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Übertragung und Gegenübertragung Frühlingsfest der KJHB 2011

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Ausgabe 81 August / September <strong>2011</strong><br />

<strong>Frühlingsfest</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>KJHB</strong> <strong>2011</strong><br />

Tombola sehr erfolgreich<br />

Wir sagen Danke (Seite 16)<br />

<strong>Übertragung</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Gegenübertragung</strong><br />

Frau Huber hält Vortrag im Rahmen<br />

des <strong>Frühlingsfest</strong>es (Seite 14)<br />

Jugend - Bremer Einzelmeister<br />

im Schach<br />

Interview mit Joel T. (Seite 29)


Schule <strong>und</strong><br />

Jugendhilfe<br />

Schule, Profifamilie ®<br />

<strong>und</strong> Jugendhilfe - zwischen<br />

Anspruch <strong>und</strong><br />

Lebensrealität<br />

Im kommenden Heft möchten<br />

wir unter diesem Thema einiges<br />

veröffentlichen. Wir würden<br />

uns freuen, wenn auch<br />

viele außerhalb des Redaktionsteams<br />

dazu Beiträge einreichen<br />

würden. Es müssen<br />

nicht immer seitenfüllende<br />

Artikel sein, auch kurze Bemerkungen,<br />

Hinweise <strong>und</strong><br />

Statements können wir unterbringen.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Mitarbeit.<br />

Inhalt<br />

Ausgabe 81 1 KiM ®<br />

Seite<br />

Vorwort ................................................................................................. 2<br />

Intro Familie Backhaus Fam. Backhaus ........................................... 3<br />

Heimerziehung Y. Schauf ................................................................... 4<br />

Kin<strong>der</strong>erziehung P. Holtkamp ............................................................ 5<br />

Das schadenbegrenzende Element <strong>der</strong> Kontinuität H. Treblin ...... 6<br />

Die fünf Lernebenen in <strong>der</strong> dialogischen Elternarbeit I. Stehmann 8<br />

Über das Denken von „UND“ K. Heimberg ..................................... 11<br />

Buchempfehlung: „Sonnige Traurigtage“ H. Treblin .................... 11<br />

Wie<strong>der</strong>gutmachung statt Strafen U. Meiners ................................. 12<br />

Als <strong>der</strong> liebe Gott die Erzieherin schuf A. Stagge ......................... 13<br />

<strong>Übertragung</strong> <strong>und</strong> <strong>Gegenübertragung</strong> - Frau Huber hält Vortrag .... 14<br />

C. Lüken<br />

<strong>Frühlingsfest</strong> <strong>der</strong> <strong>KJHB</strong> <strong>2011</strong> P. Schmackpfeffer ........................... 16<br />

Wir sagen danke Y. Schauf u. J. Hugenberg ................................... 18<br />

Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfetag Stuttgart M. Wischka ........................ 19<br />

Die Routine verlassen - Klausurtagung Frühjahr <strong>2011</strong> C. Struck 20<br />

Antje Schmeer-Schrö<strong>der</strong> stellt sich vor ......................................... 21<br />

Familienfest zur Spielplatzeinweihung im PZ Schapen ................ 22<br />

R. Weusthof<br />

Neue Erziehungsleitung in <strong>der</strong> GfS Aurich K. Feldmeyer ............. 24<br />

Familienfest <strong>der</strong> GfS Osnabrück U. Hesselkamp .......................... 24<br />

Aktivitäten im neuen PZ in Warnitz R. Kraus ................................. 25<br />

Sommerfest im Pädagogischen Zentrum Hamburg C. Arndt ....... 25<br />

Kaffeeklatsch in Vollersode C. Struck <strong>und</strong> S. Kluge ...................... 26<br />

Die neue Wohngruppe „Backhaus Vollersode“ im Raum Bremen . 26<br />

D. Robben<br />

Ausflugsziel „Natur <strong>und</strong> Erlebnispark Bremervörde“ ........................ 27<br />

U. Pügner-Selke<br />

Jugend - Bremer Einzelmeister im Schach H. Ache ..................... 29<br />

Sportfest an <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>schule Bokeloh K. Altmann ...................... 30<br />

Ausflug in den Kletterwald Michelle JWG Bokeloh ........................ 31<br />

Der Bau unseres Spielturms Simon Kleinstheim ............................ 31<br />

Die Rose - Königin des Gartens G. Mücke ..................................... 32<br />

… auf nach Husby Profieltern .......................................................... 33<br />

Ernährungserziehung - Bewusste Kin<strong>der</strong>ernährung M. Schute .. 34<br />

Besuch <strong>der</strong> Internorga in Hamburg Team Café KiM ..................... 35<br />

Freier Ausbildungsplatz in <strong>der</strong> Verwaltung B. Veenaas ............... 36<br />

Studieren an <strong>der</strong> Saxion in Enschede K. Altmann ......................... 36<br />

Anzeigenmarkt .................................................................................. 37<br />

Die Jugendwohngruppe in Berlin K. Schulte ................................. 38<br />

Rätsel <strong>und</strong> Lösungen ....................................................................... 40<br />

Fast das Letzte Diesmal: Lach‘ auch mal in den Ferien .................... 42<br />

Wissenswertes über die Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe Backhaus ...... 43


Einsendeschluss<br />

des Oktober-/ November-Durchblicks<br />

ist <strong>der</strong><br />

1. September <strong>2011</strong><br />

Liebe Leserin!<br />

Lieber Leser!<br />

Vorwort<br />

Zum Thema Erziehung habe ich folgende Kurzgeschichte entdeckt:<br />

„Es mag vielleicht 12 Jahre her sein, da fuhr eine <strong>der</strong> „besten“ Mütter<br />

(das bin ich, in aller Bescheidenheit) im Alarmtempo, wie jeden Freitag,<br />

mit ihrem Sohn zur DLRG-St<strong>und</strong>e ins Schwimmbad. Mit im Handgepäck<br />

das Töchterchen, so ca. 4 Jahre alt. Ich wollte nicht mit ins<br />

Schwimmbad <strong>und</strong> hatte einen Einkaufsbummel ins Auge gefasst. Damit<br />

war Susanne an diesem Tag nicht einverstanden. Sie wollte lieber<br />

Pommes essen. Jetzt war wie<strong>der</strong> einmal meine Flexibilität gefragt. So<br />

nennt man das glaube ich, wenn Mütter <strong>und</strong> Töchter .... <strong>und</strong> die Töchter<br />

dann gewinnen. Na gut, dachte ich mir, wir werden die St<strong>und</strong>e auch<br />

so rumkriegen.<br />

Nichts wie rein in die Imbissbude. Dort stand auch eine dieser “Teufelsmaschinen“.<br />

Also Pommes mit Mayo (anstatt Rohkost) <strong>und</strong> dann<br />

noch <strong>der</strong> Spielautomat... das konnte nur böse enden. Susanne war direkt<br />

von den flackernden Lämpchen fasziniert. Und ich sah die Gelegenheit<br />

für eine Erziehungs-Lehrst<strong>und</strong>e. Ein toller Spielball des Schicksals.<br />

Das ist ja w<strong>und</strong>erbar, dachte ich mir, du kannst deinem Kind was<br />

für´s Leben zeigen. Die Leute um mich herum würden bestimmt auch<br />

beeindruckt sein. Es konnte losgehen.“ So Susanne, die Mama zeigt dir<br />

jetzt mal, wie <strong>der</strong> Automat Geld verschluckt. Ich schmeiße hier 30<br />

Pfennig in den Schlitz <strong>und</strong> du wirst sehen... die sind weg. Dafür gehen<br />

nur ein paar Mal die Lämpchen an <strong>und</strong> aus <strong>und</strong> das war´s.“ Susanne<br />

war nicht unbedingt beeindruckt. Aber gesagt - getan. Ich widmete<br />

mich schon wie<strong>der</strong> den Pommes.“ Siehst du Susanne, weg ist.....“<br />

Aber HALLO, was war das?? Der Automat machte einen Höllenspektakel.<br />

„Tja“, meinte die Frau hinter <strong>der</strong> Theke, „das ist jetzt die Große Serie“.<br />

„Und was kommt dann!?!“, fragte ich.<br />

„Ich würde an ihrer Stelle warten, bis er mit allen Freispielen <strong>und</strong> so fertig<br />

ist.“ „Aber mein Sohn steht bald mit nassen Haaren am Schwimmbad.“<br />

Ich erntete nur Achselzucken <strong>und</strong> einige wütende Blicke von<br />

treuen Stammspielern. Das Ergebnis meiner „Lehrst<strong>und</strong>e“ waren 120,-<br />

DM <strong>und</strong> ein Sohn, <strong>der</strong> etwas verloren, mit inzwischen trockenen Haaren,<br />

am Schwimmbad stand. (Ich finde ja, das sind Rabenmütter, die<br />

ihre Kin<strong>der</strong> einfach vergessen.)<br />

Wir haben das Geld natürlich in festverzinslichen Wertpapieren angelegt....<br />

Na gut, ich gebe es zu, wir sind davon am Sonntag schön essen gegangen.<br />

Und ich kann es nicht verhehlen, mindestens bis Sonntag, habe<br />

ich mich wie eine Lottokönigin gefühlt.<br />

Hoffentlich holen mich die Spätfolgen dieser Aktion nicht irgendwann<br />

ein.. ..das arme Kind, es wäre nicht auszudenken.“<br />

Quelle: http://www.e-stories.de/view-kurzgeschichten.phtml?6900; 10.08.<strong>2011</strong><br />

In diesem Sinne, viel Freude beim Lesen wünscht<br />

Ausgabe 81 2 KiM ®<br />

Ihr<br />

Durchblick Redaktion<br />

Erziehungsleiter<br />

GfS Emsland


Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

das <strong>Frühlingsfest</strong>, die Klausurtagung, <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfetag<br />

in Stuttgart, <strong>der</strong> Start <strong>der</strong> Einrichtung „Backhaus Vollersode“,<br />

<strong>der</strong> Umzug des Pädagogischen Zentrums <strong>der</strong> GfS-<br />

Uckermark <strong>und</strong> eine Vielzahl an Aktivitäten in unseren Zentren<br />

<strong>und</strong> Gruppenpädagogischen Einrichtungen - all diese Leistungen<br />

lassen einen ersten Rückblick auf unseren fortgesetzten Change<br />

Management Prozess zu. Nun, wo wir uns als Familie Backhaus<br />

aus dem aktiven Geschäft verabschieden o<strong>der</strong> bereits verabschiedet<br />

haben, sind wir glücklich über diesen gelungenen Wechsel<br />

an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> <strong>KJHB</strong> <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen Beiträgen<br />

so vieler engagierter Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />

Die Lebendigkeit, die unser Verb<strong>und</strong> in den letzten Monaten gezeigt<br />

hat, steht <strong>der</strong> folgenden Zeit in nichts nach. Die <strong>KJHB</strong> feiert<br />

gleich drei Neugründungen. Die GfS-Hamburg, die bereits<br />

mit 5 Plätzen belegt ist, feiert ihren offiziellen Startschuss am<br />

18.8.11. Am 26.8.11 feiert das neue Haus „Backhaus Vollersode“<br />

bei Bremen, mit seiner Einweihung gleichzeitig das zehnjährige<br />

Jubiläum <strong>der</strong> GfS-Bremen. In diesem großzügigen Gebäude mit<br />

tollem Gr<strong>und</strong>stück bieten wir neun Plätze, von denen vier bereits<br />

belegt sind. Die bereits eingestellten MitarbeiterInnen zeichnen<br />

sich durch ihre Vielfalt aus: Neben Erzieherinnen <strong>und</strong> einer<br />

Heilerziehungspflegerin wird das Team mit einer Hauswirtschaftsmeisterin<br />

<strong>und</strong> einem Gärtnermeister komplettiert. Beson<strong>der</strong>es<br />

Anliegen ist uns dort ein gutes Zusammenleben mit <strong>der</strong><br />

Nachbarschaft (S. 26). Am 8.9.11 wird das neue Pädagogische<br />

Zentrum in Berlin, in dem ehemaligen Hotel „Marzahner Mühle“,<br />

eingeweiht. Durch die neuen Kapazitäten, können wir dieses<br />

gleich dreifach nutzen: Im UG <strong>und</strong> EG haben die Erziehungsleitungen<br />

mit ihren Büros <strong>und</strong> Konferenzräumen ihren Sitz, im EG<br />

<strong>und</strong> 1. OG ist eine Wohngruppe mit innewohnenden Erzieherpaar<br />

eingezogen <strong>und</strong> im 2. OG haben wir die Hotelzimmer so<br />

belassen, um <strong>der</strong> Mitarbeiterschaft <strong>und</strong> den GPEs <strong>der</strong> <strong>KJHB</strong> Urlaube<br />

in <strong>der</strong> Hauptstadt zu ermöglichen (S. 38).<br />

Trotz dieser Vielzahl an Aktivitäten hat sich das neue Führungsteam<br />

entschieden, das Jahr <strong>2011</strong> als das Jahr des „Haltens“<br />

zu nutzen. Die begonnen Baustellen, wie die neugegründeten<br />

Einrichtungen, werden in diesem Jahr fertig gestellt. Im Rahmen<br />

des Change Management ist es uns wichtig, Raum zur Besinnung<br />

<strong>und</strong> Reflexion zu schaffen, unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Übergabe <strong>der</strong> Leitungsaufgaben.<br />

Mit diesem Durchblick wünschen wir Ihnen einen sonnigen Sommer<br />

<strong>und</strong> ein schattiges Plätzchen zur Lektüre dieser Ausgabe.<br />

Herzlichst<br />

Ihre Familie Backhaus<br />

Ausgabe 81 3 KiM ®


Heimerziehung<br />

Was ist eigentlich Heimerziehung <strong>und</strong> wie wird dieses Teilgebiet <strong>der</strong><br />

Sozialen Arbeit in <strong>der</strong> heutigen Zeit bewertet?<br />

Auch in <strong>der</strong> heutigen Zeit herrscht nicht selten ein<br />

altes Bild <strong>der</strong> Heimerziehung. Es gibt Vorstellungen<br />

von großen Institutionen <strong>und</strong> unterdrückten Rahmenbedingungen<br />

mit negativen Auswirkungen für<br />

unsere Kin<strong>der</strong>.<br />

Seit den 50er <strong>und</strong> 60er Jahren hat sich die Heimerziehung<br />

in vielen Bereichen drastisch verän<strong>der</strong>t.<br />

Das am 03. Oktober 1990 in den neuen <strong>und</strong> am 01.<br />

Januar 1991 in den alten B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n in Kraft<br />

getretene Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfegesetz brachte für<br />

die Heimerziehung neue gesetzliche Gr<strong>und</strong>lagen<br />

<strong>und</strong> qualitative Inhalte mit sich.<br />

Heimerziehung muss sich in <strong>der</strong> heutigen Zeit vielen<br />

Qualitätskriterien stellen.<br />

Um den jungen Menschen in ihren Bedürfnissen<br />

gerecht zu werden, wuchs das Angebot in <strong>der</strong> Jugendhilfe<br />

in den letzten Jahren stetig. Nach wie vor<br />

gilt es, eine Heimunterbringung zu vermeiden. So<br />

wird in <strong>der</strong> heutigen Zeit sehr viel mehr Wert auf<br />

eine frühzeitige Unterstützung des Familiensystems<br />

gelegt.<br />

Dennoch kam es in den vergangen Jahren zu einem<br />

stetigen Anstieg <strong>der</strong> vollstationären Angebote.<br />

In <strong>der</strong> heutigen Zeit erreichen uns in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong><br />

Jugendhilfe Backhaus sehr viele Anfragen.<br />

„Im Jahr 2008 hat für insgesamt 32198 junge Menschen<br />

die Hilfe zur Erziehung in einem Heim o<strong>der</strong> in<br />

einer sonstigen betreuten Wohnform neu begonnen.<br />

Davon waren 47 % Mädchen. Im Jahr 2005 waren<br />

es 25307 junge Menschen, die die Hilfe zur Erziehung<br />

neu begonnen. Somit sprechen wir von einer<br />

Steigerung neu stationär begonnener Erziehungshilfen<br />

von 27,2 Prozent.<br />

Der Anstieg ist wohl mit dem Schutzauftrag <strong>der</strong> Jugendhilfe<br />

zur Prävention <strong>und</strong> Abwehr von Kindeswohlgefährdung<br />

zu erklären.“<br />

Wo hatten sich junge Menschen vor <strong>der</strong> stationären<br />

Hilfegewährung aufgehalten?<br />

Aufenthalt vor <strong>der</strong> Hilfe<br />

Eltern 72 %<br />

betreutes Wohnen 11 %<br />

Pflegefamilie 5 %<br />

Verwandtschaftsfamilie 3 %<br />

Nichtverwandte Familie 2 %<br />

Psychiatrie 2 %<br />

Sozialpäd. Einrichtung 1 %<br />

Sonstige Orte 1 %<br />

Ohne festen Ort 1 %<br />

Unbekannt 1 %<br />

Wer hat die Heimunterbringung angeregt?<br />

Soziale Dienste 45 %<br />

Eltern/Personenberechtigte 28 %<br />

Junger Mensch selbst 12 %<br />

Schule 4 %<br />

Gericht 4 %<br />

Arzt 3 %<br />

Sonstige 3 %<br />

Indikationen <strong>der</strong> Heimerziehung<br />

Hauptgr<strong>und</strong> für Hilfe <strong>der</strong> jungen Menschen, die am<br />

31.12.2008 in einer Institution <strong>der</strong> stationären Jugendhilfe<br />

lebten:<br />

Gefährdung des Kindeswohls 19 %<br />

Einschränkung <strong>der</strong> Erziehungskompetenz 17 %<br />

Auffälligkeit im soz. Verhalten 12 %<br />

Unzureichende För<strong>der</strong>ung 11 %<br />

Unversorgtheit des jungen Menschen 9 %<br />

Belastung durch familiäre Konflikte 7 %<br />

Belastung durch Probleme <strong>der</strong> Eltern 7 %<br />

Übernahme eines an<strong>der</strong>en Jugendamtes 6 %<br />

Entwicklungsauffälligkeiten 6 %<br />

Schulische Probleme 4 %<br />

Diese Ihnen vorgestellten Statistiken sind aus dem<br />

Jahr 2008. Lei<strong>der</strong> gibt es noch keine jüngere Veröffentlichung<br />

zu diesem Thema. Dennoch gibt es offizielle<br />

Informationen darüber, dass die Unterbringung<br />

in <strong>der</strong> vollstationären Jugendhilfe in den letzten Jahren<br />

stetig gestiegen ist.<br />

Allein im Jahr 2010 wurden nur in Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

1000 neue Plätze installiert.<br />

Auch wenn die Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe Backhaus<br />

ihr Angebot in den vergangenen Jahren stetig erweitert<br />

hat, legen wir unseren Schwerpunkt nach wie<br />

vor in <strong>der</strong> Unterbringung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in Profifamilien ®<br />

nach § 34.<br />

Um auch weiterhin möglichst vielen Kin<strong>der</strong>n die<br />

Möglichkeit bieten zu können, innerhalb eines Familiensystems<br />

groß zu werden, sind wir stetig auf <strong>der</strong><br />

Suche nach Fachpersonal.<br />

Pädagogische Fachkräfte<br />

finden eine erfüllende Arbeit <strong>und</strong> geben einem<br />

Kind ein neues Zuhause.<br />

www.profifamilie.de<br />

Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe Backhaus<br />

Tel. 0591-5411<br />

Quelle: Mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung<br />

Lambertus Verlag Freiburg im<br />

Breisgau, „Praxis <strong>und</strong> Methoden <strong>der</strong><br />

Heimerziehung“, Richard Gün<strong>der</strong><br />

Yvonne Schauf<br />

Pädagogische Leitung<br />

Ausgabe 81 4 KiM ®


Um die Kin<strong>der</strong>erziehung adäquat gestalten zu können,<br />

ist es sinnvoll, sich mit <strong>der</strong> Materie des Lernens<br />

zu beschäftigen. Denn nur, wenn wir verstehen, wie<br />

ein Kind lernt, können wir auch dessen Struktur,<br />

Denk- <strong>und</strong> Vorgehensweise besser nachvollziehen.<br />

Die etymologische Verwandtschaft des Wortes „Lernen“<br />

ist u.a. mit den Wörtern „lehren“ <strong>und</strong> „List“. Es<br />

gehört zur Wortgruppe von „leisten“, welches ursprünglich<br />

„einer Spur nachgehen, nachspüren,<br />

schnüffeln“ bedeutet. (www.wikipedia.org/wiki/Lernen)<br />

Lernen beinhaltet den Erwerb von körperlichen,<br />

geistigen <strong>und</strong> sozialen Fähigkeiten, Fertigkeiten <strong>und</strong><br />

Kenntnissen. Sowohl Kin<strong>der</strong>, wie auch Erwachsene<br />

lernen zum einen absichtlich. Dabei wird ein bestimmtes<br />

Lernziel entworfen <strong>und</strong> vom Lernerfolg<br />

kontrolliert. Die Schule ist ein typischer Ort, um absichtlich<br />

zu lernen. So übt ein Schüler für eine Klassenarbeit<br />

<strong>und</strong> erfährt in <strong>der</strong> Zensurenvergabe das<br />

Resultat seiner Bemühungen. Zum an<strong>der</strong>en lernen<br />

wir beiläufig. So lernt z.B. ein Kleinkind in den ersten<br />

Lebensjahren die Sprache. Es will die Menschen um<br />

sich herum verstehen <strong>und</strong> sich ihnen mitteilen. Indem<br />

es dies tut, lernt <strong>und</strong> übt es das Sprechen.<br />

Um nun das pragmatische Lernen psychologisch<br />

erklären <strong>und</strong> beschreiben zu können, möchte ich im<br />

Folgenden einige Modelle <strong>und</strong> Hypothesen <strong>der</strong> Lerntheorien<br />

erläutern. Dabei unterscheiden wir u.a. von<br />

- dem Lernen durch Versuch <strong>und</strong> Irrtum<br />

Der vierjährige Tom ist mit seiner Mutter im Supermarkt<br />

<strong>und</strong> entdeckt in einem Regal Süßigkeiten, die<br />

es unbedingt haben möchte. Von diesem Wunsch<br />

motiviert, probiert er verschiedene Verhaltensweisen<br />

aus: Zunächst bittet das Kind seine Mutter mehrmals<br />

diese Süßigkeiten zu kaufen, dann fängt es zu<br />

quengeln an. Da die Mutter seinen Wünschen immer<br />

noch nicht entspricht, beginnt es zu weinen. Als das<br />

Kind immer lauter im Supermarkt weint, kauft die<br />

Mutter schließlich die Süßigkeiten, da schon viele<br />

an<strong>der</strong>e Personen im Supermarkt auf die Mutter <strong>und</strong><br />

ihr Kind schauen.<br />

Dies spielt sich bei den nächsten Supermarktbesuchen<br />

immer häufiger ab. Da aber Bitten, Quengeln<br />

<strong>und</strong> leises Weinen nicht zum Erfolg führen, werden<br />

diese Verhaltensweisen schrittweise vom Kind nicht<br />

mehr gezeigt. Nur das laute Weinen, was zum Erfolg<br />

geführt hat, wird aufrechterhalten.<br />

Das Kind hat nun durch das Ausprobieren verschiedener<br />

Verhaltensweisen herausgef<strong>und</strong>en, wie es zu<br />

seinem Ziel kommt. Deshalb fängt das Kind nach<br />

einiger Zeit gleich an laut zu Weinen, um das zu<br />

bekommen was es möchtet.<br />

(www.kin<strong>der</strong>erziehung.com/Paedagogik/Psychologie/Lern<br />

theorien/Lernen-durch-Versuch-<strong>und</strong>-Irrtum.php).<br />

Kin<strong>der</strong>erziehung<br />

- dem Lernen durch Verstärkung<br />

Die dreijährige Susanne findet heraus, dass sie<br />

durch Weinen mehr Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Zuwendung<br />

von den Eltern gewinnen kann. Sie wird dieses<br />

Verhalten häufiger gezeigt. So wird das Kind die<br />

Weinerlichkeit erlernen.<br />

Das Kind hat durch seine Weinerlichkeit die Aufmerksamkeit<br />

<strong>der</strong> Eltern bekommen. In diesem Fall<br />

ist die Aufmerksamkeit <strong>der</strong> positive Verstärker für<br />

das Kind, das Verhalten häufiger zu zeigen.<br />

Würden die Eltern auf die Weinerlichkeit des Kindes<br />

nicht reagieren, dann würde diese Verhaltensweise<br />

vom Zu-Erziehenden nicht erlernt werden.<br />

(www.kin<strong>der</strong>erziehung.com/Paedagogik/Psychologie/Lern<br />

theorien/Lernen-durch-Verstaerkung.php)<br />

- dem Lernen am Modell<br />

Der Siebenjährige Fritz beobachtet, wie sein Fre<strong>und</strong><br />

im Kaufhaus etwas stielt, ohne ertappt <strong>und</strong> bestraft<br />

zu werden. So kann es sein, dass er bei nächster<br />

Gelegenheit genau so handelt.<br />

(www.kin<strong>der</strong>erziehung.com/Paedagogik/Psychologie/Lern<br />

theorien/Lernen-am-Modell.php)<br />

Das Kind übernimmt eine Verhaltensweise von einer<br />

Person, wenn es sich einen Vorteil davon erhofft. Je<br />

enger die emotionale Beziehung zwischen Kind <strong>und</strong><br />

Modell (zumeist ist es die Bezugsperson) ist, umso<br />

stärker prägt sich <strong>der</strong> Lerneffekt des Handelns <strong>und</strong><br />

Denkens aus. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist es für Eltern,<br />

die eine Vorbildfunktion einnehmen, ratsam, eine<br />

möglichst positive emotionale Beziehung zu dem<br />

Kind aufzubauen. Durch Vertrauen, Wertschätzung,<br />

Liebe, Wärme, Akzeptanz, Verständnis,… macht<br />

sich das Modell sympathisch <strong>und</strong> attraktiv, um eine<br />

gute Ebene für ein positiv gestaltetes Modellernen<br />

zu ebnen.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> dieses Wissens über die Lernkultur<br />

des Menschen (<strong>und</strong> im Übrigen auch des<br />

Großteils <strong>der</strong> Tiere), ist es als Erziehen<strong>der</strong> sicherlich<br />

besser nachvollziehbar, warum das Kind so regiert,<br />

wie es reagiert. Darauf aufbauend kann begonnen<br />

werden, durch Erziehungsmaßnahmen die Verhaltensmuster<br />

des Kindes zu bestärken o<strong>der</strong> abzubauen.<br />

Als Maßnahmen sind u.a. das aktive Zuhören,<br />

die Belohnung <strong>und</strong> das Lob, die Durchführung von<br />

konsequentem Verhalten <strong>und</strong> die Bestärkung zu<br />

nennen.<br />

Petra Holtkamp<br />

Erziehungsleitung<br />

GfS Emsland<br />

Ausgabe 81 5 KiM ®


Das schadenbegrenzende Element <strong>der</strong> Kontinuität<br />

Die KJH Backhaus war auf dem Jugendhilfetag<br />

<strong>2011</strong> in Stuttgart mit einer Präsentation vertreten,<br />

die wie<strong>der</strong> viel Beachtung fand <strong>und</strong> zu wertvollem<br />

fachlichen Austausch mit Vertretern von Jugendämtern<br />

<strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Einrichtungen führte.<br />

Beson<strong>der</strong>e Beachtung fand das Konzept <strong>der</strong> Sicherstellung<br />

einer Kontinuität für die hochbelasteten<br />

Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen - von <strong>der</strong> Anbahnung bis<br />

hin zur Berufsausbildung <strong>und</strong> auch zeitlich oft weit<br />

über das Ende <strong>der</strong> Maßnahme hinaus.<br />

Trotz <strong>der</strong> konzentrierten Präsenz am eigenen Stand,<br />

war begrenzt auch die Teilnahme an Fachveranstaltungen<br />

möglich. Ich wählte eine Mitarbeit aus am<br />

Forum Geschwisterbeziehungen (SozPäd Institut<br />

<strong>der</strong> SOS-Kin<strong>der</strong>dörfer zusammen mit Prof. Christian<br />

Schrapper/ Univ. Koblenz <strong>und</strong> Prof. Klaus Wolf/<br />

Univ. Siegen).<br />

Am Beispiel jeglicher Form von Ergänzungs- <strong>und</strong><br />

Ersatzfamilien stellen sich zugunsten <strong>der</strong> betroffenen<br />

Kin<strong>der</strong> unter vielen an<strong>der</strong>en Fragen folgende<br />

gr<strong>und</strong>sätzliche Fragen:<br />

Beziehungskontinuität ist für Kin<strong>der</strong> ein hohes Gut.<br />

Elternschaft/Familie ist für Eltern bzw. Alleinerziehende<br />

ein hohes Gut. Als Gr<strong>und</strong>satz <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong><br />

Jugendämter ist (variierend nach <strong>der</strong>en finanziellen<br />

Möglichkeiten) festzustellen, dass versucht wird,<br />

Erziehungskontinuität zunächst durch Stabilisierung<br />

/ Neugewinnung elterlicher Fähigkeiten herzustellen.<br />

Parallel hierzu wird gleichwertig versucht, die bei<br />

Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen selbst gefährdete, gestörte<br />

o<strong>der</strong> gar zerstörte Alltagsbewältigungsfähigkeit zu<br />

bessern. Die präventiven bzw. korrigierenden ambulanten<br />

Interventionen setzen auf vielen Ebenen an.<br />

Wann aber ist die Sollbruchstelle erreicht, dass man<br />

l e i d e r mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen muss,<br />

dass eine Kontinuitätsfraktur besser für das Kindeswohl<br />

ist, als eine unabsehbare Fortsetzung beschädigen<strong>der</strong><br />

Kontinuität inmitten <strong>der</strong> bisherigen Beziehungen?<br />

Prof. Klaus Wolf/ Univ. Siegen, spricht sich dafür<br />

aus, ambulante Interventionen engmaschig zu überprüfen<br />

<strong>und</strong> nicht nur mit einer Zieldefinition, son<strong>der</strong>n<br />

auch mit einer klaren, gültigen Zeitschiene (wenn bis<br />

dahin, dann... / wenn bis dahin nicht, dann...) zu<br />

verknüpfen.<br />

Ein Ergebnis kann <strong>der</strong> Wechsel des Kindes aus <strong>der</strong><br />

Herkunftsfamilie sein <strong>und</strong> die Anbahnung in das<br />

zukünftige Leben bei einer fachlich qualifizierten<br />

Ergänzungs- o<strong>der</strong> Ersatzfamilie.<br />

Der Kontinuitätsbruch könnte dadurch etwas gemil<strong>der</strong>t<br />

werden, wenn die Herkunftsfamilie den Wechsel<br />

bejaht <strong>und</strong> dieses auch ihrem Kinde so vermittelt.<br />

Das zu versuchen, ist allemal viele Anläufe wert,<br />

weil es die Prognose verbessert. Hier liegt ein wei-<br />

- in Ersatz- <strong>und</strong> Ergänzungsfamilien<br />

tes <strong>und</strong> schwieriges Betätigungsfeld <strong>der</strong> KollegInnen<br />

in den Jugendämtern.<br />

Selbstverständlich ist situationsangemessener Kontakt<br />

zu den Herkunftsfamilien.<br />

Dringend wünschenswert ist es, dem Kind eine verlässliche<br />

Klarheit über seine Situation zu verschaffen<br />

<strong>und</strong> weitere Abbrüche unbedingt zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

(siehe hierzu die „Siegener Erklärung“).<br />

Die Indikatoren, welche Familie für welches Kind<br />

geeignet scheint, sind in den letzten 40 Jahren deutlich<br />

präzisiert worden, was nicht darüber hinwegsehen<br />

lassen darf, dass immer noch vieles unerforscht<br />

ist. Die <strong>KJHB</strong> legt bei Auswahl <strong>und</strong> Anbahnung<br />

Maßstäbe größtmöglicher Sorgfalt an (Sicherheit<br />

gibt es nie, aber wenigstens Sicherstellung, alle<br />

erreichbaren Informationen über Rahmenbedingungen<br />

bedacht zu haben – <strong>und</strong> im Zweifel eher eine<br />

Anbahnung abzulehnen).<br />

Auf dem Deutschen Jugendhilfetag wurden erste<br />

Forschungsergebnisse über die Auswirkung von<br />

Geschwisterbeziehungen dargestellt, zur getrennten<br />

o<strong>der</strong> gemeinsamen Unterbringung von Geschwisterkin<strong>der</strong>n.<br />

Die Kontinuität <strong>der</strong> Beziehung zu leiblichen Geschwistern<br />

kann demnach hilfreich sein. Sie kann<br />

aber auch festsitzendes Fehlverhalten <strong>und</strong> festsitzende<br />

defekte Selbstwahrnehmung zementieren.<br />

Ein hinreichendes Clearing- <strong>und</strong> Diagnostikverfahren<br />

ist bei den Kin<strong>der</strong>n als vorbereitende Schulung<br />

<strong>und</strong> regelmäßige begleitende Beratung bei den aufnehmenden<br />

Familien ebenso notwendig, um weiteren,<br />

höchstschädlichen Beziehungsabbrüchen vorzubeugen.<br />

Der früher oft üblich gewesenen, freihändigen<br />

Vergabe von Pflegeplätzen‚ weil es passt, wird wi<strong>der</strong>sprochen.<br />

Der von Wirtschaftsberatungsinstituten vorgeschlagenen<br />

Verkürzung <strong>der</strong> Verweildauer in aufnehmenden<br />

Familien, allein aus ökonomischen Gründen -<br />

ohne Ansehung <strong>der</strong> Schädlichkeit von Beziehungsabbrüchen<br />

- wird wi<strong>der</strong>sprochen.<br />

Das Material <strong>der</strong> SOS-Kin<strong>der</strong>dörfer‚ Geschwisterbeziehungen<br />

in riskanten Familienkonstellationen’<br />

kann bestellt werden bei:<br />

SPI im SOS-Kin<strong>der</strong>dorf e.V., info.spi@sos-kin<strong>der</strong><br />

dorf.de.<br />

Hinweise <strong>und</strong> Material aus <strong>der</strong> Forschungsstelle<br />

Univ. Siegen, die hier nur angedeutet werden konnten,<br />

finden sich ausführlich bei<br />

http://www.uni-siegen.de/pflegekin<strong>der</strong>-forschung/<br />

Die Siegener Erklärung zur Kontinuität in <strong>der</strong> Biografie<br />

von Pflegekin<strong>der</strong>n wird diesem Bericht angefügt.<br />

Was darin über Pflegekin<strong>der</strong> ausgesagt wird, gilt<br />

Ausgabe 81 6 KiM ®


vollinhaltlich ebenso für Kin<strong>der</strong> in Profifamilien ® <strong>und</strong><br />

auch für jedwede Fremdunterbringung.<br />

Fallbeispiele für gelingende Kontinuität<br />

a) Nach den üblichen schulpädagogischen Maßstäben<br />

ist <strong>der</strong> 9- jährige Gr<strong>und</strong>schüler Lars nicht beschulbar.<br />

Durch das enge Zusammenwirken von<br />

Profieltern, Erziehungsleiterin, Klassenlehrerin <strong>und</strong><br />

Schulleiter wurde ein Rahmen geschaffen, <strong>der</strong> die<br />

eklatanten Verhaltensauswüchse <strong>und</strong> Unterrichtsstörungen<br />

von Lars ganz allmählich zunehmend<br />

bessert. Basis <strong>der</strong> positiven Verän<strong>der</strong>ung ist eine<br />

Mischung aus abgesprochener Konsequenz aller<br />

Beteiligten <strong>und</strong> Beziehungskontinuität auch zur<br />

Klassenlehrerin. Ein Wechsel <strong>der</strong> Lehrerin zum Beginn<br />

des neuen Schuljahres aus schulorganisatorischen<br />

Gründen wäre verheerend für Lars. Die Schule<br />

sorgt jedoch für Kontinuität <strong>und</strong> verbessert damit<br />

die Prognose für Lars.<br />

b) Der Kollege eines Jugendamtes stellt für ein noch<br />

nicht geborenes Kind <strong>und</strong> seine emotional gestörte<br />

Mutter die begründete Prognose auf, dass die Mutter<br />

ihrer Elternaufgabe nicht gewachsen sein wird<br />

<strong>und</strong> entscheidet sich für eine vorgeburtliche Anbahnung,<br />

um dem Baby einen frühen Beziehungsabbruch<br />

zu ersparen. Allerdings ist dieser sinnvolle<br />

Versuch vergeblich, denn Elternrecht geht vor Kindeswohl,<br />

wird ihm bedeutet – <strong>und</strong> erst, nachdem<br />

das Mutter-Kind-Verhältnis sichtbar gescheitert ist,<br />

kann interveniert werden.<br />

Die Prognose des Kollegen im JA geht dahin, dass<br />

dieses nach 3-6 Monaten so sein wird. Respekt<br />

diesem Kollegen, <strong>der</strong> einen beschädigenden Start<br />

ins Leben mit einem an Sicherheit grenzen<strong>der</strong><br />

Wahrscheinlichkeit folgenden Beziehungsabbruch<br />

verhin<strong>der</strong>n wollte.<br />

Fallbeispiel für misslungene Kontinuität<br />

Laut Familiengerichtsbeschluss sind die 4- <strong>und</strong><br />

6jährigen Geschwisterkin<strong>der</strong>, die getrennt in verschiedenen<br />

Profifamilien ® leben <strong>und</strong> Bindungssicherheit<br />

entwickelt haben, aus den Profifamilien ®<br />

herauszunehmen <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Herkunftseltern<br />

unterzubringen, damit diese ihre Umgangskontakte<br />

besser wahrnehmen können. Die Herkunftseltern<br />

haben sich bisher unstet in den Kontakten verhalten<br />

<strong>und</strong> es gibt, nach Diagnose <strong>der</strong>en Situation,<br />

keinen Anlass zu <strong>der</strong> Vermutung, dass sich das<br />

än<strong>der</strong>n wird. Es ist zu fragen, ob <strong>der</strong> Gesichtspunkt<br />

<strong>der</strong> Kontinuität von <strong>der</strong> Justiz hinreichend gewürdigt<br />

wurde. (Über das Zusammenwirken von Justiz <strong>und</strong><br />

Sozialpädagogik siehe rechts ‚Siegener Erklärung’).<br />

Helga Treblin<br />

Abteilungsleitung<br />

GfS Emsland / GfS Aurich<br />

Die folgende Erklärung kann online unterzeichnet<br />

werden bei:<br />

www.uni-siegen.de/pflegekin<strong>der</strong>-forschung/siegener<br />

_erklaerung/unterzeichnung.xsp?lang=de<br />

Siegener Erklärung zur Kontinuität in <strong>der</strong> Biografie<br />

von Pflegekin<strong>der</strong>n<br />

Die professionelle Soziale Arbeit kann die Biografie<br />

von Pflegekin<strong>der</strong>n stark beeinflussen. Das bringt<br />

eine beson<strong>der</strong>e Verantwortung für die Entwicklungschancen<br />

<strong>der</strong> Pflegekin<strong>der</strong> hervor. An ihrem Wohl<br />

müssen sich die Entscheidungen <strong>der</strong> Sozialen<br />

Dienste <strong>und</strong> <strong>der</strong> Gerichte messen lassen.<br />

Die folgenden Feststellungen sollen dazu dienen,<br />

diesem Ziel gerecht zu werden.<br />

1. Kontinuität ist kein absolutes Ziel. Es kann gute<br />

Gründe für einen Ortswechsel geben. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

durch Gewalt (einschließlich sexueller Gewalt),<br />

massive Vernachlässigung o<strong>der</strong> ein generell feindseliges<br />

Umfeld können die Lebens‐ <strong>und</strong> Entwicklungsbedingungen<br />

am aktuellen Lebensmittelpunkt<br />

so ungünstig sein, dass eine gr<strong>und</strong>legende Verän<strong>der</strong>ung<br />

unverzichtbar ist.<br />

2. Wie<strong>der</strong>holte Ortswechsel <strong>und</strong> Beziehungsabbrüche<br />

können die Entwicklungsbedingungen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

erheblich verschlechtern. Diskontinuität <strong>und</strong> ‐ in<br />

<strong>der</strong> Folge ‐ ein fraktionierter Lebenslauf, erschweren<br />

die Entwicklung von elementaren Fähigkeiten, belasten<br />

die Entwicklung eines positiven Selbstbildes,<br />

konfrontieren die Kin<strong>der</strong> mit Entwicklungsaufgaben<br />

<strong>und</strong> Problemen, die ihre Potenziale binden, <strong>und</strong><br />

produzieren weitere Ohnmachtserfahrungen.<br />

3. Wenn professionelle Soziale Dienste also Ortswechsel<br />

<strong>und</strong> Beziehungsabbrüche initiieren, för<strong>der</strong>n<br />

o<strong>der</strong> zulassen, müssen mögliche Belastungen für<br />

das Kind mit den Entwicklungschancen im Einzelfall<br />

genau abgewogen werden. Das vorrangige Ziel<br />

muss die För<strong>der</strong>ung einer guten Entwicklung <strong>und</strong><br />

Erziehung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> sein.<br />

4. Eine kontinuitätssichernde Planung ist nur durch<br />

eine auf dieses Ziel ausgerichtete Kooperation von<br />

Sozialen Diensten <strong>und</strong> Justiz möglich. Die Soziale<br />

Arbeit ist darauf angewiesen, dass die Justiz ihre<br />

Bemühungen um Kontinuität <strong>und</strong> Verlässlichkeit<br />

unterstützt. Beide Institutionen sollen – unter Wahrung<br />

ihrer jeweiligen Autonomie <strong>und</strong> im Rahmen <strong>der</strong><br />

rechtlichen Möglichkeiten - eine Praxis entwickeln,<br />

die diesem Ziel dient.<br />

Im Detail kann mit folgenden Fragen die Qualität<br />

professioneller Sozialer Arbeit überprüft werden:<br />

1. Werden die Risiken <strong>und</strong> Chancen des Verbleibens<br />

im bisherigen Lebens‐ <strong>und</strong> Lernfeld realistisch<br />

eingeschätzt <strong>und</strong> angemessen berücksichtigt?<br />

2. Werden die Chancen <strong>und</strong> die zusätzlichen Belastungen<br />

im alternativen Lebens‐ <strong>und</strong> Lernfeld realistisch<br />

eingeschätzt <strong>und</strong> angemessen berücksichtigt?<br />

Ausgabe 81 7 KiM ®


3. Werden beide Einschätzungen angemessen verglichen<br />

<strong>und</strong> die Belastungen im Übergang bei <strong>der</strong><br />

Entscheidung berücksichtigt?<br />

4. Werden die Kin<strong>der</strong> ihrem Alter entsprechend an<br />

den Entscheidungen beteiligt?<br />

5. Werden Planungen <strong>und</strong> Aktivitäten entwickelt, die<br />

Nachteile <strong>und</strong> zusätzlichen Belastungen, die aus<br />

den Entscheidungen resultieren, zu minimieren?<br />

6. Werden Planungen <strong>und</strong> Aktivitäten entwickelt,<br />

(weitere) Beziehungsabbrüche zu verhin<strong>der</strong>n?<br />

Indikatoren für Fehlentwicklungen sind hingegen:<br />

1. Es bleiben alle Perspektiven völlig offen, das Kind<br />

erfährt einen sich ständig verlängernden Zeitraum,<br />

in dem unklar ist, wo es seinen Lebensmittelpunkt<br />

auf Dauer haben wird.<br />

2. Das Kind muss in einem Spannungsfeld zwischen<br />

zwei Familien leben, das es zwingt, ständig mit Loyalitätskonflikten<br />

umzugehen. Es gelingt nicht, eine<br />

auf Stabilität ausgerichtete Koproduktion aller Bezugspersonen<br />

zu entwickeln.<br />

3. Ressourcen für das Kind, seine Eltern o<strong>der</strong> Pflegeeltern<br />

werden erst zur Verfügung gestellt, wenn<br />

es eskalierende Entwicklungen gibt.<br />

4. Die Eltern o<strong>der</strong> Pflegeeltern erhalten nicht die<br />

notwendige Unterstützung, son<strong>der</strong>n werden mit Erwartungen<br />

konfrontiert, die sie (zum Teil o<strong>der</strong> zeitweise)<br />

nicht erfüllen können.<br />

5. Die Pflegekin<strong>der</strong> sind an den Entscheidungen<br />

nicht beteiligt: Sie werden nicht gut informiert, haben<br />

keine wohlwollenden Gesprächspartner für ihre Fragen<br />

<strong>und</strong> Probleme, ihre Wünsche <strong>und</strong> Befürchtungen<br />

werden nicht gehört <strong>und</strong> fließen nicht für sie<br />

sichtbar in die Entscheidungsprozesse ein.<br />

Eine Soziale Arbeit, die die Qualitätsmerkmale verwirklicht<br />

<strong>und</strong> Fehlentwicklungen vermeidet o<strong>der</strong><br />

abmil<strong>der</strong>t, ist hervorragend in <strong>der</strong> Lage, eine gute<br />

Entwicklung von Pflegekin<strong>der</strong>n zu för<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Eltern<br />

<strong>und</strong> Pflegeeltern wirksam zu unterstützen. Hierbei ist<br />

sie auf Entscheidungen <strong>der</strong> Gerichte angewiesen,<br />

die dieses Ziel unterstützen.<br />

Die fünf Lernebenen in <strong>der</strong> dialogischen Elternarbeit<br />

Ich habe vor drei Jahren eine Ausbildung bei Herrn<br />

Johannes Schopp <strong>und</strong> Frau Jana Wehner in Zusammenarbeit<br />

mit dem Landschaftsverband Rheinland,<br />

Frau Martina Leshwange, zur Dialogbegleiterin<br />

absolviert. Herr Schopp <strong>und</strong> Frau Wehner haben ein<br />

Konzept entwickelt, um verunsicherte Eltern zu stärken<br />

in ihrem Tun.<br />

Aber was ist Dialog? Und was ist das An<strong>der</strong>e am<br />

Dialogischen Konzept?<br />

Dialog ist ein Praxisfeld <strong>und</strong> ein Entwicklungsprozess<br />

für generatives, kreatives Denken <strong>und</strong> bewusste<br />

Kommunikation.<br />

Dialog ist ein Raum<br />

- In dem wir lernen, wie wir hören <strong>und</strong> wie wir das,<br />

was wir hören, durch unsere individuellen <strong>und</strong> einzigartigen<br />

Filter verarbeiten<br />

- In dem wir lernen, unsere Gewissheiten zu suspendieren<br />

<strong>und</strong> uns bewusst machen, wie je<strong>der</strong><br />

von uns den Daten <strong>und</strong> Eindrücken, die uns umgeben,<br />

Bedeutungen zuweist.<br />

- In dem wir lernen, nicht nur unsere Meinungen<br />

<strong>und</strong> Ideen zu zeigen, son<strong>der</strong>n auch die Gedanken<br />

<strong>und</strong> Gefühle, aus denen unsere Meinungen entstanden<br />

sind.<br />

- In dem wir lernen, mit wachsen<strong>der</strong>, echter Neugier<br />

unsere eigenen Gedanken <strong>und</strong> Annahmen zu erk<strong>und</strong>en,<br />

ebenso wie die Gedanken. Annahmen<br />

<strong>und</strong> Ideen von an<strong>der</strong>en - ein Weg, <strong>der</strong> uns <strong>und</strong><br />

den an<strong>der</strong>en weitere <strong>und</strong> kommunikative Entdeckungen<br />

ermöglicht.<br />

- In dem es erlaubt ist, nicht zu „wissen“, um un-<br />

schuldige Fragen zu stellen, die aus dem Bewusstsein,<br />

lernen zu wollen entstehen <strong>und</strong> nicht<br />

aus dem Bewusstsein „recht haben“ zu wollen.<br />

- In dem wir es lernen, Spannungen aus zu „halten“,<br />

die von Polaritäten <strong>und</strong> Paradoxien geschaffen<br />

wird <strong>und</strong> dadurch einen sicheren Raum für Verschiedenheiten<br />

schaffen.<br />

- In dem wir lernen, zu verlangsamen <strong>und</strong> den Prozess<br />

<strong>der</strong> Kommunikation zu öffnen <strong>und</strong> Raum zu<br />

schaffen, in dem wir wirklich zuhören können.<br />

- In dem wir uns selbst erlauben, von <strong>der</strong> Kommunikation<br />

mit an<strong>der</strong>en berührt zu werden, ohne<br />

dass wir ablehnen <strong>und</strong> ausblenden müssen, was<br />

da ist, nur um unsere eigene Position abzusichern<br />

<strong>und</strong> zu verteidigen.<br />

- In dem wir lernen, Plädieren <strong>und</strong> Erk<strong>und</strong>en auszubalancieren.<br />

- In dem wir lernen, kollektiv zu denken <strong>und</strong> schöpferisch<br />

zu werden, indem wir entdecken, dass wir gemeinsam<br />

eine höhere Intelligenz erreichen können.<br />

Dialog mit Eltern meint nicht wie viele Elternbildungsprogramme,<br />

dass Eltern nur mit fachlicher<br />

Unterstützung in <strong>der</strong> Erziehung klar kommen. Dialog<br />

mit Eltern meint nicht eine geschickte Gesprächsführung,<br />

son<strong>der</strong>n ist mehr als ein Gespräch o<strong>der</strong> eine<br />

Diskussion über erwünschtes erzieherisches Verhalten.<br />

Er versteht sich als beson<strong>der</strong>e Form menschlicher<br />

Begegnung, die sowohl Eigenverantwortung<br />

<strong>der</strong> Eltern <strong>und</strong> damit <strong>der</strong>en Expertenstatus als auch<br />

ihre Autonomie respektiert. Im Dialog soll niemand<br />

erzogen o<strong>der</strong> dazu gebracht werden, bestimmte<br />

Verhaltensweisen abzulegen <strong>und</strong> sich an<strong>der</strong>e anzu-<br />

Ausgabe 81 8 KiM ®


eignen. „Die Seminare zielen darauf ab, einen Raum<br />

für das Erkennen sowie die Festigung <strong>und</strong> Stärkung<br />

eigener Ressourcen zu öffnen“.<br />

Um konstruktiv in den Dialog mit an<strong>der</strong>en treten zu<br />

können, sind folgende „Dialog-Regeln“ von großer<br />

Bedeutung:<br />

- „Je<strong>der</strong> genießt den gleichen Respekt.<br />

- Ich vertraue mich neuen Sichtweisen an.<br />

- Ich mache mir bewusst, dass meine „Wirklichkeit“,<br />

nur ein Teil des Ganzen ist.<br />

- Ich genieße das Zuhören.<br />

- Ich brauche niemanden von meiner Sichtweise zu<br />

überzeugen.<br />

- Wir verzichten auf eine einvernehmliche Lösung.<br />

- Wenn ich von mir rede, benutze ich das Wort<br />

„Ich“ <strong>und</strong> spreche nicht von „man“.<br />

- Bevor ich rede, nehme ich mir einen Atemzug<br />

Pause.<br />

- Ich rede von Herzen <strong>und</strong> fasse mich kurz.<br />

- Ich nehme Unterschiedlichkeit als Reichtum wahr.“<br />

(Dem Buch: „Dialogphilosophie in <strong>der</strong> Praxis mit Migrantinnen,<br />

Martin Buber, entnommen.)<br />

Doch nun zu meinem eigentlichen Thema, die fünf<br />

Lernebenen in <strong>der</strong> dialogischen Elternarbeit.<br />

Die meisten Menschen assoziieren mit dem Begriff<br />

„lernen“, lediglich die Aufnahme von Fakten o<strong>der</strong><br />

Informationen mit dem Ziel, sich möglichst große<br />

„Wissensbestände“ anzueignen. Nach wie vor ist ein<br />

überwältigen<strong>der</strong> Anteil aller schulischen Prozesse<br />

durch diese Form des Lernens charakterisiert. Erfahrungsbezogenes<br />

Lernen, wie es hier beschrieben<br />

wird, bedarf jedoch einer Differenzierung. Das Modell<br />

<strong>der</strong> „Fünf Lernebenen“ verbindet die Sach- <strong>und</strong><br />

Informationsebene, die Reflexion des eigenen Denkens,<br />

Fühlens, Handelns <strong>und</strong> Wollens, die persönliche<br />

Konfrontation mit dem Thema, die Beschäftigung<br />

mit <strong>der</strong> eigenen Biographie <strong>und</strong> Lebensorientierung<br />

sowie die individuelle Sinnsuche zu einem<br />

ganzheitlichen Lernkonzept.<br />

Die fünf Lernebenen skizzieren we<strong>der</strong> einen gewünschten<br />

chronologischen Ablauf des Dialogs,<br />

noch stehen sie in einer hierarchischen Beziehung.<br />

Das folgende Beispiel zeigt, was sich bei einem<br />

Seminar während <strong>der</strong> Dialoge in den Köpfen <strong>der</strong><br />

einzelnen Teilnehmer abspielen kann <strong>und</strong> zwar unabhängig<br />

davon, ob es durch die Leitung initiiert<br />

wurde o<strong>der</strong> nicht.<br />

Die ELTERN STÄRKEN - Seminare sind so angelegt,<br />

dass mehr als Informationsaustausch stattfindet,<br />

dass im besten Fall von den einzelnen Seminarteilnehmern<br />

ein individuell bedeutsamer Lernzuwachs<br />

verbucht werden kann. Ein Thema kann die<br />

unterschiedlichsten Schichten <strong>und</strong> Ebenen hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Aneignungskompetenz <strong>der</strong> Teilnehmer <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Eindringtiefe des Lernens berühren. Eindringtiefe<br />

meint hier den Grad <strong>der</strong> Ich-Nähe des Lernens.<br />

Stellen Sie sich einmal als „neutraler Beobachter“<br />

folgende Seminarsituation mit Eltern vor:<br />

Eine Teilnehmerin regt an, über „Konsequenzen in<br />

<strong>der</strong> Erziehung“ zu sprechen. Sie findet mit diesem<br />

Vorschlag das Interesse <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Anwesenden.<br />

Was vor<strong>der</strong>gründig wie ein gemeinsamer, konzentrierter<br />

Kommunikationsvorgang über ein vereinbartes<br />

Thema aussieht, entpuppt sich bei differenzierter<br />

Betrachtung als ein Gedankenprozess, <strong>der</strong> sich auf<br />

unterschiedlichen Ebenen in den Köpfen <strong>der</strong> einzelnen<br />

Teilnehmer abspielt. Gemeint sind damit u. a.<br />

unterschiedliche Zeitachsen. Auch emotional sind<br />

vermutlich alle unterschiedlich beteiligt.<br />

Die Protagonistin hatte bei <strong>der</strong> Formulierung ihrer<br />

Frage bestimmte Begebenheiten vor Augen, die zwischen<br />

ihr <strong>und</strong> ihrem Lebenspartner regelmäßig zu<br />

Kontroversen führen, wenn es um die Länge des<br />

abendlichen Ausgangs ihrer 15jährigen Tochter geht.<br />

Eine an<strong>der</strong>e Teilnehmerin denkt bei „Konsequenz“<br />

plötzlich an ihre berufliche Tätigkeit als Ausbil<strong>der</strong>in im<br />

Betrieb. Jemand an<strong>der</strong>s erinnert sich zum gleichen<br />

Zeitpunkt an einen Streit mit seinen Eltern als er noch<br />

jugendlich war. Angeregt durch Äußerungen befindet<br />

er sich auf eine Zeitreise. Er hatte damals mit einer<br />

erf<strong>und</strong>enen Geschichte seine Eltern „hinters Licht“<br />

geführt <strong>und</strong> sie im Glauben gelassen, sie hätten ihn<br />

mit ihrer konsequenten Haltung davon abgehalten,<br />

mit dem Rauchen zu beginnen.<br />

Ein an<strong>der</strong>er fühlt sich gerade dabei ertappt, dass er<br />

selbst bei <strong>der</strong> Einhaltung <strong>der</strong> eigenen Vorsätze<br />

überhaupt nicht konsequent ist <strong>und</strong> macht sich Sorgen,<br />

ein schlechtes Beispiel für die eigenen Kin<strong>der</strong><br />

zu sein. Den einen o<strong>der</strong> die an<strong>der</strong>e interessiert das<br />

Thema weniger. Sie hängen noch dem vorigen<br />

Thema nach <strong>und</strong> sind in Gedanken ganz woan<strong>der</strong>s,<br />

etwa bei dem Moment heute Abend, als er o<strong>der</strong> sie<br />

zum Elternseminar eilen wollte <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kleine nicht<br />

einschlafen wollte. Denkbar wäre es auch, dass eine<br />

Mutter durch die zusammengetragenen Geschichten<br />

<strong>und</strong> Denkanstöße zu dem Schluss kommt, dass sie<br />

zu ihren Töchtern viel zu streng ist. Vielleicht fragt<br />

sie sich, ob sich die überstrenge Erziehung nicht<br />

zum Gegenteil verkehren kann <strong>und</strong> wie sie ihren<br />

„Fehler“ wie<strong>der</strong> „ausbügeln“ kann. Blitzschnell<br />

wechseln die Ebenen zwischen Vergangenheit, Gegenwart<br />

<strong>und</strong> Zukunft: Und auch <strong>der</strong> Seminarleiter<br />

erinnert möglicherweise hautnah eigene „Schwachstellen“<br />

im Umgang mit <strong>der</strong> Konsequenz in seinem<br />

persönlichen Erziehungsalltag.<br />

Die Komplexität ließe sich beliebig erweitern. Einige<br />

erhoffen sich einfache „Fakten“ <strong>und</strong> Literaturhinweise<br />

zum Nachlesen <strong>der</strong> Materie. Wie<strong>der</strong>um an<strong>der</strong>e<br />

schweifen ab <strong>und</strong> beobachten draußen auf einem<br />

großen Baum das muntere Spiel <strong>der</strong> Vögel o<strong>der</strong> sind<br />

für Momente beim Kühlschrank, da sich <strong>der</strong> Magen<br />

zu Wort meldet. Und so weiter <strong>und</strong> so weiter….<br />

Je<strong>der</strong> <strong>und</strong> jede ist auf eigene Art näher o<strong>der</strong> weiter<br />

mit dem Thema verb<strong>und</strong>en. Die „Konsequenz“ löst<br />

Ausgabe 81 9 KiM ®


ei fast allen unterschiedliche Gefühle aus: Angst,<br />

Trauer, Zuversicht, Hoffnung, „ab morgen weht ein<br />

an<strong>der</strong>er Wind“- Stimmung, Erstaunen o<strong>der</strong> Entsetzen.<br />

Die einen erleben den Dialog über das Thema<br />

als zu tief gehend, an<strong>der</strong>e als zu oberflächlich. Wie<strong>der</strong>um<br />

an<strong>der</strong>e hinterlässt das gemeinsame Gespräch<br />

sehr nachdenklich bzw. erstaunt über die<br />

Verschiedenheit <strong>der</strong> Aspekte, auf die je<strong>der</strong> einzelne<br />

allein zu Hause nicht gekommen wäre.<br />

Dann plötzlich „Entwarnung“!?. Der Seminarleiter<br />

liest eine Sequenz aus einem Buch von Walter Kin<strong>der</strong>mann<br />

vor, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>psychologe Bruno<br />

Bettelheim in einer Diskussion befragt wurde, wie er<br />

seine eigenen Kin<strong>der</strong> in Bezug auf Drogen erzogen<br />

habe. Seine Antwort:<br />

Nun, wissen Sie, an amerikanischen Colleges ist<br />

Marihuana so normal wie Coca-Cola… Mein Sohn<br />

sagte zu mir: “Paps, wenn Du mir Marihuana verbietest,<br />

verbietest Du mir einen großen Teil meiner<br />

Fre<strong>und</strong>e.“<br />

Mir gefiel das nicht beson<strong>der</strong>s, aber hätte ich das<br />

College än<strong>der</strong>n können? Doch als ich ihn das erste<br />

Mal von <strong>der</strong> Polizei abholen musste, habe ich zu ihm<br />

gesagt: „Das habe ich zum letzten Mal gemacht.<br />

Stelle dich darauf ein!“<br />

Mit leiser Stimme fügte Bettelheim hinzu:<br />

„Natürlich hätte ich ihn wie<strong>der</strong> abgeholt.“<br />

Kin<strong>der</strong>mann fasst dann zusammen: „Dies ist weniger<br />

ein Tipp für den Umgang mit Drogen, als vielmehr<br />

ein Beispiel für das Erziehungsparadoxon <strong>der</strong><br />

„flexiblen Konsequenz.“<br />

Diese Geschichte, die die Seminarteilnehmer, stets<br />

zum Schmunzeln o<strong>der</strong> zum erleichterten, offenen<br />

Gelächter einlädt, endet mit <strong>der</strong> Erkenntnis, dass<br />

Erziehung letztlich immer aus <strong>der</strong> Gratwan<strong>der</strong>ung<br />

zwischen Konsequenz <strong>und</strong> Liebe besteht. „Das richtige<br />

Maß müssen Sie selbst finden“, fügt Kin<strong>der</strong>mann<br />

hinzu. (Kin<strong>der</strong>mann, 1991, S118f)<br />

Ob dies als tröstlich empf<strong>und</strong>en wird o<strong>der</strong> nicht, sei<br />

dahin gestellt. Am Schluss bleiben jedenfalls für alle<br />

die Unterschiedlichkeiten als Mosaiksteine eines<br />

lebendigen Gedankenprozesses übrig mit <strong>der</strong> Botschaft:<br />

Es gibt viele Möglichkeiten, die Dinge zu sehen <strong>und</strong><br />

zu bewerten. Aber letztlich ist je<strong>der</strong> doch wie<strong>der</strong> auf<br />

sich gestellt. Und es gibt auch in diesem Fall keine<br />

Patentlösung. Die Gefühle schwanken wie auch in<br />

an<strong>der</strong>en Situationen wie<strong>der</strong> zwischen Irritation <strong>und</strong><br />

Entlastung.<br />

Elternbildung ist von ihrer Intention her so komplex,<br />

weil sie mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> Teile aus allen fünf Lernebenen<br />

berührt. Eingeschlossen sind damit sowohl<br />

die Sach- <strong>und</strong> Informationsebene, die Reflexion <strong>und</strong><br />

Beziehungsebene, die sehr persönliche Fragestellungen,<br />

beispielsweise, was denn ich als Mutter,<br />

Vater, Lehrer, Erzieher, Arzt o<strong>der</strong> als Fortbildner mit<br />

dem jeweiligen Thema zu tun habe, <strong>der</strong> Blick hinter<br />

die Kulissen <strong>der</strong> eigenen Biographie <strong>und</strong> last not<br />

least, existentielle Fragen nach dem Lebenssinn.<br />

Die Gratwan<strong>der</strong>ung für den Dialogbegleiter besteht<br />

darin, die Balance zu halten zwischen dem Vermitteln<br />

<strong>der</strong> verschiedenen Interessen, <strong>der</strong> Ermutigung<br />

<strong>der</strong> Teilnehmer, sich auf etwas Neues einzulassen,<br />

<strong>und</strong> dem Sicherheits- <strong>und</strong> Schutzbedürfnis <strong>der</strong> Einzelnen.<br />

Es geht nicht darum, die Ebenen einer positiven<br />

bzw. einer negativen Bewertung zu unterziehen - sie<br />

haben nebeneinan<strong>der</strong> ihre Bedeutung - noch geht<br />

es darum, einen chronologischen Ablauf von Lernprozessen<br />

in fünf Schritten zu skizzieren. Im Fortbildungsgeschehen<br />

sind die Ebenen prozessual miteinan<strong>der</strong><br />

vermischt, die Übergänge sind fließend, sie<br />

können je nach Fragestellung, Entwicklungsstand<br />

<strong>und</strong> Erwartungen <strong>der</strong> Lerngruppe flexibel, zeitlich<br />

parallel o<strong>der</strong> nacheinan<strong>der</strong> in die Lernprozesse einfließen,<br />

<strong>und</strong> zwar unabhängig davon ob wir die Prozesse<br />

steuern o<strong>der</strong> nicht.<br />

Wie vollzieht sich Lernen im Dialog? - Das Modell<br />

<strong>der</strong> „Fünf Lernebenen“ in <strong>der</strong> Elternbildung<br />

Ebene I - Information<br />

Was gibt es Neues? Wie passt das zu dem, was ich<br />

schon kenne? Wie erzieht man „richtig“?<br />

Ebene II - Reflexion des Handelns<br />

Wie verhalte ich mich? Wie erziehe ich? Wie erziehen<br />

die an<strong>der</strong>en? Was kann ich davon lernen?<br />

Ebene III - Erkenne dich selbst<br />

Wer bin ich? (dass ich mich mit Erziehung, mit<br />

Sucht, mit Konflikten…. beschäftige), Wer will ich<br />

sein<br />

Ebene IV - Biographie u. Lebensplan<br />

Woher komme ich? Wie bin ich so geworden, wie<br />

ich jetzt bin? Was trage ich an persönlichen Erfahrungen<br />

in meinem „Rucksack“ mit mir herum?<br />

Ebene V - Lebenssinn u. Spiritualität<br />

Wohin gehe ich? Was hat mir das Leben bisher<br />

gebracht? Wo liegen meine Chancen? Wohin werde<br />

ich mich mit meinen Potentialen hin entwickeln?<br />

Welche Ideale <strong>und</strong> Visionen lebe ich?<br />

Ich habe dieses Konzept für mich gef<strong>und</strong>en, viel<br />

über mich gelernt, meine eigenen Stärken <strong>und</strong><br />

Schwächen erkannt. Es würde mich freuen, wenn<br />

an<strong>der</strong>e neugierig werden <strong>und</strong> auch den Dialog für<br />

sich entdecken. Für weitere Fragen stehe ich gern<br />

zur Verfügung.<br />

Ich möchte mich bei Herrn J.<br />

Schopp für die Abdruckgenehmigung<br />

bedanken.<br />

Irene Stehmann<br />

Erziehungsleitung<br />

GfS Emsland<br />

Ausgabe 81 10 KiM ®


„Mirco hat in Deutsch eine 2 geschrieben, - aber in<br />

Mathe, da ist er schlecht! Da hat er eine 4 bekommen!“<br />

„Gestern hatten Svenja <strong>und</strong> ich einen guten Tag,<br />

aber sonst lügt sie immer wie gedruckt!“<br />

Diese o<strong>der</strong> auch ähnliche Sätze fallen häufig in Gesprächen<br />

über Kin<strong>der</strong>. Wenn man sich den Tonfall<br />

dazu noch denkt, mit einem langen <strong>und</strong> betonten<br />

„aaaber“ <strong>und</strong> einer anschließenden, klagenden Ausführung<br />

dessen, was nicht gut läuft, ist <strong>der</strong> Schwerpunkt<br />

des Satzes ganz klar die Hinwendung zum<br />

problematischen Verhalten <strong>und</strong> zur eigenen Belastung.<br />

Was än<strong>der</strong>t sich, wenn man das „Aber“ durch ein<br />

„Und“ ersetzt?<br />

„Mirco hat in Deutsch eine 2 geschrieben, <strong>und</strong> in<br />

Mathe hat er eine 4 bekommen.“ Gestern hatten<br />

Svenja <strong>und</strong> ich einen guten Tag, <strong>und</strong> sonst lügt sie<br />

häufig wie gedruckt.“<br />

Wenn man das „Und“ bewusst einsetzt, ist es viel<br />

schwieriger, das lange Klagen auszuführen. Die<br />

Noten o<strong>der</strong> das Verhalten stehen nebeneinan<strong>der</strong>.<br />

Der erste, positive Teil behält einen Wert. Natürlich<br />

geht es dabei nicht nur um das eine Wort „Und“. Das<br />

Ersetzen des „Aber“ durch ein „Und“ ist verb<strong>und</strong>en<br />

mit einer verän<strong>der</strong>ten Haltung.<br />

Das „Aber“ führt dazu, dass das Voranstehende<br />

abgewertet wird. Es wird weniger wichtig <strong>und</strong> ist<br />

weniger wert. Die 4 in Mathe wird wichtiger als die 2<br />

in Deutsch, <strong>der</strong> Misserfolg überlagert den Erfolg mit<br />

<strong>der</strong> guten Note. Durch das „Und“ stehen die beiden<br />

Aussagen (ein vielleicht einmaliger Erfolg in Deutsch<br />

<strong>und</strong> ein großes, seit Jahren bestehendes Problem in<br />

Über das Denken von „Und“<br />

Mathe) nebeneinan<strong>der</strong> <strong>und</strong> erkennen die Leistung<br />

an. Sie wird nicht durch die 4 „erschlagen“. Es findet<br />

eine Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sicht vom Gegeneinan<strong>der</strong><br />

zum Miteinan<strong>der</strong> statt. Unsere Einstellung dazu än<strong>der</strong>t<br />

sich, denn durch das Anerkennen <strong>der</strong> guten<br />

Note steigen wir aus dem Klagen <strong>und</strong> an dem Festhalten<br />

am Problem aus <strong>und</strong> öffnen den Blick für die<br />

mögliche positive Entwicklung, die im ersten Satz<br />

geradezu als „einmaliger Ausrutscher“ wirkt.<br />

In <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>erziehung gerade mit schwierigen Kin<strong>der</strong>n<br />

ist es wichtig, die kleinen Schritte zu sehen <strong>und</strong><br />

anzuerkennen, die die Kin<strong>der</strong> machen <strong>und</strong> in eine<br />

gute Richtung gehen. Dass eine positive Entwicklung<br />

auf allen Ebenen stattfindet, in allen Fächern,<br />

Verhaltens- <strong>und</strong> Lernbereichen ist ja nicht zu erwarten,<br />

<strong>und</strong> jede <strong>und</strong> je<strong>der</strong> von uns weiß das auch vom<br />

Kopf her. Vom Gefühl her ist aber <strong>der</strong> Wunsch danach<br />

da <strong>und</strong> holt uns im Alltag immer wie<strong>der</strong> ein.<br />

Sich gemeinsam über eine gute Note zu freuen <strong>und</strong><br />

dies als Erfolg zu werten, <strong>und</strong> zusätzlich mit dem<br />

Kind an <strong>der</strong> natürlich immer noch bestehenden<br />

Schul- o<strong>der</strong> sonstigen Problematik zu arbeiten, ist<br />

ein Weg, <strong>der</strong> motivierend für die Kin<strong>der</strong> ist <strong>und</strong> auch<br />

für uns als Erwachsene. Denn Menschen lernen viel<br />

mehr über Erfolg, positive Erfahrung <strong>und</strong> positive<br />

Rückmeldung als über negative. Und manchmal<br />

kann das Denken von „Und“ dies<br />

erleichtern!<br />

Karen Heimberg<br />

Erziehungsleitung<br />

GfS Oldenburg<br />

Buchempfehlung: „Sonnige Traurigtage“<br />

Sonnige Traurigtage<br />

Schirin Homeier<br />

Mabuse Verlag<br />

ISBN 3-9338304-16-2<br />

Dieses illustrierte Kin<strong>der</strong>fachbuch<br />

für Kin<strong>der</strong> psychisch kranker Eltern<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong>en Bezugspersonen <strong>der</strong><br />

Sozialpädagogin Schirin Homeier<br />

ist eine Hilfe, selbst für erfahrene Fachkräfte. Es gibt<br />

einfühlsame Anregungen <strong>und</strong> Antworten auf typische<br />

Fragen.<br />

Der dritte Teil des Buches wendet sich an die erwachsenen<br />

Bezugspersonen, um konkrete Hilfestellungen<br />

zu geben <strong>und</strong> um die Situation <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> zu<br />

verstehen.<br />

In einem speziellen Ratgeber für Kin<strong>der</strong> wird auf<br />

spezifische Fragen von Kin<strong>der</strong>n eingegangen. Die<br />

Hauptfigur Mona spricht hier die Kin<strong>der</strong> direkt an<br />

<strong>und</strong> erklärt ihnen, wie ihre Geschichte mit <strong>der</strong> psychisch<br />

erkrankten Mutter weiterging. Sie erläutert,<br />

was psychische Erkrankungen sind, wer Betroffenen<br />

helfen kann, wo so eine Hilfe geleistet wird <strong>und</strong> von<br />

wem.<br />

Mona thematisiert auch persönliche<br />

Schuldgefühle, das Ärgern<br />

an<strong>der</strong>er Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> die Angst vor<br />

einer Ansteckung o<strong>der</strong> Vererbung.<br />

Helga Treblin<br />

Abteilungsleitung<br />

GfS Aurich<br />

Ausgabe 81 11 KiM ®


Wie<strong>der</strong>gutmachung statt Strafen<br />

In <strong>der</strong> Erziehung unserer eigenen Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

uns anvertrauten Kin<strong>der</strong> werden wir als Eltern <strong>und</strong><br />

Erzieher immer wie<strong>der</strong> an unsere Grenzen gebracht.<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen, Erwartungshaltungen an uns <strong>und</strong><br />

unsere Kin<strong>der</strong>, sowie ein Alltag, <strong>der</strong> immer mehr<br />

Tempo zulegt, verunsichert <strong>und</strong> uns hier <strong>und</strong> da<br />

sogar handlungsunfähig macht. Eine kontinuierliche<br />

<strong>und</strong> berechenbare Präsenz <strong>der</strong> Eltern <strong>und</strong> Erzieher<br />

bedeutet eine permanente Wachsamkeit, die nicht<br />

nur Zeit, son<strong>der</strong>n auch viel Energie einfor<strong>der</strong>t.<br />

Wird <strong>der</strong> Alltag durch vorgegebene Rituale, Grenzen,<br />

Gewohnheiten, beständige Bezugspersonen<br />

<strong>und</strong> eine klare Tagesstruktur entschleunigt, bewegt<br />

sich ein Kind schon im sicheren Hafen einer Familie.<br />

Große Stürme werden durch die schützenden Kaimauern<br />

zum größten Teil abgefangen. Eine gute<br />

Basis für Kin<strong>der</strong>, den sicheren Rahmen einer Familie<br />

zu fühlen.<br />

Um eine Situation in unruhigen Zeiten auch im Hafen<br />

zu sichern, bedarf es Eltern, die den Kin<strong>der</strong>n die<br />

Sicherheit geben, Fehler machen zu dürfen. Die<br />

Gr<strong>und</strong>haltung <strong>der</strong> Eltern <strong>und</strong> Erzieher sollte sein,<br />

auch Fehler des Kindes zulassen zu können; was<br />

nicht gleichzeitig bedeuten muss, dass diese Fehler<br />

akzeptiert werden. Es lohnt sich sicherlich auch,<br />

einmal hinter den Fehler zu schauen. Wozu genau<br />

wurde er gemacht, wem dient er, worauf macht er<br />

aufmerksam? Die Annahme <strong>und</strong> ein verantwortlicher<br />

Umgang mit dem Fehler sind angesagt. Eine anklagende<br />

Haltung unterstützt sicher keinen konstruktiven<br />

Lösungsweg, <strong>der</strong> gemeinsam mit dem Kind<br />

konstruiert werden könnte. Anklage kann den weiteren<br />

Verlauf <strong>der</strong> Klärung <strong>und</strong> Lösung immens stören.<br />

Gerade in unsicheren Momenten sollte die Botschaft<br />

<strong>der</strong> Eltern <strong>und</strong> Erzieher an das Kind sein, dass es<br />

auf die Erwachsenen zählen kann. Ohne Konsequenzen<br />

aus dem Auge zu verlieren. Wenn dem<br />

Kind willentlich störendes Verhalten unterstellt werden<br />

kann, ist ein verantwortlicher Umgang beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig. Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendliche besitzen anscheinend<br />

ein Talent, Erwachsene zu verführen,<br />

ihnen entwe<strong>der</strong> ein schlechtes Gewissen zu vermitteln<br />

o<strong>der</strong> sie auf die Ebene des Kampfes zu locken.<br />

Dem Kind werden gerade in konstruktiven Lösungsstrategien<br />

Werte vermittelt, die nicht nur in den gegenwärtigen<br />

Krisen von Bedeutung sind. Stabile<br />

gewaltfreie Krisenmuster fürs Leben werden angelegt.<br />

Werte, die vom menschlichen Miteinan<strong>der</strong>, von<br />

einer Akzeptanz des An<strong>der</strong>en <strong>und</strong> auch einer guten<br />

Versorgung seiner selbst getragen werden. Dazu<br />

gehört sicher nicht nur <strong>der</strong> Umgang mit dem Kind<br />

selbst, auch wie sich die Erwachsenen auf <strong>der</strong> Erwachsenenebene<br />

verhalten, wird von den Kin<strong>der</strong>n<br />

registriert <strong>und</strong> gespeichert. Ob es die Eltern als Eltern<br />

gesehen sind, wie sie beispielsweise ihre<br />

Paarbeziehung leben, o<strong>der</strong> wie die Pädagogen in<br />

den Wohngruppen miteinan<strong>der</strong> umgehen.<br />

Wenn wir bei Fehlverhalten von Strafen reden, passiert<br />

es nicht selten, dass sich die Eltern o<strong>der</strong> Erzieher<br />

dadurch selbst bestrafen. Taschengeldentzug<br />

<strong>und</strong> Hausarrest sind klassische Beispiele, die neue<br />

Konflikte entfachen können. Vielleicht stiehlt das<br />

Kind gerade dann, wenn es seine geliebten Zeitschriften<br />

o<strong>der</strong> Süßigkeiten nicht mehr kaufen kann.<br />

Muss das Kind mehrere Tage zu Hause bleiben,<br />

dann sitzt den Erwachsenen die Strafe direkt vor<br />

Augen. Wird die strafende „Zuhauseabsitzzeit“ konstruktiv<br />

gefüllt o<strong>der</strong> entstehen neue Konflikte? Werden<br />

Kin<strong>der</strong> angehalten, sich zu entschuldigen, sollte<br />

immer hinterfragt werden, ob <strong>und</strong> wem dies dient.<br />

Wem soll es anschließend besser gehen? Wird die<br />

Gefühlswelt <strong>der</strong> Eltern <strong>und</strong> Erzieher verbessert,<br />

wenn Kin<strong>der</strong> dazu angehalten werden, sich zu entschuldigen?<br />

Wird die Kluft zwischen den Kin<strong>der</strong>n<br />

<strong>und</strong> Erwachsenen möglicherweise dadurch nur noch<br />

größer? Wird dadurch die Beziehung wie<strong>der</strong> hergestellt<br />

o<strong>der</strong> eher verhin<strong>der</strong>t?<br />

Es macht sicher Sinn, wenn von den Erwachsenen<br />

nicht nur bis zur Strafe gedacht wird, son<strong>der</strong>n einen<br />

Schritt weiter. Schuldzuweisungen helfen überhaupt<br />

nicht <strong>und</strong> die Distanz zwischen Eltern/Erziehern <strong>und</strong><br />

Kind wird nur noch größer. Die Beziehung leidet<br />

darunter <strong>und</strong> eine gute Lösung zu finden, wird<br />

schwerer. Ich glaube daran, dass eine positive Motivation<br />

<strong>und</strong> ein Zulassen von Konflikten einen Einfluss<br />

auf das innere Bindungsmodell haben können.<br />

Es können eigene innere Arbeitsmodelle entwickelt<br />

werden, die die gesamte Lebenshaltung belastbarer<br />

machen. Wird dem Kind die Möglichkeit gegeben,<br />

eigene Ideen <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gutmachung zu entwickeln,<br />

kann es mehr die konstruktiven inneren Anteile nutzen.<br />

Der Selbstwert wächst <strong>und</strong> die Belastbarkeit<br />

<strong>und</strong> Frustrationstolleranz wird von Mal zu Mal größer.<br />

Kann dem Kind eine fehlerfre<strong>und</strong>liche Haltung<br />

entgegen gebracht werden, ohne dabei die Fehler<br />

zu ignorieren, kann das Leben auch für die Erwachsenen<br />

gelassener erlebt werden. Mit gleicher Münze<br />

heimzahlen nützt niemandem.<br />

Gerade die uns anvertrauten Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

tragen Bindungsstörungen in sich, die immer<br />

wie<strong>der</strong> im Einzelfall angeschaut werden sollten.<br />

Liebenswerte Worte, Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Fürsorge<br />

fehlten ihnen. Sie waren sehr auf sich angewiesen<br />

<strong>und</strong> haben in ihrem Handeln we<strong>der</strong> im Kopf noch im<br />

Herzen die Idee, dass sie völlig falsch liegen. Sie<br />

denken, sie machen alles richtig. Sie haben eigens<br />

für sich Arbeitsmodelle von Bindung entwickelt, die<br />

die neuen Bindungsmodelle durchkreuzen <strong>und</strong> die<br />

von den neuen Bindungspersonen als störend empf<strong>und</strong>en<br />

werden können. Da ist Fachlichkeit <strong>und</strong> eine<br />

Ausgabe 81 12 KiM ®


gute Reflexion nötig, um nicht in die Beziehungsfalle<br />

zu treten. Die Gefahr, als Bindungsperson eigene<br />

Verletzbarkeit in den Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> zu stellen, ist<br />

groß. Für verletzte <strong>und</strong> gekränkte Kin<strong>der</strong>, die neu in<br />

Bindung gehen möchten, ist dies kein guter Anfang<br />

ins neue Leben.<br />

Ein versöhnlicher Umgang mit den<br />

eigenen Verletzungen <strong>und</strong> nicht zu<br />

streng mit sich zu sein, würde sicher<br />

einen besseren Start bedeuten.<br />

Ulrike Meiners<br />

Erziehungsleitung<br />

GfS Emsland<br />

Als <strong>der</strong> liebe Gott die Erzieherin schuf…<br />

Als <strong>der</strong> liebe Gott die Erzieherin schuf, machte er<br />

bereits den sechsten Tag Überst<strong>und</strong>en. Da erschien<br />

<strong>der</strong> Engel <strong>und</strong> sagte: „Herr, Ihr bastelt aber lange an<br />

dieser Figur!“ Der liebe Gott sprach: „Hast du die<br />

speziellen Wünsche auf <strong>der</strong> Bestellung gesehen?<br />

Sie soll pflegeleicht, aber nicht aus Plastik sein; sie<br />

soll 160 bewegliche Teile haben; sie soll Nerven wie<br />

Drahtseile haben <strong>und</strong> einen Schoß, auf dem zehn<br />

Kin<strong>der</strong> gleichzeitig sitzen können, <strong>und</strong> trotzdem<br />

muss sie auf einem Kin<strong>der</strong>stuhl Platz haben. Sie soll<br />

einen Rücken haben, auf dem sich alles abladen<br />

lässt; <strong>und</strong> sie soll in einer überwiegend gebückten<br />

Haltung leben können. Ihr Zuspruch soll alles heilen,<br />

von <strong>der</strong> Beule bis zum Seelenschmerz; sie soll<br />

sechs Paar Hände haben.“<br />

Da schüttelte <strong>der</strong> Engel den Kopf <strong>und</strong> sagte: „Sechs<br />

Paar Hände, das wird kaum gehen!“ „Die Hände<br />

machen mir keine Kopfschmerzen, “ sagte <strong>der</strong> liebe<br />

Gott, „aber die drei Paar Augen, die eine Erzieherin<br />

haben muss!“ „Gehören die denn zum Standardmodell?“<br />

fragte <strong>der</strong> Engel. Der liebe Gott nickte: „Ein<br />

Paar, das durch geschlossene Türen blickt, während<br />

sie fragt: was macht ihr denn da drüben? - obwohl<br />

sie es längst weiß. Ein zweites Paar im Hinterkopf,<br />

mit dem sie sieht, was sie nicht sehen soll, aber<br />

wissen muss. Und natürlich noch die zwei Augen<br />

vorn, aus denen sie ein Kind ansehen kann, das<br />

sich unmöglich benimmt, <strong>und</strong> die trotzdem sagen:<br />

Ich verstehe dich <strong>und</strong> habe dich sehr lieb - ohne<br />

dass sie ein einziges Wort spricht.“<br />

„O Herr, “ sagte <strong>der</strong> Engel <strong>und</strong> zupfte ihn leise am<br />

Ärmel, „geht schlafen <strong>und</strong> macht morgen weiter.“<br />

„Ich kann nicht,“ sagte <strong>der</strong> liebe Gott, denn ich bin<br />

nahe daran, etwas zu schaffen, das mir einigerma-<br />

ßen ähnelt. Ich habe bereits geschafft, dass sie sich<br />

selbst heilt, wenn sie krank ist: dass sie 30 Kin<strong>der</strong><br />

mit einem winzigen Geburtstagkuchen zufrieden<br />

stellt; dass sie einen Sechsjährigen dazu bringen<br />

kann, sich vor dem Essen die Hände zu waschen;<br />

einen Dreijährigen davon überzeugt, dass Knetmaterial<br />

nicht essbar ist <strong>und</strong> übermitteln kann, dass<br />

Füße überwiegend zum Laufen <strong>und</strong> nicht zum Treten<br />

von mir gedacht waren.“<br />

Der Engel ging langsam um das Modell herum. „Zu<br />

weich,“ seufzte er. „Aber zäh,“ sagte <strong>der</strong> liebe Gott<br />

energisch. „Du glaubst gar nicht, was diese Erzieherin<br />

alles leisten <strong>und</strong> aushalten kann!“ „Kann sie denken?“<br />

„Nicht nur denken, son<strong>der</strong>n sogar urteilen <strong>und</strong><br />

Kompromisse schließen,“ sagte <strong>der</strong> liebe Gott „<strong>und</strong><br />

vergessen!“ Schließlich beugte sich <strong>der</strong> Engel vor<br />

<strong>und</strong> fuhr mit einem Finger über die Wange des Modells.<br />

„Da ist ein Leck,“ sagte er. „Ich habe Euch ja<br />

gesagt, Ihr versucht zu viel in das Modell hinein zu<br />

packen.“ „Das ist kein Leck,“ sagte <strong>der</strong> liebe Gott,<br />

„das ist eine Träne.“ „Wofür ist sie?“ „Sie fließt bei<br />

Freude, Trauer, Enttäuschung, Schmerz, Verlassenheit.“<br />

„Ihr seid ein Genie!“ sagte <strong>der</strong> Engel.<br />

Da blickte <strong>der</strong> liebe Gott versonnen: „Die Träne,“<br />

sagte er, „ist das Überlaufventil.“<br />

Verfasser unbekannt<br />

Unterrichtsmaterial<br />

Fachschule St. Franziskus<br />

Astrid Stagge<br />

Erzieherin Kleinstheim<br />

(in Elternzeit)<br />

GfS Emsland<br />

Ausgabe 81 13 KiM ®


<strong>Übertragung</strong> <strong>und</strong> <strong>Gegenübertragung</strong><br />

Frau Michaela Huber hält Vortrag im Rahmen des <strong>Frühlingsfest</strong>es<br />

Zum Auftakt unseres diesjährigen <strong>Frühlingsfest</strong>es am 27.05.<strong>2011</strong> - wie<br />

bewährt - wie<strong>der</strong> alle Profieltern herzlich eingeladen zu einem Vortrag<br />

mit Fortbildungscharakter.<br />

Dieses Mal konnte zu unserer großen Freude Frau Michaela Huber<br />

gewonnen werden.<br />

Frau Michaela Huber ist psychologische Psychotherapeutin <strong>und</strong><br />

durch zahlreiche Veröffentlichungen sowie als erste Vorsitzende<br />

<strong>der</strong> Deutschen Sektion <strong>der</strong> „International Society for Study of Dissociation“<br />

in <strong>der</strong> Fachwelt gut bekannt. Im Jahr 2008 erhielt Frau<br />

Huber das B<strong>und</strong>esverdienstkreuz als Anerkennung ihres großartigen<br />

Einsatzes für schwer traumatisierte Menschen.<br />

Frau Huber erläuterte auf eine beson<strong>der</strong>s ansprechende <strong>und</strong> anschauliche<br />

Weise sowohl die neuesten Forschungsergebnisse als auch ihre<br />

fachlichen Interpretationen zum Thema:<br />

„<strong>Übertragung</strong> <strong>und</strong> <strong>Gegenübertragung</strong><br />

Was bedeutet es, ein traumatisiertes Kind in die eigene Familie aufzunehmen?“<br />

In den angereisten Profieltern fand sie gespannt<br />

lauschende Zuhörer vor, die sich beson<strong>der</strong>s durch<br />

Frau Hubers wertschätzende Äußerungen zur Arbeit<br />

von Profieltern in ihrem alltäglichen Tun anerkannt<br />

fühlen konnten.<br />

Anhand logisch aufeinan<strong>der</strong> aufbauen<strong>der</strong> Thesen<br />

hob Frau Huber verschiedene Aspekte <strong>der</strong> Thematik<br />

beson<strong>der</strong>s hervor, z.B. die notwendige wirklich möglichst<br />

umfassende Information zur Anamnese <strong>der</strong><br />

aufgenommenen Kin<strong>der</strong>, die nicht nur eine bloße<br />

Auflistung diverser Aufenthaltsorte umfasst, son<strong>der</strong>n<br />

vor allem die erlebten Beziehungsmuster zu verantwortlichen<br />

Bezugspersonen, das Traumatisierende<br />

in <strong>der</strong> Vorgeschichte. Sie betonte die heilende Kraft<br />

<strong>der</strong> Bindungsarbeit, <strong>der</strong> sich Profieltern mit <strong>der</strong> Aufnahme<br />

eines Kindes stellen. Und sie beschreib ausführlich<br />

die Bedeutung <strong>der</strong> „elterlichen Präsenz“ von<br />

Profieltern, die sich Tag für Tag <strong>der</strong> oft mühevollen<br />

Aufgabe widmen, dem aufgenommenen traumatisierten<br />

Kind als Reibungs- <strong>und</strong> <strong>Übertragung</strong>sfläche<br />

zur Verfügung zu stehen. Gerade durch diese gelebte<br />

Nähe, von Leidenschaft <strong>und</strong> Engagement getragen,<br />

eigentlich mit nichts ausreichend zu bezahlen,<br />

sei eine Bearbeitung <strong>und</strong> Korrektur <strong>der</strong> oft bitteren<br />

Vergangenheit <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> möglich, die schließlich zu<br />

einer inneren Balance des Kindes führen könne.<br />

Intensiv erläuterte Frau Huber Ergebnisse aktueller<br />

Studien. Diese befassen sich zum Einen mit den<br />

Folgen erlebter Gewalt in <strong>der</strong> Herkunftsfamilie <strong>und</strong><br />

zum An<strong>der</strong>en mit den Folgen erfahrenen Drogenmissbrauchs.<br />

In diesem Zusammenhang konnte<br />

Frau Huber aufzeigen, dass laut Michaud et al.<br />

(2006) <strong>der</strong>artige schädliche Kindheitserfahrungen<br />

offensichtlich zu 50-75% für spätere Depressionen,<br />

Suizidversuche sowie eigene Drogen- bzw. Alkoholabhängigkeit<br />

verantwortlich seien.<br />

Das differenzierte Kaskadenmodell von Teicher (ab<br />

2000) wurde ebenfalls veranschaulicht, nach welchem<br />

unter an<strong>der</strong>em frühe Stresserfahrungen dazu<br />

führen, dass Kin<strong>der</strong> ihre Stress-Reaktionssysteme<br />

insgesamt von Gr<strong>und</strong> auf verän<strong>der</strong>n. Sie sind beson<strong>der</strong>s<br />

schnell zu verunsichern durch bereits<br />

kleinste Verän<strong>der</strong>ungen im Alltag. Sie zeigen für<br />

Außenstehende unerklärliche <strong>und</strong> für Profieltern<br />

beson<strong>der</strong>s herausfor<strong>der</strong>nde, Angst besetzte Verhaltensmuster,<br />

die gleich einem inneren Film vollkommen<br />

automatisiert abzulaufen scheinen. In Abhängigkeit<br />

vom „Timing“ <strong>der</strong> Schädigung kann es sogar<br />

zu Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Genexpression kommen<br />

sowie zu einer verzögerten <strong>und</strong> verän<strong>der</strong>ten Myelinisierung<br />

<strong>der</strong> Nervenbahnen (quasi: <strong>der</strong> Isolierung<br />

<strong>der</strong> Nerven“kabel“ im Gehirn zur optimalen Weiterleitung<br />

von Informationen). Reizoffenes Verhalten<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> ist dabei nur eine <strong>der</strong> Ausprägungen.<br />

Auch schwere psychische Störungen wie PTBS<br />

(Post-Traumatisches-Belastungs-Syndrom) <strong>und</strong> Depressionen<br />

sind oft unerkannte Folgen dieser frühkindlichen<br />

Stresserfahrungen.<br />

Wie genau diese Stresserfahrungen aussehen können,<br />

beschrieb Frau Huber ausführlich an den erforschten<br />

Beziehungsmustern in dysfunktionalen,<br />

gewalttätigen Familien. Die Bandbreite reichte vom<br />

Konkurrenzerleben <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> mit TV <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Medien über erlebte Muster wie Erpressung, Verrat,<br />

Nötigung <strong>und</strong> Verführung, bis hin zu kollusiven Verwicklungen.<br />

Das Fatale an diesen negativen Erfahrungen<br />

ist jedoch, dass die betroffenen Kin<strong>der</strong> zugleich<br />

fast immer auch - meist für sie völlig unberechenbar<br />

- Zärtlichkeit <strong>und</strong> Liebevolles durch ihre<br />

leiblichen Eltern erlebten konnten, so dass sie letztendlich<br />

vollkommen verwirrt, voller Angst <strong>und</strong> voller<br />

Sehnsucht nach Geborgenheit <strong>und</strong> Zuwendung nur<br />

Ausgabe 81 14 KiM ®


noch „funktionieren“ <strong>und</strong> - wenn niemand unterstützend<br />

zur Seite steht -, diese Muster auch an die<br />

nächste Generation weiter geben.<br />

Es ist inzwischen erwiesen, dass ein Mensch in <strong>der</strong><br />

Begegnung mit einem an<strong>der</strong>en Menschen über seinen<br />

Spiegelneurone Abbil<strong>der</strong> seines Gegenübers in<br />

sich aufnimmt. Dies gibt ihm im „Normalfall“ die<br />

Chance, sich in den an<strong>der</strong>en hineinzuversetzen <strong>und</strong><br />

die Welt aus seiner Perspektive heraus zu betrachten.<br />

Aber auch die Kin<strong>der</strong>, die Gewalt <strong>und</strong> Misshandlung<br />

erlebt haben durch ihre Eltern, nehmen im<br />

Kontakt zu diesen über ihre Spiegelneurone „Spiegel-Splitter“<br />

in sich auf, die später dann im alltäglichen<br />

Verhalten plötzlich vor ihrem inneren Auge<br />

auftauchen. Dann spricht man vom „Trigger“, <strong>der</strong><br />

bekanntlich zu heftigen <strong>Übertragung</strong>ssituationen<br />

führen kann. Aber auch sobald das Verhalten des<br />

Kindes von dem Verhalten abzuweichen scheint,<br />

das die misshandelnden Eltern von ihm for<strong>der</strong>ten<br />

bzw. sobald das Kind ein Verhalten zeigt, das die<br />

Täter nicht mehr akzeptabel finden würden, tauchen<br />

diese Spiegelsplitter in den Gedanken <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

auf. Sie werden so allmählich zu einem Teil <strong>der</strong> Persönlichkeit<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> bewirken letztlich, dass<br />

viele <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> mit Gewalterfahrungen lebenslang<br />

an die Täter geb<strong>und</strong>en bleiben.<br />

Das Perfide im Erleben <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> ist, dass ihre<br />

Gewalterfahrungen dabei von den Personen ausgehen,<br />

die eigentlich Schutz bieten, Pflege <strong>und</strong> Versorgung<br />

geben <strong>und</strong> liebevolle Zuwendung schenken<br />

sollten. Das macht das Erleben für die Kin<strong>der</strong> zu<br />

einem Trauma, dessen Folgen inzwischen sehr detailliert<br />

erforscht wurden. Neben den bekannten<br />

Bindungsstörungen <strong>und</strong> dissoziativen Erkrankungsbil<strong>der</strong>n,<br />

den affektiven Störungen <strong>und</strong> dem erwähnten<br />

PTBS sowie diversen Abhängigkeiten wie Alkohol,<br />

Medikamente, Drogen, sind heute sogar auch<br />

körperliche Erkrankungen wie Diabetes II, Erkrankungen<br />

des Verdauungstraktes <strong>und</strong> Herz-<br />

Kreislaufproblematiken sowie eine insgesamt geringere<br />

Lebenserwartung als mögliche Folgen anerkannt.<br />

Dabei gilt die These: Je früher die Schädigung<br />

einsetzt, desto eher werden Aggressionen/Depressionen<br />

bei Jungen bzw. Dissoziationen/Ängste/<br />

Selbstverletzungen bei Mädchen zu<br />

Teilen <strong>der</strong> Persönlichkeit. Das Fatale daran ist, dass<br />

die Opfer nicht selten gleichgültig werden gegenüber<br />

ihren eigenen Opfererfahrungen <strong>und</strong> damit auch<br />

gegenüber an<strong>der</strong>en Opfern.<br />

Mit konkreten Ansätzen ging Frau Huber dann auf<br />

die Arbeit mit den Kin<strong>der</strong>n ein, wie diese von einem<br />

äußeren Schutz allmählich zur inneren Arbeit gelangen<br />

– sozusagen das tägliche Brot <strong>der</strong> Profieltern.<br />

Das Bändigen starker Gefühle <strong>und</strong> das langsame<br />

Einleiten des Mentalisierens beim Kind, Beziehungsarbeit<br />

<strong>und</strong> Ego-State-Arbeit, Mitgefühl <strong>und</strong><br />

positive Nutzung von Introjekten seien an dieser<br />

Stelle exemplarisch erwähnt.<br />

Nachdem Frau Huber auch die rechtlichen Aspekte<br />

zum Kindeswohl <strong>und</strong> Elternrecht veranschaulicht<br />

hatte, kam sie zu ihrer - für Profieltern wohl spannendsten<br />

- These: „Erwachsene verantwortliche<br />

Pflegepersonen (Eltern etc.), die ihr schutzbefohlenes<br />

Kind misshandelt haben, <strong>und</strong> nichts für sich tun<br />

(keine nachgewiesene Persönlichkeitsverän<strong>der</strong>ung)<br />

haben das Recht verwirkt auf Umgang.“<br />

Denn: Die Voraussetzung zum Aufbau einer sicheren<br />

Bindung gelingt nur dann, wenn das Kind in <strong>der</strong><br />

Lage sein wird, destruktive Bindungen loszulassen.<br />

Es geht bei einer Traumatisierung für ein Kind immer<br />

um „Leben <strong>und</strong> Tod“. Das Dreieck Täter-Opfer-<br />

Retter erfor<strong>der</strong>t daher von den Profieltern immer<br />

wie<strong>der</strong> aufs Neue die Bereitschaft zur intensiven<br />

Bearbeitung <strong>der</strong> kindlichen Vergangenheit. Die innere<br />

Not des Kindes – z.B. ausgelöst durch Schuldgefühle,<br />

Schamabwehr, unsichere Bindungserfahrungen<br />

etc. - führt immer wie<strong>der</strong> neu zu <strong>Übertragung</strong>en,<br />

die wie<strong>der</strong>um den Alltag einer Profifamilie ® <strong>und</strong> <strong>der</strong>en<br />

Umfeld ganz massiv belasten können. Dies aber<br />

löst in den Profieltern womöglich <strong>Gegenübertragung</strong>en<br />

aus, welche wie<strong>der</strong>um eine Gefahr für die Bindung<br />

zum Kind bedeuten können, wenn sie nicht<br />

bewusst reflektiert <strong>und</strong> sorgfältig betrachtet werden.<br />

Nicht ein Ansatz wie: „Das muss es doch jetzt endlich<br />

mal verstehen!“ o<strong>der</strong> etwa: „Irgendwann muss<br />

es doch mal vorbei sein!“ sollte die Arbeit <strong>der</strong> Profieltern<br />

<strong>und</strong> aller verantwortlich am Prozess Beteiligten<br />

prägen.<br />

Ausschlaggebend sollte sein: “Dieses Kind wird sein<br />

Leben lang eine große Bürde mit sich tragen, für die<br />

es nur mit Bedacht <strong>und</strong> mit behutsamer Unterstützung<br />

durch an<strong>der</strong>e Menschen einen guten Platz<br />

finden kann, um sie abzulegen, damit es sich auf ein<br />

positiv besetztes, schützendes neues Umfeld einlassen<br />

kann <strong>und</strong> neugierig wird auf die Welt.“<br />

Für Profieltern bedeutet dies letztendlich ein extrem<br />

hohes Burnout-Risiko, aber auch eine außerordentlich<br />

hohe Befriedigung durch ihre Arbeit.<br />

Wir danken Ihnen, Frau Huber, für Ihren bereichernden,<br />

fachlich-informativen Vortrag mit intensivem<br />

Praxisbezug <strong>und</strong> einfühlsamer Beachtung <strong>und</strong> Anerkennung<br />

<strong>der</strong> Arbeit von Profieltern, <strong>und</strong> wünschen<br />

Ihnen für Ihre weitere Arbeit in Forschung, Lehre<br />

<strong>und</strong> Therapie viel Kraft <strong>und</strong> alles<br />

Gute!<br />

Christa Lüken<br />

Profimutter <strong>und</strong> Erziehungsleitung<br />

GfS Emsland / Lingen<br />

Ausgabe 81 15 KiM ®


<strong>Frühlingsfest</strong> <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe Backhaus<br />

Alle Jahre wie<strong>der</strong>… findet Ende Mai unser <strong>Frühlingsfest</strong><br />

in Meppen statt. Zu diesem Fest sind alle<br />

MitarbeiterInnen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe Backhaus<br />

(<strong>KJHB</strong>) mit ihren PartnerInnen eingeladen,<br />

dieses Jahr folgten 250 Gäste <strong>der</strong> Einladung ins<br />

Emsland! Das ist in unserer dezentral aufgestellten<br />

Einrichtung eine Rekordzahl <strong>und</strong> viele haben St<strong>und</strong>en<br />

<strong>der</strong> Anreise auf sich genommen, um im großen<br />

Kollegenkreis zu feiern.<br />

Am Nachmittag waren schon 200 Gäste in unserer<br />

Mehrzweckhalle anwesend <strong>und</strong> bekamen beim Vortrag<br />

von Frau Michaela Huber kognitiven Input; am<br />

Abend folgte dann <strong>der</strong> entspannte Teil mit kulinarischen<br />

Genüssen, Live-Musik, einer Tombola <strong>und</strong><br />

weiterem Unterhaltungsprogramm.<br />

Frau <strong>und</strong> Herr Backhaus waren tags zuvor erst ins<br />

Emsland gekommen. Beiden war deutlich anzusehen,<br />

wie gut ihnen das Rentnerdasein gefällt. Sie<br />

können sich nun ohne Zeitlimits auch Dank <strong>der</strong> neuen<br />

Kommunikationstechnik viel in <strong>der</strong> Türkei,<br />

Uckermark <strong>und</strong> … ? ... aufhalten <strong>und</strong> trotzdem als<br />

Träger noch nah dran <strong>und</strong> greifbar sein. Herr Backhaus<br />

plante schon seinen nächsten Segeltörn <strong>und</strong><br />

Frau Backhaus ist mit ihren gerade mal 60 Jahren<br />

eine junge Rentnerin <strong>und</strong> rüstige Großmutter! Sie<br />

hat sich dieses vielleicht bei unseren französischen<br />

Nachbarn abgeschaut, die auch schon mit 60 Jahren<br />

in Rente gehen <strong>und</strong> daher recht fit <strong>und</strong> abenteuerlustig<br />

in den letzten Lebensabschnitt starten!<br />

Frau Schauf, Frau Backhaus, Herr Hugenberg, Herr<br />

Backhaus<br />

Frau Schauf <strong>und</strong> Herr Hugenberg lenken nun die<br />

Geschicke unserer Einrichtung im Sinne des Trägers.<br />

Herr Hugenberg überprüft, steuert <strong>und</strong> hantiert als<br />

kaufmännischer Geschäftsführer tagtäglich mit Zahlen.<br />

Er gab uns allen einen Einblick in die aktuelle<br />

Statistik <strong>der</strong> Einrichtung:<br />

Zurzeit leben 377 Kin<strong>der</strong>, Jugendliche <strong>und</strong> junge<br />

Erwachsene in unserer Einrichtung, insgesamt 364<br />

MitarbeiterInnen sind für sie da. Das Durchschnittsalter<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> beträgt 11 Jahre, das <strong>der</strong> MitarbeiterInnen<br />

knapp 43 Jahre. Es sind gut 10 Prozent mehr<br />

Jungen als Mädchen in <strong>der</strong> <strong>KJHB</strong>. In den letzten<br />

Jahren stieg die Anzahl <strong>der</strong> Aufnahmeanfragen<br />

durch die Jugendämter konstant an. Wir haben in<br />

<strong>der</strong> gesamten Einrichtung momentan ungefähr 40<br />

freie Plätze in vorbereiteten Profifamilien ® von Aurich<br />

über Bremen, Münster etc. bis in die Uckermark<br />

<strong>und</strong> gut 30 Familien sind zurzeit in den unterschiedlichen<br />

Regionen in Vorbereitung. So hoffen wir, dass<br />

wir für viele Kin<strong>der</strong> eine passende Profifamilie ® finden<br />

<strong>und</strong> anbieten können. Und für die Kin<strong>der</strong>, denen<br />

<strong>der</strong> familiäre Rahmen zu eng ist <strong>und</strong> die ein an<strong>der</strong>es<br />

Angebot benötigen, gibt es auch noch einige wenige<br />

Plätze in unseren Wohngruppen, die mit unterschiedlichen<br />

Schwerpunkten <strong>und</strong> Altersgruppen<br />

arbeiten (tiergestützt, therapeutisch, intensiv päd.,<br />

Jugendliche, Kleinstheim, Verselbständigung, Clearing<br />

etc.).<br />

Es wurden wie in jedem Jahr die Jubilare geehrt <strong>und</strong><br />

mit einem herrlichen Blumenstrauß beschenkt. 10<br />

Jahre sind neben unserer Leitung Frau Yvonne<br />

Schauf auch die Mitarbeiterinnen Heike Grünjes,<br />

Dagmar Neumayer, Marianne Gr<strong>und</strong>lach, Birgit<br />

Lattemann, Andrea<br />

Besemer,<br />

Heike Bruns,<br />

Anke Kohl, Bianca<br />

Adams,<br />

Karin Heinemann,<br />

Uta<br />

Holtmann, ClaudiaSchmedthans,<br />

Annette<br />

Walker <strong>und</strong> Profimutter Frau Heinemann<br />

Petra Riesmann<br />

für die <strong>KJHB</strong> aktiv.<br />

Auf bereits 15 Jahre Betriebszugehörigkeit blicken<br />

Maria Bosse, Claudia Krull, Hildegard <strong>und</strong> Thomas<br />

Lindemann, Marlene Velt, Silvia Englich, Barbara<br />

Lee, Andrea Schmitz-Köster <strong>und</strong> Helga Treblin zurück.<br />

Und jetzt muss ich mich verdientermaßen wie<strong>der</strong>holen:<br />

Ein Highlight <strong>und</strong> Anziehungsmagnet war wie in<br />

jedem Jahr das herrliche Büffet, in eigener Küche<br />

des Café KIM von Herrn Stover <strong>und</strong> seinem Team<br />

kreiert. Vorspeisen sowie Salate in großer Vielfalt -<br />

Ausgabe 81 16 KiM ®


angefangen vom Spargel-Erdbeersalat bis zum<br />

klassischen Kartoffelsalat -standen frisch zur Auswahl.<br />

Dazu gab es leckeres Grillfleisch <strong>und</strong> Würstchen<br />

o<strong>der</strong> Gemüsepfanne.<br />

Die Tombola mit tollen Preisen war wie<strong>der</strong> sehr<br />

beliebt, ein großes Dankeschön an die Familien<br />

Weusthof <strong>und</strong> Schmies, die sich dafür engagieren<br />

<strong>und</strong> verantwortlich fühlen.<br />

Der Erlös kommt Jugendlichen <strong>und</strong> jungen Erwachsenen<br />

<strong>der</strong> Einrichtung zugute, die aus diesem Topf<br />

einen Zuschuss<br />

zu ihrem Führerscheinbekommen<br />

können.<br />

Den ersten Preis<br />

dieser Tombola<br />

gewann Frau<br />

Ulrike Hülsebusch<br />

aus dem<br />

Bokeloher Backhaus-Café.<br />

Sie fährt ein Wochenende nach Berlin in die Marzahner<br />

Mühle <strong>und</strong> bekommt 100 Euro Taschengeld<br />

mit auf die Reise! Ein weiterer attraktiver Gewinn <strong>der</strong><br />

Tombola ging wie<strong>der</strong> nach Oldenburg! Das ist ganz<br />

„natürlich“ <strong>und</strong> wohl verdient, denn wir reisen jedes<br />

Jahr in einer großen R<strong>und</strong>e <strong>und</strong> mit gefülltem<br />

Portemonnaie zum Fest <strong>und</strong> daher ist die Wahrscheinlichkeit<br />

auch sehr hoch, dass wir Oldenburger<br />

glückliche Gewinner sind! (Wie ist das mit dem<br />

Glück im Spiel, den Prozenten <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wahrscheinlichkeitsrechnung,<br />

Herr Hugenberg?) Frau Ulrike<br />

Bagge kann nun mit Familie in den Sommerferien<br />

für 5 Tage ins Ferienhaus nach Vlagtwedde fahren<br />

<strong>und</strong> findet dort einen gefüllten Kühlschrank vor! Darüber<br />

hat sie sich sehr gefreut! Sie ist zwar schon 8<br />

Jahre als zweifache Profimutter aktiv, doch war sie<br />

noch nie in Vlagtwedde - nun „muss“ sie dorthin! Ich<br />

hatte in diesem Jahr nur Nieten <strong>und</strong> bekam aus<br />

Mitleid „Trostgeschenke“, wie z. B. eine Kin<strong>der</strong>wurst<br />

von meiner Kollegin Karen Heimberg, die sich „lei<strong>der</strong>“<br />

vegetarisch ernährt. Diese bei Wurstessern<br />

beliebten Preise werden von den eigenen Bentheimer<br />

„Bioschweinen“ vom heimischen Metzger zu<br />

leckeren Würsten (Leberwurst, Kin<strong>der</strong>wurst, Grillwurst,<br />

Kochwurst etc.) verarbeitet.<br />

Die Glücksfee, meine Kollegin Helga Ache, zog zu<br />

später St<strong>und</strong>e den Gewinner des gelben Aufkleberwettbewerbs<br />

www.profifamilie.de. Je<strong>der</strong> konnte bei<br />

diesem Wettbewerb mitmachen <strong>und</strong> ein Foto einsenden,<br />

auf<br />

dem <strong>der</strong> Profifamilien-Aufkleber<br />

neben dem<br />

Autokennzeichen<br />

einen privaten<br />

PKW<br />

schmückt. Der<br />

Gewinn, eine<br />

Wochenende in<br />

Berlin mit attraktivem kulturellen <strong>und</strong> kulinarischen<br />

Rahmenprogramm, ging an ein Auto mit ägyptischemKennzeichen,<br />

<strong>der</strong> Besitzer<br />

ist Herr Gregor<br />

Hradetzky.<br />

Ausgabe 81 17 KiM ®


Bei dem letzten <strong>Frühlingsfest</strong> gewann die Verwaltung<br />

die Ausrichtung eines Unterhaltungsangebotes<br />

fürs diesjährige<br />

Fest. Sie entschieden<br />

sich<br />

für die „Montagsmaler“<br />

<strong>und</strong><br />

so musste die<br />

Verwaltung gegen<br />

die Hauswirtschaft,Gärtnerei<br />

<strong>und</strong> Hausmeistereiantreten.<br />

Die beiden Teams skizzierten Bil<strong>der</strong> per Overhead-Projektor,<br />

die die MitspielerInnen<br />

schnell<br />

erraten mussten.<br />

Das Ergebnis<br />

war sehr<br />

knapp!<br />

Wohl genährt<br />

<strong>und</strong> gut unterhalten<br />

wurde bis<br />

in die tiefe Nacht<br />

gefeiert <strong>und</strong> getanzt. Die Live-Band THE BIP sorgte<br />

für gute Stimmung <strong>und</strong> hatte vom Oldie bis zum<br />

aktuellen Song <strong>der</strong> „Ärzte“ ein großes Repertoire.<br />

Zum Gelingen dieses Festes <strong>und</strong> für die entspannte<br />

Stimmung trugen alle Gäste bei! Doch ohne die<br />

vielen Helfer im Hintergr<strong>und</strong>, denen <strong>der</strong> Hauswirtschaft,<br />

Küche, Gärtnerei, Hausmeisterei, Verwaltung<br />

etc. könnte dieses große Fest nicht so reibungslos<br />

verlaufen. Merci beaucoup. Ein Dankeschön gilt<br />

auch den jugendlichen Servicekräften <strong>der</strong> Einrichtung!<br />

Das Gärtnerteam<br />

nimmt die<br />

Außendekoration<br />

ab - trotz <strong>der</strong><br />

Feier schlafen<br />

diese Helfer am<br />

nächsten Tag<br />

nicht aus, son<strong>der</strong>n<br />

räumen<br />

auf. Chapeau! Hut ab!<br />

Schön war es.<br />

Bis zum nächsten Jahr!<br />

Petra Schmackpfeffer<br />

Erziehungsleitung<br />

GfS Oldenburg<br />

Erfolgreiche Tombola auf dem <strong>Frühlingsfest</strong> <strong>2011</strong><br />

Die umfangreiche Tombola hat sehr<br />

zu <strong>der</strong> hohen Summe beigetragen.<br />

Wir sagen danke!<br />

Wir bedanken uns, auch im Namen <strong>der</strong> Familie Backhaus, ganz herzlich<br />

bei allen Spen<strong>der</strong>n, allen fleißigen Helfern <strong>und</strong> natürlich bei allen<br />

Mitarbeitern für Ihr Kommen. Sie haben dazu beigetragen, dass wir<br />

auch in diesem Jahr ein schönes Mitarbeiterfest feiern konnten.<br />

Dass dabei auch die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Führerscheine unserer Jugendlichen<br />

nicht zu kurz kam, zeigt die insgesamt eingesammelte Summe<br />

von 4.292,10 EUR.<br />

Vielen Dank!<br />

Joachim Hugenberg<br />

kaufm. Geschäftsführer<br />

Yvonne Schauf<br />

Gesamtleitung<br />

Ausgabe 81 18 KiM ®


Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfetag Stuttgart<br />

–Beim diesjährigen Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfetag in<br />

Stuttgart vom 7.6. bis 9.6.<strong>2011</strong> waren wir mit einem<br />

Stand vertreten.<br />

Nach Angaben<br />

<strong>der</strong> Veranstalter<br />

waren 45.000 Besucher<br />

<strong>und</strong> 320<br />

Aussteller auf<br />

<strong>der</strong> Messe. Es<br />

gab 210 Fachveranstaltungen,<br />

die Themen waren<br />

breit gefächert.<br />

Es war<br />

sehr viel Interessantes<br />

dabei,<br />

lei<strong>der</strong> waren die Räume oftmals zu klein für den<br />

Antrag <strong>der</strong> Besucher bei den Fachveranstaltungen.<br />

Aber gr<strong>und</strong>sätzlich war die Messe sehr gut durchorganisiert.<br />

Die Messehalle war mo<strong>der</strong>n, hell <strong>und</strong><br />

fre<strong>und</strong>lich.<br />

Unser Stand präsentierte sich unter dem Motto „Wir<br />

sind Profifamilie ® “. Es war zunächst ein großer organisatorischer<br />

Aufwand alle nötigen Materialien bis<br />

nach Stuttgart zu transportieren. Aber <strong>der</strong> Aufwand<br />

hat sich gelohnt.<br />

Als das Vorbereitungsteam vor Beginn <strong>der</strong> Messe<br />

eintraf, war die Enttäuschung zunächst groß. Das<br />

Hotel, welches wir ausgesucht hatten, war eher<br />

zweitklassig. Nach dem ersten Schrecken, wurde es<br />

mit Humor genommen <strong>und</strong> es gab viel zu Lachen.<br />

Dafür war dann <strong>der</strong> Messestand - wie man auf den<br />

Fotos sehen<br />

kann - erstklassig.<br />

Es gab viele<br />

lohnende Gespräche<br />

mit<br />

Fachleuten aus<br />

allen Bereichen<br />

<strong>und</strong> ganz beson<strong>der</strong>s<br />

mit Jugendämtern.<br />

Es ha-<br />

ben sich neue Kontakte ergeben <strong>und</strong> auch für das<br />

Messeteam waren die Gespräche sehr bereichernd.<br />

Es war nie langweilig am Stand. Es gab viel Interesse<br />

an dem Informationsmaterial, an unserer Fachzeitschrift<br />

„Durchblick“ <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bedarf an Information<br />

über unsere Einrichtung war groß.<br />

Und gleichzeitig zauberte unser Koch mit seinen<br />

Auszubildenden kulinarische Genüsse <strong>und</strong> lockte so<br />

mit dem Duft immer mehr Besucher an unseren<br />

Stand. Das Team <strong>der</strong> Köche war ständig präsent<br />

<strong>und</strong> hat für unsere Gäste perfekt gesorgt. Es wurden<br />

530 Waffeln gebacken <strong>und</strong> für Crepes mit Gemüsefüllung<br />

11kg Mehl <strong>und</strong> 120 Eier verbraucht. Auch <strong>der</strong><br />

Kaffeegebrauch ist mit 4 kg Kaffeebohnen beachtlich.<br />

Ein weiteres großes Dankschön gehört unseren<br />

Hausmeistern, die an alles gedacht haben <strong>und</strong> in<br />

Windeseile <strong>und</strong> trotzdem mit viel Spaß den Stand<br />

aufgebaut <strong>und</strong> dann auch wie<strong>der</strong> abgebaut haben.<br />

Marion Wischka<br />

Abteilungsleitung<br />

GfS Emsland<br />

Ausgabe 81 19 KiM ®


Die Routine verlassen …<br />

Klausurtagung im Frühjahr <strong>2011</strong> in Meppen<br />

Außerhalb <strong>der</strong> Alltagsroutine Zeit zum Nach- <strong>und</strong><br />

Vordenken über die verschiedenen Arbeitsbereiche<br />

<strong>und</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Arbeit zu finden - das ist<br />

Sinn <strong>der</strong> jährlichen Klausurtagung bei <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><strong>und</strong><br />

Jugendhilfe Backhaus.<br />

Aber auch in<br />

an<strong>der</strong>er Hinsicht<br />

wurde „Routine“<br />

verlassen: Erstmalig<br />

fand die<br />

Klausurtagung<br />

ohne Herrn <strong>und</strong><br />

Frau Backhaus<br />

statt <strong>und</strong> sie dokumentiertendamit,<br />

dass sie es<br />

mit dem Ruhestand<br />

ernst meinen.<br />

Die Geschäftsleitung,<br />

die Abteilungs- Gruppen- <strong>und</strong> Erziehungsleitungen,<br />

sowie die Psychologinnen kamen in <strong>der</strong><br />

Zentrale in Meppen zusammen. Aufgr<strong>und</strong> des<br />

Wachstums <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe Backhaus<br />

im letzten Jahrzehnt eine große R<strong>und</strong>e mit Mitarbeitern<br />

aus den verschiedensten Regionen. So mussten<br />

aus Gründen <strong>der</strong> räumlichen Kapazität teils auch<br />

auf Räume eines Hotels ausgewichen werden.<br />

Die Begrüßung <strong>und</strong> Gesamtmo<strong>der</strong>ation <strong>der</strong> Klausurtagung<br />

übernahm Frau Schauf als Leiterin <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>-<br />

<strong>und</strong> Jugendhilfe Backhaus. Sie stellte dar, dass<br />

in den letzten Jahren enorme Entwicklungsschritte<br />

gegangen wurden <strong>und</strong> das laufende Jahr <strong>der</strong> Sicherung<br />

des Erreichten dienen solle. So wurden in <strong>der</strong><br />

letzten Zeit die Gruppenpädagogische Einrichtung<br />

Vollersode <strong>der</strong> GfS Bremen mit einem neuen Pädagogischen<br />

Zentrum unter einem Dach eingerichtet,<br />

über das Pädagogische Zentrum Hamburg haben<br />

erste Belegungen stattgef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> <strong>der</strong> Umzug <strong>der</strong><br />

GfS Berlin in die Marzahner Mühle ist vollzogen.<br />

Das PZ Uckermark ist nach Warnitz umgezogen,<br />

sodass die Gruppenpädagogische Einrichtung Seehausen<br />

erweitert werden kann <strong>und</strong> darüber hinaus<br />

ist ein neues Kleinstheim in Templin entstanden<br />

Der kaufm. Geschäftsführer Herr Hugenberg belegte<br />

diese Entwicklung mit aussagekräftigem Zahlenwerk.<br />

Herr Backhaus jun. gab bekannt, dass er sich aus<br />

dem operativen Geschäft zurückziehen <strong>und</strong> sich<br />

künftig <strong>der</strong> Qualitätssicherung unserer Einrichtung<br />

widmen wird.<br />

In verschiedenen Workshops wurden eine Vielzahl<br />

von Themen diskutiert. Zu nennen sind dabei beispielsweise<br />

die intern ausgeweitete Nutzung elektronischer<br />

Medien zur Arbeitserleichterung <strong>und</strong> zur<br />

Kommunikation untereinan<strong>der</strong>. Konkret sind bereits<br />

einige interne Werkzeuge dazu entwickelt - maßgeblich<br />

durch den IT-Fachmann Herr Oudehinkel.<br />

Die Arbeit <strong>der</strong> Erziehungsleitungen wurde in ihrer<br />

Vielzahl besprochen <strong>und</strong> diskutiert. Themen hierbei<br />

waren dementsprechend reichhaltig. Eine immer<br />

wie<strong>der</strong> aktuelle Fragestellung bildeten die Standards<br />

für die Belegung von Profifamilien ® mit einem o<strong>der</strong><br />

zwei Kin<strong>der</strong>n - die passende Profifamilie ® für das<br />

Kind war <strong>der</strong> Ausgangspunkt. Wichtig dabei: Aufnahme<br />

von Anfragen, die (selbst-) kritische Reflexion<br />

<strong>und</strong> die Gestaltung <strong>der</strong> Anbahnung. Gemäß dem<br />

Konzept soll auch an dieser Nahtstelle das Kind im<br />

Mittelpunkt stehen.<br />

Ein Workshop beschäftigte sich mit <strong>der</strong> Vorbereitung<br />

von Interessierten für die Arbeit als Profifamilie®.<br />

Anregungen für die methodische Arbeit hierzu wurden<br />

ausgetauscht <strong>und</strong> Ansätze für die Fortentwicklung<br />

des Curriculums gef<strong>und</strong>en. Auch ein Fortbildungssystem<br />

für die Mitarbeiter ist in <strong>der</strong> Entwicklung,<br />

um die Qualität <strong>der</strong> Arbeit zu halten. Gedacht<br />

ist an den Aufbau eines Modul-Konzeptes.<br />

Herr Sebastian Backhaus leitete einen Workshop<br />

zum Zeitmanagement. Verschiedenste praktische<br />

Methoden um die Arbeitsabläufe des einzelnen Erziehungsleiters<br />

zu strukturieren <strong>und</strong> zu effektiveren<br />

wurden vorgestellt.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die Hausleitungen <strong>der</strong> GPE’s beschäftigten<br />

sich mit dem „Umgang mit Konflikten“. Herr<br />

Rob van Grinsven von <strong>der</strong> Saxion Hochschule Enschede<br />

stand als externer Dozent für diesen Workshop<br />

zur Verfügung.<br />

Zusätzlich fand ein Impulsreferat von Frau Stroet zu<br />

Neuerungen <strong>und</strong> relevante Rechtsfragen mit konkreten<br />

Hinweisen zur Verfügung. Sie nahm sich dabei<br />

viel Zeit für konkrete Fragestellungen aus dem<br />

Handlungsalltag. Entwicklungen in <strong>der</strong> Rechtsprechung<br />

<strong>und</strong> in Gesetzesvorhaben wurden diskutiert<br />

Ausgabe 81 20 KiM ®


mit Blick auf die Auswirkungen auf die Arbeit für die<br />

Kin<strong>der</strong>.<br />

Den Umgang mit neuen Medien <strong>und</strong> Fragen des<br />

Datenschutzes mo<strong>der</strong>ierte Herr Oudehinkel als interner<br />

Fachmann in diesem Themenbereich. Dabei<br />

standen beson<strong>der</strong>s soziale Netzwerkangebote im<br />

Internet zur Diskussion <strong>und</strong> die Problematiken die<br />

sich für Kin<strong>der</strong> u. Jugendliche im Internet stellen.<br />

Konkretes Alltagswissen wurde erarbeitet <strong>und</strong> nutzbare<br />

Internetplattformen stellte <strong>der</strong> Experte vor.<br />

R<strong>und</strong>um also ein reich gefächertes inhaltliches Arbeitsprogramm<br />

dieser Klausurtagung - das rasch<br />

aus den Alltagsroutinen herausführte<br />

<strong>und</strong> den Blickwinkel an manchen<br />

Stellen verän<strong>der</strong>te.<br />

Christian Struck<br />

Erziehungsleiter<br />

GfS Bremen/ Vollersode<br />

Vorstellung: Antje Schmeer-Schrö<strong>der</strong><br />

Mein Name ist<br />

Antje Schmeer-<br />

Schrö<strong>der</strong> <strong>und</strong><br />

ich bin seit Anfang<br />

dieses Jahres<br />

in <strong>der</strong> GfS<br />

Osnabrück in<br />

Bersenbrück als<br />

Erziehungsleiterin<br />

tätig. Von Beruf<br />

bin ich Diplom<br />

- Sozialpädagogin.Nachdem<br />

ich einige<br />

Jahre mit Kin<strong>der</strong>n<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen<br />

in<br />

einem Kleinstheim<br />

gearbeitet<br />

hatte, wechselte<br />

ich später in die Verselbständigungsarbeit mit Jugendlichen<br />

<strong>und</strong> jungen Erwachsenen. Anschließend<br />

war ich als Sozialpädagogische Familienhelferin<br />

beschäftigt.<br />

Während <strong>der</strong> letzten zehn Jahre war ich zusammen<br />

mit meinem Partner <strong>und</strong> unseren beiden Töchtern in<br />

<strong>der</strong> Familiären Bereitschaftsbetreuung tätig. Wir<br />

haben in dieser Zeit Kin<strong>der</strong> von 0 bis 6 Jahren bei<br />

uns aufgenommen, die manchmal innerhalb kürzester<br />

Zeit - oft von jetzt auf gleich <strong>und</strong> ohne jede Vorbereitung<br />

- zu uns kamen. Häufig blieben sie dann<br />

viel länger als gedacht <strong>und</strong> eroberten sich ihren<br />

Platz in unserer Familie <strong>und</strong> unserem Umfeld. Auch,<br />

wenn das nur vorübergehend möglich war, bis die<br />

weitere Perspektive geklärt werden konnte.<br />

Die meisten „unserer“ Kin<strong>der</strong> wechselten nach intensiven<br />

Anbahnungen in Pflegefamilien o<strong>der</strong> Erziehungsstellen,<br />

um dort endlich einen dauerhaften<br />

Lebensmittelpunkt zu finden <strong>und</strong> stabile Beziehungen<br />

<strong>und</strong> möglichst tragfähige Bindungen aufzubauen.<br />

Diese Jahre waren für meine Familie <strong>und</strong> mich eine<br />

sehr prägende, intensive, oft auch anstrengende<br />

Zeit, in <strong>der</strong> viele Bedürfnisse <strong>und</strong> Wünsche, wie<br />

an<strong>der</strong>e „normale“ Familien sie haben <strong>und</strong> ausleben,<br />

zurückgestellt werden mussten. Gleichzeitig haben<br />

sie uns auch sehr bereichert <strong>und</strong> in unserer Erinnerung<br />

überwiegen meistens die liebenswerten Eigenarten<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> die lustigen o<strong>der</strong> schönen Erlebnisse<br />

mit ihnen. So manche völlig verdrehte<br />

Wortschöpfung ist zu unserem ganz eigenen geflügelten<br />

Wort geworden <strong>und</strong> löst immer wie<strong>der</strong> Gelächter<br />

<strong>und</strong> „Weißt du noch…“-Geschichten aus.<br />

Aber auch Traurigkeit bei den vielen Abschieden<br />

gehört zu unseren gemeinsamen Erinnerungen.<br />

Glücklicherweise wissen wir von fast allen Kin<strong>der</strong>n,<br />

wie gut es ihnen jetzt geht. Das macht uns auch<br />

stolz, weil wir dazu beigetragen <strong>und</strong> sie ein Stück<br />

auf ihrem Weg begleitet haben.<br />

Meine neue Tätigkeit als Erziehungsleiterin ist jetzt<br />

wie<strong>der</strong> eine spannende Herausfor<strong>der</strong>ung für mich, in<br />

die ich meine bisherigen Erfahrungen hoffentlich gut<br />

einbringen kann. Das Team in Bersenbrück <strong>und</strong> die<br />

Profifamilien ® haben mich auf jeden Fall sehr herzlich<br />

aufgenommen <strong>und</strong> mich in <strong>der</strong> Einarbeitung viel<br />

unterstützt, was mir über so manche erste Hürde<br />

hinweggeholfen hat. Vielen Dank dafür, auch für die<br />

vielen interessanten Gespräche <strong>und</strong> Denkanstöße,<br />

die immer wie<strong>der</strong> neue Perspektiven eröffnen <strong>und</strong><br />

uns gemeinsam mit den uns anvertrauten Kin<strong>der</strong>n<br />

weiterbringen.<br />

Antje Schmeer-Schrö<strong>der</strong><br />

Erziehungsleitung<br />

GfS Osnabrück<br />

Ausgabe 81 21 KiM ®


Familienfest zur Spielplatzeinweihung im PZ Schapen<br />

Immer mehr jüngere Kin<strong>der</strong> wurden im vergangenen Jahr in Profifamilien<br />

des pädagogischen Zentrums in Schapen aufgenommen.<br />

So planten die Profieltern, Plätze im Außengelände auch für die Kin<strong>der</strong><br />

zu schaffen, wo sie sich begegnen, miteinan<strong>der</strong> spielen können <strong>und</strong><br />

Kontakt untereinan<strong>der</strong> aufnehmen können. Nach einer<br />

intensiven Planungsphase setzen dann einige<br />

Profifamilien ® dies aktiv um.<br />

Auch die Kin<strong>der</strong> waren motiviert dabei, jedes nach<br />

seinen Fähigkeiten.<br />

Unter ihren kritischen Augen entstand<br />

nach <strong>und</strong> nach ein Spielturm,<br />

<strong>der</strong> dann natürlich auch vor<br />

<strong>der</strong> geplanten Einweihung erstmalig<br />

ausprobiert wurde.<br />

Und so konnte dann <strong>der</strong> Spielplatz<br />

nach mehreren Samstagen, an<br />

denen miteinan<strong>der</strong> „geschafft“ wur-<br />

de, Ende Mai im Rahmen eines Familienfestes<br />

bei schönstem Wetter<br />

eingeweiht werden.<br />

Bastelangebote, Schminken <strong>und</strong><br />

Begegnungen <strong>und</strong> Austausch in<br />

Gesprächen miteinan<strong>der</strong> prägten<br />

diesen Tag.<br />

Auch die Presse war anwesend,<br />

um mit einzelnen Familien ein Interview<br />

zu führen <strong>und</strong> anschließend<br />

zu veröffentlichen (s. folgende<br />

Seite)<br />

Symbolisch suchte sich zum<br />

Schluss des Tages jede Profifamilie<br />

® dann als Zeichen <strong>der</strong> Zugehörigkeit<br />

zum Pädagogischen Zentrum<br />

einen Platz im Außengelände.<br />

Hier nur ein kleiner Ausschnitt <strong>der</strong><br />

sehr individuellen Familienskulputen,<br />

die entstanden <strong>und</strong> auch heute<br />

noch im Garten stehen.<br />

Renate Weusthof<br />

Erziehungsleitung<br />

GFS Emsland/<br />

Schapen<br />

Ausgabe 81 22 KiM ®


Presseschau: Tecklenburger Land<br />

Zweite Chance zum Kindsein<br />

Profifamilien wollen Mädchen <strong>und</strong> Jungen mit schwerer Vergangenheit ein neues Zuhause bieten<br />

Von Vera Konermann<br />

Tecklenburger Land. Julien<br />

(6) blickt verstohlen über den<br />

Tisch. Noch mag er sich nicht<br />

an dem Basteln vor seiner Nase<br />

beteiligen. Derweil werkelt<br />

Pflegemutter Petra Knoop an<br />

einem Gartenstecker aus Holz<br />

<strong>und</strong> Stroh für ihn. Auch wenn<br />

<strong>der</strong> Junior etwas verunsichert<br />

wirkt, ist Petra Knoop überzeugt:<br />

„Julien gehört schon<br />

ganz zu uns.“ Die Knoops sind<br />

eine von 15 Profifamilien, die<br />

unter dem Dach des Pädagogischen<br />

Zentrums in Schapen<br />

betreut werden <strong>und</strong> dort unlängst<br />

ihr Sommerfest feierten.<br />

Alle haben ein Ziel: Sie wollen<br />

ihren Schützlingen eine zweite<br />

Chance zum Kind sein geben.<br />

Auch Familien aus dem<br />

Tecklenburger Land werden in<br />

<strong>der</strong> Schapener Einrichtung<br />

unter dem Dach <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>-<br />

<strong>und</strong> Jugendhilfe Backhaus<br />

begleitet. Gleich zwei Brü<strong>der</strong><br />

im Alter von drei <strong>und</strong> fünf<br />

Jahren hat eine Familie aus dem<br />

Tecklenburger Land aufgenommen.<br />

Mit Rücksicht auf die<br />

Jungen soll ihr Name nicht in<br />

<strong>der</strong> Zeitung stehen, sagt die<br />

Pflegemutter. Über das erste<br />

Jahr mit dem Familienzuwachs<br />

nach zwei leiblichen Kin<strong>der</strong>n<br />

berichtet sie aber gern. „Das<br />

erste halbe Jahr war sehr<br />

anstrengend“, sagt sie unumw<strong>und</strong>en.<br />

Der damals Zweijährige<br />

habe anfangs nachts überhaupt<br />

nicht geschlafen. Inzwischen<br />

aber sei das Leben mit<br />

den beiden jeden Tag schön.<br />

„Es ist eine tolle Aufgabe. Man<br />

freut sich über jeden Schritt“, so<br />

die Pflegemutter.<br />

Einen solchen Schritt ist vor<br />

vielen Jahren auch Renate<br />

Weusthof, die Leiterin des Päd-<br />

In ungezwungener R<strong>und</strong>e basteln Profieltern <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Schützlinge beim Sommerfest <strong>der</strong> Profifamilien Gartenstecker aus Holz <strong>und</strong><br />

Stroh. Regelmäßig treffen sich die Familien bei Renate Weusthof (3.v.l.) im Pädagogischen Zentrum <strong>der</strong> Gesellschaft für familienorientierte<br />

Sozialpädagogik in Schapen. Foto: Vera Konermann<br />

agogischen Zentrums in Schapen,<br />

gegangen. Die gelernte<br />

Erzieherin <strong>und</strong> systemische<br />

Familienberaterin nahm mit<br />

ihrem Mann zusätzlich zu den<br />

zwei eigenen Kin<strong>der</strong>n zwei<br />

weitere auf. Seit 2002 begleitet<br />

die ehemalige Profimutter nun<br />

an<strong>der</strong>e Profifamilien.<br />

Alle Mädchen <strong>und</strong> Jungen, die<br />

an Profifamilien vermittelt<br />

werden, haben eine Vergangenheit,<br />

die schwer auf ihrem<br />

Leben lastet: Beziehungsabbrü-<br />

Links: Plakat<br />

entdeckt von<br />

Frau Back-<br />

haus<br />

che, Gewalt, Missbrauch. In<br />

den Profifamilien sollen sie<br />

neuen Halt finden. Vorsilbe<br />

„Profi“, weil mindestens ein<br />

Pflegeelternteil über eine<br />

pädagogische Ausbildung verfügt.<br />

Seit sieben Jahren ist Ingrid<br />

Tschorn Profimutter. Als ihr<br />

leiblicher Sohn elf Jahre alt<br />

war, nahmen sie <strong>und</strong> ihr Mann<br />

einen damals Achtjährigen auf.<br />

Und verän<strong>der</strong>ten damit ihre<br />

Familie von Gr<strong>und</strong> auf. “Alles<br />

Dies <strong>und</strong> Das<br />

was bislang Routine war, stellte<br />

das neue Kind auf den Kopf“,<br />

sagt Ingrid Tschorn. Doch auch,<br />

wenn <strong>der</strong> eigene Sohn die Zeit<br />

allein mit seinen Eltern fortan<br />

sehr vermisste, habe das Familienleben<br />

insgesamt an Tiefe<br />

gewonnen, so die Profimutter<br />

heute. „Man muss sich den<br />

Dingen stellen <strong>und</strong> kann nicht<br />

darüber hinweg gehen, wie das<br />

in an<strong>der</strong>en Familien möglich<br />

ist“, sagt Ingrid Tschorn. Ihre<br />

Entscheidung habe sie - trotz al-<br />

ler Sorgen <strong>und</strong> Turbulenzen -<br />

nie bereut. Dass sie das einmal<br />

sagen können wird, hofft auch<br />

die neue Profimutter <strong>der</strong> beiden<br />

Brü<strong>der</strong>. Warum sie nach zwei<br />

eigenen Kin<strong>der</strong>n die Familie<br />

vor eine so große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

stellen wollte? Sie braucht<br />

nicht lange zu überlegen: „Wir<br />

haben unseren Kin<strong>der</strong>n ins<br />

Leben geholfen <strong>und</strong> uns gesagt:<br />

„Wir haben noch Kapazitäten,<br />

Kin<strong>der</strong>n, die es schwer hatten,<br />

ins Leben zu helfen.“<br />

Ausgabe 81 23 KiM ®


Neue Erziehungsleitung in <strong>der</strong> GfS Aurich<br />

Mein Name ist Katrin Feldmeyer,<br />

ich bin 38 Jahre alt <strong>und</strong> seit dem 1.<br />

April <strong>2011</strong> mit 30 St<strong>und</strong>en pro Woche<br />

neue Erziehungsleitung <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe Backhaus<br />

für die GfS Aurich.<br />

Ich bin Diplom-Pädagogin, FAM-<br />

Arbeiterin ® sowie „insoweit erfahrene<br />

Fachkraft nach § 8a SGB VIII“<br />

<strong>und</strong> habe langjährige Erfahrung in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong><br />

Jugendhilfe. So habe ich mehrere Jahre in einer<br />

heilpädagogischen Tagesgruppe sowie einer Jugendwohngruppe<br />

gearbeitet. In den letzten Jahren<br />

war ich im Bereich <strong>der</strong> ambulanten sowie stationären<br />

Familienhilfe tätig. In <strong>der</strong> ambulanten Familienhilfe<br />

führte ich Clearings sowie Kriseninterventionsprogramme<br />

durch (FAM = FamilienAktivierungsManagement<br />

® ), in <strong>der</strong> stationären Familienhilfe wurden<br />

gesamte Familiensysteme für ein halbes Jahr in <strong>der</strong><br />

Einrichtung aufgenommen <strong>und</strong> mit ihnen gesetzte<br />

Ziele trainiert. Nicht immer konnten Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Jugendliche<br />

im Familienverb<strong>und</strong> verbleiben <strong>und</strong> es<br />

wurde die Empfehlung einer Fremdunterbringung<br />

Wir hatten Glück: Das Wetter war super sonnig,<br />

deswegen konnten<br />

wir unser<br />

Fest draußen im<br />

Garten des pädagogischen<br />

Zentrums in Bersenbrück<br />

feiern.<br />

Die Kin<strong>der</strong> bauten<br />

ihre „Flohmarkt-Stände“<br />

bzw. „Flohmarkt-<br />

Decken“ auf dem Rasen auf, überraschten sich gegenseitig<br />

mit den bunt gemischten <strong>und</strong> auch ungewöhnlichen<br />

Angeboten zum Verkauf.<br />

So gab es selbst ausgesäte Tomatenpflanzen,<br />

handgefertigte Kin<strong>der</strong>stühle, Bücher,<br />

Badekleidung, Roller, Computerspiele,<br />

Deko, Poster u. v. m.<br />

zu erwerben. Die „kleinen Verkäufer“<br />

entwickelten viel Geschick,<br />

warben für ihre Produkte, nahmen<br />

Geld ein <strong>und</strong> gaben es bei „an<strong>der</strong>en<br />

Anbietern“ für beson<strong>der</strong>s verlockende<br />

Dinge wie<strong>der</strong> aus.<br />

Für weitere Abwechslung sorgte das Sack hüpfen,<br />

das Modellieren mit Luftballons, eine Schokokuss-<br />

Wurfmaschine <strong>und</strong> vieles mehr. Die Erwachsenen<br />

vertraten die Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong>en Abwesenheit am<br />

ausgesprochen. So kam u.a. die Verbindung zur<br />

Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe Backhaus zustande.<br />

In meiner Freizeit fahre ich gerne Motorrad, reise,<br />

mache „Geocaching“ (eine Art Schnitzeljagd über<br />

das Internet) <strong>und</strong> „Couchsurfing“ (Bei Gastleuten<br />

übernachten o<strong>der</strong> einfach selbst eine Schlafgelegenheit<br />

anbieten, egal ob in Deutschland o<strong>der</strong> in<br />

fremden Län<strong>der</strong>n. So knüpft man nette Kontakte <strong>und</strong><br />

profitiert vom Insi<strong>der</strong>wissen �). Ich besuche gerne<br />

Konzerte aller Art <strong>und</strong> lese so oft es mir möglich ist.<br />

Für meine neue Arbeit bin ich nach Aurich (Ostfriesland)<br />

gezogen, übe nun fleißig plattdeutsch <strong>und</strong> bin<br />

sowohl örtlich als auch im PZ von meinen neuen<br />

Kolleginnen Helga Treblin <strong>und</strong> Natascha Schmidt-<br />

Rademaker sowie in <strong>der</strong> Gesamteinrichtung <strong>und</strong> bei<br />

den Profifamilien ® sehr gut aufgenommen worden.<br />

Vielen Dank dafür! Ich freue mich auf die weitere<br />

Zusammenarbeit.<br />

Katrin Feldmeyer<br />

Erziehungsleitung<br />

GfS Aurich<br />

Familienfest <strong>der</strong> GfS Osnabrück<br />

Marktstand <strong>und</strong><br />

genossen die<br />

Gelegenheit<br />

zum Austausch<br />

mit weiteren<br />

Profieltern.<br />

Zum Abschluss<br />

wurde traditionell<br />

gegrillt. Die<br />

„Grillmeister“<br />

sorgten für ein leckeres Angebot, das Vorbereitungsteam<br />

vervollständigte das Buffet mit vielfältigen<br />

hausgemachten Leckereien.<br />

Wie auf den Fotos zu erkennen,<br />

hatten alle viel Spaß miteinan<strong>der</strong><br />

<strong>und</strong> erlebten an diesem Nachmittag<br />

die Zusammengehörigkeit <strong>und</strong><br />

die Vielfalt <strong>der</strong> GfS Osnabrück.<br />

Vielen Dank dem Vorbereitungsteam.<br />

Ulla Hesselkamp<br />

Erziehungsleiterin<br />

GfS Emsland<br />

Ausgabe 81 24 KiM ®


Aktivitäten im neuen PZ in Warnitz<br />

Ein schönes <strong>und</strong> gelungenes Sommerfest<br />

Im Vorfeld war<br />

es schon etwas<br />

komisch.<br />

Wie würden die<br />

Profieltern <strong>und</strong><br />

die Kin<strong>der</strong> auf<br />

das neue Domizil<br />

in Warnitz reagieren?Schließlich<br />

ist das Gelände<br />

hier um einiges kleiner als in Seehausen, die<br />

Räumlichkeiten sind noch nicht ausreichend gestaltet<br />

<strong>und</strong> würden sich unsere Gäste auf Kreistänze,<br />

Wikingerspiel…… trotz <strong>der</strong> ungünstigen Wetterprognose,<br />

einlassen können?<br />

Immerhin, es gab ein Trampolin,<br />

einige Schaukeln für die Kin<strong>der</strong>,<br />

Tischtennisplatte, Kicker <strong>und</strong> Mooncars<br />

fürs mobile Publikum.<br />

Das große offene Scheunendach<br />

sollte uns vor dem befürchteten schlechten Wetter<br />

schützen.<br />

Das Fest machte Freude, nicht nur, weil viele kamen<br />

(ca. 35 Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> 30 Erwachsene) <strong>und</strong> gute Laune<br />

mitbrachten.<br />

Es kamen Profieltern, GruppenbetreuerInnen, Herkunftseltern<br />

<strong>und</strong> Nachbarn.<br />

Ihre zehn- <strong>und</strong> elfjährigen Dienstjubiläen begingen<br />

Fam. Feike (11), Fam. Rissmann (10), Fam. Hamann<br />

(11) <strong>und</strong> Fam. Dreher (10).<br />

Am Volkstanz beteiligten sich, trotz anfänglicher<br />

Berührungsängste, überraschend viele Erwachsene<br />

<strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />

Abger<strong>und</strong>et wurde<br />

das Fest<br />

durch Tobias,<br />

unseren Seifenblasenkünstler,<br />

<strong>der</strong> die Kin<strong>der</strong> in<br />

die Magie <strong>der</strong><br />

Seifenblasen<br />

einführte.<br />

Ich denke, es war schön sich im ungezwungenen<br />

Rahmen zu treffen, Erfahrungen auszutauschen <strong>und</strong><br />

vor allem die Freude <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> am gemeinsamen<br />

Spiel zu erleben.<br />

Unser Dank allen, die zum Gelingen<br />

des Festes beigetragen haben.<br />

Richard Kraus<br />

Erziehungsleitung<br />

GfS Uckermark<br />

Sommerfest im Pädagogischen Zentrum Hamburg<br />

Am 02.07 fanden sich die drei Profifamilien ® des PZ Hamburg mit ihren<br />

aufgenommenen Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> einer Familie die in den Startlöchern<br />

steht zu einem kleinen Sommerfest zusammen.<br />

Das Wetter war gruselig, die Stimmung aller trotzte diesem Umstand<br />

<strong>und</strong> war super.<br />

Diese kleine Schar feierte dann im gegenüberliegenden Park unter<br />

großen Schirmen. Je<strong>der</strong> Mitarbeiter hatte etwas zu dem gemeinsamen<br />

Picknick beigetragen. Wir hatten großen Spaß <strong>und</strong> es war ein munteres<br />

Kennenlernen aller untereinan<strong>der</strong>, die sich bei diesem Sommerfest<br />

zum ersten Mal trafen<br />

Christiane Arndt<br />

Erziehungsleitung<br />

GfS Hamburg<br />

Ausgabe 81 25 KiM ®


Kaffeeklatsch im Haus Vollersode<br />

Erstes Nachbarschaftstreffen bei Kaffee <strong>und</strong> Kuchen<br />

Auf Kaffee <strong>und</strong> Kuchen waren die Nachbarn in unser<br />

neues Haus „Backhaus Vollersode“ eingeladen. Viele<br />

waren <strong>der</strong> Einladung<br />

gefolgt,<br />

um sich über die<br />

Vorhaben mit<br />

dem Haus zu informieren<br />

<strong>und</strong><br />

ins Gespräch zu<br />

kommen. AbteilungsleiterDieter<br />

Robben skizzierte<br />

die Arbeit<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe Backhaus ausgehend<br />

von <strong>der</strong>en Geschichte <strong>und</strong> beschrieb, wie das Haus<br />

in Vollersode mit Leben gefüllt werden wird. Hausleiterin<br />

Silvia Kluge <strong>und</strong> Erziehungsleiter Christian<br />

Struck führten durch das Haus.<br />

Das Team <strong>der</strong> Erzieherinnen <strong>der</strong> GPE <strong>und</strong> die Kin<strong>der</strong><br />

<strong>und</strong> Jugendlichen genossen den anschließenden<br />

fröhlichen Kaffeeklatsch mit den Nachbarn zum<br />

gegenseitigen persönlichen Kennenlernen.<br />

Auch so manche Geschichte zu dem Haus in Vollersode<br />

wurde erzählt - Erinnerungen wurden wach,<br />

die teils weit zurück reichten, als hier noch Landwirt-<br />

schaft betrieben<br />

wurde. Alle freuten<br />

sich, dass<br />

nach mehr als<br />

vier Jahren Dornröschenschlaf<br />

nun das Haus<br />

wie<strong>der</strong> zu neuem<br />

Leben erwacht.<br />

In einem waren sich alle einig - auch im nächsten<br />

Jahr treffen sich alle wie<strong>der</strong> zum nächsten nachbarschaftlichen<br />

Kaffeeklatsch bei Backhaus Vollersode.<br />

Silvia Kluge<br />

Hausleitung<br />

Christian Struck<br />

Erziehungsleitung<br />

GfS Bremen/Vollersode<br />

Die neue Wohngruppe „Backhaus Vollersode“ im Raum Bremen<br />

- eine weitere Möglichkeit <strong>der</strong> Erziehung junger Menschen<br />

Wie bereits im Bericht „Kaffeeklatsch“ von Silvia<br />

Kluge <strong>und</strong> Christian Struck beschrieben, gibt es in<br />

Vollersode eine weitere gruppenpädagogische Einrichtung<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe Backhaus.<br />

Vollersode liegt etwa 17 Kilometer nördlich von Osterholz-Scharmbeck.<br />

Die neue Wohngruppe ist in<br />

einem sehr großen Wohnhaus untergebracht, mit<br />

mehr als 600 m² Wohnfläche <strong>und</strong> einem Außengelände<br />

von über 10 000 m². Es bietet sich hier an,<br />

Tiere von <strong>der</strong> Ziege über Enten bis zu Pferden zu<br />

halten. Die Wohngruppe ist ausgelegt für junge<br />

Menschen mit einem Aufnahmealter von 8 bis 14<br />

Jahren. Durch die Größe des Hauses sind wir in <strong>der</strong><br />

Lage, einen Mädchen- <strong>und</strong> einen Jungenflur anzubieten.<br />

Mit <strong>der</strong> Aufnahme eines Kindes in die neue Wohngruppe<br />

haben wir folgende Ziele vorgesehen:<br />

• Entwicklungsför<strong>der</strong>ung in allen Bereichen, z. B.:<br />

Abbau von Ängsten<br />

• Akzeptieren <strong>der</strong> gesellschaftlichen Regeln<br />

• Bearbeitung <strong>der</strong> Traumatisierungen <strong>und</strong> ihre Integration<br />

• Wertschätzen<strong>der</strong> Umgang mit Menschen <strong>und</strong> Material<br />

aus <strong>der</strong> Umwelt<br />

• regelmäßiger Schulbesuch,<br />

Ausgabe 81 26 KiM ®


• Abbau von schulischen Defiziten<br />

• Rückführung in die Herkunftsfamilie, wenn möglich<br />

<strong>und</strong> sinnvoll<br />

Wir unterstützen den Aufbau des Selbstwertgefühls<br />

<strong>und</strong> för<strong>der</strong>n die positive Einstellung zur eigenen<br />

Person, wie auch die kommunikativen Kompetenzen<br />

<strong>und</strong> die Beziehungsfähigkeit. Hierzu gehört auch<br />

das Training von prosozialem Verhalten. Es geht um<br />

das Erlernen von Bewältigungsstrategien <strong>und</strong> die<br />

Fähigkeit, sich selbst zu entspannen.<br />

Wir ermöglichen den jungen Menschen in <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

mit uns, Solidaritätserfahrungen zu<br />

machen, die sie dann auf ihr soziales Umfeld übertragen<br />

können.<br />

Ebenfalls unterstützen <strong>und</strong> för<strong>der</strong>n wir die Teilnahme<br />

am Gemeinschaftsleben.<br />

Die Wohngruppe hat sich zum Ziel gesetzt, den<br />

jungen Menschen einen Lebensraum zu schaffen, in<br />

dem sie sich durch pädagogische För<strong>der</strong>ung weiter<br />

entwickeln können. Hier können sie zur Ruhe kommen,<br />

den nötigen Schutz erfahren <strong>und</strong> mit pädagogischer<br />

Hilfe sich weiter entwickeln.<br />

Die jungen Menschen sollen in <strong>der</strong> Wohngruppe<br />

• das Gruppenleben neu erlernen<br />

• Rücksicht auf an<strong>der</strong>e Bewohner nehmen, insbeson<strong>der</strong>e<br />

zum an<strong>der</strong>en Geschlecht<br />

• einen wertschätzenden Umgang mit an<strong>der</strong>en<br />

Menschen pflegen<br />

• koedukative Erfahrungen sammeln <strong>und</strong><br />

• eine Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Herkunftsfamilie<br />

führen<br />

Die Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Herkunftsfamilie liegt<br />

uns beson<strong>der</strong>s am Herzen, da wir aus <strong>der</strong> Arbeit in<br />

den Wohngruppen in Meppen wissen, wie wichtig<br />

die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den eigenen Eltern für<br />

alle ist. Auch wenn die Vorerfahrungen mit den eigenen<br />

Eltern noch so dramatisch <strong>und</strong> traumatisierend<br />

waren <strong>und</strong> manchmal sich kleinere Kin<strong>der</strong> vor<br />

einer ersten Begegnung mit ihnen fürchten, so<br />

kommt <strong>der</strong> Tag, an dem die Sehnsucht so groß wird,<br />

dass die jungen Menschen unbedingt<br />

den Kontakt wollen. Darum<br />

sind regelmäßig begleitete <strong>und</strong> gut<br />

vorbereitete Besuchskontakte sehr<br />

wichtig.<br />

Dieter Robben<br />

Abteilungsleitung Nord<br />

GfS Emsland<br />

Ausflugsziel „Natur- <strong>und</strong> Erlebnispark Bremervörde“<br />

Wenn sich das Wetter wie<strong>der</strong> bessern sollte, stellt<br />

sich für viele Familien die Frage, was man neben<br />

Indoorspielplätzen, Schwimmbä<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Museen<br />

noch besuchen kann. Hier ein Tipp für alle die Natur<br />

<strong>und</strong> Erleben gerne miteinan<strong>der</strong> verbinden.<br />

Natur- <strong>und</strong> Erlebnispark Bremervörde<br />

W<strong>und</strong>erschön<br />

<strong>und</strong> direkt am<br />

Vör<strong>der</strong> See gelegen<br />

liegt <strong>der</strong><br />

Natur- <strong>und</strong> Erlebnispark<br />

auf<br />

r<strong>und</strong> 100 Hektar<br />

im staatlich anerkanntenErholungsortBremervörde.Entstanden<br />

aus einer Ausstellung des Landes Nie<strong>der</strong>-<br />

sachsen. „Natur im Städtebau“ hieß 1991 das Motto.<br />

Der Park hat seither nichts von seiner Anziehungskraft<br />

verloren. Landschaft, Natur <strong>und</strong> Stadtarchitektur<br />

wurden zu einem faszinierenden Ganzen zusammengeführt,<br />

einzigartig in seiner Art, eine Erlebniswelt<br />

für sich.<br />

Die Vielfalt überrascht: üppig blühenden Themengärten<br />

wie Rosen- <strong>und</strong> Rhododendrongarten,<br />

Feuchtbiotop, weitläufig angelegte Grünflächen,<br />

Erlebnisecken, Spiellandschaften <strong>und</strong> <strong>der</strong> See als<br />

Revier für Angler, Freizeitkapitäne, Segel- <strong>und</strong> Surffre<strong>und</strong>e.<br />

Faszinierend: das Riesen-Ei des Künstlers<br />

Armin Kölbli.<br />

Beson<strong>der</strong>s beliebt sind die Spiellandschaften mit<br />

<strong>der</strong> berühmten Wasserlandschaft, wo Kin<strong>der</strong> das<br />

Abenteuer einer Floßfahrt erleben o<strong>der</strong> Matsch baggern<br />

können: Es darf gerutscht, gehangelt <strong>und</strong> balanciert<br />

werden - <strong>und</strong> eine Hängebrücke gibt es auch.<br />

Wer einfach nur die Seele baumeln lassen möchte:<br />

Beim Haus am See handelt es sich um eine histori-<br />

Ausgabe 81 27 KiM ®


sche, originalgetreu hier wie<strong>der</strong><br />

aufgebaute Hofanlage aus dem<br />

Jahre 1860 mit einem gemütlichen<br />

Restaurant unter dem Reetdach.<br />

Am Haus befindet sich auch <strong>der</strong><br />

Apotheker- <strong>und</strong> Bauerngarten,<br />

ein Magnet für alle, die sich für die<br />

Apotheke <strong>der</strong> Natur interessieren.<br />

Und nebenan heißt es Eintauchen<br />

in eine völlig fremde Welt bei einem<br />

Besuch im Café Dunkel. Bedient<br />

von Nichtsehenden erfährt<br />

<strong>der</strong> Gast als „blin<strong>der</strong>“ Sehen<strong>der</strong>,<br />

was es heißt, in völliger Dunkelheit<br />

zurechtkommen zu müssen. Erstaunt<br />

stellt man fest, dass sich die<br />

an<strong>der</strong>en Sinne verschärfen <strong>und</strong><br />

alles intensiver erlebt wird.<br />

Einfache Dinge gilt es dabei zu ergründen: Wer sitzt<br />

neben mir? Wie groß ist <strong>der</strong> Raum <strong>und</strong> wie sieht er<br />

aus? Wie geht es mir dabei? Haben Sie schon einmal<br />

aus einer Speisekarte bestellt, ohne zu Sehen<br />

was Sie überhaupt bestellen können?<br />

Man erlebt, wie sich die Empfindungen <strong>und</strong> Wahrnehmungen<br />

verän<strong>der</strong>n <strong>und</strong> lässt sich Einblicke aus<br />

dem Leben <strong>der</strong> Nichtsehenden geben.<br />

Rechtzeitig reservieren! Das Café Dunkel öffnet nur<br />

auf Bestellung.<br />

Seit 2007 gibt es die Skulpturen-<br />

Wiese vor dem Haus am See,<br />

sowie die Seebühne, auf <strong>der</strong> den<br />

ganzen Sommer über zahlreiche<br />

Veranstaltungen stattfinden.<br />

Lust auf eine spannende Expedition in das Reich<br />

<strong>der</strong> Sinneswahrnehmung? Lassen Sie sich von einer<br />

Fülle von Attraktionen überraschen! SinnesRauschen<br />

im Natur- <strong>und</strong> Erlebnispark! Die Welt <strong>der</strong><br />

Sinne ist ein Erfahrungs-Feld mit Exponaten <strong>und</strong><br />

Objekten nach Hugo Kükelhaus, die im spielerischen<br />

Kontakt Einsichten wie Einblicke in die Gesetze<br />

bzw. Kräfte <strong>der</strong> Natur vermitteln.<br />

Die Welt <strong>der</strong> Sinne - ein Erfahrungsfeld zur Entfaltung<br />

<strong>der</strong> Sinne - ja, aber was bedeutet<br />

Erfahrungsfeld? Erinnern<br />

Sie sich an Ihren ersten Kuss?<br />

Man muss es wirklich tun um zu<br />

wissen, was es mit dem Küssen auf sich hat.<br />

So ist es auch mit dem Erfahrungsfeld. Erleben,<br />

Entdecken, Erforschen, Erfahren - lassen Sie sich<br />

darauf ein. Hugo Kükelhaus, Architekt, Künstler,<br />

Pädagoge, Philosoph, befasste sich intensiv mit <strong>der</strong><br />

Untersuchung <strong>der</strong> Sinnesprozesse.<br />

Die Welt <strong>der</strong> Sinne mit ihren interessanten Exponaten<br />

<strong>und</strong> Objekten bietet allen Besucherinnen <strong>und</strong> Besuchern<br />

im spielerischen Kontakt Einsichten <strong>und</strong> Einblicke<br />

in die Geheimnisse bzw. Gesetze <strong>der</strong> Natur.<br />

Da sind die Summsteine, Klang-,<br />

Riech- <strong>und</strong> Fühlobjekte, die Partnerschaukel<br />

<strong>und</strong> vieles, vieles<br />

mehr. Das Außengelände ist frei<br />

zugänglich. Erfahren Sie mehr<br />

über sich <strong>und</strong> Ihre Sinne. Noch<br />

mehr erfahren Sie während einer<br />

Führung - dort haben Sie Vorrang<br />

zu allen Exponaten <strong>und</strong> können auch die faszinierenden<br />

Themenhütten erforschen.<br />

Weitere Wissenseindrücke halten das Haus des<br />

Waldes <strong>und</strong> die NABU-Umweltpyramide parat.<br />

Unter fachk<strong>und</strong>iger Betreuung ist hier höchst spannend<br />

zu erfahren, wie komplex das<br />

Gebilde Wald <strong>und</strong> die uns betreffenden<br />

ökologischen Aspekte sind.<br />

Und ganz nebenbei erfährt man<br />

dabei auch etwas über sich selbst.<br />

Das Haus des Waldes steht den Besuchern von<br />

April bis Oktober offen, jeweils samstags <strong>und</strong> sonntags<br />

bzw. feiertags von 14.00 bis 18.00 Uhr <strong>und</strong> wird<br />

gemeinsam mit dem Nie<strong>der</strong>sächsischen Forstamt<br />

Harsefeld geführt. Alle Fragen r<strong>und</strong> um Natur, Umwelt<br />

<strong>und</strong> Forst beantwortet ein fachk<strong>und</strong>iger Förster<br />

vom Nie<strong>der</strong>sächsischen Forstamt Harsefeld, wochentags<br />

gerne in angemeldeten Führungen im<br />

Haus des Waldes.<br />

Auch in <strong>der</strong> neuen Saison warten wie<strong>der</strong> interessante<br />

neue Exponate auf neugierige Entdecker. Eine<br />

überdimensionale Vitrine mit einem Diorama gibt<br />

Auskunft über die wichtigsten Säugetiere <strong>und</strong> Vögel<br />

<strong>der</strong> heimischen Tierwelt. Auch <strong>der</strong> Ameisenhaufen<br />

wird durch die langsam steigenden Temperaturen<br />

wie<strong>der</strong> zum Leben erweckt <strong>und</strong><br />

bietet beson<strong>der</strong>s Kin<strong>der</strong>n die Möglichkeit,<br />

die großen Waldameisen<br />

beim Nestbau zu beobachten.<br />

Oft die schönste Verbindung von Natur- <strong>und</strong> Wissensvermittlung<br />

genannt, bietet <strong>der</strong> Natur- <strong>und</strong> Erlebnispark<br />

Bremervörde ein weit gespanntes Programm-Angebot<br />

für Besuchergruppen! Für die<br />

Welt <strong>der</strong> Sinne, das Café Dunkel <strong>und</strong> das Haus des<br />

Waldes können Sie Führungen für alle Altersgruppen<br />

buchen. Wer länger bleiben möchte, kann sich<br />

im Jugendhotel „Ostel“ einquartieren. Hierzu gibt es<br />

ein spezielles Klassenfahrtenprogramm. Wer es<br />

mobiler liebt, besucht den idyllischen Wohnmobilstellplatz.<br />

Weitere Informationen finden sich<br />

unter www.park<strong>der</strong>sinne-brv.de<br />

Ute Pügner-Selke<br />

Erziehungsleitung<br />

GfS Bremen<br />

Ausgabe 81 28 KiM ®


Jugend - Bremer Einzelmeister im Schach<br />

<strong>und</strong> Teilnehmer <strong>der</strong> Deutschen Jugend-Schach-Meisterschaften<br />

Interview mit Joel Theurich<br />

H: Joel, du bist<br />

gerade „Jugend<br />

- Bremer Einzelmeister<br />

in <strong>der</strong> U<br />

18“ im Schach<br />

geworden. Ich<br />

gratuliere dir<br />

ganz herzlich zu<br />

deinem Titel.<br />

Joel: Danke.<br />

H: Wie bist Du<br />

eigentlich zum<br />

Schach gekommen?<br />

Joel: In meiner<br />

Gr<strong>und</strong>schule damals wurde eine Schach-AG angeboten.<br />

Mirella meinte, dass ich das mal ausprobieren<br />

sollte. Ich fand die Idee zuerst blöd, dann aber<br />

gefiel es mir in <strong>der</strong> AG gleich gut.<br />

H: Wann hast du dann angefangen, an Turnieren<br />

teilzunehmen?<br />

Joel: Das war ca. 2006, noch in <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>schulzeit.<br />

H: Und, wie war dein erstes Turnier?<br />

Joel: Wie jedes Turnier am Anfang. Je<strong>der</strong> Anfänger<br />

kriegt 0 Punkte. Und keiner kann sagen, dass er<br />

mehr als 2 Punkte gemacht hätte.<br />

H: Und du?<br />

Joel: 0 Punkte, aber ich hatte trotzdem Freude daran<br />

gehabt.<br />

H: Ich habe wenig Vorstellung, wie so ein Turnier<br />

abläuft. Was ist da für eine Stimmung? Redet man<br />

miteinan<strong>der</strong> o<strong>der</strong> wird meist geschwiegen?<br />

Joel: Die Stimmung ist schon ernst, aber sie ist<br />

auch locker. Und reden tut man auch hin <strong>und</strong> wie<strong>der</strong><br />

miteinan<strong>der</strong>. Man lernt den Gegner über das Spiel<br />

kennen <strong>und</strong> redet anschließend über das Spiel, lernt<br />

sich kennen.<br />

H: Spielst du denn auch in deiner Freizeit Schach?<br />

Joel: Ja, im Jugendhaus o<strong>der</strong> auch in <strong>der</strong> Schule.<br />

Früher war ich Teilnehmer <strong>der</strong> Schach-AG in <strong>der</strong><br />

IGS. Jetzt komme ich in die 9. Klasse <strong>und</strong> möchte<br />

selber zum neuen Schuljahr eine Schach-AG anbieten<br />

für alle Schüler, die Interesse haben. Die AG<br />

findet dann einmal die Woche nach <strong>der</strong> 7. St<strong>und</strong>e in<br />

<strong>der</strong> Mittagsfreizeit statt.<br />

H: Du hast auch schon Pokale gewonnen. Einige<br />

habe ich ja schon gesehen.<br />

Joel: Ja, 16 Stück habe ich. Dabei ist einer für einen<br />

fünften Platz, allerdings gegen einen Erwachsenen.<br />

Alle an<strong>der</strong>en sind für erste bis dritte Plätze. Zusätzlich<br />

habe ich noch 5 Medaillen. Beson<strong>der</strong>s wichtig<br />

sind aber immer die Wertungszahlen. Ich habe eine<br />

DWZ (Deutsche Wertungszahl) von 1695.<br />

H: Das klingt viel.<br />

Joel: Das ist es nicht. Es gibt viele mit 2300.<br />

H: Man kann also auch 10000 haben?<br />

Joel: Nein, das geht nicht, man verliert ja auch immer<br />

wie<strong>der</strong> Punkte. Man spielt gegen Gegner mit<br />

ungefähr gleicher Punktzahl. Es gibt auch noch an<strong>der</strong>e<br />

Wertungen. Eine Turnierwertungszahl, da habe<br />

ich eine von 1623. Und dann gibt es auch noch eine<br />

ELO, die Europäische Wertungszahl. Meine kenne<br />

ich noch nicht, weil ich erst in den letzten Wochen<br />

gegen ELO-Spieler gespielt habe. Aber sie wird<br />

hoch anfangen, weil ich gleich gegen einen Gegner<br />

mit einer ELO von 2100 Remis gespielt habe.<br />

H: Wie hat denn deine Familie auf Deine neuesten<br />

Erfolge im Schach reagiert?<br />

Joel: Nicht beson<strong>der</strong>s. Das ist ja mittlerweile Alltag,<br />

dass ich was gewinne. Am Wochenende davor hatte<br />

ich bei einem Turnier den ersten Platz <strong>und</strong> hatte 33<br />

Euro gewonnen.<br />

H: Und Pfingsten hast du an den Deutschen Jugendmeisterschaften<br />

teilgenommen. Wie war das<br />

denn für dich?<br />

Joel: Hart. Ich hatte eine Klasse höher gespielt, als<br />

ich musste, weil ich sonst in <strong>der</strong> U16 gegen einen<br />

Vereinskameraden hätte spielen müssen, <strong>und</strong> das<br />

wollte ich nicht.<br />

H: Und wie ist die Geschichte ausgegangen?<br />

Joel: 1 ½ Punkte aus 9 R<strong>und</strong>en habe ich geschafft.<br />

Das fand ich für den Anfang schon gut.<br />

H: Wie sehen deine weiteren Ziele im Schach aus?<br />

Joel: Bald, am Ende des Jahres, möchte ich eine<br />

DWZ von 1800 haben.<br />

H: An wie vielen Turnieren musst du dafür teilnehmen?<br />

Joel: Im Quickstep geht das schnell. Man spielt hier<br />

gegen drei Gegner nacheinan<strong>der</strong>, hat für jeden<br />

Gegner eine St<strong>und</strong>e Zeit für 30 Züge <strong>und</strong> eine halbe<br />

St<strong>und</strong>e für den Rest. Wenn ein Spieler diese Zeit<br />

verbraucht <strong>und</strong> nicht gewonnen hat, hat er verloren.<br />

Beim Blitzschach hat man 5 Minuten, bei Schnellschach<br />

20 Minuten. Bei <strong>der</strong> Bremer Jugend Einzelmeisterschaft<br />

hatte man eine St<strong>und</strong>e für 30 Züge.<br />

Also 30 Sek<strong>und</strong>en pro Zug <strong>und</strong> für den Rest 15 Minuten.<br />

Es gibt auch Langzeitpartien. Da hat man zwei<br />

St<strong>und</strong>en für 40 Züge <strong>und</strong> eine ganze für den Rest.<br />

Ab Herbst spielen wir in einer Jugendliga. Da spielt<br />

man gegen an<strong>der</strong>e Mannschaften im Umkreis von<br />

Bremen. Und ich spiele auch ab Herbst in <strong>der</strong> dritten<br />

o<strong>der</strong> vierten Mannschaft vom DSK (Delmenhorster<br />

Schachklub). Das ist mein Schachverein.<br />

Es gibt auch Titel: Internationaler Meister, Fidemeister,<br />

Großmeister.<br />

H: Und wann bist du Großmeister?<br />

Ausgabe 81 29 KiM ®


Joel: Dafür brauche ich eine ELO von 2300 <strong>und</strong><br />

muss ein Turnier gespielt haben, wo ich an einem<br />

einzigen Turnier gegen drei Großmeister gewonnen<br />

habe. Solch einen Titel verliert man nie.<br />

H: Hast du Chancen?<br />

Joel: Im Moment noch nicht, aber ich lerne ja noch<br />

viel.<br />

H: Ich habe von dir gerade auch viel gelernt von <strong>der</strong><br />

Welt des Schachs. Das ist ja eine ganz eigene Wis-<br />

Nach langer Vorbereitungszeit<br />

durch den Sportverein<br />

Bokeloh,<br />

die Lehrer <strong>der</strong><br />

Gr<strong>und</strong>schule <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> JugendhilfeBackhaus,<br />

war es am<br />

17. Juni <strong>2011</strong><br />

endlich soweit,<br />

direkt bei <strong>der</strong><br />

Schule <strong>und</strong> dem<br />

angrenzenden<br />

Sportplatz fand<br />

das Sportfest<br />

statt. Alle haben<br />

natürlich auf gu-<br />

Eine Attraktion: Die Kletterwand tes Wetter gehofft,<br />

da viele Aktivitäten draußen aufgebaut wurden.<br />

Am Morgen begann für die Schüler alles mit einem<br />

Soccer-Turnier, bei dem je<strong>der</strong> zeigen konnte, wie<br />

gut er Fußball spielen kann. Jede Klasse wurde von<br />

den Schülern, die gerade nicht spielen mussten,<br />

angefeuert <strong>und</strong> Tore wurden groß bejubelt. Danach<br />

war erst einmal Mittagspause <strong>und</strong> alle gingen nach<br />

Hause, um sich auszuruhen, die Siege zu feiern <strong>und</strong><br />

am Nachmittag mit den Eltern wie<strong>der</strong> zu kommen,<br />

für den Schul-Flohmarkt. Die Kin<strong>der</strong> konnten dort<br />

Spielzeug, Bücher, Kassetten <strong>und</strong> CDs verkaufen,<br />

mit denen sie nicht mehr spielen wollten <strong>und</strong> um so<br />

die Taschengeldkasse ein wenig aufzubessern. Der<br />

Flohmarkt wurde auf <strong>der</strong> Wiese neben dem Schulgebäude<br />

aufgebaut, da <strong>der</strong> Schulhof mit vielen verschiedenen<br />

Angeboten <strong>der</strong> Mitarbeiter von Backhaus<br />

besetzt war. Unter an<strong>der</strong>em konnte man nach<br />

Äpfel fischen, sich schminken lassen o<strong>der</strong> Mandalas<br />

ausmalen. Es gab auch ein Gitter, auf dem Schokolade<br />

lag <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong> mit zehn Cent danach werfen<br />

konnten. Blieb die Münze auf <strong>der</strong> Schokoladentafel<br />

liegen, durfte man diese behalten. Bei jedem Stand<br />

gab es selbstverständlich eine große Schüssel mit<br />

Süßigkeiten, die sowohl als Sieger- aber auch als<br />

senschaft. Ich bin beeindruckt <strong>und</strong> wünsche dir noch<br />

viele gute, lehrreiche, interessante<br />

<strong>und</strong> erfolgreiche Spiele. Und ich<br />

danke dir für dieses Interview.<br />

Helga Ache<br />

Erziehungsleitung<br />

GfS Bremen<br />

Sportfest an <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>schule Bokeloh<br />

Trostpreis verteilt wurden. Da das ganze ja ein<br />

Sportfest war, durften die sportlichen Angebote nicht<br />

fehlen. Sein Geschick konnte man bei einem Fußballparcours<br />

beweisen o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Moon-Car-<br />

Ralley, wo es zum Schluss auch Siegerurk<strong>und</strong>en<br />

gab. Die Hauptattraktion war aber die große Kletterwand.<br />

Bei dieser Wand wurde man durch professionelle<br />

Helfer mit einem Geschirr gesichert <strong>und</strong> konnte<br />

an kleinen Klettergriffen bis nach oben klettern. Die<br />

Kin<strong>der</strong> die es wirklich bis ganz nach oben geschafft<br />

haben, konnten<br />

an einer Glocke<br />

klingeln <strong>und</strong> haben<br />

zum Schluss<br />

ebenfalls eine<br />

Urk<strong>und</strong>e bekommen.<br />

Die ganze Zeit<br />

über wurden wir<br />

von einem guten<br />

Kuchen- <strong>und</strong><br />

Getränkestand,<br />

sowie fleißigen<br />

Praktikanten,<br />

die Waffeln ge-<br />

backen haben,<br />

verköstigt. Alle<br />

Angebote an<br />

dem Tag waren<br />

kostenlos, es<br />

wurde lediglich<br />

um eine Spende<br />

Das Spiel Apfelfischen<br />

Aufgr<strong>und</strong> des großen Ansturms hatten<br />

wir nach einiger Zeit keine Äpfel<br />

mehr <strong>und</strong> sind spontan auf Gummibärchentüten<br />

umgestiegen, was auch<br />

sehr gut bei den Kin<strong>der</strong>n ankam<br />

für den Sportverein gebeten, damit neue Materialien<br />

gekauft werden konnten. Ich denke, dass die Teilnehmer<br />

<strong>und</strong> Besucher eine Menge Spaß hatten, für<br />

jeden etwas dabei war <strong>und</strong> man sich über das gute<br />

Wetter an dem Tag gefreut hat. Wir sind gespannt,<br />

ob es nächstes Jahr wie<strong>der</strong> ein<br />

Sportfest geben wird.<br />

Katharina Altmann<br />

Sozialpädagogin in Ausbildung<br />

GfS Emsland<br />

Ausgabe 81 30 KiM ®


Ich heiße Simon, wohne im Kleinstheim Backhaus in<br />

Meppen, <strong>und</strong> möchte euch erzählen, wie wir den<br />

Spielturm aufgebaut haben. Günter <strong>und</strong> ich hatten<br />

viel Spaß dabei.<br />

Erst wurde das Unterteil, die Stelzen auf denen <strong>der</strong><br />

Turm später<br />

steht, gebaut.<br />

Dann mussten<br />

wir die Bretter<br />

oben drauf befestigen,<br />

dort wo<br />

ich auch beim<br />

Bohren geholfen<br />

habe.<br />

Danach kam<br />

das Häuschen<br />

oben drauf. Das Haus haben wir vorher zusammen<br />

gebaut, damit es als fertiges Haus aufgestellt werden<br />

konnte. Wie das Haus befestigt war, kam das<br />

Dach dann oben drauf. Zu dem Häuschen gehört<br />

eine Terrasse, die wir aber noch verlängert haben,<br />

so dass man auch bei <strong>der</strong> Schaukel hoch klettern<br />

Ausflug in den Kletterwald<br />

Die Jugendwohngruppe (JWG) Bokeloh war an einem Wochenende im<br />

Kletterwald Surwold. In den verschiedenen Kursen konnten wir Jugendliche<br />

im Basic, Speed <strong>und</strong> Risiko unser Können unter Beweis stellen.<br />

Einen Nachmittag waren wir gemeinsam im Kletterwald.<br />

Der Kletterwald war schön <strong>und</strong> wir hatten gutes Wetter. Die Kontrolleure,<br />

die für uns zuständig waren, haben aufgepasst, dass uns nichts passiert<br />

<strong>und</strong> sich je<strong>der</strong> an die Vorschriften <strong>und</strong> Sicherheitsbestimmungen hält.<br />

Einige <strong>der</strong> Jugendlichen mussten von den Kontrolleuren aus dem Kletterwald<br />

geseilt werden, da sie sich überschätzt haben <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e<br />

mussten den Kletterwald verlassen, da sie sich nicht an die Regeln im<br />

Kletterwald gehalten haben.<br />

Wir würden gerne nochmal in den Kletterwald gehen. Die Jugendwohngruppe<br />

hat sich sehr gefreut, <strong>der</strong> Kletterwald wird uns in Erinnerung<br />

bleiben. Zum Schluss haben wir auf den Spielplatz noch ein wenig<br />

gealbert <strong>und</strong> noch ein Picknick gemacht.<br />

Geschrieben von Michelle<br />

JWG Bokeloh<br />

GFS Emsland<br />

Der Bau unseres Spielturms!<br />

kann. An dem Spielturm sind auch Türen <strong>und</strong> Fensterläden.<br />

Diese haben wir mit Schrauben <strong>und</strong> Scharnieren<br />

befestigt. Um die Terrasse herum ist ein Zaun<br />

gebaut worden, damit wir Kin<strong>der</strong> nicht herunter fallen<br />

können <strong>und</strong> es sieht auch viel schöner aus. Der<br />

Turm steht halb im Sandkasten <strong>und</strong> halb auf dem<br />

Rasen. An dem Zaun ist ein Rohr befestigt worden,<br />

wo wir Wasser o<strong>der</strong> Sand in den Sandkasten beför<strong>der</strong>n<br />

können. Im<br />

Sandkasten haben<br />

wir damit<br />

auch mal einen<br />

Fluss gebaut.<br />

Wir haben uns<br />

sehr auf den<br />

Turm gefreut<br />

<strong>und</strong> können nun<br />

toll damit spielen.<br />

Mit dem<br />

Turm <strong>und</strong> <strong>der</strong> Schaukel haben wir immer viel Spaß.<br />

Simon aus dem Kleinstheim<br />

Ausgabe 81 31 KiM ®


Die Rose ist sicherlich eine <strong>der</strong> attraktivsten Gartenpflanzen.<br />

Da sich die meisten Sorten nun in Blüte<br />

befinden, ist jetzt <strong>der</strong> richtige Zeitpunkt zum Kauf.<br />

Jetzt braucht man sich nicht auf Etiketten zu verlassen,<br />

denn man kann Blütenform <strong>und</strong> -farbe, Wuchsform,<br />

Habitus <strong>und</strong> Duft selber sehen <strong>und</strong> riechen<br />

<strong>und</strong> so aus <strong>der</strong> enormen Sortenvielfalt die geeignetste<br />

aussuchen. Trotzdem sollte man schon beim<br />

Kauf ein paar Dinge beachten:<br />

- Die Pflanze sollte unbedingt ges<strong>und</strong> sein, d.h. die<br />

Blätter sollten frei von Flecken <strong>und</strong> Verfärbungen<br />

sein. Chlorosen <strong>und</strong> Nekrosen sind Indizien für<br />

Pilzkrankheiten wie Rosenrost, Blattfleckenkrankheit<br />

o<strong>der</strong> Mehltau. Blätter, vor allem Knospen <strong>und</strong><br />

Blüten, sollten frei von Läusen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Schädlingen sein.<br />

- Je nach späterer Verwendung sucht man sich<br />

unbedingt die richtige Wuchsform aus: Für Rosenbögen<br />

<strong>und</strong> Spaliere, z. B. Kletterrosen; zur<br />

Baumbegrünung Ramblerrosen; Bodendeckerrosen,<br />

Beet- <strong>und</strong> Edelrosen für Gruppen- <strong>und</strong> Flächenpflanzungen<br />

o<strong>der</strong> Strauchrosen o<strong>der</strong> Stämmchen<br />

als Solitäre.<br />

- Eine kräftige Durchwurzelung des Topfes, eine<br />

ges<strong>und</strong>e Veredlungsstelle <strong>und</strong> eine gute Verzweigung<br />

<strong>der</strong> Pflanzen sollte selbstverständlich sein.<br />

Nach dem Kauf folgt die Pflanzung. Auch hier ein<br />

paar nützliche Tipps:<br />

- Rosen sind sonnenhungrig: Je mehr Sonne, desto<br />

besser, also Schattenlagen möglichst meiden.<br />

- Rosen lieben humosen, tiefgründigen Boden: Das<br />

Pflanzloch sollte daher unbedingt tief genug sein.<br />

Als Faustformel gilt in etwa die dreifache Tiefe des<br />

Wurzelballens. Um auch den optimalen PH-Wert<br />

zu gewährleisten kann <strong>und</strong> sollte man den Boden<br />

in einem Verhältnis von etwa 50 zu 50 mit guter<br />

Blumenerde o<strong>der</strong> Rosenerde aufmischen.<br />

- Die Veredlungsstelle sollte beim Pflanzen etwa<br />

eine Hand breit unter <strong>der</strong> Erde sein, um optimalen<br />

Winterschutz zu gewährleisten. Eine Rose verträgt<br />

etwas tieferes Pflanzen ohne Probleme.<br />

- Als Staudünger eignet sich spezieller, organischer<br />

Rosendünger o<strong>der</strong> auch eine Hand voll Hornspäne.<br />

- Kräftiges Angießen, nicht nur als Wasserversorgung,<br />

son<strong>der</strong>n auch um Bodenschluss für die Wurzeln<br />

zu schaffen, sollte selbstverständlich sein.<br />

Rosen sind mit ihren reichhaltigen Blüten in Formen<br />

<strong>und</strong> Farben <strong>und</strong> bei vielen, meist älteren Sorten<br />

auch im Duft von einer einzigartigen Schönheit. Diese<br />

ganz beson<strong>der</strong>en Highlights in den Gartenanlagen<br />

haben allerdings auch einen kleinen Nachteil:<br />

Sie sind verglichen mit an<strong>der</strong>en Gartenpflanzen sehr<br />

pflegeaufwendig. Darum zum Abschluss noch die<br />

wichtigsten Tipps für die Pflege von Rosen:<br />

Die Rose - Königin des Gartens<br />

- Regelmäßiges Ausschneiden <strong>der</strong> alten Blüten<br />

för<strong>der</strong>t die Bildung neuer. Alte Blüten sollten,<br />

wenn am jeweiligen Stiel keine Knospen mehr<br />

vorhanden sind, gleich möglichst tief abgeschnitten<br />

werden. Nur zwei bis drei Augen verbleiben<br />

auf <strong>der</strong> Pflanze; das för<strong>der</strong>t gleichzeitig die Verzweigung<br />

<strong>und</strong> verhin<strong>der</strong>t einen schlaksigen Gesamteindruck<br />

<strong>der</strong> Rose.<br />

- Regelmäßige Düngung ist gerade bei öfter blühenden<br />

Sorten wichtig: Wird mit einem flüssigen<br />

Volldünger mineralisch gedüngt - etwa alle 3-4<br />

Wochen; bei organischen, festen Volldünger reicht<br />

ein Abstand von 8-10 Wochen.<br />

- Die Rose sollte nie richtig austrocknen. Schlappt<br />

die Pflanze, muss schnell reagiert werden. Viel<br />

empfindlicher reagiert sie allerdings auf zu viel<br />

Wasser o<strong>der</strong> Staunässe (in Töpfen o<strong>der</strong> auf lehmigen<br />

Böden durchaus ein Problem). Die Pflanze<br />

bekommt dann eine fahlgrüne Färbung, sieht dann<br />

eigentlich vertrocknet aus <strong>und</strong> ist dann in den allermeisten<br />

Fällen nicht mehr zu retten, da die<br />

Wurzel dauerhaft geschädigt ist.<br />

- Pflanzenschutz ist bei Rosen ein sehr wichtiges,<br />

aber oft überschätztes Thema: Rosenbesitzern<br />

kann es eigentlich egal sein, ob es sich bei den<br />

Flecken auf den Blättern um Rost, Mehltau o<strong>der</strong><br />

Blattfleckenkrankheit handelt. Die meisten handelsüblichen<br />

Präparate bekämpfen so o<strong>der</strong> so alle<br />

drei pilzlichen Erreger. Wichtig ist nur die richtige<br />

Dosierung <strong>und</strong> die Anwendungshäufigkeit (steht<br />

auf je<strong>der</strong> Packung). Gerade bei feucht-warmer<br />

Witterung ist oft auch eine prophylaktische Behandlung<br />

ratsam. Eine Spritzung kann dann in bis<br />

zu 14-tägigem Abstand sinnvoll sein (allerdings<br />

nie in praller Sonne, son<strong>der</strong>n bestenfalls in den<br />

frühen Abendst<strong>und</strong>en). Tierische Schädlinge wie<br />

Läuse o<strong>der</strong> Thripse werden am besten mit systemischen<br />

Insektiziden bekämpft. Diese können<br />

häufig in Form von Kombimitteln mit erworben <strong>und</strong><br />

auch in einen Arbeitsgang mit den Pilzmitteln<br />

(Fungiziden) ausgebracht werden.<br />

Ausgabe 81 32 KiM ®


- Vor allem bei Stämmchen <strong>und</strong> Kübelpflanzen ist<br />

ein guter Winterschutz Garant für langjährige<br />

Freude an <strong>der</strong> Rosenpflanze. Hierzu<br />

allerdings auf keinen Fall Folien<br />

son<strong>der</strong>n nur Vliese, Tannenzweige<br />

o<strong>der</strong> ähnliches verwenden. Kübelpflanzen<br />

werden am besten hell<br />

<strong>und</strong> frostfrei überwintert.<br />

Es gibt sicherlich viele h<strong>und</strong>ert<br />

Rosensorten <strong>und</strong> jede einzelne hat<br />

Ihren speziellen Reiz. Drei beson<strong>der</strong>s schöne Sorten<br />

Eine Idee, die im Maisfeld in Oldenburg ihren Anfang<br />

nahm, bekam im Laufe <strong>der</strong> Monate ihre Form.<br />

Vier Profimütter mit insgesamt acht Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />

sechs H<strong>und</strong>en fahren unter dem Arbeitstitel „Backhaus<br />

on Tour - Dänemark <strong>2011</strong>“ nach….Dänemark<br />

natürlich.<br />

Eine E-Mail mit <strong>der</strong> Anfrage, ob <strong>der</strong> Vermieter uns<br />

mit dem gesamten Haufen nimmt, war schon eine<br />

St<strong>und</strong>e nach Absendung positiv entschieden. ….auf<br />

nach Husby.<br />

Das, was sich dann um 8.30 Uhr auf dem Parkplatz<br />

Gr<strong>und</strong>bergsee traf, machte in <strong>der</strong> Menge etwa das<br />

aus, was vor 10 Jahren noch meinen gesamten<br />

Hausstand ausmachte (in m³ gerechnet).<br />

4 Fahrzeuge gefüllt mit 12 Menschen, 4 Anhänger, 2<br />

Bobtail, 2 Golden Retriever <strong>und</strong> 2 Pointer.<br />

Es befanden sich neben dem Gepäck <strong>und</strong> den Fressalien<br />

2 Dinocars, 1 Behin<strong>der</strong>tenfahrrad, 4 Fahrrä<strong>der</strong>,<br />

diverses Spielzeug, 1 mittelgroßes Surfbrett,<br />

diverse elektronischen Unterhaltungsmaschinen <strong>der</strong><br />

bekannten Hersteller, Bastelkisten, Schwimmzubehör<br />

<strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong>…vielleicht wäre es gut gewesen,<br />

eine Spedition vorzuschicken.<br />

Wir kennen jetzt einen Großteil <strong>der</strong> öffentlichen Toiletten<br />

auf <strong>der</strong> E 20, finden Picknick im strömenden<br />

Regen doch blöd <strong>und</strong> haben nach St<strong>und</strong>en <strong>der</strong> Verspannung<br />

unser Ziel erreicht.<br />

Das Haus war klasse. Nicht zu fein, gut ausgestattet,<br />

so dass die Küchenkiste im Hänger bleiben<br />

konnte. Die Betten sind bedingt gut <strong>und</strong> Antje traf<br />

das Los…die Arme… (2 Etagenbetten in einem<br />

Zimmer <strong>und</strong> Antje bekam eins davon)<br />

Die Kin<strong>der</strong> fanden den Pool klasse <strong>und</strong> wir Erwachsenen<br />

den Geruch unerträglich.<br />

Wir hatten Bauchschmerzen wegen <strong>der</strong> Lachattacken<br />

<strong>und</strong> viele St<strong>und</strong>en des größten Vergnügens.<br />

Es war fast egal, dass wir nach zwei Tagen die ersten<br />

Sonnenstrahlen mit großem Gejubel begrüßt<br />

haben. Die Kin<strong>der</strong> haben bei gefühlten Bodenfrosttemperaturen<br />

auf die Megawellen gewartet <strong>und</strong> sich<br />

… auf nach Husby<br />

stehen in Stämmchenform vor unserer Zentrale in<br />

Bokeloh: die kräftig rote, betörende Sorte Erotica,<br />

die orange leuchtende Sorte Tanellis<br />

<strong>und</strong> die am schönsten duftende<br />

<strong>und</strong> reich blühende Sorte Duftgold.<br />

Günter Mücke<br />

Gartenbautechniker<br />

GfS Emsland<br />

gnadenlos in die Nordsee gestürzt. Der Vorteil war,<br />

dass keiner einen Sonnenbrand hatte.<br />

Die H<strong>und</strong>e haben sich mit den Kin<strong>der</strong>n ausgetobt<br />

<strong>und</strong> Paula sorgte durch ihr Abhandenkommen dafür,<br />

dass jetzt alle Nachbarn unsere Kin<strong>der</strong> kennen. Das<br />

Schlimmste - <strong>der</strong> Köter klaut. Kekse, Schokolade<br />

<strong>und</strong> war immer schuld (sie konnte sich ja nicht wehren).<br />

Der ADAC war da, weil Sabine die Handbremse<br />

vom Hänger angezogen hat (Ihr Vater hat noch gesagt….)<br />

<strong>und</strong> die Eisbude war <strong>der</strong> Hammer. Wer<br />

hätte das gedacht. Für Softeis mit Lakritze tut Antje<br />

jetzt alles. Sabine ist gnadenlos durchs Legoland<br />

getobt <strong>und</strong> ist besser als jedes Navigationsgerät.<br />

Benjamin findet trotz größter Skepsis im Vorwege<br />

unseren Urlaub klasse <strong>und</strong> will auf jeden Fall eine<br />

Wie<strong>der</strong>holung. Kevin ist <strong>der</strong> Meister <strong>der</strong> Megawellen,<br />

die Füße wurden immer nass. Marc hat ab 5.30<br />

dafür gesorgt dass die gesamte Gruppe unterhalten<br />

wird (ob sie wollen o<strong>der</strong> nicht - eher letzteres). Vivian<br />

hat sich mit Leon zusammengetan <strong>und</strong> ihr Urlaub<br />

war gut (Disco im 3 m² Zimmer, Waveboard auf dem<br />

Schotterweg <strong>und</strong> in die Fluten springen), Dominik ist<br />

<strong>der</strong> König <strong>der</strong> Wellen, Medina schafft völlig entspannt<br />

vier gestandene Frauen <strong>und</strong> Kevin II ist heilfroh<br />

wenn er wie<strong>der</strong> nach Hause darf.<br />

Jetzt ist <strong>der</strong> letzte Abend erreicht. Die Sauna entspannt<br />

uns (o<strong>der</strong> auch nicht), <strong>der</strong> Hänger läuft wie<strong>der</strong>,<br />

Vivian <strong>und</strong> Leon sind wie<strong>der</strong> da, die H<strong>und</strong>e<br />

liegen im Korb o<strong>der</strong> auf dem Sofa <strong>und</strong> <strong>der</strong> kleine<br />

Fernseher „ladet“ wie<strong>der</strong>. Michaela schwimmt noch<br />

eine einsame R<strong>und</strong>e <strong>und</strong> die Kin<strong>der</strong> finden dass wir<br />

total stressen… ähhhhh (Wieso eigentlich?)<br />

Wir hatten eine wirklich richtig tolle Woche!!! Klasse<br />

Kolleginnen, tolle Kin<strong>der</strong>, homöopathische Dosen an<br />

Entspannung für uns.<br />

Eins wissen wir jetzt: die Kin<strong>der</strong> fressen uns die<br />

Haare vom Kopf, das Taschengeld reicht nie aus<br />

<strong>und</strong> Legoland ist nur was für Sabine. Wie gut, dass<br />

es sie gibt.<br />

Ausgabe 81 33 KiM ®


Es gibt so Wörter, die lösen Wiehern, Tränen <strong>und</strong><br />

Bauchweh aus…keiner versteht es, o<strong>der</strong> könnt ihr<br />

was mit „Café Togo“ anfangen?<br />

So, <strong>der</strong> letzte Koffer wird gepackt, die Sauna aufgeräumt<br />

<strong>und</strong> wir……. planen die nächste Reise. Mit<br />

Spedition, ohne Navigationsgerät <strong>und</strong> vielleicht einem<br />

Babysitter - das wäre klasse<br />

Ulrike & Marc mit Carlos <strong>und</strong> Paula<br />

Sabine , Vivian & Kevin mit Danny<br />

Antje, Dominic & Medina mit Helge <strong>und</strong> Murkel<br />

Michaela, Kevin, Benjamin & Leon mit Paul<br />

Ernährungserziehung - Bewusste Kin<strong>der</strong>ernährung<br />

Für das spätere Essverhalten eines Jugendlichen<br />

<strong>und</strong> Erwachsenen sind die ersten Lebensjahre <strong>und</strong><br />

die frühe Kindheit prägend. Kleinkin<strong>der</strong> orientieren<br />

sich an ihren Eltern, Geschwistern o<strong>der</strong> Erziehern,<br />

indem sie <strong>der</strong>en Ess- <strong>und</strong> Trinkverhalten beobachten<br />

<strong>und</strong> für sich selbst übernehmen. So bleiben einmal<br />

erlernte Gr<strong>und</strong>muster des Essverhaltens bei<br />

vielen Menschen<br />

oft das ganze<br />

Leben lang<br />

gleich. Deshalb<br />

ist Ernährungserziehung<br />

ein<br />

wesentlicher Aspekt<br />

für die Entwicklung<br />

des<br />

Kindes, da nur<br />

ein ausgewogener<br />

Speiseplan,<br />

<strong>der</strong> alle Nährstoffe,<br />

die ein<br />

Kind zum Wachsen<br />

benötigt, die<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

das Wohlbefinden<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> gewährleisten kann. So ein Speiseplan<br />

sollte folgende Lebensmittelgruppen enthalten:<br />

Kartoffeln, Getreide, Gemüse/Obst (<strong>der</strong> Jahreszeit<br />

entsprechend), Milch/Milchprodukte, Fleisch, Fisch<br />

<strong>und</strong> Eier.<br />

Kin<strong>der</strong> haben immer Spaß daran, Neues auszuprobieren.<br />

Deshalb sollen sie aktiv bei <strong>der</strong> Zubereitung<br />

von Speisen beteiligt werden <strong>und</strong> nicht nur passiv<br />

zuschauen. Erklärungen über den ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Wert des Essens interessiert Kin<strong>der</strong> nicht. Sie beurteilen<br />

ein Essen rein nach den eigenen geschmacklichen<br />

<strong>und</strong> optischen Vorstellungen, die oft noch<br />

nicht sehr ausgeprägt sind <strong>und</strong> daher schmecken<br />

ihnen unbekannte Lebensmittel manchmal erst nach<br />

mehrmaligem Probieren <strong>und</strong> sie entwickeln dann<br />

ihre Vorlieben o<strong>der</strong> Abneigungen, die sich aber im<br />

Laufe <strong>der</strong> Zeit bei Kin<strong>der</strong>n immer wie<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>n<br />

können. Es kann sein, dass ein Kind ein Gericht,<br />

das ihm in einem bestimmten Alter nicht schmeckte,<br />

irgendwann mit Genuss isst <strong>und</strong> zum Lieblingsgericht<br />

erklärt. Wichtig ist, dem Kind zuzugestehen,<br />

einzelne Nahrungsmittel nicht zu mögen <strong>und</strong> selbst<br />

über die Menge des Essens entscheiden zu dürfen,<br />

um so ein Gefühl für angemessene Portionen zu<br />

entwickeln.<br />

Je<strong>der</strong> Erwachsene kann zum ges<strong>und</strong>heitsbewussten<br />

Essverhalten von Kin<strong>der</strong> beitragen, indem er:<br />

• selbst eine positive vorbildhafte Einstellung zum<br />

Essen <strong>und</strong> zur Auswahl von Lebensmitteln hat,<br />

• öfter neue Gerichte bzw. Lebensmittel ausprobiert,<br />

• auf sehr süße Getränke während des Essens<br />

verzichtet, Wasser schmeckt auch,<br />

• für eine fre<strong>und</strong>liche Atmosphäre am Esstisch<br />

sorgt,<br />

• keine Streitgespräche bei Tisch führt <strong>und</strong> nicht<br />

über Schulprobleme diskutiert,<br />

• regelmäßig gemeinsam mit den Kin<strong>der</strong>n isst,<br />

• Kin<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Zubereitung <strong>der</strong> Nahrungsmittel<br />

einbezieht - selbst wenn das manchmal zeitaufwendiger<br />

ist <strong>und</strong> Nerven kostet,<br />

• Kin<strong>der</strong> für ihr Essverhalten <strong>und</strong> ihre Tischmanieren<br />

lobt.<br />

Kin<strong>der</strong> müssen im Laufe <strong>der</strong> Zeit viele Dinge lernen.<br />

Wer bereits in <strong>der</strong> Kindheit die Erfahrung macht,<br />

dass Lebensmittel <strong>und</strong> vor allen Dingen Süßigkeiten<br />

„Trostpflaster“ für schlechte Noten, Langeweile o<strong>der</strong><br />

sonstige Enttäuschungen sind, wird dieses Verhalten<br />

auch als Erwachsener beibehalten <strong>und</strong> Schwierigkeiten<br />

<strong>und</strong> Probleme - im wahrsten Sinne des<br />

Wortes - in sich hineinfressen. Besser es ist, die<br />

Kin<strong>der</strong> in den Arm zu nehmen,<br />

ihnen zuzuhören, zu trösten <strong>und</strong><br />

Mut zuzusprechen.<br />

Martina Schute<br />

Hauswirtschaftsleiterin<br />

GfS Emsland<br />

Ausgabe 81 34 KiM ®


Besuch <strong>der</strong> Internorga in Hamburg<br />

Die Internorga in Hamburg ist die<br />

Leitmesse des Außer- Haus Verzehrs.<br />

Es ist eine internationale<br />

Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie,<br />

Gemeinschaftsverpflegung<br />

Bäckereien <strong>und</strong> Konditoreien. Sie<br />

findet einmal im Jahr, meistens im Frühjahr auf dem<br />

Messegelände in Hamburg statt.<br />

Wir waren dabei.<br />

Am 14.März <strong>2011</strong> um 7 Uhr morgens begann unsere<br />

gemeinsamer Ausflug zur Messe. Nach <strong>der</strong> Autofahrt<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Parkplatzsuche waren wir um ca.<br />

09:30 auf dem Messegelände <strong>und</strong> begannen unseren<br />

Weg durch die interessante Welt <strong>der</strong> Verpflegung<br />

außer Hauses. Die Messe erstreckte sich über<br />

11 Hallen mit verschieden Ausstellern. Kücheneinrichtung,<br />

Lebensmittelhersteller, Lieferanten, Showköche,<br />

Bäckereien <strong>und</strong> Konditoreien waren Hauptbestandteil<br />

<strong>der</strong> Ausstellung. Begonnen haben wir<br />

unseren R<strong>und</strong>gang bei den Nahrungsmitteln <strong>und</strong><br />

Getränken. Die Lehrlinge waren sehr erstaunt über<br />

die große Auswahl an verschiedenen Variationen<br />

von Speisen <strong>und</strong> Getränken. Neue Kreationen für<br />

die Gemeinschaftsverpflegung waren enorm. Große<br />

Anbieter wie Nestlé, Dr. Oetker, Maggi, Unilever <strong>und</strong><br />

Knorr boten auf ihren riesigen Ständen viele Kostproben<br />

für die Gäste <strong>der</strong> Messe an. Auf dem Stand<br />

von Nestlé durften wir gemeinsam sehr leckere<br />

Speisen probieren. Unter an<strong>der</strong>em Iberico Schweinefilet<br />

mit Violetta- Kartoffelpüree <strong>und</strong> Spargelschaum.<br />

Als Dessert gab es verschieden Schlagcremes<br />

beson<strong>der</strong>s lecker garniert. Alle Produkte die<br />

zum Probieren angeboten wurden gab es dort auch<br />

zu bestellen. Natürlich in größeren Portionen als<br />

man sie vom eigenen Haushalt kennt. Viele Geschäftsleute<br />

in Anzug waren auf <strong>der</strong> Suche nach<br />

günstigen Messeschnäppchen.<br />

Nachdem wir die Nahrungsmittel hinter uns gelassen<br />

hatten, haben wir die Halle mit <strong>der</strong> Kücheneinrichtung<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Gastraumeinrichtung erreicht. Dort<br />

haben wir zum ersten Mal die Dimensionen <strong>der</strong><br />

Großküchengeräte gesehen. Kippbratpfannen mit<br />

einem Fassungsvermögen von 500 l warmen Essens.<br />

Durchschubspülmaschinen, die innerhalb einer<br />

Minute 300 Teller spülen können. Neben <strong>der</strong><br />

Einrichtung haben wir auch Ausstattungsmaterial<br />

wie Messer <strong>und</strong> Anschlagmaschinen gesehen. Die<br />

Lehrlinge haben sich für ihre weitere Ausbildung<br />

neue Messer <strong>und</strong> Messertaschen gekauft. Auf solchen<br />

Messen gibt es immer beson<strong>der</strong>s günstige<br />

Angebote, die die Lehrlinge auch genutzt haben.<br />

Beson<strong>der</strong>s faszinierend waren auch die Ausstattungsmöglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Gasträume. Mit tollen Möbeln,<br />

w<strong>und</strong>erschönen Lampen <strong>und</strong> beson<strong>der</strong>en<br />

Tischdekoration kann ein beson<strong>der</strong>e Ambiente geschaffen<br />

werde. Die Auswahl war riesig <strong>und</strong> die<br />

Anregungen vielfältig.<br />

In <strong>der</strong> Halle <strong>der</strong> Bäcker <strong>und</strong> Konditoren haben wir<br />

die süße Welt <strong>der</strong> Messe entdeckt. Tolle Pralinen,<br />

mehrstöckige Torten <strong>und</strong> Marzipanfiguren waren<br />

das Herzstück <strong>der</strong> Halle.<br />

Das große Highlight <strong>der</strong> ganzen Messe war die<br />

Showköche. Berühmte Köche wie Tim Mälzer, Stefan<br />

Marquard<br />

<strong>und</strong> Mario Kosatka<br />

haben wir<br />

live beim Kochen<br />

auf <strong>der</strong><br />

Messe beobachten<br />

können.<br />

Stefan Marquard Mario Kosatka<br />

Aber was sagen unsere Lehrlinge dazu?<br />

Elfriede ? Wie hat dir die Messe gefallen?<br />

„Ich fand die Messe sehr gut, da es viel zu sehen<br />

gab, dass ich noch nicht kannte. Was schade war,<br />

dass die Zeit zu kurz war um alles zu sehn. Gut war<br />

es, dass Herr Stover viele Vertreter von den Firmen<br />

kannte <strong>und</strong> wir so Kontakte geknüpft haben. Wir<br />

haben auch berühmte Fernsehköche gesehen. Wir<br />

konnten uns mehrere Bereiche wie z.B. Konditorei<br />

<strong>und</strong> Einrichtungen ansehen. Was ich auch gut fand,<br />

war <strong>der</strong> asiatische Showkoch, <strong>der</strong> mit zwei Schiebern<br />

sehr toll gekocht hat. Cool fand ich auch die<br />

durchsichtige Spülmaschine. Da hat man gesehen,<br />

wie die funktioniert. Man konnte viele Kataloge <strong>und</strong><br />

Broschüren mitnehmen. Ich habe mir auch mehrere<br />

Kochmesser gekauft. Hat Spaß gemacht!“<br />

Erhard: Wie fandst du die Messe?<br />

„Ganz gut. Viele Angebote, viel zu verkosten. Viele<br />

verschieden Messer <strong>und</strong> Schleiftechniken. Interessante<br />

Vergleiche zwischen den Messern <strong>und</strong> den<br />

Preisen. Die ganze Messe war insgesamt sehr interessant.<br />

Das Team vom Café KiM war sehr begeistert über<br />

die Messe <strong>und</strong> würde sich über einen Besuch, vielleicht<br />

einer an<strong>der</strong>en Messe sehr freuen.<br />

Das Team vom Café KiM<br />

Ausgabe 81 35 KiM ®


Freier Ausbildungsplatz in unserer Verwaltung<br />

In <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe Backhaus gibt es<br />

verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten. In <strong>der</strong> Verwaltung<br />

in Meppen wird dabei die Ausbildung zur<br />

Bürokauffrau/zum Bürokaufmann angeboten. Nachdem<br />

im Jahr 2010 unsere erste Auszubildende die<br />

Prüfungen erfolgreich abschloss, ist <strong>der</strong> Platz an<br />

diesem Schreibtisch bisher frei geblieben. Den Ausbildungsplatz<br />

halten wir interessierten Jugendlichen<br />

unserer Einrichtung vor.<br />

Gern möchte ich ein wenig das Interesse zu dieser<br />

Ausbildung wecken, denn ich kann viele positive<br />

Dinge über diesen Beruf berichten. Die Ausbildung<br />

bietet eine solide Ausgangslage für die berufliche<br />

Zukunft. Gute Bürokaufleute sind in <strong>der</strong> Arbeitswelt<br />

sehr gefragt <strong>und</strong> auch aufgr<strong>und</strong> von verschiedenen<br />

Weiterbildungs- <strong>und</strong> Spezialisierungsmöglichkeiten<br />

gibt es gute Aufstiegsmöglichkeiten.<br />

Die Ausbildungszeit in unserer Verwaltung ist nach<br />

einem betrieblichen Ausbildungsplan gestaltet, so<br />

dass die Auszubildenden verschiedene Bereiche in<br />

einer Verwaltung kennenlernen <strong>und</strong> so im Rahmen<br />

einer f<strong>und</strong>ierten Anleitung <strong>und</strong> Begleitung ihre ersten<br />

beruflichen Erfahrungen sammeln können. Schwerpunkte<br />

<strong>der</strong> Ausbildung in unserer Zentrale bilden die<br />

Abteilungen: Telefonzentrale/Empfang, Finanzbuchhaltung,<br />

EDV <strong>und</strong> das Personalwesen. Wir freuen,<br />

uns, dass wir in <strong>der</strong> Lage sind, eine fachlich gute<br />

Ausbildung anzubieten - zudem wird <strong>der</strong> junge<br />

Mensch durch die Kolleginnen <strong>der</strong> Verselbständi-<br />

gung sozialpädagogisch betreut <strong>und</strong> unterstützt.<br />

Für alle, die sich überlegen in unserer Verwaltung<br />

als Auszubilden<strong>der</strong>/r tätig werden zu wollen, sollten<br />

allerdings im Vorfeld auch die Anfor<strong>der</strong>ungen an den<br />

Beruf kennen <strong>und</strong> diese für sich prüfen. Sicher können<br />

gewisse Entwicklungsfel<strong>der</strong> in <strong>der</strong> sozialpädagogisch<br />

unterstützten Ausbildung bearbeitet werden,<br />

doch sollten bestimmte Voraussetzungen wie ein<br />

fre<strong>und</strong>liches <strong>und</strong> ausgeglichenes Wesen, ein guter<br />

mündlicher <strong>und</strong> schriftlicher Ausdruck, die Fähigkeit<br />

zu präzisem Arbeiten, eine umfassende Lernbereitschaft<br />

<strong>und</strong> Offenheit für die vielfältigen Themen in<br />

<strong>der</strong> Berufsschule <strong>und</strong> im Betrieb <strong>und</strong> vor allem Spaß<br />

<strong>und</strong> Interesse am Arbeiten mit PC <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Bürogeräten<br />

vorhanden sein. So wäre es für den Einstieg<br />

in die Ausbildung wesentlich leichter, wenn die<br />

Fähigkeiten im Umgang mit dem PC über Internet<br />

<strong>und</strong> PC-Spielen hinausgeht <strong>und</strong> schon bestimmte<br />

Kenntnisse wie MS Word <strong>und</strong> Excel in Gr<strong>und</strong>zügen<br />

vorhanden sind.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass die Ausbildung unter<br />

diesen Voraussetzungen zu<br />

einer erfolgreichen Lehrzeit wird -<br />

das Ausbil<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Kollegenteam<br />

setzt sich auf jeden Fall dafür ein.<br />

Bettina Veenaas<br />

Ausbil<strong>der</strong>in<br />

GfS Emsland<br />

Studieren an <strong>der</strong> Saxion in Enschede<br />

Enschede (Nie<strong>der</strong>lande) ist eine wahre Studentenstadt,<br />

denn es leben <strong>und</strong> lernen dort zurzeit ca.<br />

20.000 Studenten. Ich, Katharina Altmann, 22 Jahre<br />

alt, bin eine davon. Ich studiere seit Oktober 2009<br />

an <strong>der</strong> Saxion Hogescholen in Enschede Sozialpädagogik<br />

in Teilzeit <strong>und</strong> auf Deutsch. Das sind viele<br />

Informationen auf einmal <strong>und</strong> ich habe mich mittlerweile<br />

auch an die Fragen, (Warum Teilzeit? Wieso<br />

auf Deutsch?) gewöhnt. Teilzeit bedeutet, dass ich<br />

einmal in <strong>der</strong> Woche einen Studientag habe, bei mir<br />

ist es <strong>der</strong> Montag, an dem ich in Enschede an Vorlesungen<br />

teilnehme, Gruppenarbeiten absolviere<br />

<strong>und</strong> natürlich auch Prüfungen ablege. Wissenswert<br />

ist es, dass in den Nie<strong>der</strong>landen nicht in Semester<br />

gerechnet wird, son<strong>der</strong>n in Quartalen. In einem Studienjahr<br />

gibt es somit vier Quartale, mit je ca. 10<br />

Wochen. Der gesamte Unterricht <strong>und</strong> alle Prüfungen<br />

finden auf Deutsch statt. Dies ist ein Angebot <strong>der</strong><br />

Nie<strong>der</strong>län<strong>der</strong>, zugänglich für jeden, egal welcher<br />

Staatsangehörigkeit. Nach meinem Wissen gibt es<br />

aber seit Jahren nur noch Deutsche in diesen Kursen.<br />

Das gesamte Studium dauert vier Jahre. Im<br />

ersten Jahr ist die Orientierung im sozialen Bereich<br />

von Bedeutung, sowie Kommunikation <strong>und</strong> Entwicklung<br />

von Teams <strong>und</strong> Gruppen. Kleinere Einblicke<br />

erhält man schon in Recht, Entwicklungspsychologie<br />

<strong>und</strong> Beratungssituationen. Mein Praktikum habe ich<br />

zu <strong>der</strong> Zeit in Aschendorf in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendpsychiatrie<br />

absolviert. Das zweite Jahr liegt<br />

schwerpunktmäßig bei <strong>der</strong> professionellen Entwicklung,<br />

Verhaltensbil<strong>der</strong>n, noch mehr Recht <strong>und</strong><br />

Team- sowie Präventionsarbeit. Die kommenden<br />

Jahre halten noch viele interessante Themen wie<br />

Forschung, Supervision, Qualitätsmanagement,<br />

Intervision, Hilfe bei Gewaltanwendung, weitere<br />

Teamarbeit <strong>und</strong> Teamleitung bereit. Im letzten Jahr<br />

dreht sich das meiste jedoch nur noch um die Arbeit<br />

für den Bachelor of social Work. Die Nie<strong>der</strong>län<strong>der</strong><br />

sind sehr lockere Menschen, immer für einen Spaß<br />

zu haben <strong>und</strong> man bekommt sofort das Du angeboten.<br />

Man wird dort nicht unter Druck gesetzt, nicht<br />

regelmäßig abgefragt, ob wir auch schon alles fertig<br />

haben <strong>und</strong> es werden keine Aufgaben kontrolliert.<br />

Erreicht man jedoch nicht eine bestimmte Punkteanzahl<br />

(es gibt 60 Punkte pro Jahr) fliegt man entwe<strong>der</strong><br />

von <strong>der</strong> Hochschule o<strong>der</strong> man darf vielleicht<br />

noch ein Jahr wie<strong>der</strong>holen. Das Motto lautet: „Wir<br />

sind alle erwachsene Menschen <strong>und</strong> Erwachsene<br />

können selbstständig lernen.“<br />

Ausgabe 81 36 KiM ®


Seit November 2010 kann ich in verschiedenen Bereichen<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe Backhaus, an <strong>der</strong><br />

Seite von Herrn Robben, arbeiten. Es ist nicht einfach,<br />

sich von heut auf morgen in mehreren Wohngruppen,<br />

mit vielen Mitarbeitern <strong>und</strong> noch mehr Kin<strong>der</strong>n<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen zurecht zu finden. Doch ich<br />

bin überall auf fre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> geduldige Menschen<br />

getroffen, die mich herzlich aufgenommen haben.<br />

Hier kann ich viel lernen, eigene Projekte starten <strong>und</strong><br />

die Aufgaben aus meinem Studium hervorragend<br />

einbauen. Ein weiterer Vorteil ist es, dass ich nicht die<br />

erste <strong>und</strong> einzige gegenwärtige Saxion Studentin bin,<br />

Hallo, ich heiße Merlin <strong>und</strong> bin ca. 4 Jahre alt <strong>und</strong><br />

zurzeit ca. 106 cm groß. Ich bin ein Braunweißschecke<br />

wie man auf dem Bild sehen kann.<br />

Ich lebe in Offenstallhaltung, was mir richtig gut gefällt,<br />

in einer netten Pferdegesellschaft mit 2 weiteren<br />

Ponys.<br />

Über meine Vergangenheit kann ich nur wenig berichten.<br />

Mein erstes Leben war nicht so schön. Ich<br />

wurde aus einer schlechten Haltung gerettet <strong>und</strong><br />

wurde aufgebaut <strong>und</strong> gut versorgt. Danach kam ich<br />

zu meiner jetzigen Besitzerin. Dort geht es mir auch<br />

super gut.<br />

Lei<strong>der</strong> bleibt <strong>der</strong> Familie doch zu wenig Zeit, um sich<br />

ausgiebig um mich zu kümmern <strong>und</strong> mich zu beschäftigen.<br />

Daher suchen wir nun gemeinsam auf<br />

diesem Weg eine fre<strong>und</strong>liche, liebevolle, fürsorgliche<br />

Familie, die Zeit <strong>und</strong> Verständnis für mein ängstliches,<br />

sensibles aber auch manchmal stures Verhalten<br />

hat. Ich bin wirklich kin<strong>der</strong>lieb, lasse mich sehr<br />

gerne streicheln <strong>und</strong> putzen. Angeritten wurde ich<br />

bereits auch schon <strong>und</strong> das klappt wirklich prima.<br />

Vor dem Einreiten habe ich sogar schon die Kin<strong>der</strong><br />

auf meinem Rücken getragen.<br />

Das Longieren kann ich auch schon immer besser,<br />

aber ich habe viel Angst vor <strong>der</strong> Peitsche, die kann<br />

Anzeigenmarkt<br />

Shettypony zu verkaufen<br />

denn bei schon „fertigen“ Sozialpädagogen kann ich<br />

mir immer Hilfe, Rat <strong>und</strong> Ideen holen.<br />

Ich kann jedem, <strong>der</strong> bereit ist, viel Eigenarbeit in<br />

Sachen Studium zu investieren, die Saxion <strong>und</strong> ihr<br />

Teilzeitangebot für Sozialpädagogik nur empfehlen.<br />

Die Verknüpfung von Theorie <strong>und</strong><br />

Praxis erleichtert einem das ganze<br />

Lernen.<br />

Katharina Altmann<br />

Sozialpädagogin in Ausbildung<br />

GfS Emsland<br />

man dann besser bei mir weglassen. Mit viel Geduld<br />

<strong>und</strong> Ruhe laufe ich dann auch wirklich meine R<strong>und</strong>en.<br />

Wer ernsthaftes Interesse an mir<br />

hat, kann sich gerne mit meiner<br />

Besitzerin <strong>und</strong> ihren Kin<strong>der</strong> in Verbindung<br />

setzen. Ich möchte nun<br />

wirklich ein endgültiges <strong>und</strong> liebevolles<br />

neues zu Hause finden.<br />

Merlin (hühaha)<br />

Kontaktaufnahme per Telefon: 0179 / 9 87 69 82<br />

o<strong>der</strong> 05903 / 70 31 96<br />

<strong>KJHB</strong><br />

Besuchen Sie uns auch im Internet<br />

www.profifamilie.de<br />

Ausgabe 81 37 KiM ®


Die Jugendwohngruppe in Berlin!<br />

Wir, die Jugendwohngruppe <strong>der</strong> Fillastraße, waren<br />

vier Tage über Ostern in Berlin. Bei schönstem Wetter<br />

sind wir am späten Nachmittag in Berlin-Marzahn<br />

angekommen.<br />

Katrin Barth war gerade noch da <strong>und</strong> zeigte uns alle<br />

Räumlichkeiten. Uwe, ich <strong>und</strong> die Jugendlichen waren<br />

überwältigt von den Räumlichkeiten. Damit hatten<br />

wir nicht gerechnet. Jedes Zimmer verfügte über<br />

ein eigenes Bad. Das fanden unsere Kids natürlich<br />

auch toll, aber für sie war das Beste <strong>der</strong> Fernseher<br />

auf dem Zimmer (sie wussten noch nicht, dass sie<br />

nicht viel zum Schauen kommen). Nachdem wir<br />

dann die Zimmerverteilung vorgenommen hatten,<br />

ging es in Windeseile ans Duschen, Schminken,<br />

Stylen <strong>und</strong> schick Anziehen, denn wir mussten uns<br />

auf den Weg machen zu unserem Highlight: Das<br />

Musical „We will rock you“. Es war einfach nur fantastisch.<br />

Alle waren begeistert. (Die CD wurde natürlich<br />

gekauft <strong>und</strong> wir hören jetzt noch oft die Musik,<br />

um in Erinnerungen zu schwelgen).<br />

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es am<br />

nächsten Tag auf Sightseeingtour. Es war Karfreitag<br />

<strong>und</strong> wie<strong>der</strong> Sonnenschein pur. Mit <strong>der</strong> S- <strong>und</strong> U-<br />

Bahn ging es bis zum Alex <strong>und</strong> von da aus zu Fuß<br />

weiter. Wir haben uns vorgenommen so viele berühmte<br />

Plätze wie möglich aufzusuchen. Das haben<br />

wir auch geschafft. So waren wir unter An<strong>der</strong>em<br />

entlang <strong>der</strong> Mauerlinie, die sich durch ganz Berlin<br />

zieht, am Checkpoint-Charlie, am Brandenburger<br />

Tor, am Mahnmal <strong>der</strong> Holocaust Opfer, beim<br />

Reichstaggebäude, <strong>der</strong> Gedenkstätte <strong>der</strong> Gefallenen<br />

an <strong>der</strong> Mauer <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong>………..<br />

Es war ein ganz interessanter, spannen<strong>der</strong>, lustiger<br />

<strong>und</strong> informativer Tag. Unsere Jugendlichen hatten<br />

sehr viel Spaß <strong>und</strong> fanden zwischen den einzelnen<br />

Schauplätzen immer wie<strong>der</strong> sehenswerte Statuen,<br />

Gebäude <strong>und</strong> Menschen (vorwiegend Straßenkünstler),<br />

die sie ins Staunen versetzten.<br />

Als wir aber dann wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> S-Bahn saßen merkten<br />

wir, wie viele Kilometer wir im Gr<strong>und</strong>e gelaufen<br />

waren. Alle fingen an zu stöhnen. Fast alle bemerkten<br />

auch erst jetzt die Blasen an den Füßen, ich<br />

eingeschlossen. Aber es hat sich gelohnt<br />

<strong>und</strong> nach einer ausgiebigen Dusche <strong>und</strong><br />

einem leckeren Abendbrot war alles vergessen.<br />

Was darf bei einer Berlinfahrt einer Jugendwohngruppe,<br />

in <strong>der</strong> sehr viele Mädchen<br />

wohnen, nicht fehlen? Ja genau, die<br />

Shopping Tour in einer großen Einkaufsmeile.<br />

Das haben wir dann am Samstag<br />

gemacht. Wochen vorher wurde schon<br />

fleißig das Bekleidungsgeld gespart.<br />

Tückisch für uns Kleinstädter ist natürlich<br />

das enorme Angebot. Eine ganze<br />

Weile bevor wir nach Berlin gefahren<br />

sind, habe ich im Internet nach<br />

großen Einkaufscentren „gegoogelt“.<br />

Entschieden habe ich mich<br />

dann für „Das Schloss“ in Steglitz.<br />

Eine beeindruckende Architektur<br />

erwartete uns. Mit weit aufgerissenen<br />

Augen <strong>und</strong> offenen Mün<strong>der</strong>n versuchten<br />

wir uns in diesem mehrstöckigen,<br />

marmorverfliestem Gebäude einen<br />

Überblick zu verschaffen.<br />

Und dann ging es los. Preise vergleichen,<br />

wem steht was, dann anprobieren<br />

<strong>und</strong> so weiter <strong>und</strong> so fort. Im<br />

Gr<strong>und</strong>e waren die Jungs recht schnell<br />

fertig <strong>und</strong> die Mädels natürlich viel<br />

wählerischer. Da wir am Abend aber<br />

auch noch ein Abschiedsgrillen veranstalten<br />

wollten, hat sich Uwe die<br />

Jungs geschnappt <strong>und</strong> ist früher zum<br />

PZ zurückgefahren. Wir Mädels haben<br />

dann noch exzessiv jeden Laden<br />

mitgenommen. Voll bepackt kamen<br />

wir dann ein paar St<strong>und</strong>en später<br />

auch im PZ an, wo Uwe schon dabei<br />

war den Grill anzuschmeißen.<br />

Der Abend verlief dann ruhig <strong>und</strong><br />

entspannt.<br />

Am nächsten Morgen kam dann Abschiedsstimmung<br />

auf. Nach dem Frühstück wurde dann gepackt,<br />

aufgeräumt <strong>und</strong> alles im Bulli <strong>und</strong> Auto verstaut.<br />

Vor <strong>der</strong> Fahrt kamen uns 4 Tage sehr lang<br />

vor. Aber bei dem Programm hätten sich alle gern<br />

noch ein Tag länger in Berlin gewünscht.<br />

Aber keine Frage, wir kommen im nächsten Jahr<br />

bestimmt wie<strong>der</strong>.<br />

Karin Schulte<br />

Erzieherin<br />

GPE Bokeloh<br />

Ausgabe 81 38 KiM ®


ZIELE UND AUFTRAG<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> von den Jugendämtern initiierten Hilfeplanung bietet<br />

die <strong>KJHB</strong> Kin<strong>der</strong>n, Jugendlichen <strong>und</strong> jungen Erwachsenen einen<br />

neuen Lebensmittelpunkt. Der Schwerpunkt unseres Engagements<br />

ist die Verwirklichung des Bindungskonzeptes.<br />

Der junge Mensch kann im geschützten Rahmen<br />

• frühkindliche Bedürfnisse »nachgenährt« bekommen<br />

• Vertrauen <strong>und</strong> Selbstwertgefühl entwickeln<br />

• seine bisherige Lebensgeschichte <strong>und</strong> traumatische Erfahrungen<br />

aufarbeiten<br />

• För<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Lern- <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit erfahren<br />

• ein gesellschaftsfähiges Normen- <strong>und</strong> Wertesystem vorgelebt bekommen,<br />

erlernen <strong>und</strong> internalisieren<br />

• o<strong>der</strong> seine An<strong>der</strong>sartigkeit erkennen, annehmen <strong>und</strong> integrieren<br />

• zu einem, so weit wie möglich, eigenverantwortlichen Leben finden<br />

• eigene Grenzen erkennen <strong>und</strong> die an<strong>der</strong>er akzeptieren lernen<br />

• <strong>Übertragung</strong>en wahrnehmen <strong>und</strong> in seinem Lebensmuster korrigieren<br />

• ein konstruktives <strong>und</strong> möglichst dauerhaftes Beziehungsangebot<br />

über die Maßnahme hinaus erhalten<br />

• langfristige Beziehungsfähigkeit erlernen, die ihn befähigt, Verantwortung<br />

für künftige Partnerschaften zu übernehmen.<br />

Auszug aus unserer Broschüre: Rahmenkonzeption<br />

Das komplette Heft können Sie sich auf unserm Internetauftritt:<br />

www.profifamilie.de<br />

anschauen o<strong>der</strong> in unserer Zentrale (zentrale@profifamilie.de) anfor<strong>der</strong>n.<br />

Ausgabe 81 39 KiM ®


T-Puzzle<br />

Die hübsche Prinzessin<br />

Figur zeichnen<br />

Wie alt ist die Lehrerin?<br />

Rätsel<br />

Die Abbildung oben zeigt vier Teile aus denen sich <strong>der</strong> Großbuchstabe<br />

T formen lässt. Wie müssen die Einzelteile zusammengelegt werden?<br />

Es sind keine Lücken o<strong>der</strong> Überlappungen erlaubt!<br />

Eine hübsche Prinzessin befindet sich in <strong>der</strong> Mitte eines kreisförmigen<br />

Sees. Außerhalb des Sees wartet eine gefährliche Hexe auf sie. Die<br />

Prinzessin muss es schaffen, aus dem Wasser zu kommen, ohne dass<br />

die Hexe sie fangen kann.<br />

Das Problem: Die Hexe kann 4-mal so schnell laufen, wie die Prinzessin<br />

schwimmen kann. Die Hexe bemüht sich natürlich, immer möglichst<br />

dicht an <strong>der</strong> Prinzessin dran zu bleiben.<br />

Frage: Wie schafft es die Prinzessin, aus dem See rauszukommen ohne<br />

von <strong>der</strong> Hexe erwischt zu werden?<br />

Wie kann man die abgebildete<br />

Figur in nur einem Zug<br />

nachzeichnen?<br />

Jede Teilstrecke darf nur<br />

einmal <strong>und</strong> nicht mehrfach<br />

gezeichnet werden!<br />

Vier Schüler konnten sich im Schulbus überhaupt nicht einigen, wie alt<br />

ihre neue Lehrerin sei. Einig waren sie sich nur, dass sie alt sein müsse.<br />

"Sie ist 24", meinte einer. Aber das hielten die drei an<strong>der</strong>en für reichlich<br />

untertrieben. Sie schätzten auf 27 <strong>und</strong> 31, einer sogar auf 39 Jahre.<br />

Keiner von ihnen hat das richtige Alter erraten. Doch eine Mutmaßung<br />

war nur um ein Jahr, eine an<strong>der</strong>e um drei Jahre, eine dritte um sechs<br />

Jahre <strong>und</strong> eine vierte um neun Jahre falsch.<br />

Wie alt ist die Lehrerin?<br />

Ausgabe 81 40 KiM ®


Schachtelrätsel<br />

Der Frosch im Brunnen<br />

Zwei Türen<br />

Falscher Taler<br />

Lösungen (Ausgabe 80)<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

P A U L<br />

I P W<br />

F R U E H L I N G<br />

S C H N E E<br />

K U C H E N<br />

U R L A U B S I N S E L<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

S C H O K O L A D E<br />

D E C K E<br />

K A M E L<br />

V O G E L G E S A N G<br />

S O M M E R F E R I E N<br />

D U R C H B L I C K<br />

28 Tage<br />

Der Frosch kommt bis zum 27. Tag jeweils 1 Meter weit.<br />

Am 28. Tag klettert er die letzten 3 Meter nach oben <strong>und</strong> rutscht nicht<br />

mehr ab, ist also frei...<br />

Er fragte einen <strong>der</strong> beiden Wächter: "Welche Türe würde mir <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Wächter nennen, wenn ich ihn frage, welche Türe in die Freiheit<br />

führt?" Er wählt aber genau die an<strong>der</strong>e Türe als die, die er gesagt bekam,<br />

da ja immer eine Lüge in dieser Antwort steckt - egal von welchem<br />

<strong>der</strong> beiden Wächter sie kommt!<br />

Man stellt die Säcke nebeneinan<strong>der</strong> auf. Aus dem ersten nimmt man<br />

eine Münze, aus dem zweiten zwei, aus dem dritten drei usw.. Das<br />

ergibt bei allen 10 Säcken zusammen 55 Münzen.<br />

Wären alle echt, müssten sie zusammen 55 * 100g = 5500g wiegen.<br />

Die Waage zeigt jedoch weniger an, da die falschen Münzen ja nur 99g<br />

wiegen. Zeigt sie 5495g an, so sind 5 Münzen falsch. Sie stammen also<br />

aus dem Sack Nr. 5. Werden 4497g angezeigt stammen sie aus<br />

Sack Nr. 3, da drei Münzen falsch sind. usw. usw.<br />

Zitate aus Kin<strong>der</strong>aufsätzen<br />

Mein Bru<strong>der</strong> ist vom Baum gefallen <strong>und</strong> hatte eine Gehirnverschütterung.<br />

Die Nordhalbkugel dreht sich entgegengesetzt <strong>der</strong> Südhalbkugel.<br />

Die Liebe findet einen immer, egal wie gut man sich versteckt.<br />

Kühe dürfen nicht schnell laufen, damit sie ihre Milch nicht verschütten.<br />

Regenwürmer können nicht beißen, weil sie vorne <strong>und</strong> hinten nur<br />

Schwanz haben.<br />

Ein Pfirsich ist wir ein Apfel mit Teppich drauf.<br />

Wenn man kranke Kühe isst, kriegt man ISDN.<br />

Ausgabe 81 41 KiM ®


„Angeklagter, Sie haben also ihrem Nachbarn die<br />

Geige gestohlen?“ „So ist es, Herr Richter!“ „Warum<br />

haben Sie das getan? Sie können doch gar nicht<br />

Geige spielen.“ „Ja, schon, aber mein Nachbar eben<br />

auch nicht…“<br />

Fast das Letzte<br />

Lach‘ auch mal in den Ferien<br />

Fragt <strong>der</strong> eine<br />

Bauer seinen<br />

Nachbarn: „Sagen<br />

Sie mal,<br />

raucht ihr<br />

Pferd?“ Nein,<br />

wieso meinen<br />

Sie?“ „Dann<br />

brennt ihr<br />

Stall…“<br />

„Sie schießen<br />

ja ständig vorbei“,<br />

mault <strong>der</strong><br />

Förster. „Macht<br />

„Spuck sofort die Maus aus!“<br />

nichts“, meint<br />

<strong>der</strong> Sonntagsjäger, „die Hasen sehen jedenfalls<br />

meinen guten Willen!“<br />

Zwei Regenwurmfrauen treffen sich im Beet. „Wo ist<br />

denn ihr Mann?“ fragt die eine, „den habe ich ja so<br />

lange nicht mehr gesehen.“ - „Ach“, schluchzt die<br />

an<strong>der</strong>e, „<strong>der</strong> ist beim Angeln.“<br />

Im Biologieunterricht ist die Ameise dran: “Ameisen<br />

schleppen Holzstücke, die 50-mal so schwer sind,<br />

wie sie selbst. Was kann man daraus schließen?“<br />

Ruft Lars: „Dass sie keine Gewerkschaft haben!“<br />

Auf dem Pausenhof tritt Jonas von einem Bein auf<br />

das an<strong>der</strong>e: „Was hast du denn?“ fragt die Lehrerin.<br />

„Ich muss so dringend.“ „Na, dann geh doch! „Ich bin<br />

doch nicht blöd <strong>und</strong> gehe in <strong>der</strong> Pause!“<br />

Nachdenklich betrachtet <strong>der</strong> Tourist die Herde des<br />

Bauern. „Das ist doch eine herrliche Wiese, auf <strong>der</strong><br />

die Kühe dort weiden. Warum sind die Tiere denn so<br />

entsetzlich dürr?“ Sagt <strong>der</strong> Bauer: „Daran ist <strong>der</strong><br />

Kummer schuld, da kann man nichts machen! Seitdem<br />

ich den Stier verkauft habe, fressen sie nur<br />

noch Vergissmeinnicht!“<br />

W<strong>und</strong>ert sich das kleine Kaninchen im Aufklärungsunterricht:<br />

„Dann stimmt das also gar nicht mit dem<br />

Zylin<strong>der</strong>?“<br />

Die Lea in <strong>der</strong> ersten Klasse will das Rechnen nicht<br />

begreifen, obwohl <strong>der</strong> Lehrer sich viel Mühe gibt.<br />

„Schau mal, Lea“, setzt er von neuem an, „ich<br />

schenke dir heute zwei Goldhamster <strong>und</strong> morgen<br />

schenke ich dir nochmal zwei - wie viele hast du<br />

dann?“ - „Fünf“, behauptet Lea. „Wieso denn fünf?“,<br />

stöhnt <strong>der</strong> Lehrer. „Na, einen habe ich doch schon<br />

daheim.“<br />

Es sagt ein Scheidungsanwalt: „Wenn die Ehepartner,<br />

die sich trennen wollen, auf das Zusammenleben<br />

genau so viel Phantasie verwendet hätten wie<br />

aufs Auseinan<strong>der</strong>kommen, gäbe es sehr viel weniger<br />

Scheidungen.“<br />

Eine Fliege fliegt haarscharf an einem großen Spinnennetz<br />

vorbei. „Warte nur, morgen erwische ich<br />

dich“, giftet die Spinne. „Denkste“, freut sich die<br />

Fliege, „ich bin nämlich eine Eintagsfliege!“<br />

Sagt <strong>der</strong> Englandurlauber zu einem an<strong>der</strong>en: „Das<br />

Land hier ist fantastisch. Es sollte nur bald überdacht<br />

werden!“<br />

Sprüche:<br />

Rülpst im Schweinestall <strong>der</strong> Knecht, wird’s sogar<br />

den Schweinen schlecht.<br />

Wer gegen ein Minimum Aluminium immun ist, besitzt<br />

Aluminiumminimumimmunität.<br />

Geht die Sonne auf im Westen, musst du deinen<br />

Kompass testen.<br />

Konsens ist, wenn viele Leute gemeinsam etwas<br />

sagen, was keiner von ihnen persönlich glaubt.<br />

Zu viele Stoppschil<strong>der</strong> bringen den Fahrer zum Rasen.<br />

Vorsicht! Jetzt sind wir selbst genau die, vor denen<br />

uns unsere Eltern immer gewarnt haben!<br />

Tipp: Rückwärts fahren, Treibstoff sparen!<br />

Ausgabe 81 42 KiM ®


Wissenswertes über die Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe Backhaus<br />

Ausgabe 81 43 KiM ®


Weitere pädagogische Angebote im <strong>KJHB</strong><br />

Ausgabe 81 44 KiM ®

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