Das Hexenbuch.pdf - Brunoschneider.ch
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Diese Hetze gegen Andersdenkende bewirkt, daß die meisten von uns um ihre Existenz<br />
für<strong>ch</strong>ten müssen— weshalb au<strong>ch</strong> wir, die Autorinnen und Autoren dieses Bu<strong>ch</strong>s, anonym<br />
bleiben wollen. Man stelle si<strong>ch</strong> nur einmal die s<strong>ch</strong>wierige Situation beispielsweise eines<br />
Ri<strong>ch</strong>ters oder Klinik<strong>ch</strong>efs vor, von dem bekannt wird, daß er dem Hexenkult angehört!<br />
Aber au<strong>ch</strong> in kleinen, dörfli<strong>ch</strong>en Gemeins<strong>ch</strong>aften wa<strong>ch</strong>t das Auge stockreaktionärer<br />
»Sittenwä<strong>ch</strong>ter« über alles, was na<strong>ch</strong> »Andersartigkeit« aussieht — und bis zur offenen<br />
Verfolgung ist es dann nur ein kleiner S<strong>ch</strong>ritt. <strong>Das</strong> sind keine vagen Befür<strong>ch</strong>tungen, die<br />
Praxis hat jene von uns leider immer wieder auf s<strong>ch</strong>merzli<strong>ch</strong>ste Weise eines Besseren<br />
belehren müssen, die glaubten, man könne auf die angebli<strong>ch</strong>e »Toleranz« unserer<br />
Gesells<strong>ch</strong>aft vertrauen!<br />
Dort, wo si<strong>ch</strong> früher unsere heiligen Kultstätten befanden, stehen heute meistens Kir<strong>ch</strong>en<br />
— man hat uns unserer kulturellen, religiösen und weltans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>en Wurzeln beraubt,<br />
aus unseren Göttern ma<strong>ch</strong>te man Teufel und Dämonen, Zerrbilder unseres Glaubens<br />
wurden verla<strong>ch</strong>t und als Verirrungen abwegiger Geister verhöhnt. Eine Wiedergutma<strong>ch</strong>ung<br />
für verfolgte Hexen hat es nie gegeben, ja ni<strong>ch</strong>t einmal distanzieren mo<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong> die<br />
Kir<strong>ch</strong>en von ihren Auss<strong>ch</strong>reitungen, kein Wort der Ents<strong>ch</strong>uldigung ist gefallen. Und da der<br />
S<strong>ch</strong>oß immer no<strong>ch</strong> fru<strong>ch</strong>tbar ist, aus dem all dies kro<strong>ch</strong>, nimmt es ni<strong>ch</strong>t wunder, wenn wir<br />
uns tarnen, wenn wir uns nur jenen offenbaren, denen wir vertrauen dürfen, für die der<br />
Verrat ein Fremdwort ist.<br />
Denno<strong>ch</strong> sind wir trotz alledem ni<strong>ch</strong>t wirkli<strong>ch</strong> anti—<strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>, denn Kir<strong>ch</strong>e und Christentum<br />
sind ni<strong>ch</strong>t dasselbe, wie jeder wahre Christ nur zu gut weiß. Unser Kult predigt und lebt<br />
Toleranz und kennt weder Missionierung no<strong>ch</strong> Kreuzzüge oder heilige Kriege gegen<br />
Andersdenkende. Jeder Christ, der guten Willens ist, ist uns Hexen willkommen — aber<br />
gilt das au<strong>ch</strong> umgekehrt?<br />
So sind wir zwar meistens unsi<strong>ch</strong>tbar — und do<strong>ch</strong> gibt es uns, und zwar in immer größerer<br />
Zahl. Man hat uns ni<strong>ch</strong>t ausrotten können, und wir hoffen auf den Tag, da wir offen unserer<br />
neuen alten Religion na<strong>ch</strong>gehen können, da man unsere Riten endli<strong>ch</strong> wieder respektiert<br />
und uns wirken läßt zugunsten einer Befreiung des Mens<strong>ch</strong>en von den Ketten seiner<br />
eigenen Ignoranz, zugunsten einer Heilung der Erde, auf dem Weg zur neuerli<strong>ch</strong>en<br />
Einswerdung von Mens<strong>ch</strong> und Kosmos.<br />
Vieles von dem, was nun folgt, entspringt unserer eigenen, persönli<strong>ch</strong>en Praxis. So<br />
vielseitig wie der ganze Hexenkult ist, so unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> sind au<strong>ch</strong> die Praktiken<br />
vers<strong>ch</strong>iedener Hexen im einzelnen. Wir kennen keine Dogmen, deshalb haben wir au<strong>ch</strong><br />
versu<strong>ch</strong>t, gewissermaßen den »kleinsten gemeinsamen Nenner« des Hexenkults zu<br />
bes<strong>ch</strong>reiben und praktis<strong>ch</strong>e Anregungen zu geben, wie sie der Erfahrung sehr vieler<br />
Hexen entspre<strong>ch</strong>en.<br />
Dieses Bu<strong>ch</strong> wendet si<strong>ch</strong> in erster Linie an Ni<strong>ch</strong>thexen und an sol<strong>ch</strong>e Mens<strong>ch</strong>en, die<br />
viellei<strong>ch</strong>t einmal Hexen werden wollen. Wer bereits im Hexenkult engagiert ist, dem wird<br />
es wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> nur wenig Neues bieten, dafür aber do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> einen si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong><br />
nützli<strong>ch</strong>en Uberblick darstellen, der bislang in der Literatur in dieser Form leider ni<strong>ch</strong>t zu<br />
finden war. Im Anhang finden si<strong>ch</strong> Interviews mit Hexen, die si<strong>ch</strong> zu vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Aspekten des Kults äußern. Es ist au<strong>ch</strong> viel Kritik darin, und das ist gut so, denn es zeigt,<br />
wie offen wir unter uns reden und wie sehr wir darauf a<strong>ch</strong>ten, ni<strong>ch</strong>t betriebsblind zu werden<br />
<strong>Das</strong> <strong>Hexenbu<strong>ch</strong></strong> presented by Strellnikoff@yahoo.com<br />
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