Nat ur Garten-Tage 2001 Nat ur garten - Naturgarten eV
Nat ur Garten-Tage 2001 Nat ur garten - Naturgarten eV
Nat ur Garten-Tage 2001 Nat ur garten - Naturgarten eV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
NATURGARTEN-TAGE <strong>2001</strong><br />
• welche Arten sind schwierig zu kultivieren oder sehr unregelmäßig abreifend<br />
und daher n<strong>ur</strong> mit hohem Aufwand (teuer !) zu vermehren ?<br />
Habichtskraut.<br />
z.B. Kriechender Günsel, Gänseblümchen, Blutw<strong>ur</strong>z, Mausohr-<br />
Bei der Konzeption einer für einen breiteren Anwendungsbereich gültigen<br />
Blumenwiesen-Mischung können folgende Grundregeln als orientierender Rahmen<br />
herangezogen werden:<br />
• Als Vorbild für die angestrebten Pflanzengemeinschaften sind wenig oder nicht<br />
gedüngte Ausbildungen von ein- bis zweischürigen Magerwiesen oder<br />
Magerweiden anzusetzen, die vor der Intensivierung der Landwirtschaft<br />
charakteristische Elemente unserer Kult<strong>ur</strong>landschaft waren. Gegebenenfalls<br />
sind stark sa<strong>ur</strong>e und Kalkmagerrasen zu unterscheiden und als Sonderform<br />
Bestände im Saum- bzw. Halbschattenbereich. Bei der Formulierung eines<br />
Ansaatzieles viel konkreter zu werden, ist als unrealistisch einzustufen (z. B.<br />
Ansaat eines Gentiano-Koelerietum).<br />
• Als Arten-Grundstock kommen in erster Linie ausdauernde, standortgerechte<br />
Grünlandpflanzen mit möglichst großer ökologischer Amplitude in Betracht,<br />
welche bei Bedarf sinnvoll d<strong>ur</strong>ch einige Pflanzen benachbarter<br />
Vegetationsstrukt<strong>ur</strong>en ergänzt werden können (MOLDER u. SKIRDE 1993). Im<br />
Falle einer Ansaat mit Handelssaatgut ist auch die Saatgutverfügbarkeit der Art<br />
auf dem Markt ein grundlegendes Kriterium. Einjährige und überjährige Arten<br />
sollten n<strong>ur</strong> bedingt und in geringem Umfang verwendet werden.<br />
• Für den Großteil der allgemeinen Standorte genügt, unter anderem aus<br />
Gründen der Praktikabilität und Kostengestaltung, eine Grundmischung,<br />
ergänzt mit einer geringen Anzahl von Varianten für besondere<br />
Standortausprägungen.<br />
• Die Anzahl der ausdauernden Grünlandarten sollte sich zwischen 25 und 35<br />
bewegen. Nicht eine übergroße Artenzahl in der Mischung führt rasch zu einem<br />
artenreichen Bestand, sondern ein ausgewogenes Verhältnis nicht zu<br />
konk<strong>ur</strong>renzstarker Arten.<br />
• Bei unpilliertem Saatgut und einer Ausbringungsmenge von ca. 5 g / m² sollte<br />
der Gräseranteil in der Mischung bei ca. 60 – 80 % liegen, Kräuter und<br />
Leguminosen sollten demnach mit ca. 20 - 40 % vertreten sein. Dabei ist zu<br />
beachten, dass der Anteil der Leguminosen und bestimmter<br />
konk<strong>ur</strong>renzstärkerer Gräser und Kräuter nicht zu hoch ist, um Dominanzen und<br />
Fehlentwicklungen zu verhindern. Auf problematische Arten wie z. B. Weiß-<br />
oder Fadenklee sollte generell verzichtet werden.<br />
• An die genetische Qualität des Saatgutes ergeben sich Ansprüche, die auf dem<br />
konventionellen Saatgutmarkt nicht immer erfüllt werden. Die Verwendung von<br />
Zuchtsorten, selektierten Formen oder gar Fremdarten lassen n<strong>ur</strong> bedingt<br />
45