Nat ur Garten-Tage 2001 Nat ur garten - Naturgarten eV

Die Bewertungen fielen sehr unterschiedlich aus. Es gab
• 9 x empfehlenswert
• 11 x nicht empfehlenswert
Über die Versuche wird eine ausführliche Studie mit allen Daten erstellt und im Frühjahr
veröffentlicht: Blumenwiesen-Mischungen im Vergleich. Handelssaatgut im Test der
Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Infos bei Naturgarten e.V., Postfach 43 09 06,
80739 München. Tel/Fax: 089/ 52 34 770.
Erfahrungen mit Handelssaatgut
Blumenwiesen sind ein heikles Thema. Zehntausende von Gartenbesitzern haben dies schon
erfahren müssen, wenn sie Saatgut aus dem Gartencenter kauften: Im ersten Jahr blüht es im
Hausgarten wunderbar, danach kommt aber nichts mehr. Solche Mischungen sind ein Betrug am
Kunden. Die Negativerfahrungen reichen lange zurück.
Marktsituation
Der Markt der Anbieter von Blumenwiesen-Saatgut ist relativ übersichtlich, das Angebot
dementsprechend begrenzt. Neben einigen grossen, zum Teil global handelnden Firmen bringen
einige mittelständische Firmen und einige Kleinbetriebe Saatgut auf den Markt. Vor allem
letztere produzieren speziell heimisches Saatgut.
Vorversuche des Sächsischen Landesanstalt
Im Jahr 1994 startete die Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft Vergleichsansaaten
von handelsüblichen Wildblumenmischungen. Ausgesät wurde folgendes:
1. Rasenmischung Blumenwiese (Baywa AG, München)
2. Blumenwiese für kalkhaltige Böden (Julius Wagner GmbH, Heidelberg)
3. Blumenwiese für lehmige Böden (Julius Wagner GmbH, Heidelberg)
4. Blumenwiese für alle Böden (Julius Wagner GmbH, Heidelberg)
5. M 414 Blumenwiese (Hesa, Darmstadt)
6. Wildblumen- und Kräuterwiese (Feldsaaten Freudenberger, Krefeld)
7. Blumenrasen (Feldsaaten Freudenberger, Krefeld)
8. Kiepenkerl-Wildblumen Amerikanische Landblumenmischung (Nebelung, Münster)
9. Kiepenkerl-Feld- und Ackerblumen (Nebelung, Münster)
Die Ergebnisse der Vorversuche waren bereits sehr aufschlussreich und halfen, diesen
Saatguttest zu entwickeln. Völlig ungeeignet waren die Mischungen Nr. 1, Nr. 6, Nr. 7, Nr. 8,
Nr. 9. Es war unsinnig, sie in einen ausführlicheren Blumenwiesentest erneut aufzunehmen.
Versuchsaufbau
Die Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft mit dem Fachbereich Gartenbau und
Landespflege testete gängiges Saatgut für Wildblumenwiesen für den Galabau bzw. Hausgärten.
Verglichen wurden drei Standorttypen: 10 Fettwiesen, 6 Magerwiesen und 4 wärmeliebende
Wildblumensäume (Hecken, Wald- und Wegränder). Der lehmige nährstoffreiche Oberboden
(Ackerboden der Bonitätstufe 60) wurde bei Magerwiesen und Wildblumensäumen durch
Abschieben von 10 cm Oberboden und Einfräsen von 10 cm mineralischem Substrat
abgemagert. Bei Fettwiesen blieb er unverändert. Die Flächen wurden nach der Kartierung im
Sommer (Juni) jeweils gemäht, das Schnittgut wurde abgeräumt. Im Herbst (Oktober) erfolgte
eine zweite Mahd mit Abräumen, so dass die Bestände kurz in den Winter gingen. Im Jahr 2000
entwickelten sich die Magerwiesen und Säume so positiv, dass sie nur einmal im Herbst gemäht
werden mussten, wie es auch langfristig der Fall sein sollte.
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