Innere Schulentwicklung in Bayern
Innere Schulentwicklung in Bayern
Innere Schulentwicklung in Bayern
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Unterstützungsrahmen<br />
Feedback und Evaluation<br />
Beispiel<br />
Unterrichtsevaluation:<br />
Unterrichtsevaluation muss …<br />
➔ e<strong>in</strong>fach zu handhaben se<strong>in</strong><br />
und mit ger<strong>in</strong>gem Zeitaufwand<br />
zu bewerkstelligen se<strong>in</strong>,<br />
➔ den Lehrkräften dabei<br />
helfen, die Wahl ihrer Unterrichtsmethoden<br />
besser<br />
begründen und vertreten zu<br />
können,<br />
➔ die Sichtweise von<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern<br />
e<strong>in</strong>beziehen.<br />
Ziel: Auf Grundlage von Daten<br />
den Unterricht reflektieren und<br />
gezielt verbessern.<br />
Felder der <strong>in</strong>neren<br />
<strong>Schulentwicklung</strong><br />
Was ist das? <strong>Innere</strong> <strong>Schulentwicklung</strong><br />
Damit verändert sich auch der Unterstützungsrahmen von Schule.<br />
Standen bisher der e<strong>in</strong>zelne Lehrer bzw. die e<strong>in</strong>zelne Lehrer<strong>in</strong> im<br />
Blickpunkt der Angebote beispielsweise der Lehrerfortbildung,<br />
so muss sich jetzt e<strong>in</strong>e Angebotsstruktur entwickeln, die auf die<br />
Schulen und ihre je unterschiedlichen Bedürfnisse zugeschnitten<br />
ist. Da <strong>Schulentwicklung</strong> »vor Ort« stattf<strong>in</strong>det, muss diese Unterstützung<br />
regional angesiedelt se<strong>in</strong> und e<strong>in</strong> ganzes Bündel von<br />
Angeboten bereit halten (vgl. auch Kapitel 5).<br />
In e<strong>in</strong>er Schule, die Qualitätsverbesserung im Auge hat, müssen<br />
Feedback und Evaluation Bestandteil der Arbeitskultur werden<br />
(vgl. Kapitel 4). Bei »Feedback« geht es um den Aufbau e<strong>in</strong>es<br />
Systems von Rückmeldungen, die Auskunft darüber geben, wie<br />
gut oder schlecht das ist, was Lehrer gerade tun, oder wie es<br />
ankommt.<br />
Dabei ist e<strong>in</strong> pädagogischer Qualitätsbegriff zu entwickeln, der<br />
nicht nur den »Input« (<strong>in</strong> Form von Ressourcen, Organisation<br />
etc.) und die Lernleistungen als »Output« erfasst, sondern auch<br />
und besonders die »dazwischenliegenden« Prozesse (z. B. wie im<br />
Unterricht gelernt wird). Maxime sollte se<strong>in</strong>, dass die Qualitätsarbeit<br />
bei den Lehrkräften selbst praxisnah und <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Schritten<br />
e<strong>in</strong>setzt. Selbstevaluation heißt somit nichts anderes, als<br />
dass Lehrer ihre E<strong>in</strong>stellungen und ihre eigene Praxis beleuchten<br />
und reflektieren, um (noch) besser zu werden. Externe Evaluation<br />
liefert weitere wertvolle H<strong>in</strong>weise aus der Sicht von außerhalb<br />
und hilft so, »bl<strong>in</strong>de Flecken« <strong>in</strong> der Wahrnehmung zu<br />
schließen.<br />
Aus alldem ergibt sich, dass sich auch Schulleitung und Schulaufsicht<br />
teilweise neu orientieren müssen. Deutlich stärker als bisher<br />
gehört zu den Aufgaben der Schulleitung die Förderung der<br />
Teamarbeit im Kollegium ebenso wie die engagierte Unterstützung<br />
von <strong>in</strong>nerschulischen Reformprojekten. So wird es künftig<br />
vermutlich zu den selbstverständlichen Erwartungen gehören,<br />
dass e<strong>in</strong>e Schulleitung oder e<strong>in</strong> Schulrat neue D<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> die Wege<br />
leiten und dabei über das entsprechende Know-how (z. B. <strong>in</strong><br />
Form von Projektmanagement) verfügen. Nicht zuletzt gehört<br />
auch die Öffnung der Schule durch die E<strong>in</strong>beziehung von Eltern,<br />
Stadtteil, Wirtschaftsbetrieben und Vere<strong>in</strong>en zu ihren zentralen<br />
Aufgaben.<br />
<strong>Schulentwicklung</strong>, die Qualitätsverbesserung im S<strong>in</strong>n hat, muss<br />
verschiedene Bereiche im Auge haben. Hier erfolgt e<strong>in</strong>e Konzentration<br />
auf die drei Felder Personalentwicklung, Unterrichtsentwicklung<br />
und Organisationsentwicklung (vgl. Grafik). Pr<strong>in</strong>zipiell<br />
s<strong>in</strong>d alle drei Bereiche gleich wichtig, stehen sie doch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
12<br />
<strong>Innere</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> Was ist das?<br />
systemischen Zusammenhang. Letztlich steht jedoch die Weiterentwicklung<br />
des Unterrichts im Mittelpunkt: Unterricht ist der zentrale<br />
Ort für Erziehung und Lernen – dem eigentlichen Zweck von<br />
Schule. Was enthalten nun die drei Begriffe im E<strong>in</strong>zelnen?<br />
Schule als lernende Organisation<br />
Die drei Felder der <strong>Schulentwicklung</strong><br />
➔<br />
Organisationsentwicklung<br />
UNTERRICHTS-<br />
ENTWICKLUNG<br />
Personalentwicklung<br />
Unterrichtsentwicklung zielt auf e<strong>in</strong>en verbesserten, nachhaltigen<br />
Lernerfolg, ohne die Persönlichkeitsbildung und <strong>in</strong>dividuelle<br />
Förderung aus den Augen zu verlieren. Daher muss nicht nur<br />
die Art und Weise des Lehrens und Lernens überprüft und an<br />
den Erkenntnissen der Wissenschaft orientiert weiterentwickelt<br />
werden – gleichermaßen stehen auch die Inhalte des Unterrichts<br />
auf dem Prüfstand:<br />
➔ Welches (Grund-)Wissen benötigen Jugendliche, um <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
zunehmend komplexeren Welt bestehen und diese gestalten zu<br />
können?<br />
➔ Welche Handlungskompetenzen, die <strong>in</strong> wichtigen Anwendungssituationen<br />
sachgerechtes Handeln ermöglichen, und welche<br />
Metakompetenzen, die zur Selbstreflexion befähigen, sollen<br />
gelernt werden?<br />
➔ Welche Themen oder Gegenstände bieten die besten Ansatzpunkte<br />
für Werteerziehung und personale Bildung?<br />
➔<br />
13<br />
Unterrichtsentwicklung