Unterrichten mit dem ESP 15+ - Using the European Language ...
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ÖSZ Praxisreihe 7<br />
Das Europäische Sprachenportfolio in der Schulpraxis<br />
<strong>Unterrichten</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>ESP</strong> <strong>15+</strong><br />
30<br />
In diesem sollten auch zusätzliche, vertiefende Fragen zu sprachlichen und kulturellen<br />
Wurzeln in ihrer weiteren Verwandtschaft recherchiert werden; außer<strong>dem</strong> sollten einige<br />
Fragen zu ihrem eigenen interkulturellen Bewusstsein reflektiert werden (auf Deutsch).<br />
Autonomes Gestalten daheim (ca. 20 Min.):<br />
Im forschenden Lernen sollten die Schülerinnen ihre sprachlichen und kulturellen Wurzeln<br />
und die ihrer weiteren Verwandtschaft erkunden. Eigenständiges sprachliches und<br />
kreatives Festhalten dieser Informationen im selbst gestalteten Sprachen- und Kulturenpass.<br />
Darin wurden alle Sprachen, die sie wenig bis gut verstehen und/oder sprechen aufgelistet,<br />
ebenso ihre beruflichen Erfahrungen <strong>mit</strong> Sprachen und ev. Sprachen-Zertifikate,<br />
außer<strong>dem</strong> ihre Reisen in verschiedene Länder. Dies alles wurde auf Italienisch formuliert.<br />
Der Teil, in <strong>dem</strong> sie über die verschiedenen sprachlichen und kulturellen Wurzeln ihrer<br />
weiteren Familie forschten, wurde in Deutsch verfasst, da sie nachfolgend auch über den<br />
Begriff einer anderen Kultur, eines anderen Landes und des Reisens reflektieren sollten:<br />
dies wäre nach <strong>dem</strong> 2. Lernjahr Italienisch zu schwer und würde das komplexere Weiterdenken<br />
behindern – außer<strong>dem</strong> wurde so der Mehrsprachigkeit auch formal Ausdruck<br />
verliehen. Dieser Sprachenpass wurde daheim recherchiert und gestaltet.<br />
Unterrichtseinheit (ca. 20 Min.):<br />
Im Unterricht wurde der gesamte Inhalt des Sprachenpasses in Italienisch sprachlich<br />
umgesetzt, in<strong>dem</strong> jede Schülerin ihre Kollegin auf Italienisch vorstellte: dafür berichtete<br />
zuerst jede Schülerin auf Italienisch ihrer Partnerin über sich selbst und ihre Recherchen,<br />
in<strong>dem</strong> sie auch ihren Sprachenpass zeigte und erläuterte (vgl. Fotos). Nach dieser gegenseitigen<br />
Vorstellung in Partnerarbeit sollte nun jede ihre Kollegin auf Italienisch <strong>dem</strong> Plenum<br />
vorstellen. So lernten alle die Sprachenpässe und Sprachengeschichte ihrer Kolleginnen<br />
kennen und hatten zu<strong>dem</strong> eine sprachliche Transferübung (Umsetzen in die 3. Person<br />
Singular) zu bewältigen. Außer<strong>dem</strong> kam die kreative Gestaltungsmöglichkeit zur Geltung<br />
und konnte den Mitschülerinnen präsentiert werden, was gerne und motiviert gemacht<br />
wurde. Die sprachlichen Kompetenzen waren bei diesen Aktivitäten durchschnittlich auf<br />
A2 einzustufen.<br />
Dieser Sprachenpass eigener Kreation wurde, noch bevor die Schülerinnen das <strong>ESP</strong> <strong>15+</strong><br />
erhielten, von den Schülerinnen angefertigt und bot so einen individuellen, von ihnen<br />
selbst gestalteten Einstieg in das <strong>ESP</strong> <strong>15+</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> „richtigen“ Sprachenpass, das einige<br />
Tage später jeder Schülerin überreicht wurde. Es wurde beschlossen, den selbst gestalteten<br />
Sprachenpass im Dossierteil des <strong>ESP</strong> einzuordnen bzw. für eine gewisse Zeit in der<br />
Klasse auszustellen.<br />
Das autonome Lernen und die Vertiefung interkulturellen und sprachlichen Bewusstseins<br />
– zwei der Hauptziele des <strong>ESP</strong> – wurden in dieser Unterrichtseinheit aktiviert.<br />
Abb.: Beispiele der selbst gestalteten Sprachenpässe