hamm 2012 - bei Polizeifeste.de
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Polizei<br />
CRASH KURS NRW<br />
in <strong>de</strong>r Kreispolizeibehör<strong>de</strong> Hamm<br />
Mobilität gewinnt <strong>bei</strong> jungen Menschen immer mehr an Be<strong>de</strong>utung. Sie ist eng<br />
mit <strong>de</strong>m Aufstieg in die Welt <strong>de</strong>r Erwachsenen verbun<strong>de</strong>n. Einen eigenen PKW<br />
zu fahren, ein Krad o<strong>de</strong>r das Fahrzeug <strong>de</strong>r Eltern o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Freun<strong>de</strong> zu nutzen,<br />
ist ein großer Schritt auf <strong>de</strong>m Weg in die Selbstständigkeit.<br />
Mobilität be<strong>de</strong>utet, unabhängig zu sein<br />
und mit <strong>de</strong>m Führerschein in <strong>de</strong>r Tasche<br />
nicht mehr fragen zu müssen: „Hast Du<br />
mal Zeit für mich, kannst Du mich von<br />
„A“ nach „B“ fahren?“<br />
Es sind die jungen Fahrzeugführerinnen<br />
und Fahrzeugführer, die uns, <strong>de</strong>r Polizei,<br />
lei<strong>de</strong>r allzu oft Kummer bereiten. Im Alter<br />
von 18 bis 24 Jahren verursachen sie im<br />
Vergleich zu an<strong>de</strong>ren Personengruppen<br />
überproportional viele Verkehrsunfälle.<br />
Da<strong>bei</strong> wer<strong>de</strong>n sie und auch ihre Mitfahrerinnen<br />
und Mitfahrer zum Teil schwer<br />
verletzt und lei<strong>de</strong>r auch getötet. 117 junge<br />
Menschen sind <strong>bei</strong> Verkehrsunfällen in<br />
NRW im Jahr 2011 ums Leben gekommen,<br />
117 Lebensträume wur<strong>de</strong>n zerstört.<br />
Ich bin seit 26 Jahren als Verkehrssicherheitsberater<br />
in Hamm eingesetzt und kenne<br />
die schrecklichen Statistiken und ihre<br />
schwerwiegen<strong>de</strong>n Folgen für die Opfer<br />
und ihre Angehörigen. Nichts ist mehr wie<br />
es einmal war. Trauer und Schmerz halten<br />
Einzug in die Familien. Die alarmieren<strong>de</strong>n<br />
Zahlen waren Anlass für die Polizei NRW,<br />
16<br />
gemeinsam mit Partnern, neue Wege <strong>bei</strong><br />
<strong>de</strong>r Prävention zu gehen.<br />
Die bun<strong>de</strong>sweit einzigartige Präventionskampagne<br />
führt die Polizei in allen Kreispolizeibehör<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s durch, um die<br />
Anzahl von Verkehrsunfällen mit schweren<br />
Folgen nachhaltig zu verringern.<br />
Crash Kurs NRW zeigt mit emotionalen<br />
Berichten und eindringlichen Bil<strong>de</strong>rn, dass<br />
Verkehrsunfälle unerträgliches Leid verursachen.<br />
Es wird <strong>de</strong>n Zuhörerinnen und<br />
Zuhörern vermittelt, dass Verkehrsunfälle<br />
nicht einfach nur so geschehen. Menschen<br />
wer<strong>de</strong>n verletzt o<strong>de</strong>r getötet, weil Regeln<br />
missachtet wer<strong>de</strong>n. Das be<strong>de</strong>utet aber<br />
auch: Verkehrsunfälle sind vermeidbar.<br />
Wie sehen die Inhalte von<br />
„Crash Kurs NRW“ aus?<br />
Polizistinnen und Polizisten, Feuerwehrleute<br />
o<strong>de</strong>r Rettungssanitäterinnen und<br />
Rettungssanitäter, Notärztinnen und Not-<br />
Ulrich Krämer<br />
ärzte, Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger,<br />
Opfer und Angehörige von<br />
Unfallopfern schil<strong>de</strong>rn als direkt Betroffene<br />
die Ursachen von Verkehrsunfällen,<br />
sowie <strong>de</strong>ren oftmals schreckliche Folgen.<br />
Sie erzählen von ihren ganz persönlichen<br />
Erfahrungen, Ängsten und Emotionen, die<br />
sie im Zusammenhang mit Verkehrsunfällen<br />
gemacht haben – als professionelle<br />
Retter, aber auch als Eltern verunfallter<br />
Kin<strong>de</strong>r. Damit appellieren sie unmittelbar<br />
an die Gefühle <strong>de</strong>r jungen Zuhörerinnen<br />
und Zuhörer, und sie aktivieren <strong>de</strong>ren Vorstellungsvermögen.<br />
Im Laufe <strong>de</strong>r Veranstaltung in <strong>de</strong>r Werkstatthalle<br />
<strong>de</strong>s Maximilianparks berichtet<br />
Andreas, Polizist in Hamm, über einen<br />
Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang.<br />
„Du bist am Unfallort, junge Menschen<br />
liegen außerhalb <strong>de</strong>s Unfallfahrzeugs,<br />
schwer verletzt, Blut überströmt, nicht<br />
ansprechbar. Eine junge Frau ist tödlich<br />
verletzt. Du kannst nichts mehr tun, spürst<br />
<strong>de</strong>ine eigene Ohnmacht. Ein brennen<strong>de</strong>r<br />
Schmerz fährt durch <strong>de</strong>inen Körper und<br />
dann kommen Gedanken auf „es könnten<br />
meine Kin<strong>de</strong>r sein o<strong>de</strong>r die Kin<strong>de</strong>r meiner<br />
Freun<strong>de</strong>“. Seine Stimme wird leiser, seine<br />
Emotionen berühren auch die Zuhörer<br />
und dann <strong>de</strong>r Satz: „Ich mache hier mit<br />
und erzähle euch davon, weil ich nicht<br />
möchte, dass euch gleiches passiert.“<br />
Florian, ein junger Feuerwehrmann, im<br />
Einsatz auf <strong>de</strong>r Autobahn A2 – eingeklemmter<br />
PKW unter einem Lkw. Der<br />
Fahrzeugführer im PKW, ein junger Mann,<br />
tödlich verletzt. Bil<strong>de</strong>r, die du nie wie<strong>de</strong>r<br />
vergisst. Ein Spurenbild über hun<strong>de</strong>rte<br />
von Metern auf <strong>de</strong>r Fahrbahn. Die Feuerwehrkollegen<br />
im Einsatz, sie müssen <strong>de</strong>n<br />
jungen Mann aus <strong>de</strong>m Autowrack schnei-