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Leuchtend zeigt sich der Juni - Eigentümerjournal

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– Vereinfachung des Ablaufes;<br />

Vermeidung von Doppelüberweisungen<br />

– Der Mieter hat die Sicherheit,<br />

dass ihm wegen evtl. sonst auftreten<strong>der</strong><br />

Zahlungsprobleme keine<br />

Kündigung o<strong>der</strong> Pfändung<br />

drohen wird<br />

– (ein evtl. als solcher empfundener<br />

„sozialer Makel“ würde nicht<br />

(zusätzlich) entstehen, da <strong>der</strong><br />

Mieter an das Jobcenter sowieso<br />

die entsprechende Mieterbescheinigung<br />

aushändigen muss<br />

Da ein Mieter nicht gezwungen<br />

werden kann, die u.a. Abtretungen<br />

/Vollmachten zu unterzeichnen,<br />

kommt es nach meiner Erfahrung<br />

darauf an<br />

– bei und vor Vertragsabschluss eine<br />

entspannte, vertrauliche Atmosphäre<br />

zu schaffen<br />

– die gegenseitigen Vorteile aufzuzeigen<br />

– ggf. auch in einem Dreier-Gespräch<br />

den zuständigen Mitarbeiter<br />

des Jobcenters mit einzubeziehen<br />

(auch diese haben ein<br />

Interesse an einer Vereinfachung<br />

<strong>der</strong> Abläufe!)<br />

Und wenn je<strong>der</strong> von uns schon bei<br />

einer so einfachen Sache wie einem<br />

Handy-Vertrag Abtretungen<br />

o<strong>der</strong> Einwilligungen zur Schufa-<br />

Nachfrage unterschreibt – warum<br />

sollte Ähnliches nicht auch bei einer<br />

so wichtigen Sache wie Mietverträge<br />

möglich sein ?<br />

Dabei sollten folgende Teile vereinbart<br />

werden:<br />

a) Abtretung <strong>der</strong> Mietzahlungen<br />

Die Nebenkostenvorauszahlungen<br />

sollten bei Vertragsabschluss unbedingt<br />

so hoch angesetzt werden,<br />

dass nicht mit einer Nachzahlung<br />

nach Ende des Abrechnungsjahres<br />

zu rechnen ist.<br />

Zudem ist ausdrücklich zu vereinbaren,<br />

dass die Mietzahlungen<br />

auch während <strong>der</strong> Kündigungsfrist<br />

weiter laufen! Es muss also verhin<strong>der</strong>t<br />

werden, dass <strong>sich</strong> Ihr Mieter<br />

„über Nacht“ aus Ihrer Wohnung<br />

verabschiedet und ab dem nächsten<br />

Monat für eine an<strong>der</strong>e Wohnung<br />

zahlt. Dies ist insbeson<strong>der</strong>e<br />

wichtig, wenn das Mietverhältnis<br />

mit mehr als einer Person verein-<br />

bart wurde, von denen dann eine<br />

Person auszieht. Beide bzw. alle<br />

Mieter müssen gesamtschuldnerisch<br />

haften, damit Sie, <strong>der</strong> Vermieter,<br />

hier während <strong>der</strong> Kündigungsfrist<br />

eine angemessene neue Lösung<br />

suchen kann.<br />

Bei Übernahme eines bestehendes<br />

Mietverhältnisses sollte analog<br />

versucht werden, die Vollmacht zu<br />

erhalten, dass auch Nebenkostenzahlungen<br />

direkt auf das Konto des<br />

Vermieters angewiesen werden.<br />

Nichts ist frustrieren<strong>der</strong>, als wenn<br />

<strong>der</strong> Mieter mehrere hun<strong>der</strong>t Euro<br />

Nachzahlungen vom Jobcenter erhält,<br />

diese aber nicht weiterleitet<br />

und zweckentfremdet. De facto<br />

wird man dann auch mit großem<br />

Aufwand nicht in <strong>der</strong> Lage sein, das<br />

Geld von einem quasi mittellosen<br />

Mieter zu erhalten („Titel ohne<br />

Mittel“).<br />

b) „Frühwarnsystem“<br />

Um den Überblick und unverfälschte,<br />

zeitnahe Information über<br />

vom Jobcenter gezahlte Miete zu<br />

erhalten, empfiehlt es <strong>sich</strong>, <strong>sich</strong><br />

vom Vermieter seine Einwilligung<br />

des Direktkontaktes mit dem Jobcenter-Mitarbeiter<br />

ausstellen zu<br />

lassen: (Vollmacht gem. § 67 b SGB<br />

Sozialgesetzbuch X).<br />

c) Kaution<br />

Eine Sicherungszahlung bei Mietvertragsabschluss<br />

ist absolut üblich.<br />

Falls ein Mietinteresent diese<br />

Zahlung ablehnt o<strong>der</strong> behauptet,<br />

er können sie nicht zahlen, sollten<br />

beim Vermieter tausend Alarmglocken<br />

klingeln!<br />

Die ARGE /Jobcenter versucht seit<br />

geraumer Zeit bei Neuvermietung<br />

grundsätzlich keine Kaution mehr<br />

an den Vermieter auszuzahlen –<br />

vermutlich aus Gründen des Mittelabflusses<br />

(auf Neudeutsch: „cash<br />

flow“). Auf Nachfrage übernimmt<br />

das Jobcenter aber die Gewährleistung<br />

in Höhe von bis zu 3 Monatsmieten.<br />

Hier ist es dringend empfehlenswert,<br />

dass <strong>der</strong> Vermieter<br />

aber das Zustandekommen des<br />

Mietvertrages ganz klar vom Erhalt<br />

<strong>der</strong> Mieterkaution abhängig macht<br />

d.h., ggf. auch bereit ist, auf den<br />

Vertragsabschluss zu verzichten.<br />

Dann wird die ARGE auch i.d.R.<br />

G u t z u w i s s e n<br />

zahlen, zumindest, wenn keine<br />

vergleichbares Wohnungsangebot<br />

vorliegt.<br />

Da die Kaution verzinst werden<br />

muss, entstünde für das Jobcenter<br />

auch kein Nachteil bzw. nur in<br />

Höhe eines Zinsverlustes. Hier<br />

kann aber die vereinbarte Verzinsung<br />

durchaus höher liegen als die<br />

eines Sparbuches!<br />

Noch einmal: die Abtretungen/<br />

Vollmachten <strong>der</strong> Mieter sind freiwillig.<br />

Vieles hängt auch von <strong>der</strong><br />

Mitarbeit <strong>der</strong> Jobcenter-Mitarbeiter<br />

ab. Hierbei wie<strong>der</strong>um hängt es<br />

auch davon ab, wie Sie mit diesen<br />

Mitarbeitern kommunizieren. Hier<br />

hilft auch das Verständnis, dass die<br />

Arbeitsatmosphäre durch eine<br />

auch für dortige Mitarbeiter nicht<br />

immer überschaubare Fülle von<br />

Regelungen sowie einer hohen<br />

Fluktuation angespannt ist.<br />

Nehmen Sie <strong>sich</strong> Zeit, über /durch<br />

Ihren Mieter auch den Direktkontakt<br />

herzustellen (die Nennung <strong>der</strong><br />

sog. „BG-Nr.“ des Leistungsempfängers<br />

ist sehr hilfreich). Wenn es<br />

Ihnen gelingt, nicht nur zum Mieter,<br />

son<strong>der</strong>n auch zum Jobcenter-<br />

Mitarbeiter ein vertrauensvolles<br />

Verhältnis aufzubauen, profitieren<br />

alle drei Seiten. Ich selbst habe hier<br />

mit wachsen<strong>der</strong> – <strong>sich</strong>erlich nicht<br />

immer einfacher – Erfahrung immer<br />

positivere Erlebnisse gehabt.<br />

Jetzt würde mich (und <strong>sich</strong>erlich<br />

auch an<strong>der</strong>e Mitglie<strong>der</strong> bei „Haus<br />

+ Grund“) interessieren, was Sie an<br />

Erfahrungen gemacht haben und<br />

welche Tipps Sie an<strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong>n<br />

geben können!<br />

Meine Kontaktdaten finden Sie unten.<br />

Ich würde mich dafür einsetzen,<br />

dass Ihre Erfahrungen auch<br />

gebündelt in einem <strong>der</strong> nächsten<br />

„<strong>Eigentümerjournal</strong>e“ veröffentlicht<br />

werden! Vielen Dank für Ihren<br />

Beitrag!<br />

Volker.Ollesch@gmail.com ist Vermieter /<br />

Haus verwalter im Bezirk Arrenberg und<br />

betreut z.Z. ca. ein Dutzend Wohnungen, die<br />

von Beziehern öffentlicher Leistungen<br />

bewohnt wer den.<br />

(www.hausverwaltung-wupppertal.eu)<br />

(Anm. <strong>der</strong> Redaktion: Abtre tungs -<br />

erklärungen/Vollmachten können<br />

über die Geschäftsstelle angefor -<br />

<strong>der</strong>t werden.)<br />

April 2011 | <strong>Eigentümerjournal</strong> 23

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