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4,00 Euro - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.

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Korrekter Sitz erfordert Haltearbeit<br />

Der Ruhepulswert des Menschen beträgt etwa<br />

60 bis 70 Schläge in der Minute. Im Schritt erreicht<br />

man einen Pulswert von etwa 80 bis 1<strong>00</strong><br />

Schlägen in der Minute. Im Trab schwanken die<br />

Werte zwischen 1<strong>00</strong> und 140 Schlägen, während<br />

der Galopp im Bereich von 140 bis 160<br />

seinen durchschnittlichen Frequenzbereich hat.<br />

Die Messungen sind natürlich sehr stark auch<br />

vom jeweiligen Pferd abhängig. Je weicher<br />

ein Pferd zu sitzen ist, desto weniger muss der<br />

Reiter seine Muskulatur beanspruchen, um die<br />

Bewegungen des Pferdes auszugleichen. Somit<br />

sinkt die Frequenz deutlich ab. Andererseits ist<br />

auch zu berücksichtigen, wie stark ein Pferd in<br />

der Unterhaltung seiner Gangart durch Treiben<br />

unterstützt werden muss, was wiederum eine<br />

teils enorme Muskelanstrengung nach sich ziehen<br />

kann. Je fauler oder unsensibler das Pferd,<br />

desto höher die Pulsfrequenz des Reiters.<br />

Einige Pferde müssen (oft aufgrund mangelnder<br />

Ausbildung) so deutlich vorwärtsgetrieben werden,<br />

dass der Reiter außer Puste gerät. Hier ist<br />

dann die Schwelle vom aeroben zum anaeroben<br />

Stoffwechsel des Körpers überschritten worden.<br />

Der Reiter kann die Sauerstoffschuld nicht mehr<br />

ausgleichen, ermüdet frühzeitig und muss eine<br />

Pause einlegen. Normalerweise aber ist das<br />

Reiten eine Ausdauersportart, die im aeroben<br />

Bereich stattfindet.<br />

Die Möglichkeiten einer übermäßigen Anstrengung<br />

des Reiters liegen aber auch darin, dass<br />

die Muskulatur der Reiters noch nicht an die<br />

Beanspruchung gewöhnt ist. Oft ist es aber<br />

auch eine falsche Hilfengebung, die zu höherer<br />

Beanspruchung des Organismus führt. So<br />

sieht man häufig vor allem bei Anfängern, dass<br />

sie zu stark am Zügel ziehen, ja sogar, dass sie<br />

WESTERNREITER – Mai 2011<br />

sich daran festhalten. Auch klammernde, nicht<br />

effektiv eingesetzte Schenkelhilfen tragen zu<br />

einer übermäßigen Belastung des Organismus<br />

bei. Der Zügelzug wie auch der Schenkeldruck<br />

werden nicht frühzeitig gelöst, was das Pferd zu<br />

einem Gegendruck veranlasst, dem der Reiter<br />

versucht standzuhalten. Dies ist anstrengend<br />

und natürlich kontraproduktiv. Der häufigste<br />

Grund, weshalb Reitschüler das Reiten als anstrengend<br />

empfinden, sind das nicht rechtzeitige<br />

Lösen von Zügelzug oder Schenkeldruck. Das<br />

Ziel ist deshalb stets die Minimalisierung der<br />

Hilfengebung, was natürlich auch eine Reduktion<br />

der Muskelarbeit und somit der Anstrengung<br />

für den Reiter mit sich bringt.<br />

Ausdauer kontra Kraft<br />

Selbstverständlich bleibt aber immer noch die<br />

Haltearbeit und die Bewegung des Pferdes, die<br />

der Reiter ausgleichen muss. Mit minimalstem<br />

Aufwand, also nur das „Sich-tragen-lassen“<br />

beansprucht den Körper immer noch entsprechend.<br />

Unter Berücksichtigung dieser Faktoren<br />

erreicht der Reiter im Arbeitsgalopp immer noch<br />

einen Mittelwert von etwa 140 Pulsschlägen<br />

– ein guter Trainingswert im aeroben Bereich.<br />

Reiten erfordert etwa 45 Prozent an Koordination,<br />

zu 30 Prozent an Beweglichkeit und zu 25<br />

Prozent an Kraft, Reaktionsschnelligkeit und<br />

Ausdauer. Aus sportmedizinischer Sicht kann<br />

das Reiten als allgemeine Langzeitbelastung mit<br />

überwiegend aerobem Stoffwechsel und insbesondere<br />

statischer – und nur geringfügig dynamischer<br />

– Beanspruchung definiert werden. Das<br />

Reiten ist also eine typische Ausdauersportart.<br />

Was liegt näher, als sich über bestimmte Ausdauerbetätigungen<br />

für das Reiten fit zu machen?<br />

Ein durchtrainierter Reiter mit einer guten<br />

Grundkondition wird in der Lage sein, über�

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