Republik 1
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„Es geht nicht um das<br />
Erkennen von Körperteilen.“<br />
Österreich gilt als eines der sichersten Länder. Und doch<br />
verunsichern die täglichen Einbrüche immer mehr Bürger.<br />
Wie reagiert das Innenministerium darauf? REPUBLIK<br />
sprach mit Maria Fekter über Erscheinungsformen der<br />
Kriminalität in Österreich, Intensivtäterermittlungen –<br />
und wollte wissen, welche Maßnahmen zur Steigerung<br />
der Aufklärungsquote gesetzt werden.<br />
Die Zahl der Wohnungs- und Hauseinbrüche<br />
ist in den vergangenen Monaten<br />
vor allem im Osten Österreichs gestiegen.<br />
Wie reagiert das Innenministerium auf<br />
diese Herausforderung?<br />
Der Rückgang der Einbruchskriminalität<br />
ist Schwerpunkt meiner Arbeit. Wir<br />
haben effiziente Maßnahmen gesetzt und<br />
damit im Jahresverlauf die Entwicklung in<br />
eine andere Richtung gedreht. Viele strategische<br />
Maßnahmen werden sich jedoch<br />
erst in der ersten Hälfte des heurigen Jahres<br />
bemerkbar machen. Dann wird auch der<br />
Masterplan gegen Einbruchskriminalität<br />
seine volle Wirkung zeigen. Er beinhaltet<br />
etwa Schwerpunktkontrollen an Hot Spots<br />
und die DNA-Offensive. Dadurch werden<br />
zusätzlich 740.000 Euro für DNA-Sonderkontingente<br />
wie bei der Soko-Ost oder bei<br />
der Soko-Kfz zur Verfügung gestellt und<br />
eine intensive Ausbildung der Polizisten<br />
im Bereich der Tatortarbeit ermöglicht.<br />
Gibt es weitere Maßnahmen, um gerade<br />
die Aufklärungsquoten zu steigern?<br />
Wir haben die Quote bereits im Vorjahr<br />
deutlich erhöhen können. Es wurden<br />
um über 12.000 Fälle mehr geklärt als<br />
im gleichen Zeitraum 2008 – das ist eine<br />
Steigerung von sechs Prozent. Die Zahlen<br />
zeigen, dass wir bereits auf einem guten<br />
Weg sind. Wir müssen unser Personal zielgerichtet<br />
einsetzen. Darüber hinaus werden<br />
wir internationale Kooperationen im<br />
Kampf gegen die Kriminalität noch effizienter<br />
gestalten.<br />
Wie beurteilen Sie die Kriminalitätsrate<br />
in Österreich, wo verorten Sie Österreich<br />
im internationalen Vergleich?<br />
In Ballungsräumen gibt es ein höheres<br />
Kriminalitätsaufkommen als in ländlichen<br />
Gebieten. Das Burgenland, das zur<br />
Gänze Grenzregion ist, verzeichnet die<br />
geringste Kriminalitätsrate im gesamten<br />
Bundesgebiet. Es gibt sehr viele Bezirke,<br />
wo wir im Vorjahr einen deutlichen Rückgang<br />
der Kriminalität feststellen konnten.<br />
Im niederösterreichischen Mistelbach<br />
etwa ist die Kriminalität um über 14 Prozent<br />
zurückgegangen, in Jennersdorf im<br />
Burgenland um über 13 Prozent und im<br />
steirischen Deutschlandsberg um über 11<br />
Prozent.<br />
Österreich liegt beim Schutz von<br />
Eigentum und bei der Sicherheit unter<br />
133 Ländern an sechster Stelle – das zeigt<br />
eine Studie des World Economic Forum.<br />
Ich gestalte Sicherheit für die Menschen<br />
in Österreich. Dafür arbeite ich mit meinen<br />
Partnern in Europa eng zusammen.<br />
In Folge einer EU-Richtlinie sollen<br />
nun auch in Österreich Telefon- und<br />
Internetverbindungen mit 6 Monaten<br />
Speicherdauer kontrolliert werden. Sie<br />
haben ursprünglich für längere Fristen<br />
plädiert. Wie zufrieden sind Sie mit dem<br />
gegenwärtigen Kompromiss?<br />
Mir ist wichtig, dass die Polizei das<br />
nötige Handwerkszeug bekommt, damit<br />
sie optimale Arbeit leisten kann. Es geht<br />
um Sicherheit für die Menschen. Wegen<br />
Schwerpunkt<br />
Öffentliche Sicherheit<br />
Jänner/Februar 10 17