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Fanciulla che apparecchia la tavola.<br />
Mädchen beim Tischdecken.<br />
99<br />
Fanciulla che accudisce la sorellina.<br />
Mädchen betreut ein Geschwisterchen.<br />
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portare; ogni nuovo figlio doveva essere accolto con l’entusiasmo e l’orgoglio<br />
della stirpe. Così nei libri di testo si leggeva:<br />
Vieni a vedere - disse Fiammetta- sorridente, e lo condusse nella stanza della<br />
madre…E’ Romano, è nato stanotte mentre dormivi – è il fratellino che aspettavi –<br />
disse la madre dal letto, pallidissima, ma lieta. Vittorio ebbe un tuffo, arrossì, guardò<br />
il nuovo arrivato; guardò la madre, sorrise. 29<br />
La donna è rinchiusa tra le pareti domestiche, impegnata ad allevare un numero<br />
sempre crescente di figli. La donna è rappresentata come “mezzo per arrivare all’uomo”:<br />
il compito della “donna-madre” era quello di portarlo nel ventre, prendersi cura<br />
di lui, allevarlo, proteggerlo, assisterlo, in un rapporto di completa dedizione, con il<br />
contemporaneo annullamento della personalità e dei desideri della donna. Fin da<br />
bambina veniva educata a privarsi della propria individualità e a trovare la sua identità<br />
in una figura dipendente: figlia, sorella, amica, futura moglie e madre e solo in<br />
questi ruoli poteva trovare il suo riconoscimento come persona. Negli anni del fascismo<br />
nel Decalogo di Disciplina delle Piccole Italiane, che insieme al giuramento le<br />
ragazze avrebbero dovuto sempre ricordare e rispettare si legge: (Cfr. tab. 5).<br />
Nell’attuale Provincia di Bolzano, negli anni immediatamente successivi, alla fine della<br />
prima guerra mondiale le scuole in lingua tedesca si trovarono davanti a enormi problemi:<br />
la garanzia della sopravvivenza dell’insegnamento nella lingua madre era affiancato<br />
dalla necessità di modificare radicalmente i libri di testo, epurandoli di tutte le parti<br />
relative all’Impero Asburgico, alla geografia e alla storia della compagine asburgica, per<br />
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Der Erste Weltkrieg und die darauf folgende Annexion des südlichen Tirols an Italien<br />
veränderten grundsätzlich sowohl die religiösen schulischen Einrichtungen, die bis dorthin<br />
die Grundausbildung der Mädchen und die Lehrerinnenausbildung gewährleistet<br />
hatten, wie auch die zwei Oberschulen für Mädchen (das Mädchenlyzeum von Rovereto<br />
und die Höhere Töchterschule von Bozen). Gleich nach dem Ersten Weltkrieg begannen<br />
nämlich harte Jahre für die Schule der heutigen Provinz Bozen, die Frauen spielten<br />
jedoch eine bedeutende Rolle in den Bildungsinstitutionen, sowohl als Studierende, wie<br />
als Lehrende: von den Katakombenschulen zu der Italienisierung und Faschistisierung<br />
der Schule, zu den Schulen des Nationalsozialismus, von der Wiedergeburt der deutschen<br />
Schule in den Nachkriegsjahren zur Schulautonomie der neunziger Jahre. Das in<br />
den Schulbüchern des alten Tirol (heute Trentino und Südtirol) der zwanziger bis vierziger<br />
Jahre dargestellte Frauenbild entspricht dem der europäischen Schulkultur des 19.<br />
und 20. Jahrhunderts. Die Haupteigenschaft einer Frau war ihre als moralische Pflicht<br />
aller Menschen gesehene Opferbereitschaft. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wird der<br />
Aufopferungsgedanke eins mit der weiblichen Güte, mit dem Bild der sanften und<br />
freundlichen, immer zur Verfügung stehenden und bereit sich mit ihrem ganzen Wesen<br />
den „Hilfsbedürftigen“ widmenden Frau, ohne dass diese Hingabe mit anderen geteilt<br />
würde. Sich zu Hause, in der Familie, bei der Arbeit in Dienst zu stellen war „für die<br />
Frauen eine natürliche Eigenschaft“: die Aufopferung musste zur Gewohnheit werden,<br />
über die man nicht diskutierte und worüber man sich nicht beklagte. Der Faschismus<br />
wandelt den Wert der Aufopferung in die Ideologie der „höheren Mission“ um, zu der<br />
die Frau berufen war: die Mutterrolle in ihrer höchsten Form. Die Bevölkerungspolitik<br />
des Faschismus hatte die Zunahme der Bevölkerung zum Ziel (auf nationaler, wie auf<br />
lokaler Ebene) und benötigte deshalb „gesunde und starke, geburtswillige Frauen“. Die