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Unterrichten mit dem ESP 15+ - Using the European Language ...

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ÖSZ Praxisreihe 7<br />

Das Europäische Sprachenportfolio in der Schulpraxis<br />

<strong>Unterrichten</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>ESP</strong> <strong>15+</strong><br />

98<br />

In diesem Zusammenhang ist besonders im Englischen auch oft von personalised learning<br />

die Rede. In verschiedenen Beiträgen zu diesem Thema finden sich einige wiederkehrende<br />

Aspekte. Es geht nicht nur um eine „didaktische Umgestaltung des Unterrichts durch<br />

die Einführung neuer Unterrichtsmethoden“ 53 , sondern um eine „neue Gestaltung der<br />

Beziehung zwischen Menschen“ 54 .<br />

Im Zentrum stehen die Lernenden, <strong>mit</strong> ihren individuellen Bedürfnissen und Lernstilen.<br />

Lernende und Lehrende verstehen sich als LernpartnerInnen, das Ziel sind engaged learners<br />

who are informed and empowered through student voice and choice 55 . Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien spielen eine wesentliche Rolle, die Befähigung und<br />

Motivation zu lebensbegleiten<strong>dem</strong> Lernen ist ein erklärtes Ziel. Netzwerke zwischen allen<br />

Beteiligten (Lernende, Lehrende, Eltern, Gemeinde etc.) sollen verstärkt werden. Dabei<br />

steht der Wert konsequenter und sachdienlicher Planung (und die Entwicklung der entsprechenden<br />

Kompetenz) als Voraussetzung für gelungene Individualisierung außer Streit.<br />

All dies erfordert ein (neues?) Rollenverständnis von Lernenden und Lehrenden, auf <strong>dem</strong><br />

auch das <strong>ESP</strong> aufbaut. Die Verwendung eines <strong>ESP</strong> im Unterricht setzt voraus, dass Lehrende<br />

sich als PartnerInnen ihrer SchülerInnen sehen und darauf vertrauen, dass es <strong>mit</strong><br />

entsprechender Unterstützung und konsequenter Planung gelingt, jene Kompetenzen<br />

der Lernenden zu stärken, die es ihnen ermöglichen, einen Teil der Verantwortung für<br />

das eigene Lernen zu übernehmen und den Unterricht <strong>mit</strong>zugestalten. Lernende können<br />

sich individuell Ziele setzen, die durch Lernverträge fixiert werden. Lerntipps, Information<br />

über Strategien und Reflexionsraster helfen ihnen, sich ihres eigenen Lernverhaltens<br />

bewusst zu werden und eigene Lernbedürfnisse zu identifizieren.<br />

Durch die Dokumentation von außerschulischen Lernerfahrungen, z. B. über Medien,<br />

wird das Bewusstsein dafür geschärft, dass Lerngelegenheiten sich nicht auf den Unterricht<br />

beschränken. Das Ablegen von Dokumenten im Dossier gibt den Lernenden die<br />

Gelegenheit, das eigene Lernen an konkreten Beispielen <strong>mit</strong>zuverfolgen und ihren Lernzuwachs<br />

durch Vergleiche konkret zu sehen. Reflexionsraster und Beispiele bieten viele<br />

Anstöße für den Bereich des interkulturellen Lernens. Da das <strong>ESP</strong> immer wieder dazu anregt,<br />

<strong>mit</strong> anderen Lernenden zusammenzuarbeiten und einander zu unterstützen, fördert<br />

es die soziale Kompetenz.<br />

8.6 Was noch zu sagen bleibt<br />

Der durchdachte und konsequent geplante Einsatz eines <strong>ESP</strong> kann also auf verschiedenste<br />

Weise dazu beitragen, einerseits auf die Bildungsstandards hinzuarbeiten, andererseits die<br />

Lernenden aktiv als PartnerInnen am Unterricht zu beteiligen.<br />

Zusammenfassend könnte man den Zusammenhang zwischen Bildungsstandards und <strong>ESP</strong><br />

so formulieren: Bildungsstandards stellen eine Zielangabe für den Unterricht dar, das <strong>ESP</strong><br />

ist ein Mittel zur Zielerreichung <strong>mit</strong> einer ganzen Reihe an äußerst positiven Nebenwirkungen.<br />

Quellen<br />

• Bildungskonzepte für die Zukunft. Personalisierung der Bildung. Deutsche Zusammenfassung<br />

von Schooling for Tomorrow. Personalising Education. OECD 2006.<br />

53 Schratz, Michael, Universität Innsbruck. Individualisierung. Annäherung an ein komplexes Begriffsfeld. S. 4.<br />

http://www.bmukk.gv.at/schulen/pwi/25plus/materialien.xml<br />

54 Schratz, Michael, Universität Innsbruck. Individualisierung. Annäherung an ein komplexes Begriffsfeld. S. 4.<br />

http://www.bmukk.gv.at/schulen/pwi/25plus/materialien.xml<br />

55 Mahar, Sandra. „Personalising Education: from research to policy and practice”. In: Curriculum Leadership 31<br />

August 2007. Volume 5, Issue 29. http://www.curriculum.edu.au/leader/personalising_education:_from_research_to_<br />

policy_a,20686.html?issueID=10914

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