Pfingsten 2012 - St. Suitbertus Solingen Weeg
Pfingsten 2012 - St. Suitbertus Solingen Weeg
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Liebe Mitchristen,<br />
Menschen sind doch sehr unterschiedlich.<br />
Manche sind überaus<br />
begabt. Die einen sind stolz darauf<br />
und leben als stille Genießer ihres<br />
Könnens und der daraus resultierenden<br />
Wertschätzung. Andere geben<br />
damit an. Treten in einer Weise<br />
auf, die für ihre Umwelt oft nur<br />
schwer erträglich ist. Wieder andere<br />
meinen, sie seien begabt, ohne es<br />
zu sein. Ihr hohler Pathos ist dann<br />
besonders affig. Nicht selten begegnen<br />
uns auch Zeitgenossen,<br />
die sich für nicht besonders begabt<br />
halten oder ihre Begabungen nicht<br />
richtig anwenden können. Sie haben<br />
es schwer, sich so anzunehmen<br />
wie sie sind. <strong>St</strong>ändig vergleichen sie<br />
sich mit anderen und fühlen sich unterlegen.<br />
Sie leiden daran, nicht mithalten<br />
zu können. Tatsächlich oder<br />
vermeintlich.<br />
Du bist begabt, ist die Message von<br />
<strong>Pfingsten</strong>: Dein Leben ist eine Gabe,<br />
Du bist einmalig. Mit Deinen Talenten,<br />
die Dir geschenkt wurden. Mit<br />
Grußwort des Leitenden Pfarrers<br />
Deiner unverwechselbaren Art. Mit<br />
Deinen Beiträgen. Der Heilige Geist<br />
ist nämlich jedem persönlich und<br />
jedem auf seine Weise gegeben;<br />
durch ihn wird Christus für jeden<br />
von uns zur persönlichen Antwort.<br />
<strong>Pfingsten</strong>, das Fest vom göttlichen<br />
Geist und seiner Herabkunft auf uns<br />
Menschen, will uns ermutigen, unsere<br />
Begabungen zu entdecken, ihnen<br />
zu trauen. Sie nicht hochnäsig,<br />
aber selbstbewusst einzusetzen.<br />
Nämlich im Wissen, dass wir uns<br />
Gott verdanken.<br />
Zweifellos kann<br />
das Leben Menschen<br />
auch<br />
zeichnen. Sie<br />
starten motiviert und erfahren unversehens<br />
ihre Grenzen, wenn sie<br />
vom Schicksal plötzlich auf sich zurück<br />
geworfen werden. Doch gerade<br />
auch sie, die sich danach sehnen,<br />
einen angemessenen Anteil an der<br />
Gesellschaft zu haben, werden vom<br />
Pfingstevangelium gestärkt. Denn<br />
auch ihr gebrochenes Leben ist eine<br />
Gabe für die Welt. Ein jeder Mensch<br />
in seiner Einzigartigkeit und spezifischen<br />
Biographie kann mitwirken<br />
in der Pluralität der Begabungen.<br />
Christus, der Sohn Gottes, hat die<br />
menschliche Natur angenommen,<br />
was uns alle verbindet, und von ihr<br />
her verbindet er uns.<br />
So lädt uns <strong>Pfingsten</strong> ein, einander<br />
zuzuhören, miteinander nachzuden-<br />
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