Träume … … leben. - 4-Seasons.de
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<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />
Humor, Mut, Tod – Michael Polizas Bil<strong>de</strong>r zeigen alles.<br />
»Abends konnte ich die Fotos<br />
<strong>de</strong>s Tages anschauen und es am<br />
nächste n Morgen besser mache n. So<br />
war meine Lernkurve relativ steil.«<br />
kaufen können, aber um meinen Lebensunterhalt musste ich mich selbst<br />
kümmer n. Ich beschloss, es als Fotograf zu versuchen. Der »Stern« hatte<br />
eigen e Fotografen auf die »Starship« geschickt, aber im Buch über die Tour<br />
waren 70 Prozent <strong>de</strong>r Fotos von mir. Das hat alle überrascht, auch mich.<br />
Naturfotografen sind in Südafrika nicht gera<strong>de</strong> Mangelware. Haben da<br />
Neulinge überhaupt eine Chance?<br />
Es ging mir nicht darum, reich zu wer<strong>de</strong>n. Das schaffen nur ganz wenige –<br />
und die kommen <strong>de</strong>finitiv nicht aus <strong>de</strong>m Computerbereich. So was macht<br />
sich in einer Fotografen-Vita gar nicht gut. Aber ich lernte in Kapstadt Leute<br />
aus <strong>de</strong>r Safari-Branche kennen, die mich ermunterten. Einem gehörten<br />
divers e Camps in Namibia, Botswana, Zimbabwe, Malawi und Südafrika. Er<br />
sagte, ich könne so oft ich wolle kommen – und sollte halt ab und zu eine<br />
Foto-CD schicken. Das war ein super Deal für bei<strong>de</strong> Seiten. In <strong>de</strong>n ersten<br />
Jahren wur<strong>de</strong>n meine Bil<strong>de</strong>r hauptsächlich innerhalb Südafrikas benutzt, in<br />
<strong>de</strong>r internationalen Fotografenszene kannte mich kein Mensch.<br />
Und dann kam <strong>de</strong>in Bildband »Africa«, über <strong>de</strong>n alle staunten <strong>…</strong><br />
Dem renommierten <strong>de</strong>utschen Verlag teNeues legte ich eine dicke Mappe<br />
vor – und die waren begeistert! Meine Bedingungen – großes Buch, viele<br />
Bil<strong>de</strong>r, wenig Text – wur<strong>de</strong>n akzeptiert. Überraschen<strong>de</strong>rweise lief »Africa«<br />
dann auch international sehr gut. Die »New York Times« hat wun<strong>de</strong>rbar<br />
darüber berichtet, auch in Buenos Aires und Sydney wur<strong>de</strong>n Lobeshymnen<br />
geschrieben. Das hat mich sehr ermutigt.<br />
Was, wür<strong>de</strong>st du sagen, unterschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>ine Fotos von an<strong>de</strong>ren?<br />
Ein großer Vorteil für mich war die Digitalfotografie: Abends konnte ich die<br />
Bil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Tages anschauen und es am nächsten Morgen gleich besser<br />
mache n. So war meine Lernkurve relativ steil und ich entwickelte schnell<br />
eine n eigenen Stil. Ich wollte die Natur nicht nur dokumentieren, son<strong>de</strong>rn<br />
etwas künstlerischer interpretieren und wie<strong>de</strong>rgeben. Manchmal geht es<br />
darum, Bewegungen eindrücklich zu treffen – ohne anzuschnei<strong>de</strong>n, nur aus<br />
speziellen Blickwinkeln. Dann gibt es wie<strong>de</strong>r die Momente, in <strong>de</strong>nen man<br />
Regeln bricht. In <strong>de</strong>r Tierfotografie sollen zum Beispiel immer die Augen zu<br />
sehen sein, am besten mit einem Funkeln. Ich wollte das Majestätische<br />
eines Löwen auch mal ohne Augen zeigen. Und zwischendurch darf gerne<br />
ein süßes Elefantenbaby dabei sein, für die Mä<strong>de</strong>ls, damit habe ich kein<br />
Problem.<br />
Dann folgte <strong>de</strong>in Fotoprojekt »Eyes over Africa« – wie<strong>de</strong>r mit nie<br />
gesehene n Bil<strong>de</strong>rn, komplett aus <strong>de</strong>m Hubschrauber fotografiert.<br />
Wenn die Millionen weg waren, wie hast du das finanziert?<br />
Auch so eine glückliche Fügung. Ich fotografierte im Auftrag von Freun<strong>de</strong>n<br />
ein Luxusresort auf einer südafrikanischen Insel und sprang dort, weil Not<br />
am Mann war, als Hotelmanager ein. Einer <strong>de</strong>r Gäste, ein sehr betuchter<br />
Schweizer, fragte mich dann, ob ich »<strong>de</strong>r Poliza« von <strong>de</strong>r Starship-Expedition<br />
sei. Er hatte das Buch gelesen. Wir freun<strong>de</strong>ten uns an und schließlich<br />
verriet er seinen lang gehegten Traum – eine Helikopterreise von seiner<br />
Heimat stadt Ascona bis zum Krüger-Nationalpark. Und: Er lud mich dazu<br />
ein! Ich überre<strong>de</strong>te ihn, diesen Trip von drei auf acht Wochen auszu<strong>de</strong>hnen.<br />
Und so sind wir diese Strecke geflogen, es war wirklich wun<strong>de</strong>rschön.<br />
Kann man das noch steigern?<br />
In dieser Form wohl nicht. Ich wollte auch nicht als reiner Afrika-Fotograf<br />
wahrgenommen wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>shalb habe ich mir danach die Antarktis vorgenommen.<br />
Allerdings hatte ich Probleme, meine geplanten 180 Motive für<br />
das nächste Buch zu fin<strong>de</strong>n. Pinguine, Wale, Robben und Eisberge. Nach<br />
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