InteresseHeinz KimmerleDas Inter ist von primärem InteresseIn diesem Satz ist zusammengefasst, was ich von Henk Oosterling gelernthabe. Er hat die Begriffe des Inter und des Interesses in einen wechselseitigsich konstituierenden Zusammenhang gebracht, der in dem Satz desTitels dieses Essays allerdings nur vorläufig angedeutet ist. Zur genauerenErfassung dieses Zusammenhangs, die hier in etwa 1500 Worten zu leistenist, gehört, dass der Begriff Interesse in seiner ursprünglich lateinischenBedeutung deutlicher zutage tritt, wenn man ihn mit Bindestrich schreibt:Inter-esse.Meinem Sprachgefühl nach ist die obige Titelformulierung so nichtins Niederländische zu übersetzen. Die Ersetzung von ‘interesse’ durch‘belangstelling’, die im Niederländischen immer mitschwingt, wenn man‘interesse’ sagt, ist im Deutschen nicht möglich. Es gibt kein Synonym fürInteresse. Dieses Wort steht für sich. Deshalb habe ich – mit der Zustimmungder Herausgeber dieses Bandes – beschlossen, auf Deutsch zu schreiben.Interesse kann oberflächlich sein, dem Begriff Neugier benachbart.Aber es ist immer zielgerichtet. Wer für etwas Interesse hat, will darüber soviel wie möglich wissen. Das gilt nicht für Neugier. Damit rückt Interessemehr in die Nähe von Staunen, das nach Aris<strong>tot</strong>eles der Anfang der Philosophieist, weil es das ‘Streben nach Wissen’ in Gang setzt, ein Streben,das dem Menschen ‘von Natur’ eigen ist. Das Streben nach Wissen jedochrichtet sich auf alles und jedes. Interesse schließt demgegenüber eineAuswahl ein. Es strebt nach möglichst umfassendem Wissen über einenbestimmten Gegenstand. Insofern ist es aktiver als Staunen.Es gibt neben dem oberflächlichen auch breites, unablässiges, dynamisches,auf den Kern der Sache durchdringendes Interesse. Welche Art vonInteresse jemand hat und worauf sich sein Interesse richtet, sagt etwasdarüber, was für ein Mensch er ist.Aber erst wenn man Inter-esse mit Bindestrich schreibt, erhält dieserBegriff sein volles Gewicht. Dann geht es nicht mehr nur um den Menschen,sondern um das Sein. Das Interesse richtet sich auf das Esse (Sein)
Heinz KimmerleInteresse66 – 67des Inter, und am Inter lässt sich ablesen, was das Esse (Sein) ist und wiees ist. Inter und Esse stehen in einem wechselseitigen Bezug. Der Auslegungdieses Wechselbezugs werden wir uns im Folgenden schrittweise nähern.Martin Buber hat uns gelehrt, dass das Sein des Menschen nicht vomIch aus zu erfassen ist, wie es die europäisch-westliche Philosophie seitDescartes versucht hat. Das Menschsein entsteht zwischen dem Ich unddem Du. Es entsteht oder es ereignet sich immer dann und nur dann, wennbeide den Anderen nicht als ein Es, ein objektiv Bestehendes, betrachtenund behandeln, sondern ihm begegnen. Die Begegnung von Ich und Dumacht das (wahre) Menschsein aus.Diese Bedingung des (wahren) Menschseins ist freilich ‘zunächstund zumeist’, um diese Formulierung Heideggers zu gebrauchen, mit der erdie Uneigentlichkeit des Seins des Daseins beschreibt, nicht erfüllt. Dassdie Begegnung ausbleibt, der Andere nicht als Du, sondern als Es gesehenund behandelt wird, ist dabei ebenso wenig eine sozialphilosophische Kritikwie die Beschreibung der Uneigentlichkeit bei Heidegger, sondern wiediese mit der Eigentlichkeit der Begegnung des Ich und des Du ontologischgleichursprünglich.Aber das Dasein muss nicht ‘Vorlaufen zum Tod’, um seiner Ganzheitund Eigentlichkeit inne zu werden. Um die Begegnung des Ich mit demDu geschehen zu lassen, gilt es, den Anderen als menschlichen Partneranzuerkennen, der sich in der Begegnung als solcher offenbart. Dann sindweder das Ich noch das Du objektiv erfassbar und beschreibbar. Was zwischenihnen geschieht, das nicht objektivierbare Inter, macht ihr Sein aus.Bei dem ‘Dialog mit der Geschichte’ in Gadamers Wahrheit und Methodeist der geschichtliche Text das Du, den das gegenwärtige Ich zu verstehensucht. Ausschlaggebend ist indessen die Sache, um die es beidengeht. Die Sache ist das Inter, auf das die Verstehensbemühung gerichtetist. Weil die Sache aber jeweils eine andere ist, kann man auch sagen, unddamit wird der Horizont der Gadamerschen Hermeneutik überschritten,dass es den Partnern im Dialog um das Inter als solches geht. Das Inter istdie leere Mitte, die das Verstehen zu etwas Unverfügbaren, Nichtobjektivierbarenmacht.Mit der zentralen Bedeutung, die er der Begegnung gibt, geht Bubereinen wesentlichen Schritt weiter als der frühe Heidegger, der das Daseinnoch wie Descartes als Einzelnes und in seiner Einzelnheit der Möglichkeitnach als uneigentlich und eigentlich analysiert. Und Buber mag auch darinRecht haben, dass das nicht objektivierbare Inter des Ich und des Du der
- Page 1 and 2:
een abecedariumvoorstellentot Het d
- Page 3 and 4:
2 - 3 Met dank aan Vereniging Trust
- Page 5 and 6:
4 - 5 inhoud
- Page 8 and 9:
foto: Ronald van den Heerik
- Page 10 and 11:
kende leven. Het doen van het denke
- Page 12 and 13:
verliezen. Elk school moet opnieuw
- Page 14 and 15:
aporieMarc De KeselHet oneerlijkst
- Page 16 and 17: Voordien ging wat we ‘waarde’ e
- Page 18 and 19: worden overwonnen door dat denken z
- Page 20 and 21: schuiven. Maar hebben we nog wel te
- Page 22 and 23: Budo(de weg van de krijger)Richard
- Page 24 and 25: den en voeten krijgt. ‘Nergens an
- Page 26 and 27: sen waarin eerst posities ontstaan
- Page 28 and 29: Communicatieve(in)CoherentieCokky K
- Page 30 and 31: de (mono)logica van een te eenzijdi
- Page 32 and 33: DesignAwee PrinsZonder design is Da
- Page 34 and 35: optimaliseren van de leefomgeving,
- Page 36 and 37: oneigenlijkheid (Henk spreekt van
- Page 38 and 39: ExpressieTina RahimyTaal bezweert r
- Page 40 and 41: drongen door haar te ontkoppelen va
- Page 42 and 43: te willen leven. Elk uiten toont de
- Page 44 and 45: Filosofie/filosoofPiet MolendijkWij
- Page 46 and 47: het door Henk samen met Awee Prins
- Page 49 and 50: 48 - 49 Ger GrootGeweldbeeld: David
- Page 51 and 52: Ger GrootGeweld50 - 51een conclusie
- Page 54 and 55: immoreel: niet alleen vanwege de hy
- Page 57 and 58: 56 - 57 Piet-Jan van DuinHyperkriti
- Page 59 and 60: Piet-Jan van DuinHyperkritisch filo
- Page 61 and 62: Piet-Jan van DuinHyperkritisch filo
- Page 63 and 64: Piet-Jan van DuinHyperkritisch filo
- Page 65: 64 - 65 Heinz KimmerleInteresse
- Page 69 and 70: Heinz KimmerleInteresse68 - 69formu
- Page 71 and 72: 70 - 71 René ten BosJapanbeeld: Yv
- Page 73 and 74: René ten BosJapanis opgeslagen. Da
- Page 75 and 76: René ten BosJapanhutje op de flank
- Page 77 and 78: 76 - 77 Joris van NispenKendofotogr
- Page 79 and 80: Joris van NispenKendokunsten, die t
- Page 81 and 82: 80 - 81Joris van Nispen2 Beweging v
- Page 83 and 84: Joris van NispenKendo82 - 83De trad
- Page 85 and 86: 84 - 85 Arnaud ZwakhalsLichaam/lijf
- Page 87 and 88: Arnaud ZwakhalsLichaam/lijf86 - 87H
- Page 89: ding van leed en hartstocht ontdoen
- Page 92 and 93: Ma, mateloosheid,metafoor, methode,
- Page 94 and 95: De westerse filosofie is niet in st
- Page 96 and 97: waarvan ik de titel, die ik onderst
- Page 98 and 99: logica, het wetenschappelijk kennen
- Page 100 and 101: NoordereilandMaarten StruijsUtrecht
- Page 102 and 103: en Wiske. Helaas heb ik hem niet ku
- Page 105: De enige regel die ikzelf op het No
- Page 108 and 109: OvervloedSjoerd van TuinenWordt het
- Page 110 and 111: individuen blijven ervaren. (Ooster
- Page 112 and 113: ‘overvloedige’ investeringen du
- Page 114 and 115: andere. Sloterdijk spreekt van ‘m
- Page 116 and 117:
LiteratuurG. Bataille (1967) La Par
- Page 118 and 119:
PerformanceErwin JansWat te doen? H
- Page 120 and 121:
het soort turbo-taal en de one-line
- Page 123 and 124:
122 - 123 Ed RomeinQuasi-causalitei
- Page 125 and 126:
124 - 125Ed RomeinQuasi-causaliteit
- Page 127 and 128:
Ed RomeinQuasi-causaliteitzaak’.
- Page 129:
Ed RomeinQuasi-causaliteitNietzsche
- Page 132 and 133:
RotterdamRuud WeltenRotterdam, metr
- Page 134 and 135:
te wijden. Voor Sennett handelt de
- Page 136 and 137:
LiteratuurAristoteles (1999) Ethica
- Page 138 and 139:
SubliemDonald LooseHet moderne subl
- Page 140 and 141:
symbolische dimensie. De symbolisch
- Page 142 and 143:
samenleving, een dissensus in de sc
- Page 145 and 146:
144 - 145 Laurens ten KateTransgres
- Page 147 and 148:
Laurens ten KateTransgressietuurrel
- Page 149 and 150:
Laurens ten KateTransgressieDe tran
- Page 151 and 152:
Laurens ten KateTransgressievan int
- Page 153 and 154:
Laurens ten KateTransgressiehet uit
- Page 155 and 156:
154 - 155 Rosi BraidottiUniversityb
- Page 157 and 158:
Rosi BraidottiUniversity156 - 157mu
- Page 159:
Rosi BraidottiUniversityand dynamic
- Page 162 and 163:
VerantwoordelijkheidMarc Schuilenbu
- Page 164 and 165:
doen?’. Oosterling noemt dit dele
- Page 167 and 168:
166 - 167 Siebe ThissenWoordblazenf
- Page 169 and 170:
Siebe ThissenWoordblazen168 - 169Te
- Page 171 and 172:
Siebe ThissenWoordblazen170 - 171aa
- Page 173 and 174:
Siebe ThissenWoordblazen172 - 173de
- Page 175:
Siebe ThissenWoordblazenvoor vakman
- Page 178 and 179:
XenofobieAetzel GriffioenHet begrip
- Page 180 and 181:
het feit dat uitsluiting en identit
- Page 182 and 183:
andere schaal bekeken, als netwerke
- Page 184 and 185:
autonomie van het individu - een po
- Page 187 and 188:
186 - 187 Yukio OosterlingYukiobeel
- Page 189 and 190:
Yukio OosterlingYukioen vindt Mishi
- Page 191 and 192:
Yukio OosterlingYukiovoor zakenmann
- Page 193:
Yukio OosterlingYukiogin als antrop
- Page 196 and 197:
ZenRenée van de VallIn een van zij
- Page 198 and 199:
tijd bovendien als onherroepelijk g
- Page 200 and 201:
LiteratuurSuzuki, D.T. ([1960] 2002
- Page 202 and 203:
e Bergen, die als echt Rotterdams p
- Page 204 and 205:
2009a2009cWoorden als daden. Rotter
- Page 206 and 207:
1989 Oedipus and the Dogon: Myth of
- Page 209:
208 - 208 ColofonDit boek is een ui