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Nat ur Garten-Tage 2001 Nat ur garten - Naturgarten eV

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Schädlinge, die im Zuge des ungehemmten weltweiten Pflanzenaustauschs aus allen Erdteilen auch nach<br />

Mittele<strong>ur</strong>opa eingeschleppt w<strong>ur</strong>den und hier nicht n<strong>ur</strong> für die Ertrags-Landwirtschaft eine ernsthafte<br />

Bedrohung darstellen.<br />

Ahornblatt-<strong>Nat</strong><strong>ur</strong>gärten leben nicht vom schnellen "Effekt", sondern nachhaltiger Eigen-Entwicklung<br />

Nachhaltige Entwicklung fängt ganz trivial mit den richtigen Pflanzabständen an, etwa zum<br />

Nachbargrundstück und z<strong>ur</strong> Nachbarpflanze: Maßstab ist der langfristige Platzbedarf der jeweiligen Art oder<br />

Sorte. Das kann zwar dazu führen, daß die künftige Sichtschutzhecke aus Großsträuchern aus der Sicht der<br />

<strong>Garten</strong>besitzer zunächst beängstigende Lücken aufweist (was sich im wahrsten Sinne des Wortes in der<br />

Regel aber schnell "auswächst"), bedeutet aber auch, daß sich alle Pflanzen unbedrängt gut entfalten<br />

können – und deshalb wiederum keine große Pflege brauchen.<br />

Dazu gehört auch, daß vor der Pflanzung der Boden sorgfältig von W<strong>ur</strong>zeln befreit und etwaige vorhandene<br />

Grasnarbe großzügig (d.h. in der Regel bis 1 m vor den Pflanzlöchern) abgestochen und nicht n<strong>ur</strong><br />

untergefräst wird. Das mag zwar auf den ersten Blick bezüglich des "Platzverbrauches" übertrieben scheinen,<br />

bewirkt aber, daß die jungen Sträucher einen Vorsprung vor dem Gras haben, sich schnell die erwünschte<br />

Heckenbegleitflora einstellen kann und sich auch aus diesem Grund wieder unnötige Pflegeeingriffe<br />

vermeiden lassen. Offener Boden um neugesetzte Sträucher herum läßt sich auch d<strong>ur</strong>ch die Einsaat<br />

einjähriger Pflanzen oder die Bepflanzung mit Bodendeckern pflegeleicht "in den Griff" bekommen.<br />

Ebenfalls trivial, aber bei weitem nicht selbstverständlich ist es, vor der Planung die künftigen<br />

Nutzungswünsche und Vorstellungen der <strong>Garten</strong>besitzer sorgfältig zu erfragen und diese dann in der<br />

Planung und Gestaltung zu berücksichtigen. Wenn z. B. Fenster im Erdgeschoß freibleiben sollen, gehören<br />

dort keine Mittel- und Großsträucher hin, sondern eben n<strong>ur</strong> solche Pflanzen, die in ihrer Endwuchshöhe bis<br />

z<strong>ur</strong> Fensterbank reichen. Und ist z. B. wegen der nachbarschaftlichen Verständigung eine niedrigbleibende<br />

Hecke gewünscht, werden dafür eben Kleinsträucher bzw. Zwergformen von Mittel- und Großsträuchern<br />

verwendet, so daß die Hecke klein und völlig schnittfrei bleibt. Wenn in einem kleinen <strong>Garten</strong> ein Baum<br />

stehen soll, wird kein großkroniger Baum gepflanzt, der in einigen Jahren dann das Haus bedrängt, alles<br />

Licht nimmt und dann entweder geschnitten oder aber sogar gerodet werden muß, sondern eben ein<br />

kleinkroniger wie z. B. die Blumenesche (Fraxinus ornus, für wärmere Lagen), Mehlbeere (Sorbus aria),<br />

Eberesche (Sorbus aucuparia) oder ein kleinwüchsiger Obstbaum. Wird eine schmale, aber trotzdem hohe<br />

Hecke gewünscht, ist die Alternative z<strong>ur</strong> 08/15-Hainbuchen- oder Liguster-Formschnitt-Hecke eine<br />

(schnittfreie) Hecke aus schmalwüchsigen Sorten heimischer Gehölze.<br />

Pflegegrundsätze, Pflegeberatung und <strong>Garten</strong>tage<br />

Aus all dem Gesagten ergeben sich - ergänzt d<strong>ur</strong>ch ein Pflegeberatungsangebot und regelmäßige<br />

"<strong>Garten</strong>tage" mit Fortbildung und Erfahrungsaustausch - folgende Pflegegrundsätze für Ahornblatt-Kunden:<br />

Ein nat<strong>ur</strong>naher <strong>Garten</strong> verlangt eine gänzlich andere Pflege als ein herkömmlicher <strong>Garten</strong>.<br />

Faustregel:<br />

Im Zweifelsfall eher dulden statt eingreifen.<br />

Nachdem die Pflanzen ungefähr zwei Jahre Zeit zum Anwachsen hatten,<br />

beschränken sich pflegerische Eingriffe in den <strong>Garten</strong> auf:<br />

Entfernung unerwünschter Gehölzsämlinge<br />

- gezielte Entfernung bestimmter „Unkräuter“<br />

- Wiesenmahd (1-2 x jährlich) mit Entfernung des Mähgutes<br />

Sonst sollten Sie nichts tun, sondern Ihren <strong>Garten</strong> einfach genießen.<br />

Das bedeutet unter anderem Verzicht auf:<br />

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