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4,00 Euro - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.

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10<br />

fi t fürs pferd<br />

einen längeren Zeitraum auf dem Rücken des<br />

Pferdes „durchzuhalten“. Ein nicht trainierter<br />

Reiter verliert frühzeitig seinen Sitz aufgrund<br />

frühzeitiger Ermüdungserscheinungen und<br />

mangelnder Kondition. Damit geht auch die Koordination,<br />

die Konzentration und die Reaktion<br />

verloren. Somit sind Sitz und Einwirkung auf<br />

das Pferd unzureichend, was eine Verbesserung,<br />

die man im Laufe des Trainings erreichen möchte,<br />

nicht mehr möglich ist. Kurzzeitiges, konzentriertes<br />

Reiten über etwa 20 Minuten ist darum<br />

besser als stundenlanges Reiten mit schlechtem<br />

Sitz und falscher Einwirkung. Der Trainingseffekt<br />

ist nur bei <strong>Erste</strong>rem positiv.<br />

Training im aeroben Bereich<br />

Eine Ausdauersportart wie das Reiten setzt im<br />

Training einen aeroben Stoffwechsel voraus,<br />

damit der Sport fortdauernd ausgeübt werden<br />

kann, ohne vorzeitig zu ermüden. Steigt die<br />

Pulsfrequenz über den aeroben Bereich, geht<br />

der Körper in den anaeroben Stoffwechsel über<br />

und geht damit eine Sauerstoffschuld ein. Im<br />

aneroben Stoffwechsel kommt der Reiter quasi<br />

aus der Puste. Mit einem Herzfrequenzmesser<br />

kann man sein Training so aufbauen, dass<br />

man stets im optimalen Frequenzbereich trainiert,<br />

um seine Fitness zu verbessern und sein<br />

Leistungsvermögen nicht zu übersteigen. Der<br />

Übergang vom aeroben zum anaeroben Bereich<br />

ist bei jedem Menschen unterschiedlich. In der<br />

Regel sinkt die Schwelle mit zunehmendem<br />

Alter. So liegt der Übergang vom aeroben zum<br />

anarobem Bereich beim 20-jährigen etwa erst<br />

bei einer Pulsfrequenz von 170 Schlägen pro<br />

Minute, während er beim 60-jährigen schon bei<br />

140 Schlägen liegt.<br />

Je besser die Fitness des Reiters ist, desto besser<br />

kann er dem Pferd mit seiner Einwirkung<br />

helfen, gewisse Lektionen auszuführen. Dem<br />

Reiter fällt es außerdem leichter, bestimmte<br />

Hilfen zu geben, wenn durch entsprechendes<br />

Training seine Beweglichkeit, Kondition, Koordination<br />

und das Reaktionsvermögen verbessert<br />

ist. So genannte sportliche Menschen können<br />

sich aufgrund ihrer Fitness besser auf ihr Gefühl<br />

konzentrieren und müssen nicht jede Bewegung<br />

im Sattel überdenken und versuchen, diese erst<br />

mühsam auszuführen.<br />

Das Pferd leidet unter steifen, unbeweglichen<br />

Reitern, die schlecht mit ihren Bewegungen<br />

WESTERNREITER – Mai 2011<br />

harmonieren, weil es ihnen an Beweglichkeit<br />

und Koordination fehlt. Sich diese Eigenschaften<br />

erst auf dem Rücken des Pferdes anzueignen,<br />

ist aufgrund der Fülle von Anforderungen,<br />

die das Reiten mit sich bringt, zum einen sehr<br />

schwierig („Man muss an so Vieles gleichzeitig<br />

denken“), zum anderen wird während der Lernphase<br />

das Pferd be- und vor allem auch überlastet,<br />

zumindest aber in seinen Bewegungen<br />

deutlich gestört, was der Gesundheit des Tieres<br />

nicht zuträglich ist.<br />

Aufgrund dieser Erkenntnisse sollte jeder Reiter<br />

dafür sorgen, dass er fit genug ist, bevor er aufs<br />

Pferd steigt! Das bedeutet, man sollte sich ein<br />

bestimmtes Maß an Kondition, Koordination,<br />

Ausdauer, Beweglichkeit und Reaktion aneignen.<br />

Wie macht man das und wann ist man tatsächlich<br />

fit fürs Pferd? Zunächst einmal gibt es<br />

eine Reihe von Testmöglichkeiten, die einem die<br />

eigenen Defizite in Ausdauer, Koordination oder<br />

Beweglichkeit aufzeigen. Schließlich kann man<br />

durch gezielte Zusatzprogramme wie andere<br />

Sportarten oder Gymnastikeinheiten die Defizite<br />

ausgleichen und die vorhandene Fitness<br />

verbessern.<br />

Reiten ist zwar eine gesunde Sportart, aber<br />

dennoch werden auch hier bestimmte Muskelgruppen<br />

einseitig belastet. Deshalb ist eine Zusatz-,<br />

Ergänzungs- oder Ausgleichssportart zu<br />

empfehlen, um den Körper stets locker, fit und<br />

leistungsfähig zu erhalten.<br />

Renate Ettl

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