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Schwerpunkt<br />

Öffentliche Sicherheit<br />

„Wenn ein Delikt<br />

zu 60, 70 Prozent<br />

von einer Gruppe<br />

begangen wird,<br />

dann hat es wenig<br />

Sinn, in anderen<br />

Gruppen nach<br />

Verdächtigen zu<br />

suchen.“<br />

18 Jänner/Februar 10<br />

der vorgeschlagenen Einschränkungen<br />

im Entwurf von Ministerin Doris Bures<br />

könnten zum Beispiel Internetbetrügereien<br />

oder bestimmte Eigentumsdelikte<br />

nicht mehr abgewehrt werden. Das Infrastrukturministerium<br />

muss gemeinsam mit<br />

unseren Experten einen Weg ausarbeiten,<br />

bei dem wir auch anonyme Stalker effizient<br />

verfolgen können.<br />

Ethnic Profiling wird von vielen Seiten<br />

als mutwillige Pauschalverdächtigung<br />

kritisiert. Welche Kriterien liegen<br />

dieser Fahndungsmethode zugrunde?<br />

Ethnic Profiling ist für uns keine Fahndungsmethode.<br />

Denn das wäre ein willkürliches,<br />

pauschaliertes Verdächtigen von<br />

Menschen bestimmter Herkunftsgruppen.<br />

Wenn wir mit Intensivtäterermittlungen<br />

arbeiten und dabei ein ethnisches Kriterium<br />

eine Rolle spielt, dann geschieht das<br />

ausschließlich aufgrund von Tatsachen<br />

und ganz konkreten Hinweisen, die für<br />

die Fahndung relevant sind.<br />

Vor allem setzen wir auf die enge<br />

Kooperation mit den Behörden in den<br />

Herkunftsländern. Wenn wir zum Beispiel<br />

feststellen, dass eine Deliktsart zu 60, 70<br />

Prozent von einer bestimmten Gruppe<br />

begangen wird, dann hat es wenig Sinn,<br />

in anderen Gruppen nach Verdächtigen zu<br />

suchen. Polizeiarbeit kann nur erfolgreich<br />

sein, wenn wir möglichst viele Informationen<br />

über die Täter gewinnen und diese<br />

Informationen entsprechend analysieren.<br />

Angekündigt wurde auch, dass die<br />

Stellung der Kriminalitätsopfer verbessert<br />

werden soll. Was ist hier angedacht?<br />

Wir wollen insbesondere den Schutz<br />

für besonders gefährdete Opfer erhöhen.<br />

Dazu wird es eine eigene Stelle im Bundes-<br />

kriminalamt geben sowie spezielle polizeiliche<br />

Maßnahmen und besonders ausgebildete<br />

Beamte.<br />

Mein Ziel ist, geplante Verbrechen zu<br />

verhindern, indem die Personen rechtzeitig<br />

aus dem Gefahrenbereich genommen<br />

werden.<br />

Inwieweit ist die organisierte Kriminalität,<br />

darunter die Cyberkriminalität,<br />

in Österreich zu einem Thema geworden?<br />

Wie wird hier die Entwicklung eingeschätzt?<br />

In den Cyber-Crime-Bereichen, wie<br />

Terroristenkommunikation, Kinderpornografie,<br />

Internet- und Wettbetrug etc. verzeichnen<br />

wir leider einen Anstieg krimineller<br />

Aktivitäten. Wir werden daher die<br />

fachspezifische Aus- und Weiterbildung<br />

in Zusammenarbeit mit dem Ausland<br />

intensivieren und in Hard- sowie Software<br />

investieren.<br />

Zudem möchte ich die Kooperationen<br />

mit dem FBI und dem deutschen Bundeskriminalamt<br />

auf diesem Gebiet forcieren.<br />

Seit dem Attentatsversuch in Detroit<br />

ist die Diskussion über die Einführung<br />

von Körperscannern auf Flughäfen wieder<br />

im Gange. Wie stehen Sie diesem Vorstoß<br />

gegenüber?<br />

Mehrere Faktoren sind für uns von<br />

Bedeutung, daher verfolgen wir jetzt die<br />

Entscheidungsfindung insbesondere auf<br />

europäischer Ebene. Ich denke etwa an<br />

die technische Entwicklung und damit<br />

zusammenhängend an die gesundheitliche<br />

und menschenrechtliche Komponente.<br />

Eingriffe in Persönlichkeitsrechte<br />

müssen maßhaltend und verhältnismäßig<br />

erfolgen. Im Vordergrund steht das<br />

Erkennen gefährlicher Gegenstände, die<br />

am Körper mitgeführt werden. Nicht das<br />

Erkennen von Körperteilen.

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