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Innere Schulentwicklung in Bayern

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Am Anfang des Schulprogramms<br />

stand e<strong>in</strong> großer Leidensdruck<br />

im Kollegium, der sich <strong>in</strong> »Ratlosigkeit<br />

bei immer schwierigeren<br />

schulischen Anforderungen<br />

bis h<strong>in</strong> zu Frustration und Burnout«<br />

äußerte und der durch<br />

die zusätzlichen Belastungen<br />

der Umstrukturierung der bisherigen<br />

Teilhauptschule so<br />

verstärkt wurde, dass »der Ruf<br />

Bildung e<strong>in</strong>er<br />

Organisationsstruktur<br />

Schulprogramm <strong>Innere</strong> <strong>Schulentwicklung</strong><br />

tungsteam von <strong>in</strong>teressierten Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen kann<br />

für das Vorhaben werben.<br />

Das »Schiff« wird nur gut <strong>in</strong> Fahrt kommen, wenn die Lehrkräfte<br />

motiviert s<strong>in</strong>d. Ihr Engagement ist die Grundlage für e<strong>in</strong>en<br />

Erfolg: »Schulprogrammarbeit ist lehrerorientiert!« Am Anfang<br />

steht deshalb e<strong>in</strong>e offene Information des Kollegiums (<strong>in</strong> Fachkonferenzen,<br />

Lehrerkonferenzen, Mitteilungen am Schwarzen<br />

Brett usw.). In E<strong>in</strong>zelgesprächen ist mit Geduld und E<strong>in</strong>fühlungsvermögen<br />

auf Bedenken von Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen<br />

e<strong>in</strong>zugehen und der praktische Nutzen des Schulprogramms<br />

zu verdeutlichen: Leitbild und Schulprogramm s<strong>in</strong>d als Basis<br />

für die geme<strong>in</strong>same pädagogische Orientierung, die Unterrichtsgestaltung,<br />

das Wir-Gefühl und die Außendarstellung wünschenswert<br />

und notwendig. Es empfiehlt sich, den relativ langfristig<br />

angelegten Prozess e<strong>in</strong>er Leitbild- und Schulprogrammentwicklung<br />

erst dann zu beg<strong>in</strong>nen, wenn die Lehrerkonferenz<br />

mit Mehrheit e<strong>in</strong>en entsprechenden Beschluss gefasst hat.<br />

Der Weg der Bismarckschule Volksschule Memm<strong>in</strong>gen (HS) –<br />

»Wir nehmen unsere Schule <strong>in</strong> die Hand«<br />

nach Innovationen unüberhörbar«<br />

wurde. Die Lehrer beschlossen,<br />

die Entwicklung der Schule<br />

systematisch anzugehen.<br />

Von der ersten Pädagogischen<br />

Konferenz im Oktober 1996 mit<br />

e<strong>in</strong>er Stärken-Schwächen-Bilanz,<br />

über die Bildung von Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften<br />

»Hausordnung«,<br />

»Verhalten« sowie »Schulhausgestaltung«<br />

und e<strong>in</strong>e Schüler-<br />

28<br />

und Elternbefragung mündete<br />

der Entwicklungsprozess <strong>in</strong><br />

konkrete Maßnahmen:<br />

Entwicklung e<strong>in</strong>er neuen Hausund<br />

Pausenordnung, Schulhausgestaltung,<br />

Umgestaltung<br />

der Lehrerarbeitsräume,<br />

Entstehung e<strong>in</strong>es Schulcafés<br />

und Gründung des Fördervere<strong>in</strong>s<br />

Bismarckschule Memm<strong>in</strong>gen<br />

(FBM e. V.).<br />

Informationen auf der CD-ROM »Schul<strong>in</strong>novation 2000« und aktuell im Internet: http://home.primusnetz.de/bismk-mm<br />

Damit das Schiff auf dem richtigen Kurs bleibt, bedarf es e<strong>in</strong>es<br />

»Steuermanns«, der <strong>in</strong> Abstimmung mit der Schulleitung,<br />

dem Kollegium sowie den Schülern und Eltern das festgelegte<br />

Arbeitsprogramm im Auge behält, den Prozess organisiert, e<strong>in</strong>zelne<br />

Arbeitsphasen moderiert und bei entstehenden Konflikten<br />

vermittelt. Für diese Aufgabe ist es günstig, e<strong>in</strong>e Steuergruppe zu<br />

bilden. Anzustreben ist, dass <strong>in</strong> der Steuergruppe die Schulleitung,<br />

alle relevanten Fachgruppen, die Eltern und Schüler vertreten<br />

s<strong>in</strong>d. Grundsätzlich kann es sich als nützlich erweisen,<br />

e<strong>in</strong>en »Lotsen« (= e<strong>in</strong>en externen Berater, z. B. e<strong>in</strong>e(n) Moderator/-<strong>in</strong><br />

für <strong>Schulentwicklung</strong>) an Bord zu holen. Er verfügt<br />

über die Kompetenz, der jeweiligen Situation entsprechend<br />

professionelle Methoden e<strong>in</strong>zusetzen, und kann bei Konflikten<br />

neutral moderieren und steuern.<br />

<strong>Innere</strong> <strong>Schulentwicklung</strong> Schulprogramm<br />

Der Weg der Realschule am Judenste<strong>in</strong> <strong>in</strong> Regensburg – »Verantwortung<br />

jedes e<strong>in</strong>zelnen Schülers und Lehrers«<br />

Die Realschule am Judenste<strong>in</strong><br />

hat im April 1997 mit e<strong>in</strong>em<br />

systematischen Entwicklungsprozess<br />

begonnen, der vom<br />

Lehrstuhl für Schulpädagogik<br />

(Dr. Girg) an der Universität<br />

Regensburg begleitet wird.<br />

In Zusammenarbeit mit e<strong>in</strong>er<br />

Steuerungsgruppe (<strong>Schulentwicklung</strong>steam)<br />

und der Schulleitung<br />

wurde die Ist-Situation<br />

aus Lehrer- und Schülersicht erhoben,<br />

e<strong>in</strong>e Zielklärung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

pädagogischen Konferenz her-<br />

beigeführt, vier Arbeitsgruppen<br />

(Neue Unterrichtsmethoden,<br />

Verwaltungsvere<strong>in</strong>fachungen,<br />

Umgang mit Diszipl<strong>in</strong>schwierigkeiten,<br />

Arbeits- und Lerntechniken)<br />

gegründet und im Schuljahr<br />

1998/99 mit der Umsetzung<br />

der Arbeitsgruppenergebnisse<br />

begonnen (»Lernen lernen« <strong>in</strong><br />

Jahrgangsstufe 7, Freiarbeit <strong>in</strong><br />

Jahrgangsstufe 8). Schwerpunkt<br />

ist die Unterrichtsentwicklung<br />

nach den Bauste<strong>in</strong>en von Dr.<br />

Klippert. Entsprechende Schul<strong>in</strong>-<br />

Informationen auf der CD-ROM »Schul<strong>in</strong>novation 2000« und aktuell im Internet:<br />

www.schulen.regensburg.de/rsaj/schulfil.htm<br />

Erstellung und Umsetzung von Leitbild und Schulprogramm<br />

orientieren sich an typischen Phasen der Organisationsentwicklung<br />

(vgl. Kapitel 5). Die konkreten Schritte könnten so<br />

aussehen:<br />

In e<strong>in</strong>er anonymen Befragung (z. B. Kartenabfrage, Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g,<br />

Fragebogen) wird der Ist-Zustand ermittelt.<br />

Die Ergebnisse werden nach Schwerpunkten geordnet (z. B.<br />

Unterricht, Lehrer-Schüler-Verhältnis, Schulmanagement,<br />

Lehrer-Lehrer-Verhältnis, Schülerverhalten, Lehrerfortbildung<br />

usw.), von allen Beteiligten analysiert (z. B. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stärken-<br />

Schwächen-Analyse) und dann <strong>in</strong> ihren Konsequenzen für<br />

die »ideale Schule« diskutiert. Aus dieser Ist-Soll-Spannung<br />

entsteht <strong>in</strong> mehreren Schritten die geme<strong>in</strong>same Vision der<br />

Schule.<br />

terne Lehrerfortbildungen durch<br />

das Pädagogische Institut der<br />

Stadt Nürnberg und die systematische<br />

E<strong>in</strong>führung der Methoden<br />

<strong>in</strong> allen Jahrgangsstufen<br />

s<strong>in</strong>d bereits bis zum Schuljahr<br />

2003/2004 geplant. Als Ergebnisse<br />

der <strong>Schulentwicklung</strong><br />

werden die Änderung der Rolle<br />

des Schulleiters, Betonung der<br />

Verantwortung jedes e<strong>in</strong>zelnen<br />

Schülers und Lehrers sowie e<strong>in</strong>e<br />

bewusste Gestaltung des schulischen<br />

Freiraums festgestellt.<br />

29<br />

Vom Leitbild über das<br />

Schulprogramm<br />

zur Evaluation<br />

1. Geme<strong>in</strong>same<br />

Diagnose<br />

2. Erstellung e<strong>in</strong>es<br />

Leitbilds

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