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Pfingsten 2012 - St. Suitbertus Solingen Weeg

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zu lange Predigt mit der Forderung<br />

„jetzt aber Musik“ unterbrach, sprach<br />

er wahrscheinlich doch Etlichen aus<br />

der Seele. Und auch, als er einmal<br />

am Schluss noch in der letzten Silbe<br />

der Segensformel feststellte: „So,<br />

jetzt könn’ wir endlich nach Hause<br />

gehen!“, mochte ihm keiner widersprechen.<br />

Unser Pastor versammelt gerne<br />

die Kinder beim Opfergottesdienst<br />

direkt am Altar. Wenn dann unser<br />

Pimpf neben ihm ganz ernsthaft<br />

seine Bewegungen kopierte, hatte<br />

er selbst manchmal Mühe, ernst zu<br />

bleiben. Und es war natürlich ausgerechnet<br />

die Christmette mit einer<br />

brechend vollen Kirche, als Sebastian<br />

den Pastor mit dem erhobenen<br />

Kelch während der Wandlung mit<br />

einem aufmunternden „zum Wohle“<br />

bedachte.<br />

Dann kam der große Tag. Wir übergaben<br />

unseren schick aufgebrezelten<br />

Sohn den Katecheten und<br />

nahmen aufgeregt unsere Plätze<br />

ein. Es war atemberaubend, wie er<br />

mitmachte. Und es war ein wunderschöner<br />

Tag.<br />

Wer aber denkt, die Geschichte sei<br />

hier zu Ende, der irrt. Da entwickeln<br />

16<br />

Messdiener<br />

Dinge eine Eigendynamik, mit der<br />

niemand rechnet. Sebastian zeigte<br />

immer mehr Interesse an Kirchenbesuchen.<br />

Etwas imponierte ihm<br />

ganz besonders, und dann kam es:<br />

„Ich will Messdiener werden!“<br />

Viel zu schwierig, und überhaupt:<br />

bei diesen säkularen Eltern? Undenkbar.<br />

Aber er gab nicht nach.<br />

Dem Pastor erzählte er es auch. Der<br />

atmete dann auch einmal tief durch,<br />

dacht einige Zeit nach und meinte<br />

dann: „Wir wollen mal sehen, was<br />

möglich ist.“<br />

Wir Eltern kamen zu dem Schluss:<br />

Unser Sohn wird wohl Zeit seines<br />

Lebens fast nur die Erfahrung machen,<br />

dass andere darüber befinden,<br />

was er tut oder nicht tut. Und<br />

nun hat er vielleicht die Chance, etwas<br />

zu verwirklichen, was er ganz<br />

eindeutig selbst will. Also müssen<br />

wir ihn unterstützen, auch wenn wir<br />

ihm diese Aufgabe ganz sicher nicht<br />

ausgesucht hätten.<br />

Eine erfahrene „Chefmessdienerin“<br />

erklärte sich bereit und kümmerte<br />

sich um ihn, und es war erstaunlich,<br />

mit welcher Ernsthaftigkeit er<br />

mitmachte. Als er zum ersten Mal<br />

„richtig“ am Altar Dienst tat – mit der<br />

„Chefmessdienerin“ als Partnerin –<br />

da klappte alles so gut, wie ich es<br />

nie für möglich gehalten hätte. Sebastian<br />

leuchtete schier vor Selbstbewusstsein.<br />

Nach dem Segen bat der Pfarrer<br />

die Gemeinde, sich noch einmal<br />

zu setzen, er wolle noch etwas sagen.<br />

„Den Sebastian kennen viele ja

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