Träume … … leben. - 4-Seasons.de
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92<br />
Reise<br />
Pad<strong>de</strong>ln wie im Kühlschrank. In einem<br />
sehr schönen Kühlschrank allerdings.<br />
wir nicht nur reichlich Platz für Proviant und Geraffel, son<strong>de</strong>rn<br />
auch zwei Kanadier dabei, die uns mit guter Laune und Kochkünsten<br />
noch oft <strong>de</strong>n Tag retten sollten. Okay: los!<br />
Halt: Erst steht noch eine Busfahrt Richtung Haines an, schließlich<br />
reisen wir in ein paar Tagen pad<strong>de</strong>lnd in die USA ein und<br />
brauchen noch ein paar Stempel. Der vermeintlich kurze Ausflug<br />
(nur 70 Kilometer zur Grenze, im Yukon ein Katzensprung)<br />
dauert länger, weil eine US-Grenzbeamtin unseren Kanufahrer<br />
Falk auf <strong>de</strong>m Kieker hat. Über eine Stun<strong>de</strong> wird er verhört,<br />
spart sich aber zum Glück alle naheliegen<strong>de</strong>n Witzchen über<br />
mit Pad<strong>de</strong>ln bewaffnete Terroristen, die hier offensichtlich per<br />
Kanu <strong>de</strong>n abgelegensten Ort <strong>de</strong>r gesamten USA unterwan<strong>de</strong>rn<br />
wollen. Am En<strong>de</strong> bekommt Falk eine letzte Ermahnung (»It‘s<br />
not a given right to travel into the United States, it‘s a<br />
privileg e!«) – und <strong>de</strong>n Stempel. Uff. So, aber jetzt!<br />
Kanada wie aus <strong>de</strong>m Bil<strong>de</strong>rbuch<br />
Ein kühler Wind bläst über <strong>de</strong>n Tatshenshini, <strong>de</strong>r sich hier oben an <strong>de</strong>r<br />
Straße zwischen Haines Junction und Haines als junger, freundlicher<br />
Wildfluss präsentiert. Immerhin regnet es nicht. Die Locals haben uns<br />
inzwische n beigebracht, dass auf <strong>de</strong>m Tat je<strong>de</strong> Minut e ohne Regen unbeding<br />
t zu schätzen und zu genießen sei.<br />
Unsere Flotte setzt sich in Bewegung: Sechs Kajaks mit Kathi, Linda,<br />
Mirja m, Michi, Olaf und mir; <strong>de</strong>r Zweierkanadier mit Isa und Falk, irgendwo<br />
hinten das Raft mit Debbie und Jeff. Sie wer<strong>de</strong>n uns spätestens bei<br />
<strong>de</strong>n verabre<strong>de</strong>ten Campspots einholen. Die Straße und damit das letzte<br />
Anzeichen von Zivilisation bleibt zurück, <strong>de</strong>r Fluss nimmt uns mit durch<br />
weite Wäl<strong>de</strong>r und kleine Schluchten, wie man sie auch in <strong>de</strong>n Voralpen<br />
»Da hinten wird‘s heller.« – »Sagst du seit Stun<strong>de</strong>n.« – »Ich weiß.«<br />
fin<strong>de</strong>t. Die großen Berge sind noch weit entfernt. Die Landschaft ist<br />
gera<strong>de</strong>z u lieblich. Wir ent<strong>de</strong>cken die ersten Weißkopf-Seeadler und<br />
mache n aufgeregt Fotos. Linda bimmelt vorsichtshalber schon mal mit<br />
ihrer Bären glocke.<br />
Dann verlagert sich die Spannung aufs Wasser. Der sieben Kilometer<br />
lang e Canyon vor uns gilt als einzige »richtige« Wildwasserstrecke unsere r<br />
Tour, mehrere Rapids im dritten Schwierigkeitsgrad (sechs Gra<strong>de</strong> gibt es)<br />
sind angekündig t. Die meisten von uns sind routinierte Wildwasser fahrer;<br />
auch Falk und Isa haben das Angebot, ihr offenes Kanu für die sportliche<br />
Passage aufs Raft zu schnallen, dankend abgelehnt. Der Wasserstand ist<br />
mo<strong>de</strong>rat und wir komme n gut durch die Stromschnellen, die weit