Nat ur Garten-Tage 2001 Nat ur garten - Naturgarten eV
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Der zweite Schnitt bringt eine zweite Chance<br />
Der Frühling gehört den Gräsern. Vor dem ersten Schnitt fehlt es deshalb vielen<br />
Blumen an Platz (und an Zeit) um keimfähige Samen zu bilden. Während des Sommers<br />
kommen die meisten Wiesenblumen nochmals in die Blüte. Bis zum zweiten Schnitt<br />
haben sie dann genügend Platz, Licht und Zeit, um abzusamen.<br />
Heuen macht Spass<br />
Die Hand- und Motorsense und der Motormäher mit Messerbalken sind geeignete<br />
Geräte, um auch überständiges Heugras sauber und dennoch nicht zu tief zu mähen.<br />
Das Schnittgut bleibt zum Trocknen immer auf der Parzelle. Zum richtigen Heuen<br />
gehört auch das Zetten und Wenden des Futters.<br />
Erst das trockene, würzig duftende Heu oder Emd wird zusammengenommen und<br />
eingebracht. Kleinviehzüchter sind dankbare Abnehmer für schmackhaftes Rauhfutter.<br />
Apropos Mulchen<br />
Mulchen und liegenlassen des Schnittgutes ist die zweitschlechteste Pflegemethode,<br />
„kein Schnitt“ die schlechteste. Mulchen ist n<strong>ur</strong> als absolute Ausnahme tolerierbar.<br />
Wiederholtes Nichtmähen von Wiesen führt zu einem sichtbaren Artenverlust.<br />
Kein Schnitt, wenn nichts zu holen ist<br />
Nehmen wir uns den Profi, den Landwirt zum Vorbild. Heuen macht n<strong>ur</strong> dann Sinn,<br />
wenn etwas zu holen ist. Magerwiese und Trockenrasen können im Extremfall n<strong>ur</strong> alle 2<br />
Jahre gemäht werden, während eine Wiese auf einem fettem Boden 3 bis 4 Schnitte<br />
pro Jahr bringt.<br />
Nicht frisch- und nicht ungemäht einwintern<br />
Ungemähte Wiesen sind ein Tummelfeld für Mäuse. Die abgestorbenen Halme bilden<br />
über den Winter eine „Matratze und beeinträchtigen so eine zügige Entwicklung im<br />
Frühling.<br />
Frischgeschnittene Blumen werden während der Vegetationsruhe manchmal von Pilzen<br />
befallen. Als Eintrittspforten dienen vermutlich die frischen Blatt- und<br />
Stengelverletzungen, ver<strong>ur</strong>sacht d<strong>ur</strong>ch einen zu späten Schnitt.<br />
Bewässerung<br />
Auch wenn der Sommer heiss und trocken wird und sich die Wiese braun und rot<br />
verfärbt, ist eine künstlichen Bewässerung nicht nötig.<br />
Düngung<br />
Stickstoff fördert die Gräser und macht die Narbe dichter und belastungsfähiger. Eine<br />
schwache N-Düngung ist also höchstens in stark betretenen Blumenrasen angebracht.<br />
Blumenwiesen werden grundsätzlich nicht gedüngt.<br />
Ausnahme: Artenreiche Fromentalwiesen, traditionelle Heuwiesen, die sich ohnehin<br />
schon auf einem tiefen Stickstoffniveau befinden, reagieren positiv auf eine leichte<br />
Mistgabe im Herbst. Im Mist sind drei Viertel des Stickstoffes langfristig gebunden. Die<br />
Mistklumpen „öffnen“ die Narbe und schaffen Platz für neue Sämlinge.<br />
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