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Anspannung vor jeder nachricht - Literaturmachen

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Seite 12 Bulletin N– o 05 – Zeitung für Reportagen – Literaturhaus Stuttgart und Eberhard-Ludwigs-Gymnasium Stuttgart – Schuljahr 2010/2011 Bulletin N– o 05 – Zeitung für Reportagen – Literaturhaus Stuttgart und Eberhard-Ludwigs-Gymnasium Stuttgart – Schuljahr 2010/2011 Seite 13<br />

Die Volksbanken haben sich zu einem großen<br />

Verbund zusammengeschlossen und haben viele<br />

Filialen in Stuttgart, in ganz Deutschland und<br />

ebenso auch in vielen anderen Ländern. Hier in<br />

Baden-Württemberg ist die Volksbank Stuttgart<br />

mit einigen Filialen vertreten. Die Bank öffnet<br />

um 9.00 Uhr, die Angestellten müssen 30 Minuten<br />

<strong>vor</strong> der Öffnungszeit anfangen zu arbeiten.<br />

In dieser Zeit bereiten sie ihren Arbeitsplatz<br />

<strong>vor</strong>. Ein Mitarbeiter darf nicht länger als<br />

10 Stunden arbeiten, eine Pause ist gesetzlich<br />

<strong>vor</strong>geschrieben und hängt von der täglichen<br />

Arbeitszeit ab. In der Kantine im Untergeschoss<br />

können die Mitarbeiter eine warme Mahlzeit zu<br />

sich nehmen.<br />

In der Bank werden hauptsächlich Telefonate<br />

geführt und am Computer gearbeitet. Das Unternehmen<br />

teilt sich in 2 Bereiche auf, den Betrieb<br />

und den Vertrieb. Unter Betrieb versteht<br />

man die internen Abteilungen, wie Direktbanking,<br />

hier geht es hauptsächlich um Onlinebanking.<br />

Im Zahlungsverkehr werden z.B. Überweisungen<br />

und Schecks bearbeitet, aber auch<br />

EC-Karten bestellt oder auch gesperrt. Die Abteilungen<br />

Marketing und Marktunterstützung<br />

(da werden Verträge kontrolliert) sind ebenfalls<br />

von großer Bedeutung. Die Personalabteilung<br />

stellt die Mitarbeiter und Auszubildenden ein.<br />

Zum Vertrieb gehören alle Mitarbeiter, die direkten<br />

Kundenkontakt haben. Dies sind die<br />

Mitarbeiter am Schalter, an der Kasse und in der<br />

Beratung. Die Berater haben sich auf verschiedene<br />

Themen spezialisiert. Es gibt Berater für<br />

Baufinanzierungen, wenn man ein Haus kaufen<br />

will. Oder Berater für Selbstständige. Zum<br />

Vertrieb gehören auch die Bausparkasse und die<br />

Versicherung. Man nennt sie Verbundpartner.<br />

Sie spielen ebenfalls eine wichtige Rolle und<br />

unterstützen die Bankangestellten bei detaillierten<br />

Fragen.<br />

Es gibt eine Volksbank in der Börsenstraße, das<br />

war früher auch die Hauptstelle. Man kann sie<br />

an ihrem großen Gebäude erkennen. Wenn man<br />

<strong>vor</strong> dem Eingang steht, ist man von seiner riesigen<br />

Größe überwältigt. Das Gebäude besteht<br />

aus insgesamt acht Stockwerken, und in jedem<br />

Stockwerk befindet sich eine oder mehrere Abteilung.<br />

Beim Eintreten spürt man die Wärme<br />

des Raumes. Direkt nach der Eingangstür befindet<br />

sich ein sogenannter Vorraum, welcher wie<br />

ein U geformt ist, und man kann weiter hinten<br />

auf der linken Seite auch einen Geldautomaten<br />

erblicken. In der Bank ist es so still, dass man<br />

Israel Ereme<br />

„es braucht ein paar Wochen,<br />

um die Bankgeschäfte<br />

zu verstehen“<br />

Die Stuttgarter Volksbank arbeitet nicht nur mit Geld, sondern macht auch Soziales<br />

manchmal sogar die Lichter flackern hören<br />

kann. Diese Stille ist sehr beruhigend.<br />

Nach dem Vorraum folgt ein anderer Raum, der<br />

durch eine Glastür abgetrennt ist. Auf der rechten<br />

Seite sieht man ein Treppenhaus, welches<br />

ebenfalls von einer Glaswand abgetrennt wird,<br />

und auf der linken Seite kann man viele Aufzüge<br />

sehen. Schaut man geradeaus, ist es möglich,<br />

einen Teil des Bankinneren weiter hinten zu sehen.<br />

Links innen erkennt man einen Fernseher,<br />

einen Ständer mit Flyern und einen kleinen<br />

Raum. Dieser wird vom gesamten Raum abgegrenzt.<br />

Der Raum kann durch ein sehr großes<br />

Fenster eingesehen werden, und im Moment befinden<br />

sich einige Menschen darin.<br />

Im Bankinneren sind weiter hinten hölzerne<br />

Bänke, die wie kleine Treppen aussehen. Auf<br />

der Wand ist ein Muster zu sehen. Betritt man<br />

das Bankinnere, kann man erkennen, dass<br />

das Ganze einem kleinen Amphitheater ähnelt.<br />

Auf der rechten Seite befinden sich die<br />

verschiedenen Arbeitsplätze der Mitarbeiter.<br />

Sie arbeiten hinter einer Kasse. Alles ist sehr<br />

strukturiert angeordnet. Die Gänge sind durch<br />

schließfachähnliche Raumteiler abgegrenzt.<br />

An der Kasse werde ich fröhlich von der Frau<br />

empfangen, mit der ich diesen Termin vereinbart<br />

hatte. Sie führt mich zu ihrem Arbeitstisch,<br />

wo wir uns längere Zeit unterhalten.<br />

Die Frau berichtet nicht nur, sondern zeigt<br />

mir auch ein paar Räume, wie zum Beispiel<br />

das Beratungszimmer, in dem über Versicherungen<br />

gesprochen wird. Ich<br />

erfahre, wie nett die Mitarbeiter<br />

zueinander sind, wenn sie<br />

sich unterhalten.<br />

Auf meine Frage, wie man<br />

Bankangestellter wird und wie<br />

es in der Bank funktioniert,<br />

erklärt eine Praktikantin: „Um<br />

in einer Bank arbeiten zu können,<br />

muss man zwei bis drei<br />

Jahre eine Ausbildung absolvieren.<br />

In dieser Zeit besucht man<br />

abwechselnd die Berufsschule<br />

und die Bank, dies nennt man<br />

Blockunterricht. Während der<br />

Schulzeit hat man Fächer wie<br />

BWL (Betriebswirtschaftlehre),<br />

Mathe, Businessenglisch und<br />

spezielle Bank-Fächer. Hier<br />

lernt man die Theorie. Danach<br />

kommt die Zeit in der Firma.<br />

Da kann man die gelernte Theorie in die Praxis<br />

umsetzen. Man besucht jede Abteilung für ein<br />

paar Wochen, um das Gesamtgeschäft der Bank<br />

verstehen zu können.<br />

„Anfangs wusste ich nicht so viel von Banken<br />

und wollte auch nicht in einer arbeiten. Aber<br />

es hat sich die Gelegenheit ergeben, einen Einblick<br />

zu bekommen. Dadurch wurde mein Interesse<br />

geweckt, so dass ich mir nun sehr gut<br />

<strong>vor</strong>stellen kann, in einer Bank zu arbeiten“.<br />

Im Alltag benötigen Menschen Geld und oft<br />

kommt es <strong>vor</strong>, dass jemand aus irgendwelchen<br />

Gründen Geld braucht und sich es von der Bank<br />

ausborgt. Aber was ist, wenn einer nicht zurückzahlt?<br />

Vor dem Verleihen des Geldes werden<br />

den Kunden bestimmte Fragen gestellt. Falls<br />

einer das Geld nicht in der vereinbarten Zeit<br />

zurückzahlt, meldet es der Computer, und das<br />

verliehene Geld wird vom Einkommen des Kunden<br />

eingezogen, sagt eine Mitarbeiterin. Falls<br />

es aber an seinem Verdienst liegt, dass er nicht<br />

zurückzahlen kann, wird natürlich kein Geld<br />

von dem Konto abgezogen, sondern nach einer<br />

anderen Lösung gesucht.<br />

Heutzutage können nicht nur Erwachsene, sondern<br />

auch Studenten und Kinder ein Konto erstellen.<br />

Für Studenten und Auszubildende gibt<br />

es starke Extras, wie zum Beispiel VR-FUTURE.<br />

Dieses Angebot sorgt dafür, dass man die Finanzen<br />

im Griff behält. Man bekommt ein gebührenfreies<br />

Girokonto, gute Verzinsung und eine Karte.<br />

Nicht nur Studenten, sondern auch Kinder können<br />

ein Konto besitzen, mit VR-PRIMAX. Mit<br />

VR-PRIMAX können Kinder spielerisch lernen,<br />

wie man mit Geld und mit Verzinsungen sicher<br />

umgeht. Das Konto wird bei der Geburt als Sparkonto<br />

angelegt und begleitet ein Kind bis zu<br />

dem ersten eigenen Bankgeschäft als Taschengeldkonto.<br />

In der Bank bekommt man sehr interessante<br />

Informationen, und es hat mich überrascht,<br />

dass sie auch viel Soziales machen. Die Bank<br />

kann einen sein Leben lang „begleiten“. Vom<br />

Taschengeldkonto zum Studentenkonto und<br />

später zum Gehaltskonto.<br />

Hinter dieser Fassade geht es meistens um viel Geld:<br />

das Volksbank-Gebäude in der Stuttgarter Börsenstraße<br />

© Tilman Rau<br />

Am Morgen des 5. februar um 8:30 ist es<br />

nicht nur dunkel, sondern auch kalt im Lautertal.<br />

im Haupt- und Landesgestüt wird<br />

schon seit einer Stunde gearbeitet. Die Arbeitszeit<br />

beginnt hier um halb acht. im innenhof<br />

des gestüts steht der sogenannte Stutenbrunnen.<br />

es ist eine große Messingstatue<br />

einer Stute mit ihrem säugenden fohlen. Die<br />

Statue symbolisiert die erste Araberstute des<br />

gestüts: Murana.<br />

Dort treffe ich Herrn Single, den Ausbildungsleiter.<br />

Nach einer freundlichen Begrüßung gehen<br />

wir gemeinsam in den Stall zu Lisa. Als<br />

wir ihn betreten, schlägt uns ein Geruch nach<br />

Pferd und Heu entgegen. Lisa ist eine von 20<br />

Auszubildenden beim Landesgestüt. Herr Single<br />

erklärt Lisa kurz, dass ich sie am heutigen Vormittag<br />

bei der Arbeit begleiten werde. Lisa lächelt<br />

mir freundlich zu und sagt, dass das kein<br />

Problem sei. Sie ist etwa 20 Jahre alt und wirkt<br />

sehr sympathisch. Herr Single verabschiedet<br />

sich und Lisa mistet die Boxen.<br />

Das Gestüt ist sehr berühmt für seine Araberzucht.<br />

Allerdings sah man keine. Ich frage<br />

Lisa, was für Pferde hier stehen. Sie erklärt<br />

mir, dass in diesem Stall junge Pferde stehen<br />

und es hauptsächlich Warmblüter sind. Warmblüter<br />

ist eine Pferdeart, die die meisten Pferderassen<br />

haben. Warmblüter sind robuste aber<br />

nicht schwere Pferde, die im Sport oder im Reit-<br />

unterricht eingesetzt werden. Während Lisa<br />

weiter mistet, frage ich sie auch, wie viele junge<br />

Pferde das Gestüt besitzt. „Wir haben von<br />

etwa 500 Pferden 20 Jungtiere, wobei das keine<br />

Fohlen mehr sind, sondern junge Pferde zwischen<br />

3 und 4 Jahren, die man momentan ans<br />

Reiten gewöhnt.“<br />

Nachdem sie die letzte Box gemistet hat, holt<br />

sie einen großen Wagen mit vielen verschiedenen<br />

Futterarten. Bei Pferden sollte man sehr<br />

auf das richtige Futter achten. Das Futter riecht<br />

sehr intensiv nach Getreide und ein wenig nach<br />

Gewürzen; insbesondere das Müsli. Es ist ein<br />

Gemisch aus mehreren Körnern. Ich möchte<br />

wissen, ob es bei jedem Pferd unterschiedlich<br />

ist. „Ja, das ist es. Den jungen Pferden geben<br />

wir keinen Hafer. Den älteren Pferden schon,<br />

denn die älteren Pferde werden mehr bewegt als<br />

die Jungen. Sie brauchen also mehr Kraft, und<br />

die gibt ihnen der Hafer. Außerdem sind junge<br />

Pferde immer explosiver als Ältere, und das<br />

reicht an Kraft und Ausdauer.“<br />

Als nun alle Pferde ihr Futter haben, gehen wir<br />

einen kurzen Weg hoch zur Führanlage. Eine<br />

Paula Welbers<br />

Wenn Leidenschaft<br />

zum Beruf wird<br />

Ein Arbeits<strong>vor</strong>mittag am Haupt- und Landesgestüt Marbach mit der Auszubildenden Lisa<br />

Führanlage ist eine runde Halle, in der Boxen<br />

eingeteilt sind, die sich im Kreis bewegen. Dort<br />

bekommt das Pferd Bewegung. Lisa erzählt mir<br />

<strong>vor</strong>her noch, dass die Pferde am Wochenende<br />

grundsätzlich ihre Ruhe haben. Sie kommen<br />

nur etwa eine Stunde in die Führanlage und<br />

stehen ansonsten in der Box. Allerdings gehen<br />

die jungen Tiere zum Freispringen. Beim Freispringen<br />

werden die Pferde einzeln möglichen<br />

Kaufinteressenten <strong>vor</strong>geführt. Sie bewegen sich<br />

frei in der Halle und zeigen so ihre Gangarten.<br />

Zuletzt müssen sie über kleine Hindernisse<br />

springen.<br />

Die Auszubildende Lisa ist im zweiten<br />

Lehrjahr und muss sich gerade<br />

um die Pflege der Pferde kümmern<br />

Nachdem wir die Pferde in die Führanlage geführt<br />

bzw. herausgeführt haben, hat Lisa eine<br />

kleine Pause. Es ist nun 10:30 Uhr. Nun habe<br />

ich die Gelegenheit, sie einiges über ihre Ausbildung<br />

zu fragen. Sie erzählt mir, dass sie im<br />

2. von 3 Lehrjahren ist. Man durchläuft in dieser<br />

Zeit einige Stationen. Die Zeit bei den Stutenfohlen<br />

und bei den Schwarzwälder Hengsten<br />

hat sie schon hinter sich.<br />

Die Statue am Eingang des Gestüts<br />

erinnert an Murana,<br />

die erste Araberstute der Zucht<br />

Bei den Stutenfohlen in St. Johann musste<br />

sie die Tiere füttern und mit ihnen die erste<br />

Ausbildung machen. Das heißt, sie musste ihnen<br />

z.B. beibringen, dass sie brav am Strick<br />

laufen. „St. Johann, ich dachte sie stehen in<br />

Marbach?“, wundere ich mich. „Ja, zum Gestüt<br />

gehören auch die Gestütshöfe Offenhausen, Güterstein<br />

und St. Johann“, erklärt Lisa.<br />

Sie erzählt mir auch, dass sie bei den Schwarzwälder<br />

Hengsten Schlittenfahrten gemacht hat.<br />

Zurzeit ist sie „Commander“. Das bedeutet, sie<br />

muss die Pferde misten, putzen, füttern und<br />

reiten. Außerdem muss man die Pferde im Winter<br />

scheren und Ballen beigen. Ballen beigen<br />

bedeutet, Heu- und Strohballen zu stapeln. Sie<br />

muss sich auch noch um die Führanlage kümmern.<br />

Nun kommt Herr Single in den kleinen<br />

Pausenraum und bittet uns, die Pferde zum<br />

Freispringen fertig zu machen.<br />

Das erste Pferd ist Gala. Gala ist ein Fuchs.<br />

Füchse haben eine rötliche Fellfarbe. Wir gehen<br />

wieder den kleinen Weg entlang – diesmal<br />

zur Reithalle, die noch etwas höher gelegen ist.<br />

In der Halle sind an der Seite ein paar kleine<br />

Sprünge aufgebaut. In der Mitte steht ein Ehepaar,<br />

welches sich die Pferde anschauen möchte,<br />

um bei einer Auktion eventuell dafür zu<br />

bieten.<br />

Während Gala sich in der Halle bewegt, gibt Herr<br />

Single den Interessenten ein paar Information<br />

über das Tier. Die ganze Vorstellung dauert ca.<br />

5 min., bis dann Gala von Lisa und einem anderen<br />

Mitarbeiter wieder eingefangen und „Lazy<br />

Town“ für das Freispringen geholt wird. Lazy<br />

Town ist ein Englischer Vollblüter und hat eine<br />

braune Fellfarbe. Mit ihm wiederholt sich dann<br />

alles in der Reithalle, bis wir Lazy Town dann<br />

ebenfalls zurück in seine Box bringen.<br />

Nach einem ereignisvollen Vormittag wie diesem<br />

müssen sich die Pferde und Pfleger nun erholen,<br />

denn das alles beginnt morgen früh um<br />

7:30 wieder von <strong>vor</strong>ne. Und auch ich bin müde<br />

und erschöpft von den tollen Eindrücken, die<br />

ich von hier mitnehmen durfte.

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