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CLASSaktuell - CLASS - Association of Classical Independents in ...

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<strong>CLASS</strong> aktuell<br />

Kammermusik<br />

Ottor<strong>in</strong>o Respighi<br />

Sämtliche Werke<br />

für Viol<strong>in</strong>e und Klavier;<br />

Vol. 3: Bearbeitungen barocker,<br />

italienischer Viol<strong>in</strong>sonaten<br />

Ilona Then-Bergh, Viol<strong>in</strong>e<br />

Michael Schäfer, Klavier<br />

GEN 89116 / GENUIN<br />

Reihe Un!erhört<br />

Aller guten D<strong>in</strong>ge s<strong>in</strong>d drei – Then-<br />

Bergh und Schäfer vollenden Respighi-<br />

Zyklus bei GENUIN<br />

Höchstpunktzahl für den Repertoirewert<br />

verdient nicht nur diese neue CD mit<br />

Werken von Ottor<strong>in</strong>o Respighi für Viol<strong>in</strong>e<br />

und Klavier, sondern die komplette Reihe,<br />

die hier e<strong>in</strong>en Abschluss f<strong>in</strong>det. Mit den<br />

drei Tonträgern haben die Geiger<strong>in</strong> Ilona<br />

Then-Bergh und der Pianist Michael<br />

Schäfer e<strong>in</strong>e geradezu unerhörte Repertoirelücke<br />

geschlossen: Nun liegt (endlich)<br />

das Gesamtwerk des großen italienischen<br />

Komponisten für diese Besetzung<br />

vor. In der Öffentlichkeit ist Respighi<br />

hauptsächlich für se<strong>in</strong>e Mittelmeerluft<br />

atmenden, explosiven und hochemotionalen<br />

symphonischen Dichtungen bekannt,<br />

mit denen er se<strong>in</strong>e Zuhörer <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Heimat<br />

entführt: Die P<strong>in</strong>ien von Rom, Römische<br />

Feste, Römische Brunnen...<br />

Der Kammermusikliebhaber kann sich<br />

nun auf die großen Gefühle Respighis im<br />

kammermusikalischen Format freuen, auf<br />

französischen Grand Salon – made <strong>in</strong><br />

Italy – und auf vollblütige Novecento-<br />

Adaptionen alter italienischer Meister.<br />

In den beiden Münchner Künstlern hat<br />

das aufstrebende Leipziger Label GENUIN<br />

berufene Anwälte für die ungeme<strong>in</strong> farbige<br />

und anspruchsvolle Musik Respighis<br />

gefunden, die mit Detailgenauigkeit und<br />

Weitblick zu Werke gehen. Es bleibt<br />

jedem Hörer selbst überlassen, ob er den<br />

großen, spätromantischen Sonaten oder<br />

den liebevollen Barock-Bearbeitungen<br />

Respighis den Vorzug gibt. Hörenswert<br />

s<strong>in</strong>d sie alle!<br />

Théodore Dubois (1837-1924)<br />

Remember – Werke<br />

für Viol<strong>in</strong>e und Klavier<br />

Stépanie-Marie Degand, Viol<strong>in</strong>e<br />

Laurent Mart<strong>in</strong>, Klavier<br />

LID 030219709 / Ligia Digital<br />

3487549901970<br />

Dubois? Noch vor 15 Jahren galten als<br />

Vertreter der französischen Romantik<br />

nahezu ausschließlich Berlioz, Gounod<br />

und Massenet. Erst allmählich gerieten<br />

andere Komponisten wieder <strong>in</strong>s Rampenlicht,<br />

wie Guiraud, Rabaud, Pierné und<br />

eben Dubois. Théodore Dubois studierte<br />

am Pariser Conservatoire bei Anto<strong>in</strong>e<br />

François Marmontel, François Baz<strong>in</strong>,<br />

François Benoist und Ambroise Thomas.<br />

Er war 1861 Rompreisträger, ab 1855<br />

Organist des Invalidendomes und wurde<br />

1859 Chordirigent an Sa<strong>in</strong>te-Clotilde,<br />

während dort César Franck die große<br />

Orgel spielte. 1877 bis 1896 wirkte er als<br />

Organist an der Madele<strong>in</strong>e. Seit 1871 war<br />

er Harmonielehrer, seit 1896 Direktor<br />

des Conservatoire. Dubois schuf großartige<br />

Werke im romantischen S<strong>in</strong>n, die<br />

dabei doch erstaunlich modern wirken.<br />

Spätromantik<br />

entdeckt Moderne<br />

Se<strong>in</strong>e Neigung zu Dissonanzen und<br />

Betonung des Rhythmischen teilt er mit<br />

se<strong>in</strong>em deutschen Kollegen Max Bruch <strong>in</strong><br />

diesen hier vorgestellten Werken, die um<br />

1915 entstanden. E<strong>in</strong>e wichtige Wiederentdeckung<br />

französischer Spätromantik.<br />

Franz Schubert<br />

Qu<strong>in</strong>tett A-Dur „Die Forelle”<br />

D 667 op. 114<br />

Robert Schumann<br />

Klavierqu<strong>in</strong>tett Es-Dur op. 44<br />

Carm<strong>in</strong>a Quartett<br />

Kyoko Tabe – Petru Iuga<br />

SM 133 / Solo Musica<br />

Diese E<strong>in</strong>spielung konnte <strong>in</strong> 2008<br />

bereits den „Record Academy Award <strong>of</strong><br />

Japan”, vergleichbar mit dem amerikanischen<br />

Grammy, <strong>in</strong> der Kategorie Kammermusik<br />

gew<strong>in</strong>nen.<br />

Das Jahr 1842 gilt als das „kammermusikalische<br />

Jahr“ Schumanns. Geme<strong>in</strong>sam<br />

mit se<strong>in</strong>er Frau Clara studiert Schumann<br />

Streichquartett-Partituren von<br />

Mozart und Haydn am Klavier. Er fühlte<br />

sich aber damals noch nicht fähig, durch<br />

eigene Werke Ebenbürtiges zu schreiben.<br />

E<strong>in</strong>mal begonnen, arbeitete Schumann<br />

unermüdlich und vollendete zwischen<br />

dem 2. Juni und dem 22. Juli die drei<br />

Streichquartette op. 41. Die daraus<br />

gewonnene Erfahrung im Umgang mit den<br />

Streich<strong>in</strong>strumenten, bewog ihn dazu im<br />

September dem Streichquartett se<strong>in</strong> ihm<br />

so vertrautes Instrument, das Klavier, an<br />

die Seite zu stellen. Damit begab er sich<br />

auf kompositorisches Neuland. Ke<strong>in</strong><br />

bedeutender Komponist zuvor hatte sich<br />

an dieser Komb<strong>in</strong>ation versucht. Bei dem<br />

zweiten Werk dieser E<strong>in</strong>spielung, Schuberts<br />

Forellenqu<strong>in</strong>tett, steht das Melodische<br />

ganz im Zentrum. Weit weniger aufgewühlt<br />

als die beiden anderen, mit Liedkompositionen<br />

Schuberts verbundenen<br />

Werke, die „Wanderer-Phantasie“ C-Dur<br />

für Klavier und das d-Moll-Streichquartett<br />

„Der Tod und das Mädchen“, widerspiegelt<br />

es e<strong>in</strong>e der heitersten Zeitspannen<br />

Franz Schuberts. Es ist voll von wunderbarer<br />

Musizierlust und Heiterkeit, ohne je<br />

an Ernsthaftigkeit zu verlieren.<br />

Die „F<strong>in</strong>ancial Times“ reihte die Formation<br />

als e<strong>in</strong>e der führenden Streichquartette<br />

dieser Zeit e<strong>in</strong>. Das Quartett<br />

erhielt viele renommierten Auszeichnungen<br />

für se<strong>in</strong>e CD-E<strong>in</strong>spielungen.<br />

AUSGABE 2009/1 25<br />

Joseph Wölfl (1773-1812)<br />

Streichquartett <strong>in</strong> C-Dur<br />

(Op. 30 Nr. 2)<br />

Streichquartett <strong>in</strong> D-Dur<br />

(Op. 30 Nr. 3)<br />

Streichquartett <strong>in</strong> Es-Dur<br />

(Op. 30 Nr. 1)<br />

Pratum Integrum Orchestra Soloists<br />

CM 0032006 / Caro Mitis<br />

(SACD hybrid) / 4607062130308<br />

Wölfl, e<strong>in</strong>st populärer Komponist und<br />

Pianist, stammte aus Salzburg. In se<strong>in</strong>er<br />

Vaterstadt wurde er von Leopold Mozart<br />

und Michael Haydn ausgebildet. Mit<br />

Beethoven lieferte er sich <strong>in</strong> Wien zur<br />

Freude des Publikums lebhafte Zweikämpfe<br />

als Pianist, als Komponist beherrschte<br />

er meisterhaft alle Genres und<br />

tat sich durch die Vielfalt se<strong>in</strong>er Stilistik<br />

hervor. E<strong>in</strong>e Europatournee führte ihn<br />

1801 nach Paris, wo er gleich mehrere<br />

Jahre lang als gefeierter Pianist blieb (er<br />

wurde als „aufregendster Pianist Europas“<br />

bezeichnet).<br />

Werke e<strong>in</strong>es Überfliegers<br />

Nach nicht näher geklärten „Unregelmäßigkeiten“<br />

musste er 1805 Paris überstürzt<br />

verlassen; se<strong>in</strong> weiterer Lebensweg<br />

bleibt im Dunkeln. Schließlich landete er<br />

<strong>in</strong> London, wo se<strong>in</strong>e Karriere allerd<strong>in</strong>gs<br />

nicht mehr sehr erfolgreich verlief. Er<br />

starb unerwartet mit nur 39 Jahren im<br />

denkwürdigen Jahr 1812, das die Alte<br />

Welt erschütterte und als Scheidepunkt<br />

der Epochen angesehen wird – als ob er<br />

es vorgezogen hätte, im 18. Jahrhundert<br />

zu bleiben. Von se<strong>in</strong>en 18 Streichquartetten<br />

wurden für diese SACD drei frische,<br />

orig<strong>in</strong>elle Werke aus dem Jahr 1805 ausgewählt.

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