07.04.2013 Views

LATVIJAS - DSpace

LATVIJAS - DSpace

LATVIJAS - DSpace

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

212<br />

gern Rezensionen. Aus einer Anzeige von Schräders Sprachvergleichung<br />

und Urgeschichte (2. Autlage 1890), das er wegen<br />

seiner Kombination<br />

von sprachwissenschaftlichen und archäologischen Ergebnissen als einen<br />

„in methodischer Hinsicht ausserordentlichen Fortschritt" begrüsste und<br />

milder beurteilte, als das Buch verdiente, sehen wir, dass er das nörd-<br />

liche Deutschland der Steinzeit als den Keimpunkt ansieht, von dem<br />

aus sich die Indogermanen<br />

nach allen Seiten verbreiteten und damit<br />

eine Ansicht vertritt, die der heute vorherrschenden nicht all zu fern<br />

steht. Bielenstein's Werk über die Ethnologische Geographie<br />

landes (1895) giebt ihm Anlass,<br />

des Letten-<br />

sich über das Alter des baltischen<br />

Zweiges der Indogermanen in Ostpreussen zu äussern und er kommt<br />

gestüzt auf geologische und linguistische Gründe, die heute jedoch<br />

beide widerlegt sind, zu dem Ergebnisse,<br />

dass dieser bereits im 3. Jahr-<br />

tausend v. Chr. nahe des Kurischen Haffes sass. Wir müssen be-<br />

kennen, dass wir nun darüber vom archäologischen Standpunkte aus<br />

überhaupt nichts Sicheres zu sagen wissen. Bei derselben Gelegenheit<br />

berührt er auch die Gotenfrage und findet, dass längere Anwesenheit<br />

von Goten in Teilen Ostpreussens, ja ihre Anwesenheit daselbst über-<br />

haupt nicht bewiesen ist, und ähnlich hat er auch später geurteilt. Er<br />

nahm vielmehr an, dass der preussisch-litauisch-lettische Stamm in<br />

einem grossen Teil der Provinz geschlossen<br />

Ordenszeit sass.<br />

von der Steinzeit bis zur<br />

Der 1917 (und vorher) bei Hammersdorf (im Kreise Heiligenbeil)<br />

gehobene prachtvolle Fund von Edelmetallarbeiten nordgermanischer und<br />

gotisch-spätgriechischer<br />

Herkunft zusammen mit einer Anzahl verwandter<br />

Erscheinungen aus dem unteren Passargegebiet zwingt<br />

zu der Anschauung, dass dort wenigstens<br />

n. Chr. ein germanischer Stamm gesiedelt hat,<br />

uns jedoch jetzt<br />

vom 4.—6. Jahrhundert<br />

und der sehr starke<br />

Einschlag germanischer Kultur in dem ostpreussischen Formengut aus<br />

kaiserzeitlichen und späteren<br />

eine,<br />

Funden lässt sich kaum anders als durch<br />

wenn auch vielleicht nur schwache, germanische Kolonisation in<br />

mehrfachen Sehüben erklären.<br />

Wenn er seine vorgeschichtlichen Arbeiten im wesentlichen auf<br />

Ostpreussen beschränkte, so benutzte er doch fast jede<br />

Reise durch<br />

Deutschland und im Auslande dazu, um die Museen zu studieren und,<br />

unterstützt von der Zeichenkunst seiner Gattin, Vergleichsmaterial zu<br />

sammeln. Aus solchen Museumsstudien ist eine kleine Untersuchung<br />

über die spanisch-portugiesische Stein- und Bronzezeit hervorgegangen.<br />

Der Algierer Orientalistenkongress hatte ihn in das westliche Mittelmeer<br />

geführt. Eine Frucht dieser Reise ist auch ein Aufsatz über die cyklo-

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!