CLASSaktuell - CLASS - Association of Classical Independents in ...
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<strong>CLASS</strong> aktuell<br />
Tasten<strong>in</strong>strumente<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Sämtliche Clavierwerke Vol. 9<br />
Siegbert Rampe<br />
Cembalo und Hammerklavier<br />
MDG 341 1309-2<br />
Rampes historisch <strong>in</strong>formierter Ansatz,<br />
se<strong>in</strong>e im Stil der Zeit ergänzten Verzierungen<br />
und quasi improvisierte Ausschmückungen<br />
bei Wiederholungen machen<br />
neben dem Gebrauch der Instrumente<br />
der Mozart-Zeit den besonderen<br />
Reiz dieser auch klanglich überzeugenden<br />
E<strong>in</strong>spielung aus.<br />
Überflieger<br />
Siegbert Rampe und das Aufnahmeteam<br />
von MDG mussten bis nach<br />
Tempe/Arizona reisen, um den klaren<br />
Klang des Hammerclaviers e<strong>in</strong>zufangen,<br />
das 1992 <strong>in</strong> der Werkstatt von Barbara und<br />
Thomas Wolf <strong>in</strong> Wash<strong>in</strong>gton D.C. nach<br />
e<strong>in</strong>em Vorbild des Wiener Clavierbaumeisters<br />
Johann Schantz entstanden ist.<br />
Auf dem mit Jalousieschweller (!) und<br />
e<strong>in</strong>em „Mach<strong>in</strong>e Stop“-Pedal zum Umregistrieren<br />
während des Spiels ausgestatteten<br />
Shudi-Cembalo präsentiert Rampe<br />
e<strong>in</strong>e klanglich extrem spannende Version<br />
der zwölf Variationen KV 265 (300e) über<br />
„Morgen kommt der Weihnachtsmann“.<br />
Wer am historischen Klangbild von<br />
Mozarts Werken für Tasten<strong>in</strong>strumente<br />
<strong>in</strong>teressiert ist, wird an Siegbert Rampes<br />
stets klugen, stilsicheren und <strong>of</strong>t mitreißenden<br />
Interpretationen nicht vorbeikommen.<br />
AUSGABE 2009/1 27<br />
Player Piano 8<br />
Michael Denh<strong>of</strong>f (*1955)<br />
12 Inventionen op. 88<br />
Candenabbiaer Glockenbuch op. 78a<br />
Bösendorfer Grand Piano und<br />
Fischer Grand Piano mit<br />
Ampico Selbstspiel-Mechanik<br />
MDG 645 1408-2<br />
Noch nie hat e<strong>in</strong> Komponist nach Nancarrow<br />
so umfangreich zeitgenössische Kompositionen<br />
fürs Selbstspielklavier ersonnen und zur Aufführung<br />
gebracht. Der heute <strong>in</strong> Bonn lebende<br />
Michael Denh<strong>of</strong>f hat zwei Dutzend Inventionen<br />
und Etüden geschrieben und auf den liebevoll<br />
restaurierten Orig<strong>in</strong>al-Instrumenten von Jürgen<br />
Hocker als Vol. 8 der Player-Piano-Reihe bei<br />
MDG e<strong>in</strong>gespielt.<br />
Die enormen technischen Möglichkeiten<br />
der Ampico-Selbstspielmechanik werden von<br />
Komponisten seit 90 Jahren genutzt. Zuerst überschritten<br />
Straw<strong>in</strong>sky, H<strong>in</strong>demith, Casella u. a. die<br />
Grenzen der manuellen Spielbarkeit. Dann sorgte<br />
Nancarrow mit se<strong>in</strong>en extravaganten auf Lochstreifen<br />
gestanzten Studies für Furore: Wir er<strong>in</strong>nern<br />
uns an vielstimmige Triller und unwirkliche<br />
Klangorkane mit 100 Anschlägen pro<br />
Sekunde… Die Wiedergabe kompliziertester<br />
Metren und Rhythmen <strong>in</strong> absoluter Präzision<br />
sowie e<strong>in</strong>e stufenlose Dynamik von pp bis ff<br />
s<strong>in</strong>d weitere Vorteile des um 1920 hervorragend<br />
ausgereiften Ampico-Systems, das <strong>in</strong> dieser<br />
ambitionierten MDG-Reihe e<strong>in</strong> lebendiges Denkmal<br />
erhält.<br />
In bewusster Anlehnung an J.S. Bach gab<br />
Denh<strong>of</strong>f se<strong>in</strong>en Werken den Titel „Inventionen“,<br />
weil sie dessen kontrapunktische Techniken<br />
nutzen und erweitern. Der Gesamtzyklus umfasst<br />
zwölf Stücke für zwei Player Pianos. Jede „Invention“<br />
hat dabei ihr eigenes, unverwechselbares<br />
Gesicht – von der E<strong>in</strong>- bis zur Zwölfstimmigkeit.<br />
E<strong>in</strong> Aufenthalt am Comer See verhalf Michael<br />
Denh<strong>of</strong>f zu e<strong>in</strong>er weiteren Idee: Die seit Ewigkeiten<br />
ungleich gestimmten Glocken zweier entfernt<br />
stehender Kirchen fasz<strong>in</strong>ierten ihn so sehr,<br />
dass daraus die 13 Etüden se<strong>in</strong>es Cadenabbiaer<br />
Glockenbuchs entstanden, die er dann zu e<strong>in</strong>er<br />
speziellen Fassung für zwei Selbstspielklaviere<br />
umarbeitete.<br />
2 SACDs<br />
Leonard Bernste<strong>in</strong><br />
MASS<br />
R. Scarlata, Kristjan Järvi,<br />
Tölzer Knabenchor,<br />
Tonkünstler-Orchester,<br />
Absolute Ensemble,<br />
Chorus s<strong>in</strong>e nom<strong>in</strong>e,<br />
Company <strong>of</strong> Music<br />
Codaex Deutschland GmbH<br />
Landsberger Straße 492<br />
81241 München<br />
<strong>in</strong>fode@codaex.com<br />
CHSA 5070