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Zur Frage der Rechtsnatur, Verbindlichkeit und völkerrechtlichen

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686 Schweisfurth<br />

Während <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> ILC an dem Konventionsentwurf, <strong>der</strong> zur<br />

Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> Wiener Vertragsrechtskonferenz wurde, waren von Mitgliedem<br />

<strong>der</strong> ILC wie auch seitens einiger Staaten mehrfach Versuche<br />

unternommen worden, dieses subjektive Element des Vertragsbegriffs auch<br />

in seiner Formulierung zu verdeutlichen&apos; 5). Die ILC hatte sich letztlich<br />

jedoch gegen die Ausformulierung auch dieses subjektiven Elements<br />

im Vertragsbegriff entschlossen mit <strong>der</strong> Begründung, daß &quot;the element<br />

of intention is embraced in the phrase &apos;governed by international law&quot;&apos; 16).<br />

Die über das subjektive Element in <strong>der</strong> ILC geführten Diskussionen<br />

fanden während <strong>der</strong> Wiener Vertragsrechtskonferenz gleichsam ihre<br />

Wie<strong>der</strong>holung. In <strong>der</strong> ersten Phase <strong>der</strong> Konferenz schlug <strong>der</strong> Vertreter<br />

Chiles folgende Fassung des Art. 2 Ziff. 1 lit. a) WVRK vor: &quot;Treaty<br />

means a written agreement between States, governed by international law,<br />

which produces legal effects&quot;17). Diese Formulierung sollte<br />

den Zweck haben -<br />

im Committee of the Whole -<br />

so die Begründung des chilenischen Delegierten<br />

&quot;to distinguish between agreements between States which produced legal<br />

effects and those which did not and reserve the term &apos;treaty&apos; solely to the<br />

former. It often happened that declarations made on the international plane<br />

represented, like treaties, a concurrence of wills, but did not produce legal<br />

effects&quot;18).<br />

In die gleiche Richtung wies auch ein mexikanisch/malaysischer Abdn<strong>der</strong>ungsvorsc,hlag:<br />

&quot;&apos;Treaty&apos; means an international agreement concluded between States in<br />

written form, which establishes a relationship between the<br />

parties governed by international law, whether embodied in a single<br />

instrument or in two or more related instruments and whatever its particular<br />

designation&quot; 19).<br />

<strong>Zur</strong> BegrUndung fiihrte <strong>der</strong> mexikanische Delegierte aus,<br />

&quot;&apos;that the purpose of a treaty was to establish legal relations between the<br />

parties, which was not true of declarations of principle or political instruments<br />

such as the Atlantic Charter, which also constituted international agree-<br />

mentS&quot;20<br />

15) R o t t e r, op. cit. (Anm. 12), S., 426 ff., hat diese Diskussionen <strong>und</strong> Vorschläge<br />

konzentriert aufgearbeitet, deshalb sei hier auf seine Arbeit verwiesen, aus <strong>der</strong> sich<br />

die Originalquellen, insbeson<strong>der</strong>e im Yearbook <strong>der</strong> ILC, leicht erschließen lassen.<br />

16) Vgl. UN Doc. AXONF. 39/11/Add. 2, S. 9.<br />

17) A/CONF. 39/C. 1/L. 22 (Hervorhebung vom Verf.).<br />

18) A/CONF. 39/11, S. 21.<br />

19) A/CONF. 39/C. 1/L. 33 and Add. 1 (Hervorhebung vorn Verf.).<br />

20) A/CONR 39/11, S. 23.<br />

http://www.zaoerv.de<br />

© 1976, Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht <strong>und</strong> Völkerrecht

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