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Unterrichten mit dem ESP 15+ - Using the European Language ...

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ÖSZ Praxisreihe 7<br />

Das Europäische Sprachenportfolio in der Schulpraxis<br />

<strong>Unterrichten</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>ESP</strong> <strong>15+</strong><br />

54<br />

Die Schülerinnen hatten dazu je ein Logo-Männchen auf ihrem Pullover aufgeklebt (vgl.<br />

Fotos). Einige Schülerinnen vertieften den Dialog, um auf Italienisch über die Tatsache<br />

und die Gründe der verschiedenen Hautfarbe zu verhandeln. Die anderen Schülerinnen<br />

hörten bei den Rollenspielen ihrer Kolleginnen interessiert zu.<br />

Unterrichtseinheit 2 (ca. 30 Min.):<br />

Die Schülerinnen bereiten IKL-Rollenspiele auf Italienisch über typische Klischees der<br />

italienischen und österreichischen Mentalität vor und führen diese vor ihren Kolleginnen<br />

auf.<br />

In einem Brainstorming schrieben die Schülerinnen typische Eigenschaften der Italiener<br />

und Österreicher auf Italienisch an die Tafel.<br />

Anschließend wurden von den Schülerinnen zum Thema „Interkulturelles Lernen“ nach<br />

5- bis 10-minütiger Vorbereitungszeit zu zweit oder zu dritt Dialoge zwischen einem/r<br />

Österreicher/in und einem/r Italiener/in vorbereitet: diese wurden dann humorvoll und<br />

gestenreich als Rollenspiel bzw. kurzer Sketch auf Italienisch frei redend vorgeführt. Die<br />

Schülerinnen setzten sich zur optischen Kennzeichnung ihrer kulturellen Herkunft symbolhaft<br />

einen von der Lehrerin <strong>mit</strong>gebrachten Hut auf: entweder einen Gondoliere-Hut<br />

bzw. einen Sonnenhut <strong>mit</strong> Sonnenbrillen oder einen Trachten- bzw. Steirerhut. Dies sollte<br />

auch gleichzeitig die Stereotypisierung von Vorstellungen anderer Kulturen karikieren und<br />

bewusst machen. Außer<strong>dem</strong> beschäftigten sich die Schülerinnen <strong>mit</strong> gewissen Merkmalen<br />

der beiden Kulturen und versuchten, diese auf Italienisch und <strong>mit</strong> Gesten darzustellen. Es<br />

gab einige anschauliche und durch originelle Ideen einprägsame Vorführungen.<br />

Die dazu erfundenen italienischen Dialoge dienten einer sprachlichen, kommunikativen<br />

Übung und auch einem Bewusstmachen interkultureller Unterschiede und Klischees.<br />

Eine Schülerin erklärte auch auf Italienisch, es sei schwerer, ein typisches Phänomen der<br />

österreichischen Kultur zu finden als eines der italienischen, da für sie in ihrer eigenen<br />

Kultur alles „normal“, das heißt gewohnt und selbstverständlich, erschiene.<br />

Die Lehrerin wies auch auf die Gefahren einer Stereotypisierung hin: Klischees könnten<br />

als Lernmodelle hilfreich sein, dürften aber nicht zu Vorurteilen führen.<br />

Mittels dieser italienischen Rollenspiele, die über die Identität der eigenen und fremden<br />

Kultur reflektieren ließen, wurde auch die Kompetenz „An Gesprächen teilnehmen“ geübt.<br />

3.14 Culture clash<br />

Abb.: Interkulturelle Dialoge<br />

Neben „Lernen lernen“, Planung und Reflexion des Lernprozesses und Erlernen von<br />

realistischer Selbsteinschätzung ist interkulturelles Lernen ein Hauptanliegen des <strong>ESP</strong>. Das<br />

folgende Beispiel aus einer HTL zeigt, wie notwendig interkulturelles Lernen zur Überwindung<br />

von Stereotypen und Vorurteilen ist.

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