19.02.2013 Aufrufe

Nat ur Garten-Tage 2001 Nat ur garten - Naturgarten eV

Nat ur Garten-Tage 2001 Nat ur garten - Naturgarten eV

Nat ur Garten-Tage 2001 Nat ur garten - Naturgarten eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Vegetation in ihrer Wuchskraft unterlegen und benötigen einen hohen Pflegeaufwand,<br />

um vor Verdrängung geschützt zu werden. Solche Pflanzen sind schon dad<strong>ur</strong>ch<br />

pflegeintensiv, daß sie d<strong>ur</strong>ch erforderliche Standortanpassungsmaßnahmen, wie<br />

Bewässerung, Düngung und anderer Meliorationsmaßnahmen (z.B. Kalkung),<br />

überhaupt erst zu befriedigendem Wachstum veranlaßt werden müssen.<br />

Standortgerechte und damit konk<strong>ur</strong>renzstarke Arten minimieren dagegen den<br />

Pflegeaufwand. Sie verlangen weder Düngung noch Bewässerung und bilden im Laufe<br />

der Zeit starke Bestände, welche die Ausbreitung nicht erwünschter Arten unterdrücken.<br />

Um den Artenreichtum solcher Pflanzungen zu erhöhen, lassen sich die verwendeten<br />

Arten mit Geophyten verbinden, welche für Leben in den ersten Monaten des<br />

<strong>Garten</strong>jahres sorgen.<br />

Grundsätzlich helfen Mulchabdeckungen den Pflegeaufwand frischer Pflanzungen zu<br />

reduzieren. Dabei darf nicht vergessen werden, daß Mulch nicht als Ersatz für das<br />

sorgfältige Beseitigen von Giersch, Quecke und anderen „W<strong>ur</strong>zelunkräutern“ stehen<br />

kann. Derartige Kräuter werden d<strong>ur</strong>ch das Mulchen eher gefördert. Die Beseitigung wird<br />

d<strong>ur</strong>ch die Mulchschicht erschwert. Beides erhöht den Pflegeaufwand.<br />

Pflege der Einbauten<br />

Ein weiterer Aspekt der Pflegeintensität eines <strong>Garten</strong>s ist der Pflegebedarf der<br />

baulichen Komponenten. Die Minimierung des dafür anfallenden Pflegeaufwandes<br />

würde ich als konstruktive Pflegereduktion bezeichnen. Angefangen von der Wahl<br />

geeigneter Materialien (heimische Harthölzer, Edelstahl, lebende Baustoffe, <strong>Nat</strong><strong>ur</strong>stein<br />

etc.) bis hin zum verwitterungsgeschützten Einbau einzelner Bauteile (z.B. Holz) läßt<br />

sich der Pflegeaufwand einer <strong>Garten</strong>anlage schon im Vorfeld beeinflussen. Wichtig ist<br />

dabei nicht n<strong>ur</strong> der Schutz vor Verfall und Verlust der Funktion, sondern auch die<br />

Berücksichtigung der Tatsache, wie sich Alterungsprozesse optisch an Materialien<br />

bemerkbar machen. Baustoffe wie <strong>Nat</strong><strong>ur</strong>stein oder Klinker können mit der Patina der<br />

Alterung d<strong>ur</strong>chaus gewinnen, während Betonbeläge, gefaste Klinker und<br />

Metallbauelemente zumeist optisch an Qualität verlieren. Wer dagegen Moose und<br />

Flechten gezielt einplant und das Material darauf abstimmt, spart nicht n<strong>ur</strong> Pflege,<br />

sondern erzielt zudem auch noch besondere (und schwer zu reproduzierende) Effekte.<br />

Weiterhin läßt sich festhalten, daß architektonische Formen mehr Pflege brauchen, als<br />

organische, denn auch hier gilt: je natürlicher, je pflegeleichter.<br />

Grundsätzlich muß man zwischen Fertigstellungspflege und Erhaltungspflege<br />

unterscheiden. Während die Pflege der Pflanzungen nach der Fertigstellung bis z<strong>ur</strong><br />

Bildung einer stabilen Pflanzengemeinschaft relativ hoch ist und danach auf ein<br />

niedriges Niveau herabsinkt, kann der Pflegebedarf baulicher <strong>Garten</strong>elemente d<strong>ur</strong>chaus<br />

zunehmen. Dann jedenfalls, wenn bei der konstruktiven Pflegereduktion nicht gründlich<br />

geplant w<strong>ur</strong>de.<br />

Anderseits hat <strong>Garten</strong>pflege auch d<strong>ur</strong>chaus einen meditativen Effekt. Denn entgegen<br />

der Beteuerung der meisten <strong>Garten</strong>besitzer in spe, sie würden <strong>Garten</strong>arbeit hassen<br />

oder sich zumindest ungern damit beschäftigen, nehmen viele im Laufe der Jahre<br />

d<strong>ur</strong>chaus gerne Werkzeug in die Hand. Wenn die Arbeitsgänge nicht mehr als Zwang<br />

empfunden werden, bietet <strong>Garten</strong>arbeit auch Zeit der Muße und der Entspannung.<br />

Essentiell dabei ist natürlich, daß nicht Ordnungswahn, sondern die Liebe z<strong>ur</strong> <strong>Nat</strong><strong>ur</strong> und<br />

die Arbeit an einem <strong>Garten</strong>traumbild Antriebsfedern für die <strong>Garten</strong>pflege sind.<br />

10

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!