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CLASSaktuell - CLASS - Association of Classical Independents in ...

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Noch Fragen?<br />

Beethoven und Mendelssohn im Dialog mit Peter Gülke<br />

und dem Beethoven Quartett<br />

f<strong>in</strong>den Sie alles, was Sie über die<br />

Kunst der Fuge wissen, hören und<br />

sehen wollten und nicht zu fragen<br />

‚‚Hier<br />

wagten.“ Diese Aussage könnte über<br />

der Debut-E<strong>in</strong>spielung des Beethoven Quartetts<br />

gestanden haben, das mit e<strong>in</strong>er klug disponierten<br />

Zusammenstellung zum B-A-C-H-Motiv mit<br />

Werken von Bach, Beethoven und Krenek aufhorchen<br />

ließ. Das 2006 von Mitgliedern des ehemaligen<br />

Sonare Quartetts gegründete Beethoven<br />

Quartett hat sich zum Ziel gesetzt, Konzertzyklen<br />

zu präsentieren, die Musikgeschichte erfahrbar<br />

machen. Die Konzeption umfasst nicht nur die<br />

Foto: © Ute Schendel<br />

Beethoven Quartett mit Jacek Klimkiewicz, Angela<br />

Schwartz, Hideko Kobayashi und Laurentius Bonitz<br />

programmatische Gestaltung der Zyklen, sondern<br />

bezieht auf raff<strong>in</strong>ierte Weise auch das Medium<br />

Film <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er DVD mit e<strong>in</strong>, die auf außergewöhnliche<br />

Weise mit der filmischen Umsetzung<br />

durch den Regisseur Jan Schmidt-Garre<br />

(„Bruckners Entscheidung“, „Celibidache“) zur<br />

Erläuterung des Konzeptes beiträgt.<br />

Doch was verb<strong>in</strong>det op. 132 mit dem frühen<br />

Mendelssohn op. 13? Beethovens Quartett a-Moll<br />

op. 132 trägt die Umstände se<strong>in</strong>er Entstehung <strong>in</strong><br />

den Satzbezeichnungen: Im Zentrum des Werkes<br />

steht der „Heilige Dankgesang e<strong>in</strong>es Genesenden<br />

an die Gottheit“ überschriebene langsame Satz.<br />

In der Tat war Beethoven während der Komposition<br />

1825 ernsthaft erkrankt, konnte dann<br />

aber die angefangene Arbeit vollenden. Trotz<br />

des Titels und des Gebrauchs von Choralsatz<br />

und Kirchentonart ist das Quartett ke<strong>in</strong>e Programmmusik<br />

im engeren S<strong>in</strong>ne sondern absolute<br />

Musik. Und schon der Beg<strong>in</strong>n markiert e<strong>in</strong><br />

leicht als Ableitung von B-A-C-H zu erkennendes<br />

Motiv, das dann <strong>in</strong> immer neuen Umschreibungen<br />

nicht nur als Motto und Keimzelle des gesamten<br />

Quartetts gesehen werden kann.<br />

Mendelssohn schrieb se<strong>in</strong> jugendliches<br />

Meisterwerk 1827 im Alter von nur 18 Jahren<br />

nach dem Studium dieser gerade im Druck erschienenen<br />

späten Streichquartette Beethovens.<br />

Beethovens Werke<br />

als Gipfel der bislang<br />

erreichten Kunst des<br />

Streichquartetts bee<strong>in</strong>druckten<br />

den jungen<br />

Mendelssohn, forderten<br />

ihn aber gleichzeitig<br />

zur eigenen<br />

schöpferischen Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit<br />

der Gattung heraus.<br />

Noch im Todesjahr<br />

Aktuelle Konzerte:<br />

Beethoven Quartett<br />

29. 04. 2009 Zürich<br />

30. 04. 2009 Hasliberg-Goldern<br />

02. 05. 2009 Schloss Heiligenberg<br />

03. 05. 2009 Köln<br />

05. 05. 2009 Duisburg<br />

10. 05. 2009 Bonn<br />

27. 05. 2009 Frankfurt/Ma<strong>in</strong><br />

11. 06. 2009 Basel<br />

Weitere Informationen:<br />

www.beethovenquartett.de<br />

Beethovens gelang Mendelssohn mit op. 13 e<strong>in</strong><br />

Werk voller Anspielungen, das nicht nur <strong>in</strong> der<br />

Bauart der Sätze, sondern auch an e<strong>in</strong>zelnen<br />

Stellen überdeutlich Bezug auf Beethovens<br />

op. 132 nimmt, wenn etwa am Ende des Adagios<br />

<strong>in</strong> der hohen Lage die Beethovensche „Heilige<br />

Danksagung“ ankl<strong>in</strong>gt.<br />

22 AUSGABE 2009/1<br />

Auf der Basis des großen Vorbilds Beethoven<br />

vollbr<strong>in</strong>gt Mendelssohn gleichzeitig e<strong>in</strong>en wahren<br />

Geniestreich: Nicht mehr bis <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelne Bestandteile<br />

quasi atomisierte Motive Beethovens<br />

bestimmen se<strong>in</strong> Quartett: Es ist – ganz im S<strong>in</strong>ne<br />

der Romantik – e<strong>in</strong> „Gefühl“, das <strong>in</strong> Form des<br />

schlichten Klavierliedes „Ist es wahr?“ das ganze<br />

Werk durchzieht und es gleichsam umklammert:<br />

„Du wirst es im ersten und letzten Stücke mit<br />

se<strong>in</strong>en Noten, <strong>in</strong> allen vier Stücken mit se<strong>in</strong>er<br />

Empf<strong>in</strong>dung sprechen hören.“<br />

Mit dem Lied als Inspiration und Grundlage<br />

wird das Quartett op. 13 somit zu e<strong>in</strong>em großen<br />

„Lied ohne Worte“, zu e<strong>in</strong>em Experiment auf<br />

dem Weg h<strong>in</strong> zu Mendelssohns ganz eigener<br />

lyrischer Form, die die Grenzen von absoluter<br />

und programmatischer Musik verwischt.<br />

Die Aufnahme ist im exzellenten 222- SACD-<br />

Mehrkanalformat erschienen, und das Beethoven<br />

Quartett vermag technisch und musikalisch zu<br />

überzeugen. Und wer es genau wissen will, f<strong>in</strong>det<br />

<strong>in</strong> Peter Gülkes ebenso klug wie eloquent vorgetragenen<br />

Anmerkungen und passenden Klangbeispielen<br />

auf der beiliegenden DVD Antworten<br />

auch auf alle Fragen, die man sich nie zu fragen<br />

traute. Es bleibt die Empfehlung: Ansehen und<br />

Anhören. Unbed<strong>in</strong>gt! Cordelia Berggötz<br />

Ab 15. 04. 09 erhältlich:<br />

Ludwig v. Beethoven:<br />

Streichquartett op. 132<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy:<br />

Streichquartett op. 13<br />

BeethovenQuartett<br />

audiomax 946 1573-6 / Hybrid-SACD + DVD<br />

J. S. Bach: Contrapunctus XVIII<br />

Ludwig v. Beethoven: Streichquartett op. 131<br />

Ernst Krenek: Streichquartett No 1 op. 6<br />

BeethovenQuartett<br />

audiomax 946 1517-6 / Hybrid-SACD + DVD

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