Strukturierter Qualitätsbericht Berichtsjahr 2010 - KTQ
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Qualitätsmanagement<br />
Saubere Hände" wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert und ist um weitere drei Jahre<br />
verlängert worden. Das Josephs-Hospital nimmt an der Aktion "Saubere Hände" teil. Durch geeignete<br />
Erfassungsmethoden konnten Verbesserungspotentiale erkannt und daraus resultierende Maßnahmen<br />
eingeleitet werden. Die Anzahl der verfügbaren Händedesinfektionsmittelspender wurde auf ein über das von<br />
der Aktion Saubere Hände geforderte Niveau erweitert. Mit verschiedenen Aktionen (Sichtbarmachen von<br />
"Desinfektionslücken" unter einer Fluoreszens-Box, Plakataktion, Informationsveranstaltung, regelmäßige<br />
Messung der Compliance etc.) werden die Mitarbeiter immer wieder für das Thema Händehygiene<br />
sensibilisiert. Mit einem Benchmark, der eine Einordnung des hauseigenen gegenüber dem bundesweiten<br />
Hygienestatus erlaubt, wird der Erfolg im JHW jährlich im hauseigenen und bundesweiten Vergleich ermittelt.<br />
Seit dem Beginn der Beteiligung an der Aktion Saubere Hände ist sowohl eine deutliche Steigerung im Bereich<br />
des Händedesinfektionsmittelverbrauchs als auch der Compliance im JHW nachweisbar.<br />
3.2 Projekt MRSA-Screening<br />
Auf Basis des im Jahr 2006 durchgeführten Projektes zum MRSA-Prävalenzscreening nimmt das JHW am<br />
Euregioprojekt EurSafetyHealth-Net, dem Nachfolgeprojekt des MRSA-Net teil. In diesem Rahmen hat das JHW<br />
mit der höchst möglichen Punktzahl das zweite MRSA-Net Siegel verliehen bekommen mit dem einem<br />
Krankenhaus der vorbildliche Umgang mit multiresistenten Keimen und die Erfüllung umfangreicher<br />
Verhaltens- und Dokumentationsregeln bescheinigt wird. Der Wundkeim Staphylococcus aureus verursacht<br />
weltweit die meisten im Krankenhaus erworbenen Infektionen. Besonders kritisch sind dabei Infektionen<br />
durch Methicillin-resistente Staphylokokken (MRSA), für die es nur noch wenige Möglichkeiten der<br />
Antibiotikatherapie gibt. In Deutschland wurde in den letzten Jahren ein Anstieg der MRSA-Prävalenz an allen<br />
S. aureus Isolaten von 2% auf ca. 25% beobachtet. Das deutsch-niederländische EUREGIO-Projekt besteht in<br />
der Schaffung eines grenzübergreifenden Netzwerkes, das mittlerweile von Niedersachsen bis Rheinland Pfalz<br />
reicht. Das JHW beteiligt sich im Bereich Münsterland / Twente. Die MRSA-Rate soll erfasst und auf<br />
niederländisches Niveau gesenkt werden, auf niederländischer Seite soll der Zufluss von MRSA aus<br />
Deutschland und die Ausbreitung von MRSA kontrolliert werden. EurSafetyHealth-Net bildet mittlerweile<br />
einen Qualitätsverbund, der durch Senkung der MRSA-Rate, die Überwachung von auftretenden MRSA-Typen<br />
und die Erfassung und Auswertung der hygienespezifischen Daten die medizinische Versorgung deutlich<br />
verbessern kann. Durch diese Kooperation und den Informationsaustausch innerhalb der EUREGIO kann das<br />
Projekt dazu beitragen, die Hürden für einen freien grenzüberschreitenden Verkehr von Patienten und<br />
Personal im Gesundheitswesen zu senken. Durch eine Verringerung der MRSA-Rate wird die<br />
Gesundheitsversorgung verbessert, was mittelfristig zu einem wichtigen Standortvorteil führen kann. Das JHW<br />
hat auch das zweite Zertifikat mit der höchst erreichbaren Punktzahl erhalten. In unserem Hause ist ein MRSA-<br />
Screening auf Basis der Prädispositionsanamnese eingeführt worden. Die nachgewiesenen MRSA-Träger<br />
werden isoliert und saniert oder einer Sanierung beim Hausarzt zugeführt. Die Prävalenz an MRSA-Fällen ist<br />
von 2,02% am Projektbeginn auf unter 1% gesenkt worden. Eine Übertragung von MRSA im Hause ist<br />
unwahrscheinlicher geworden, die Zahl der MRSA-induzierten Infektionen wurde gesenkt. Im Jahre <strong>2010</strong><br />
konnte die MRSA-Rate bei Blutkulturen auf 0 gesenkt werden. Jedes Jahr werden die signifikanten Kennzahlen<br />
zur MRSA-Entwicklung in einem standardisierten Report (Ögd-Report) zusammengefasst und vom<br />
Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit des Landes NRW (LIGA) ausgewertet. Die Zusammenarbeit von<br />
Krankenhaus, niedergelassenen Ärzten, Alten- und Pflegeheimen, Krankenfahrdienst und Gesundheitsamt in<br />
einem gemeinsamen Netzwerk wird die Reduktion der MRSA Problematik in der Bevölkerung vorantreiben.<br />
3.3 Projektbeteiligung an der MRSA-Personalscreeningstudie des EurSafetyHealth-Net<br />
Das JHW hat sich zusammen mit 8 weiteren Häusern in der Umgebung an einem Forschungsprojekt zur<br />
Ermittlung der MRSA-Trägerrate bei Krankenhauspersonal im Rahmen des EurSafetyHealth-Net beteiligt. An<br />
dieser Studie nahm auf freiwilliger Basis mehr als die Hälfte des Personals teil. Es wurde im Rahmen der Studie<br />
ein optimiertes Screening- und ggf. Sanierungskonzept evaluiert. Nach Veröffentlichung des<br />
Studienergebnisses hat unser Haus seine hausinternen Regelungen umgehend den neu gewonnenen<br />
Erkenntnissen angepasst.<br />
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