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den. Am Unfallort wird ein Handy gefunden. War es der Anruf? War der Fahrzeugführer abgelenkt?„Ich weiß es nicht“, sagt Florian. Nach Dienstende auf der Rückfahrt klingelt sein Handy. Er nimmt den Anruf nicht an. Er sieht wieder die Unfallbilder und das Handy, das neben dem Fahrzeug lag. Er stellt sich die Frage: „War es diese eine Sekunde, eine Sekunde die über Leben und Tod entschied?“ Er lässt sein Handy klingeln. Mir persönlich hängt noch die Erzählung eines Notfallseelsorgers nach – das Überbringen einer Todesnachricht. Eltern sagen zu müssen, dass der Sohn oder die Tochter bei einem schweren Verkehrsunfall tödlich verletzt wurde. Der Atem steht still bei der Aussage: „Und dann drückst du auf den Klingelknopf und weißt in diesem Moment, dass du das Glück der Familie mit deiner Benachrichtigung zerstörst.“ Das ist für mich der Moment, wo ich als Moderator eine Gänsehaut bekomme, wo es mir kalt den Rücken herunter läuft und ich ganz nah in Gedanken bei meiner Familie bin. Mein Bruder hat seinen Sohn damals durch Unfalltod verloren. Ein betrunkener junger Fahrzeugführer nahm meinem Neffen die Vorfahrt. Tränen schießen mir in die Augen. Immer wieder ist es die Geschwindigkeit, schnell zum angestrebten Ziel zu kommen, kombiniert mit dem Genuss von Alkohol. Warum werden Alkohol oder auch Drogen konsumiert? Warum? Die Veranstaltung geht dem Ende entgegen. Ein lauter Knall, ein aufgeblasener Luftballon, befestigt an der Traverse oberhalb der Bühne, explodiert. Aus dem Ballon fallen kleine Zettel mit Aufschriften. Es sind Lebensträume, Lebensziele. Vor der Veranstaltung aufgeschrieben von den jungen Besuchern. „Ich wünsche mit eine Ausbildung, Familie, Gesundheit und Glück.“ Ist das nicht zu hart? Ich denke, es ist nicht zu hart. Unter Umständen werden durch „Crash Kurs“ Emotionen oder Betroffenheit ausgelöst. Das soll auch so sein! Die Akteure, die „Crash Kurs“ präsentieren, sind sich ihrer Verantwortung bewusst, zumal „Crash Kurs“ auch fortlaufend wissenschaftlich untersucht und begleitet wird. Es ist jedoch wichtig, dass teilnehmende Schülerinnen und Schüler vor einer Veranstaltung darüber informiert werden, dass über Unfalltod und Unfallfolgen gesprochen wird. Dabei ist die Mitarbeit der Schulen, die den Schülerinnen und Schülern dieses Thema im Vorfeld nahebringen, unverzichtbar. Wie funktioniert Crash Kurs? Die Aufklärungsarbeit, die mit Hilfe des Projekts erzielt werden soll, richtet sich an die emotionale Erlebniswelt unserer jungen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Bei „Crash Kurs“ wird ihnen ohne erhobenem Polizei Zeigefinger eindringlich klar gemacht, wie lebensgefährlich riskantes Verhalten im Straßenverkehr ist und dass es auf ihr eigenes Handeln als Fahrerinnen und Fahrer aber auch als Mitfahrerinnen und Mitfahrer entscheidend ankommt. Die Botschaft ist so einfach wie wirkungsvoll: Wenn wir uns im Straßenverkehr an Regeln halten, schützen wir Leben, das der Anderen, der Freundinnen und Freunde sowie das eigene. Als Verkehrssicherheitsberater stehe ich voll hinter der Präventionskampagne. Ich bin davon überzeugt, dass Crash Kurs bei den jungen Leuten ankommt, dass Crash Kurs etwas bewirkt. Mein Dank gilt allen beteiligten Akteuren und den Besuchern der Schulen. Einen besonderen Dank richte ich an dieser Stelle auch an die Hammer Verkehrsbetriebe, an die Maximilianpark GmbH. Es sind die Sponsoren, die die Teilnahme der jungen Leute an dieser Veranstaltung ermöglicht haben. Das Crash Kurs Team und auch ich sind davon überzeugt, dass die Präventionskampagne „Crash Kurs NRW“ vielen jungen Menschen die Verwirklichung ihrer Lebensziele ermöglichen wird. 17
DÖNEKENS und Heiteres aus dem Polizeialltag „Dönekens“ über die Polizei gibt es zahlreich und immer wieder. Sie zeigen, dass eine Verbundenheit zwischen dem Bürger und der Polizei besteht. Menschliches kommt in ihnen zum Vorschein, aber auch Schadenfreude, und manchmalwird der „Schutzmann“ ganz gehörig durch den Kakao gezogen. Gelegentlich hat man das Gefühl, als ob diese, wenn man so will, menschlichen Zeiten lange vorbei sind. Der „Schutzmann“ wird nur noch „Bulle“ genannt, und das teilweise mit absichtlich beleidigendem Unterton. Natürlich, und das will keiner verhehlen, zeigen auch Polizeibeamte nicht immer das nötige Fingerspitzengefühl. Der „Schutzmann an der Ecke“ ist ausgestorben und der neue Bezirksbeamte konnte ihn leider noch nicht ganz erset- Humor zen. Die Polizei ist heute in Gefahr, am Bürger „vorbeizufahren“,und das kann man wörtlich nehmen. Die hier präsentierten Dönekens wurden von unserem Kollegen Siegfried Paul im Laufe seiner langjährigen Dienstzeit beim PP Hamm gesammelt und sollen einfach nur zeigen, dass es auch bei der Polizei Humor gibt und dass gelacht wird. Auch hier finden sich Menschen mit allen Fehlern und Schwächen. Oder anders ausgedrückt: Die Polizei ist ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung und hat damit auch ihren Anteil an „Nieten“ zu verkraften. Also, schmunzeln Sie mit uns, versuchen wir uns gegenseitig zu verstehen. Mehr will und kann man nicht erreichen. DER SCHUTZMANN IM SWIMMINGPOOL Schadenfreude ist die größte Freude, und so richtig befreit kann man lachen, wenn ein anderer Kollege betroffen ist, wie es auch in der folgenden Geschichte deutlich wird. In den ersten Stunden einer angenehmen Sommernacht fällt einer Streifenwagenbesatzung ein Pkw auf, dessen Fahrer mit überhöhter Geschwindigkeit fährt. Alkoholgenuss! Der Verdacht drängt sich geradezu auf. Die Verfolgung wird sofort aufgenommen, und die Jagd geht in Richtung Stadt. Wir selbst – damals gehörte ich dem Einsatztrupp Hamm an – sind ebenfalls im Einsatz und fahren dem Wagen entgegen. Da wird uns über Funk mitgeteilt, dass der Wagen in eine Grundstückseinfahrt eingebogen ist. Der verfolgende Streifenwagen ist unmittelbar dahinter. Der Wagen wird bis zum Stand abgebremst und der Fahrer verschwindet mit einem riesigen Satz aus dem Auto und läuft in den Garten neben der Hauseinfahrt. Sofort springt ein Streifenbeamter ebenfalls aus dem Streifenwagen und rennt hinter dem Fahrer her. Der eilt durch den Garten auf eine – wie es scheint – glatt betonierte Fläche zu. Kurz dahinter unser Schutzmann, der mächtig aufholt. Doch gerade, als der zupacken will, fasst der Flüchtige einen im Boden eingelassenen Eisenposten mit der rechten Hand und schwingt sich in der Luft um den Posten herum, so dass er in die entgegengesetzte Richtung davonlaufen kann. Unser Schutzmann aber saust geradeaus weiter auf die betonierte Fläche zu und will bremsen. Doch da stellt sich heraus, dass das keineswegs eine betonierte Fläche ist, sondern der Swimmingpool des Hausbesitzers. Ein lautes Platschen, und unser Schutzmann liegt in voller Montur im Wasser. Na, Gott sei Dank ist nichts Schlimmes passiert! Natürlich ist der Fahrer weg. Und nun kommen auch die anderen Kollegen dazu. Unser Schutzmann, triefend nass, geht zu seinem Streifenwagen und genau in dem Moment kommt ein Kollege auf ihn zu und fragt ihn doch allen Ernstes:„Mein Gott, wenn du hinter einem herläufst, kommst du dann immer so ins Schwitzen?“ Die Antwort des Kollegen ist allerdings nicht zum Abdruck geeignet. 19
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