medimondi Geschäftsbericht 2009 - medimondi AG
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Konzernabschluss || Konzernanhang<br />
rechtliche oder faktische Verpfl ichtung gegenüber Dritten zugrunde liegt und die<br />
Höhe der Rückstellung verlässlich ermittelt werden konnte. Beim Vorliegen von<br />
einer Vielzahl von gleichartigen Verpfl ichtungen, welche sich beispielsweise aus<br />
gesetzlichen Gewähr-leistungsverpfl ichtungen ergeben, erfolgt eine Ermittlung auf<br />
Basis der Gruppe dieser Verpfl ichtungen. Eine Rückstellung kann unter Umständen<br />
auch dann passiviert werden, wenn die Wahrscheinlichkeit hinsichtlich einer einzelnen<br />
Verpfl ichtung aus der zugrunde gelegten gesamten Gruppe gering ist.<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und<br />
Finanzverbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Finanzverbindlichkeiten<br />
werden der Kategorie »nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Verbindlichkeiten«<br />
zugeordnet. Darlehensverbindlichkeiten werden als kurzfristig klassifi ziert,<br />
sofern die Rückzahlung innerhalb der nächsten zwölf Monate zu erfolgen hat.<br />
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen<br />
Leasingverhältnisse, bei denen dem Konzern substanziell alle Chancen und Risiken<br />
zuzurechnen sind, werden als Finanzierungsleasingverhältnisse eingestuft. Sie<br />
werden mit dem Zeitwert des Vermögenswertes zu Beginn des Leasingverhältnisses<br />
oder dem geringeren Barwert der zukünftigen Leasingraten bewertet. Jede<br />
Leasingzahlung wird in einen Tilgungs- und einen Zinsanteil aufgeteilt. Leasingverhältnisse,<br />
bei denen signifi kante Teile der Chancen und Risiken beim Leasinggeber<br />
verbleiben, werden als operative Leasingverpfl ichtungen eingestuft.<br />
Passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Passive Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen vor dem Abschlussstichtag,<br />
die einen Ertrag für zukünftige Perioden darstellen. Sie sind in der Position sonstige<br />
kurzfristige Verbindlichkeiten enthalten.<br />
Ertragsrealisation<br />
Insbesondere Umsatzerlöse refl ektieren die beizulegenden Zeitwerte der erhaltenen<br />
bzw. noch zu erhaltenen Gegenleistung für Lieferungen und Leistungen im<br />
Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Sie werden realisiert, wenn es wahrscheinlich<br />
ist, dass der wirtschaftliche Nutzen aus der Transaktion dem Konzern<br />
zufl ießen wird und der Betrag des Umsatzes zuverlässig ermittelt sowie von dessen<br />
Bezahlung ausgegangen werden kann. Umsätze werden abzüglich Umsatzsteuer<br />
und Erlösschmälerungen und der Eliminierung konzerninterner Transaktionen<br />
ausgewiesen, nachdem die Lieferung einschließlich Gefahrenübergang erfolgt ist.<br />
Serviceerlöse werden in der Periode erfasst, in der der Service erbracht wurde.<br />
Fremdkapitalkosten<br />
Fremdkapitalkosten sind gemäß dem geänderten IAS 23 verpfl ichtend zu aktivieren,<br />
sofern sie im Zusammenhang mit der Herstellung, dem Bau sowie dem Erwerb<br />
von qualifi zierten Vermögenswerten stehen, für den ein beträchtlicher Zeitraum<br />
erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen<br />
Zustand zu versetzen. Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe defi niert einen qualifi zierten Vermögenswert<br />
grundsätzlich als solchen, wenn dessen Versetzung in seinen beabsichtigten<br />
Zustand mehr als ein Jahr in Anspruch nimmt. Im aktuellen Geschäftsjahr<br />
wurden keine Fremdkapitalkosten aktiviert, da die beschriebenen Voraussetzungen<br />
nicht erfüllt waren. Finanzierungskosten sind demnach nicht in den Anschaffungsoder<br />
Herstellungskosten der immateriellen Vermögenswerte, des Sachanlagevermögens<br />
oder den Vorräten enthalten. Die Finanzierungskosten wurden vielmehr<br />
zeitanteilig und periodengerecht entsprechend den Konditionen der jeweiligen<br />
Verbindlichkeit unter Anwendung der Effektivzinsmethode als Aufwand erfasst.<br />
Dividenden<br />
Dividendenerträge aus Finanzinvestitionen und Ansprüche von Anteilseignern<br />
auf Dividendenausschüttungen werden im Zeitpunkt des Rechtsanspruches auf<br />
Zahlung erfasst.<br />
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5. Kritische Annahmen und Schätzungen<br />
Alle Annahmen, ob als kritisch eingestuft oder nicht, können die ausgewiesene Vermögens-<br />
oder Ertragslage der <strong>medimondi</strong>-Gruppe sowie die Darstellung der Eventualforderungen<br />
und -verbindlichkeiten beeinfl ussen. Annahmen werden laufend<br />
getroffen und basieren auf historischen Erfahrungen und/oder anderen Faktoren.<br />
Dazu gehören Erwartungen bezüglich zukünftig eintretender Ereignisse, die unter<br />
gegenwärtigen Bedingungen gebildet werden. Schätzungen betreffen Angelegenheiten,<br />
die zum Zeitpunkt der Verbuchung bzw. bis zur Aufstellung des Abschlusses<br />
sehr ungewiss sind. Sie umfassen auch alternative Annahmen, die in der aktuellen<br />
Periode hätten verwendet werden können oder die möglichen Veränderungen von<br />
Annahmen von einer zur anderen Periode mit potenziell wesentlichen Auswirkungen<br />
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der <strong>medimondi</strong>-Gruppe.<br />
Änderungen von Schätzungen, d.h. Differenzen zwischen tatsächlichen Werten<br />
bzw. aktuelleren Schätzungen und vergangenen Schätzungen, werden im Zeitpunkt<br />
einer besseren Erkenntnis erfolgswirksam berücksichtigt. Die nachstehenden Erläuterungen<br />
ergänzen die übrigen Darstellungen des Konzernabschlusses, die sich auf<br />
Annahmen und Unsicherheitsfaktoren sowie Eventualfälle beziehen.<br />
Wesentliche Annahmen und Schätzungen, die Unsicherheiten beinhalten und mit<br />
Risiken verbunden sind, wurden in den Bereichen langfristiger Vermögenswerte,<br />
Wertberichtigungen auf Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
sowie Rückstellungen getroffen.<br />
Langfristige Vermögenswerte haben begrenzte Nutzungsdauern. Geänderte<br />
Nutzungsabsichten, Technologien, Wartungsintervalle sowie Veränderungen des<br />
allgemeinen, wirtschaftlichen Umfeldes oder Branchen, in denen die <strong>medimondi</strong>-<br />
Gruppe tätig ist, können dazu führen, dass sich Nutzungsdauern oder Buchwerte<br />
dieser Aktiva ändern. Daher überprüft <strong>medimondi</strong> regelmäßig die Nutzungsdauern,<br />
um über Wertminderungen die Buchwerte dem erzielbaren Nutzen anzugleichen.<br />
Trotz aller Bemühungen, angemessene Nutzungsdauern zu ermitteln, können bestimmte<br />
Situationen entstehen, die dazu führen, dass der Wert eines langfristigen<br />
Vermögenswertes bzw. einer Gruppe von Vermögenswerten vermindert wird und<br />
damit der wirtschaftliche Wert unter dem Buchwert liegt. Da Wertminderungen<br />
nur sporadisch und selten für individuelle Anlagegüter und nicht für ganze Klassen<br />
erfolgen, ist es nicht möglich bereits zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung diese<br />
Kosten präzise zu schätzen. Daher werden solche Kosten erst dann verbucht, wenn<br />
entsprechende Informationen bekannt sind. Eine generelle Sensitivitätsanalyse<br />
über alle Nutzungsdauern wird nicht durchgeführt.<br />
Bei Akquisitionen haben Annahmen und Schätzungen Einfl uss im Rahmen der<br />
Kaufpreisallokation. Annahmen beeinfl ussen insbesondere die Geschäfts- oder<br />
Firmenwerte, immateriellen Vermögenswerte und Schulden der Höhe nach und in<br />
Bezug auf die Nutzungsdauern, so dass sich dadurch die Residualgröße Geschäftsoder<br />
Firmenwert verändert. Im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen<br />
werden immaterielle Vermögenswerte (z. B. Patente oder Kundenbeziehungen)<br />
identifi ziert und unterliegen in Bezug auf mehrere Kriterien (Mengengerüste,<br />
Margen, Nutzungsdauern, Abzinsungen) Schätzungen. Ferner sind Schätzungen<br />
von Bedeutung bezüglich der Prüfung von Wertminderungen bei Geschäfts- oder<br />
Firmenwerten im Rahmen der Prognose zukünftig nutzbarer Finanzmittelströme<br />
sowie von Abzinsungssätzen. Insbesondere bei neuen Geschäftsbereichen ist die<br />
Prognoseunsicherheit höher als in länger bestehenden Geschäftsfeldern.<br />
Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden jährlich einem Impairment-Test unterzogen.<br />
Ferner werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt, die folgende Ergebnisse zeigen:<br />
wenn die Schätzungen der zugrunde gelegten Free Cash Flows 10 % niedriger<br />
wären, würde sich keine Wertminderung der Geschäfts- oder Firmenwerte ergeben.<br />
Sofern der Diskontierung der Zahlungsströme ein um 100 Basispunkte höherer<br />
Zinssatz zugrunde gelegt worden wäre, hätte sich ebenfalls keine Reduzierung<br />
der Buchwerte für Geschäfts- oder Firmenwerte ergeben. Selbst eine gleichzeitige<br />
negative Veränderung beider Schlüsselparameter hätte zu keinem Wertberichtigungsbedarf<br />
geführt.