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Söll Holiday

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Jeder kennt es, das Bild von den „aufgehübschten“<br />

Kühen mit dem riesigen Blumenschmuck<br />

am Kopf und den noch riesigeren<br />

Kuhglocken um den Hals, die durch<br />

die Straßen und Gassen der Region ziehen<br />

und den jährlich stattfindenden „Almabtrieb“<br />

einläuten. Eine Tradition, die schon<br />

seit über 400 Jahren fixer Bestandteil der<br />

österreichischen Kultur ist. Und natürlich<br />

auch hierzulande nicht fehlen darf. Wir haben<br />

uns diesen Brauch (und noch viel mehr)<br />

einmal ein bisschen näher angeschaut.<br />

AUFFI UND OICHI (RAUF UND RUNTER) ...<br />

Denn noch bevor man die Kühe von der Alm<br />

überhaupt ABtreiben kann, müssen diese ja<br />

zuerst einmal auf die Alm hinAUFgetrieben<br />

werden. Und auch das passiert nicht etwa<br />

einfach nur so. Denn erstens: Wird auf Almwiesen<br />

regelmäßig gegrast, bleiben diese<br />

nicht nur länger grün, sondern können<br />

auch die Lawinengefahr im Winter reduzieren<br />

(und Mähen muss man auch nicht ;-)).<br />

Zweitens: Genau wie wir Menschen assoziieren<br />

auch Kühe mit der Alm eine „Erholung“.<br />

Sie genießen ihre Freiheit, werden<br />

widerstandsfähiger und geben „bessere“<br />

Milch. Und last but not least: Auch die<br />

Bauern profitieren, denn während die Kühe<br />

auf der Alm sind, können sie im Tal das<br />

Futter für den Winter ernten.<br />

nämlich geschmolzen und genügend Gras<br />

gewachsen sein, damit die Kühe was zu<br />

fressen haben. Meistens ist das so Ende Mai,<br />

Anfang Juni. Aber: in keinem Fall, darf’s ein<br />

Dienstag oder Donnerstag sein, denn das<br />

sind traditionell Fleisch- bzw. Knödeltage<br />

und da dürfen Kühe weder auf- noch abgetrieben<br />

werden!<br />

NUR EINE GLOCKE ZUM ALMAUFTRIEB<br />

Anders als bei ihrer Rückkehr von der Alm<br />

(wo alle Kühe mit Glocken ausgestattet<br />

werden) gibt’s zum Auftrieb nur eine einzige<br />

Glocke. Und die ist für die „Chefin“<br />

im Stall – also für die „Leitkuh“. Denn sie<br />

kennt den Weg und führt den Rest ihrer<br />

„kuhlen Gang“ nach oben. Durch das Gebimmel<br />

dieser (Leit-)Glocke kann der Bauer<br />

seine Herde auch später noch überall orten.<br />

Kühe sind nämlich von Natur aus im Rudel<br />

unterwegs.<br />

S S<br />

WANN ABER GEHT’S „GEN OIM“<br />

(AUF DIE ALM)?<br />

Diese Frage lässt sich pauschal nicht so<br />

einfach beantworten, denn da hat auch der<br />

Wettergott ein gehöriges Wörtchen mitzureden:<br />

Der Schnee auf den Almen muss<br />

20 Reportage<br />

21

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