4,00 Euro - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.
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Joachim Ohm-Winter (54), betreibt das<br />
Rittergut Elmshausen, einen Reitstall mit<br />
vorwiegend klassisch-englischem Publikum:<br />
»Meine Richtung ist eher<br />
das Englische. Das ist in<br />
meinen Augen ein bisschen<br />
geordneter als dieser Wilde<br />
Westen. Ich weiß, dass<br />
<strong>Westernreiter</strong> auch Ausbildung<br />
machen und die Pferde<br />
enormes leisten. Aber<br />
das Ganze ist schon vom<br />
Äußeren her nicht meins.<br />
Weder die Art, wie die<br />
Pferde laufen, noch die Art<br />
wie die Reiter sich kleiden,<br />
gefällt mir. Ich würde nie<br />
mit so einem riesigen Hut<br />
rumlaufen. Die Pferde werden beim Reiningreiten sicher gut<br />
trainiert, aber auch ziemlich beansprucht. Manchmal sieht<br />
das ein bisschen brachial aus. Ist halt eine Frage der Grundeinstellung:<br />
Entweder man mag es oder man mag es nicht.«<br />
Yasmin Menzer (14) nimmt<br />
Reitstunden in Dressur und Springen:<br />
»So richtig gut kenne ich<br />
mich mit Westernreiten nicht<br />
aus. Aber was ich im Fernsehen<br />
darüber gesehen habe,<br />
sieht toll aus. Vor allem das<br />
Drehen und die Stopps beim<br />
Reiningreiten sind cool. Wenn<br />
ich die Gelegenheit dazu hätte,<br />
würde ich auch mal ein<br />
paar Western-Reitstunden<br />
nehmen. Ich bin schon ein<br />
großer Fan von Dressur. Aber<br />
vielleicht könnte man das ja<br />
auch kombinieren.«<br />
Ines Rosenberg (22) reitet mit ihrem<br />
Araber-Pinto „Rocky“ ins Gelände und<br />
macht Bodenarbeit:<br />
»Ich halte sehr viel vom<br />
Westernreiten und habe<br />
sogar einen Westernsattel.<br />
Was Bodenarbeit<br />
anbelangt, so sind <strong>Westernreiter</strong><br />
viel weiter als<br />
Englischreiter. In Bezug<br />
auf den Reitstil haben<br />
beide Reitweisen ihre<br />
Vor- und Nachteile. <strong>Westernreiter</strong><br />
haben mehr<br />
Bezug zu ihren Pferden,<br />
fi nde ich. Springpferde<br />
hingegen sind oft nur<br />
auf Leistung dressiert. Bloß von Kandaren und Sporen halte<br />
ich überhaupt nichts. Wenn man gut mir seinem Pferd<br />
kommuniziert, braucht man das eigentlich nicht.«<br />
Kathrin Feldmann reitet mit ihrer<br />
14-jährigen hessischen Warmblutstute<br />
„Ronja“ Gelände und Dressur:<br />
»Ich denke, dass alle Reitweisen ihre Berechtigung haben. Die<br />
Prinzipien des guten Reitens, die Grundideen, sind doch gar nicht<br />
so unterschiedlich. Viele Leute sagen, Westernreiten sei einfacher,<br />
aber wahrscheinlich stimmt das nicht. Ich will da kein Vorurteil<br />
schüren. Was mir allerdings nicht gefällt, sind die scharfen Gebisse<br />
mit den Hebeln. Natürlich<br />
werden die Zügel weniger angenommen,<br />
aber wenn man sie<br />
doch mal annimmt, dann wirken<br />
diese Gebisse auch ordentlich.<br />
Etwas Ähnliches könnte ich<br />
nun auch über die Englischreiter<br />
sagen – die haben immerhin<br />
den Schlaufzügel erfunden. Ich<br />
fi nde auch, dass Reining olympisch<br />
werden soll. Die <strong>Westernreiter</strong><br />
haben ja schon bei den<br />
Weltreiterspielen den anderen<br />
die Show gestohlen.«<br />
Elodie Schreiber (15) nimmt<br />
ebenfalls Dressur- und Springstunden:<br />
»Das Stoppen und Anhalten beim<br />
Westernreiten ist ganz cool und<br />
macht bestimmt Spaß. Auch die Outfi<br />
ts der Reiter sehen toll aus. Genauso<br />
wie beim Englischreiten ist es auch<br />
beim <strong>Westernreiter</strong>n die Frage, wie<br />
man mit seinem Pferd umgeht und<br />
ob man wirklich gut reiten kann. An<br />
gutem Westernreiten gibt es nichts<br />
auszusetzen. Ausprobieren würde<br />
ich die Reitweise aber nicht, denn ihr<br />
fehlt etwas ganz wichtiges: Das Springen.<br />
Als Springfan würde ich das nicht<br />
missen wollen.«<br />
Meriam Riffert (35) ist Pferdewirtin<br />
Schwerpunkt Zucht und Haltung und reitet mit<br />
ihrem Galopper „Blixi“ Dressur und Gelände:<br />
»Im Prinzip ist das ja wie mit dem Glauben:<br />
alle glauben an den Einen, egal ob evangelisch<br />
oder katholisch. Beim Reiten glauben<br />
alle an das Eine: die perfekte Harmonie zwischen<br />
Reiter und Pferd. Und wenn es gut<br />
läuft wird das auch gelegentlich erreicht,<br />
beim Westernreiten genau wie beim Englischreiten.<br />
Blöd ist nur, wenn Menschen mit<br />
gefährlichem Halbwissen am Werk sind und<br />
einen riesengroßen Westernsattel und eine<br />
tolle Einohrtrense mit irgendeiner möglichst<br />
scharfen Kandare auf Ihr Pferd werfen und<br />
dann von Westernreiten sprechen. Dasselbe<br />
Spiel gibt’s aber auch bei den Englischreitern.<br />
Wichtig ist doch nur eins: dass man sein Pferd entsprechend seines Alters<br />
und seiner Bedürfnisse und den Möglichkeiten des Reiters hält und bewegt,<br />
bzw ausbildet. Und wenn man etwas nicht weiß, oder bei einem Problem nicht<br />
weiter kommt, sollte man jemanden fragen, der sich damit auskennt.«<br />
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