Träume … … leben. - 4-Seasons.de
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Und trotz<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>st du sehr erfolgreich, auch finanziell?<br />
Nicht trotz<strong>de</strong>m, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>swegen! Mit <strong>de</strong>m Spaß kommt das Können, mit<br />
<strong>de</strong>m Können <strong>de</strong>r Erfolg und mit <strong>de</strong>m Erfolg das Geld. Daran glaube ich bis<br />
heute. Ein paar Jahre lang bin ich auf <strong>de</strong>m Motorrad durch Hamburg<br />
gebraus t, immer von Kun<strong>de</strong> zu Kun<strong>de</strong>. Ich fragte Freun<strong>de</strong>, ob sie nicht in<br />
meine Freelancer-Firma einsteigen wollten. Als ich Mitte 20 war, hatten wir<br />
schon 120 Leute. Der finanzielle Durchbruch kam dann mit <strong>de</strong>n Heimcomputern.<br />
IBM war ein Spezialist für Großrechner mit 27.000 Mitarbeitern<br />
– aber keiner von <strong>de</strong>nen wusste, wie das mit diesen neuen PCs funktionierte.<br />
Ich kannte die Probleme und Strukturen bei IBM wirklich gut, also<br />
entwickelten wir ein Konzept, wie unsere Firma IBM helfen könnte. Wir bekamen<br />
tatsächlich <strong>de</strong>n Vertrag – und berieten nach ein paar Monaten<br />
25 von insgesamt 35 IBM-Großkun<strong>de</strong>n. Parallel han<strong>de</strong>lten wir auch mit<br />
Computer teilen, starteten die ersten Abholmärkte und so weiter <strong>…</strong><br />
Und du bist mit Bill Gates und Co. herumgejettet <strong>…</strong><br />
In <strong>de</strong>n 80er-Jahren war die Computerbranche weit weniger schick als<br />
heut e. Bill Gates kannten nur Insi<strong>de</strong>r. Er kam – in <strong>de</strong>r Economy Class – und<br />
knüpfte für Microsoft Kontakte, so lernte ich ihn kennen. Einmal bekamen<br />
wir zur Münchner Computermesse »Systems« keine Hotelzimmer mehr und<br />
übernachteten in einer bayerischen Pension im Doppelzimmer. Auf <strong>de</strong>m<br />
Weg zur Messe habe ich ihm noch die Schuppen vom Jackett gewischt <strong>…</strong><br />
So idyllisch war das Business vermutlich nicht immer?<br />
Richtig. Viel Hektik, viel Zeitdruck. Wir arbeiteten oft bis in die Nacht, sind<br />
dann in eine Kneipe – und arbeiteten dort weiter. Schnell für ein Meeting<br />
Süße Tierbabys sind erlaubt (Seeelephant, South Gorgia).<br />
<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />
15<br />
nach San Francisco fliegen, das wur<strong>de</strong> irgendwann normal. Ich war gera<strong>de</strong><br />
26 Jahre alt und musste mit Millionen jonglieren. Meine Mitarbeiter saßen<br />
in Boston, München und Hannover. Es begann mich zu belasten. Irgendwann<br />
kam ein sehr lukratives Angebot und ich verkaufte meine Anteile <strong>…</strong><br />
<strong>…</strong> und wur<strong>de</strong>st Naturfotograf?<br />
Nein, ich arbeitete weiter! Mit Achim Flebbe grün<strong>de</strong>te ich die Kinokette<br />
Cinemax x. Dann wollte ich mir beweisen, dass die IBM-Geschichte nicht nur<br />
Glück gewesen war – und grün<strong>de</strong>te noch mal eine IT-Firma. Angefangen<br />
haben wir als Großhan<strong>de</strong>l im PC- und Mac-Bereich, dann kamen ein Software-Publisher<br />
und eine Internetfirma dazu, die zum Beispiel die erste Lufthansa-Webseite<br />
entworfen hat. Dann noch eine SAP-Beratungsfirma <strong>…</strong><br />
Als ich 31 war, wollte ich meine Freundin beeindrucken und bin mit ihr<br />
sechs Wochen um die Welt geflogen, alles First Class. Irgendwann gestand<br />
sie mir, dass sie viel lieber mit mir zum Zelten gegangen wäre. Da habe ich<br />
dann ein bisschen doof geschaut – aber die Nachricht durchaus begriffen.<br />
Was war die Nachricht?<br />
Die Frage, ob mich diese Art von Leben nachhaltig glücklich macht. Nach<br />
langem Nach<strong>de</strong>nken musste ich mit »Nein« antworten. Nur weil ich etwas<br />
kann, muss es mich nicht glücklich machen. Der enorme Leistungsdruck<br />
hatte mir zugesetzt und ich wollte eigentlich viel lieber wie<strong>de</strong>r losziehen<br />
und die Welt erkun<strong>de</strong>n.<br />
Den Job hinschmeißen und reisen – davon träumen viele, aber<br />
die wenigsten trauen sich. Was hast du getan?<br />
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