
der Erkrankung können Allgemeinsymptome,<br />
eine Infektneigung, Blutungen,<br />
Autoimmunphänomene (v. a. Autoimmunzytopenien)<br />
und Beschwerden<br />
durch eine Organomegalie (v. a. Milz,<br />
Lymphknoten) auftreten. Zur Verdachtsdiagnose<br />
führt eine Blutlymphozytose,<br />
wobei die Lymphozytenzahl definitionsgemäss<br />
> 5 G/l liegen muss. Die Diagnose<br />
wird mittels Immunphänotypisierung<br />
an peripheren Blutzellen gestellt. Bei unüblichem<br />
Immunphänotyp sollten weiterführende<br />
Untersuchungen zur Abgrenzung<br />
von anderen Lymphomen wie beispielsweise<br />
dem Mantelzelllymphom<br />
erfolgen. Eine Untersuchung des Knochenmarks<br />
oder eines Lymphknotens<br />
werden nur in speziellen Situationen benötigt<br />
und sind im Unterschied zu anderen<br />
Lymphomen nicht routinemässig<br />
empfohlen. Die Prognose ist sehr heterogen<br />
mit Überlebenszeiten zwischen Monaten<br />
und Jahrzehnten, wobei die Stadien-<br />
N o 3 Juin <strong>2015</strong><br />
VSAO JOURNAL <strong>ASMAC</strong><br />
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