Das Hexenbuch.pdf - Brunoschneider.ch
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erotis<strong>ch</strong>e Spannung. Der Große Ritus ist ein sexuelles Ritual, bei dem auf der Ebene der<br />
Fleis<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>keit die Transzendenz erfahren wird.<br />
Denno<strong>ch</strong> muß dies ni<strong>ch</strong>t bedeuten, daß er auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> körperli<strong>ch</strong> vollzogen werden<br />
muß, sehr häufig findet er au<strong>ch</strong> in rein symbolis<strong>ch</strong>er Form statt. Au<strong>ch</strong> handelt es si<strong>ch</strong> dabei<br />
um ein Ritual, das sowohl im Rahmen des gesamten Covens dur<strong>ch</strong>geführt werden kann,<br />
was jedo<strong>ch</strong> die Ausnahme darstellt, oder dur<strong>ch</strong> das beteiligte Paar allein.<br />
<strong>Das</strong> Ritual<br />
Au<strong>ch</strong> der Große Ritus wird in das s<strong>ch</strong>on bekannte Grundritual eingebunden, das bis zur<br />
Invokation der Götter verläuft wie gewohnt.<br />
Der körperli<strong>ch</strong>e Ritus bedarf keiner ausführli<strong>ch</strong>en wörtli<strong>ch</strong>en Bes<strong>ch</strong>reibung: Gott und Göttin<br />
vereinen si<strong>ch</strong> körperli<strong>ch</strong> miteinander, wie es ihrem Willen und ihrer Lust entspri<strong>ch</strong>t. Wi<strong>ch</strong>tig<br />
ist dabei, daß die Gottheiten in Priester und Priestern präsent bleiben, diese also ni<strong>ch</strong>t<br />
plötzli<strong>ch</strong> in ihr Alltagsbewußtsein abgleiten. In dieser Hinsi<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong>t der Große Ritus dem<br />
indis<strong>ch</strong>en Tantra, bei dem si<strong>ch</strong> ja ebenfalls Gottheiten miteinander vereinen. Anders als im<br />
Tantra gibt es beim Großen Ritus des Hexenkults jedo<strong>ch</strong> keine vorher festgelegten<br />
Gesten, Formeln oder gar Forderungen wie das Verbot der männli<strong>ch</strong>en Ejakulation. Denn<br />
wir Hexen stehen auf dem Standpunkt, daß es dem Willen der Götter obliegt, spontan über<br />
derlei Dinge zu ents<strong>ch</strong>eiden—und wenn die Energien ri<strong>ch</strong>tig fließen, stellen si<strong>ch</strong> derlei<br />
Fragen ohnehin ni<strong>ch</strong>t. Dann aber handelt es si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> um eine Erfahrung, die si<strong>ch</strong> der<br />
spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Bes<strong>ch</strong>reibung versagt, weshalb diese Ausführungen au<strong>ch</strong> genügen müssen.<br />
Der symbolis<strong>ch</strong>e Ritus ges<strong>ch</strong>ieht dur<strong>ch</strong> die Vereinigung von Athamen (oder Stab) und<br />
Kel<strong>ch</strong>. Die Priestern trägt von Westen kommend dem ihr aus Osten nahenden Priester den<br />
gefüllten Kel<strong>ch</strong> entgegen, der Priester hält Athamen oder Stab. In der Mitte des Kreises<br />
vereinen si<strong>ch</strong> die beiden s<strong>ch</strong>weigend, indem der Priester Athamen oder Stab sanft in den<br />
Kel<strong>ch</strong> stößt. Ges<strong>ch</strong>ieht dies in hinrei<strong>ch</strong>end intensiver Trance, so steht diese Erfahrung der<br />
Körperli<strong>ch</strong>en in ni<strong>ch</strong>ts na<strong>ch</strong>. Denno<strong>ch</strong> stellt jede Hexe, die mit beiden Formen des Großen<br />
Ritus gearbeitet hat, fest, daß die Energien si<strong>ch</strong> jeweils anders »anfühlen«.<br />
Viellei<strong>ch</strong>t waren es die gewaltige Intensität des Großen Ritus und die Ekstase, die damit<br />
einhergeht, die dazu führten, daß man in ihm fäls<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> den »dritten Grad« des Hexenkults<br />
erblickt hat. Si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong> stellt er einen Höhepunkt mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er, ritueller und magis<strong>ch</strong>er<br />
Erfahrung dar, und ni<strong>ch</strong>t alle Hexen fühlen si<strong>ch</strong> dem gewa<strong>ch</strong>sen. Aus diesem Grunde gibt<br />
es au<strong>ch</strong> keine Vors<strong>ch</strong>riften, die den Ritus begrenzen würden. Weder muß eine<br />
Hohepriesterin ihn vollziehen, no<strong>ch</strong> ist der Hohepriester dazu verpfli<strong>ch</strong>tet, ihn<br />
dur<strong>ch</strong>zuführen; kein Mitglied des Hexenkults wird dazu gezwungen, diese Erfahrung zu<br />
ma<strong>ch</strong>en, und es ist au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t festgelegt, wann er dur<strong>ch</strong>zuführen ist. Mit Vorliebe wird er<br />
zwar zu Walpurgis vollzogen, do<strong>ch</strong> obliegt die Ents<strong>ch</strong>eidung darüber dem beteiligten Paar<br />
allein.<br />
DAS BUCH DER SCHATTEN<br />
<strong>Das</strong> s<strong>ch</strong>on häufiger erwähnte Bu<strong>ch</strong> der S<strong>ch</strong>atten ist s<strong>ch</strong>on oft Gegenstand man<strong>ch</strong>er<br />
Spekulation gewesen. Die meisten davon gehen allerdings völlig am Kern der Sa<strong>ch</strong>e<br />
<strong>Das</strong> <strong>Hexenbu<strong>ch</strong></strong> presented by Strellnikoff@yahoo.com<br />
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