19.02.2013 Aufrufe

Nat ur Garten-Tage 2001 Nat ur garten - Naturgarten eV

Nat ur Garten-Tage 2001 Nat ur garten - Naturgarten eV

Nat ur Garten-Tage 2001 Nat ur garten - Naturgarten eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

dieser Art stelle ich mir die Pflege des <strong>Nat</strong><strong>ur</strong><strong>garten</strong>s oder auch den Umgang mit<br />

unseren Lebensgrundlagen überhaupt vor.<br />

Leider hören wir mittlerweile gar nicht mehr hin, wenn die <strong>Nat</strong><strong>ur</strong> zu uns spricht. Wir<br />

denken, Überschwemmungen, Stürme oder andere <strong>Nat</strong><strong>ur</strong>katastrophen sind normal und<br />

waren schon immer da. Stimmt das wirklich? Noch fataler scheint mir der Gedanke,<br />

dass wir alle diese Probleme mit technokratischen Lösungen beheben können.<br />

Sind es nicht diese immer aufwendigeren technischen „Lösungen“, die uns immer<br />

weiter ins Verderben stürzen?<br />

Wie handeln wir in der Regel, wenn wir auf unserem Zwetschgenbaum Blattläuse<br />

entdecken? Wir überlegen uns, mit welchem Mittel wir die Biester von unserem<br />

Fruchtbaum kriegen. Krankheiten, Schädlinge und Probleme werden weggespritzt,<br />

ausgemerzt, bekämpft und ausgerottet. Sind damit die Probleme wirklich behoben?<br />

Der erste Schritt z<strong>ur</strong> nat<strong>ur</strong>gerechten Pflege findet im Kopf statt. Wir brauchen eine<br />

andere Einstellung z<strong>ur</strong> <strong>Nat</strong><strong>ur</strong> und ihrem Zeitplan. Erst d<strong>ur</strong>ch den Einbezug der<br />

natürlichen Dynamik und dem Respekt vor den Vorgängen in der <strong>Nat</strong><strong>ur</strong> können wir<br />

überhaupt offen genug werden, um mit der <strong>Nat</strong><strong>ur</strong> in unserem <strong>Garten</strong> zu arbeiten.<br />

Pflege in die Gestaltung einbeziehen<br />

Der Pflegeaufwand für einen <strong>Garten</strong> wird weitgehend bei der Gestaltung bestimmt.<br />

Artenreiche Wildstaudengärten brauchen mehr Zeit und Zuwendung als groszügige mit<br />

Flächen, die zweimal im Jahr gemäht werden. Pflegeleichte Gärten orientieren sich<br />

weitgehend an vorhandenen Verhältnissen. Pflanzungen und Saaten richten sich nach<br />

der Bodenbeschaffenheit, Licht- und Feuchtigkeitsverhältnissen, die der Ort vorgibt.<br />

Eine genaue Untersuchung des Ortes ist unabdingbar. Je näher wir uns mit der<br />

Gestaltung und Auswahl der Lebensräume der natürlichen Umgebung anpassen, desto<br />

pflegeleichter wird ein <strong>Garten</strong>. Grosflächige Saaten oder Pflanzungen mit weniger<br />

Artenreichtum geben weniger Arbeit. Wichtig ist auch die Einstellung der<br />

<strong>Garten</strong>besitzer. Wer sich einen pflegeextensiven <strong>Garten</strong> wünscht, muss mehr<br />

<strong>Nat</strong><strong>ur</strong>dynamik zulassen können und weniger fixe Bilder im Kopf haben. Artenreiche<br />

Wildstaudenflächen insbesondere, wenn sie nährstoffreich sind, müssen intensiv<br />

gepflegt werden, wenn man über Jahre die Artenvielfalt erhalten will. Viel Zuwendung<br />

brauchen Zier- und Bauerngärten mit Strauchrosen, Rittersporn und Staudenphlox.<br />

Neben regelmassigem jäten, muss z<strong>ur</strong>ückgeschnitten, gestützt, gedüngt und geteilt<br />

werden. Die Auswahl von robusten und erprobten Sorten ist bei Zier- und Nutzpflanzen<br />

selbstverständlich, wenn man später auf den Einsatz von Pestiziden verzichten will. Die<br />

Pflege muss bereits beim ersten Gespräch nachgefragt werden. Wie viel Zeit oder Geld<br />

wollen die zukünftigen „Gärtner“ in ihren <strong>Garten</strong> investieren. Diese Aussage entscheidet<br />

neben Wünschen und Rahmenbedingungen über die Gestaltung eines <strong>Nat</strong><strong>ur</strong><strong>garten</strong>s.<br />

8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!