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Innere Schulentwicklung in Bayern

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Neue Lernkultur <strong>Innere</strong> <strong>Schulentwicklung</strong><br />

3.2 Neue<br />

Lernkultur<br />

<strong>Innere</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> Neue Lernkultur<br />

Auch heute noch ist die Erfahrung vieler Lernender quer durch<br />

alle Bildungse<strong>in</strong>richtungen davon geprägt, dass Unterricht zu<br />

häufig als Frontalunterricht erfolgt. Es ist jedoch offenkundig,<br />

dass diese Art darbietenden Unterrichts nicht automatisch zu den<br />

erhofften Lernergebnissen führt: Motivationsverlust, Wissenslücken,<br />

ger<strong>in</strong>ge Nachhaltigkeit des Lernens, »träges Wissen«,<br />

das nicht flexibel <strong>in</strong> neuen Zusammenhängen angewendet werden<br />

kann, ger<strong>in</strong>ge Problemlösefähigkeit und zu wenig ausgeprägte<br />

Handlungskompetenz bei den Schülern s<strong>in</strong>d – trotz aller<br />

Erfolge des Schulsystems – alarmierende Befunde. Gleichzeitig<br />

verlangen die veränderten globalen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen (vgl.<br />

Kapitel 1) nach Konsequenzen im Schulwesen.<br />

3.2.1 Verständnis des Lehrens und Lernens<br />

Grundlage des lehrerzentrierten Frontalunterrichts ist die Auffassung<br />

des Lehr-/Lerngeschehens als e<strong>in</strong>es Prozesses, bei dem<br />

es dem Lehrenden gel<strong>in</strong>gt, Inhalte so darzubieten, dass der<br />

Lernende am Ende des »Wissenstransports« den vermittelten<br />

Lerngegenstand <strong>in</strong> gleicher Form »im Kopf hat«, also beherrscht,<br />

wie der Lehrende. Diese Vorstellung ist nicht mehr haltbar, neue<br />

Erkenntnisse der Forschung verlangen e<strong>in</strong> anderes Verständnis<br />

des Lehrens und Lernens: Unterricht kann nicht wie bisher von<br />

der Wissensvermittlung (dem Lehren bzw. der Instruktion) her<br />

strukturiert se<strong>in</strong>, sondern muss vom Lernen her (der Wissenskonstruktion)<br />

gedacht werden (He<strong>in</strong>z Mandl). Denn lernen, sich<br />

Wissen zu Eigen machen, also Wissen <strong>in</strong> die <strong>in</strong>dividuelle kognitive<br />

Struktur zu <strong>in</strong>tegrieren, muss jeder E<strong>in</strong>zelne selbst. Dies<br />

bedeutet u. a., dass Unterricht aktive Lernprozesse – e<strong>in</strong>zeln, <strong>in</strong><br />

Tandems, <strong>in</strong> Gruppen – ermöglicht.<br />

E<strong>in</strong> solches Lernen wird stärker fächerübergreifende Fähigkeiten<br />

und Handlungskompetenzen fördern und die Kluft zwischen<br />

Wissen und Handeln verr<strong>in</strong>gern. Geeignete Lernarrangements<br />

wecken die Neugier und die Entdeckerfreude. Aber jeder Lernende<br />

muss auch durch hilfreiche Instruktionen orientiert, angeleitet<br />

und unterstützend begleitet werden. Insofern geht es<br />

nicht um e<strong>in</strong>e völlige Ablösung bisheriger Unterrichtsformen,<br />

sondern darum, e<strong>in</strong>e neue Balance zwischen Phasen der Instruktion<br />

durch den Lehrer und Phasen der Eigenaktivität der Schüler<br />

zu f<strong>in</strong>den.<br />

Guter Unterricht kann also auf sehr verschiedene, aber nicht<br />

auf beliebige Weise gestaltet und gehalten werden, wie überzeugend<br />

wissenschaftlich bewiesen ist. Kennzeichnend ist e<strong>in</strong><br />

Wechsel zwischen systematischem und situativem Lernen sowie<br />

32 33<br />

Verständnis<br />

von Lernprozessen<br />

Instruktion und<br />

Eigenaktivität<br />

Methodenvielfalt

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