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Ausgabe herunterladen - Die Wirtschaft - Neue Osnabrücker Zeitung

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DONNERSTAG,21. FEBRUAR2013<br />

VON STEFANIE HIEKMANN<br />

OSNABRÜCK. Seit 20 Jahren gibt<br />

es dasUnternehmen vonPetra<br />

Sood in Osnabrück. Warumdie<br />

meisten Bürger vonihr undihrerFirma<br />

Kulmine wahrscheinlichtrotzdem<br />

noch nie etwasgehört<br />

haben, liegtander Ware,<br />

diesie herstellt undvertreibt:<br />

Damen-Hygieneartikelwie Slipeinlagen<br />

undBinden gehören<br />

nachwie vorzuder Sortevon<br />

Produkten,überdie nicht viel<br />

gesprochen wird.DochPetra<br />

Sood spürteine Veränderung:<br />

„Nach20Jahrenwirddas Tabu<br />

um das Themaendlichein wenig<br />

kleiner.“<br />

<strong>Die</strong> von Kulmine in Osnabrück<br />

produzierten Waren werden europaweit<br />

in ausgewählten Naturdrogerien<br />

vertrieben. Auch die Edel-<br />

Kette Manufactum führt sie inihrem<br />

Sortiment. Gemessen an diesem<br />

Erfolg erscheint die Produktionsstätte<br />

von Damen-Hygieneartikeln<br />

und Taschentüchern im <strong>Osnabrücker</strong><br />

Stadtteil Sonnenhügel<br />

fast ein bisschen niedlich. Sie ist<br />

in einem ganz gewöhnlichen Einfamilienhaus<br />

untergebracht. Das<br />

reicht auch. Schließlich beschäftigt<br />

das Unternehmen gerade mal<br />

drei Mitarbeiter. Neben Petra<br />

Sood sind das ihr Sohn Amitab<br />

Sood, imgleichen Hause auch Shiatsu-Therapeut,<br />

und eine Näherin.<br />

<strong>Die</strong> 56-jährige Sood hat inDüsseldorf<br />

Sozialpädagogik studiert,<br />

Schwerpunkt: Sexualpädagogik.<br />

„Ich habe schon seit Ende meines<br />

Studiums Seminare und Kurse gegeben,<br />

auch Fortbildungen habe<br />

ich angeboten.“ Zielgruppe waren<br />

immer Frauen, die durch Stress<br />

erkrankt waren und eine Ergänzung<br />

zur Schulmedizin suchten.<br />

„Für mich ist das eine Art Berufung,<br />

meine Tätigkeit geht für<br />

mich weit über den Verdienst<br />

des Lebensunterhalts<br />

hinaus“, stellt<br />

Sood klar. In der Regel<br />

seien Frauen<br />

meist eher bereit,<br />

langfristig etwas für<br />

ihre Gesundheit<br />

und sich selbst zu<br />

tun. „Das möchte<br />

ich unterstützen.“<br />

Wenngleich sie<br />

sich auch sicher<br />

sei, dass auch für<br />

Männer eine individuelle<br />

und differenzierteGesundheitsförderung<br />

nötig und<br />

sinnvoll ist. Jeden<br />

Menschen individuell<br />

betrachten, das sei ihr<br />

wichtig. Sie hat sich auf<br />

die Frauen spezialisiert.<br />

„Seit Anfang an arbeite ich<br />

mit Allgemeinmedizinern und<br />

Frauenärzten zusammen“, berichtet<br />

Sood.<br />

Vor gut 20 Jahren kam eine gute<br />

Freundin aus Amerika zurück und<br />

berichtete ihr von Stoffbinden und<br />

Slipeinlagen aus Baumwolle, die sie<br />

in den Vereinigten Staaten entdeckt<br />

hatte. „Ich fand diese Idee sofort<br />

großartig, und der Gedanke,<br />

selbst solche Hygiene-Produkte aus<br />

Stoff anzubieten, kam sehr<br />

schnell.“ <strong>Die</strong> <strong>Osnabrücker</strong>in entschied<br />

sich dafür, ihre Waren aus<br />

Bio-Baumwolle und Seide herzustellen.<br />

Exklusiv sollte es sein.<br />

Hochwertig, ökologisch und individuell.<br />

Per Hand bastelte sie sich<br />

Schablonen und Vorlagen und<br />

schnitt auch den Stoff selbst per<br />

Hand zurecht. Eine Näherin kümmertesich<br />

schließlichumden Rest.<br />

„Das Geschäft lief –aber schleppend<br />

und nur in Verbindung mit<br />

meinen Kursen und Beratungen“,<br />

erinnert sich Sood an die ersten<br />

Jahre. Und das, obwohl schnell<br />

31<br />

LEBEN&LEIDENSCHAFT<br />

DasTabuschwindet,die Nachfragesteigt<br />

<strong>Osnabrücker</strong>Firma Kulmine handelt mitDamen-Hygieneartikeln ausStoff<br />

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bevordie Damenbindenzugeschnitten und exaktvernähtwerden.<br />

<strong>Die</strong>Firma Kulmine istsoüberzeugtvon derQualitätihrer Produkte,<br />

Das regionale regionale Telefonbuch Telefonbuch –<br />

Ihre Verbindung zur Region.<br />

dass siefür derenHaltbarkeit zehn Jahregeradesteht.<br />

Fernsehteams, unter<br />

anderem von Spiegel TV, Radiosender<br />

und überregionale <strong>Zeitung</strong>en<br />

auf das außergewöhnliche Angebot<br />

der <strong>Osnabrücker</strong>in aufmerksam<br />

geworden waren. Doch nicht<br />

immer wurde aus einem Journalistenbesuch<br />

auch ein Bericht.<br />

„Viele waren erst hier und durften<br />

die Beiträge hinterher nicht senden,<br />

weil auf dem Thema ein viel<br />

zu großes Tabu lag. Weiblichkeit,<br />

Menstruation –nein, darüber wird<br />

nichts gezeigt und schon gar<br />

nichts geschrieben!“<br />

Mittlerweile kann Petra Sood<br />

darüber lachen. Denn die Zeiten<br />

änderten sich, und mit ihrem Geschäft<br />

ging es stetig bergauf. „Natürlich<br />

sehr, sehr langsam, es war<br />

eine lange Durststrecke, aber die<br />

Fotos:Jörn Martens<br />

Richtung stimmte.<br />

Deswegen habe ich auch durchgehalten.“<br />

Seit gut einem Jahr sei es nun<br />

endlich so, dass die Produktion<br />

von Hygieneartikeln für „Kulmine“<br />

wirtschaftlich tragfähig sei –<br />

ohne die Seminare als Stütze. Dass<br />

ihr dabei der aktuelle Zeitgeist in<br />

die Karten spielt, leugnet Petra<br />

Sood keinesfalls. „Ich habe ja<br />

schon damals auf die Ökos gesetzt<br />

– nur war das Thema bei ihnen<br />

ein Tabu, wie bei allen anderen<br />

auch.“ Mittlerweile hat sich das<br />

Blatt gewendet. Das zahlungskräftige<br />

Bürgertum entdeckt zunehmend<br />

die grünen Themen Ökologie<br />

und Klimaschutz. <strong>Die</strong>ser Trend<br />

beflügelt das Unternehmen. Nachhaltigkeit<br />

– auf dieses Argument<br />

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2012/2013<br />

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Meppen<br />

und das mittlere<br />

Emsland<br />

Lingen<br />

Twist<br />

und das südliche<br />

Emsland<br />

setzt Petra Sood besonders. „Auf<br />

unsere Binden garantieren wir eine<br />

Haltbarkeit von zehn Jahren -<br />

rechnet Frau sich aus, was sie in<br />

dieser Zeit für Papierprodukte<br />

ausgegeben hätte, wird sie sehen,<br />

was günstiger ist.“<br />

Vor einigen Jahren sei sie von<br />

einer Greenpeace-Gruppe<br />

angesprochen worden, erinnert<br />

sich Petra Sood.<br />

„Sie wollten, dass ich<br />

ihnen Stofftaschentücher<br />

mache. Na gut,<br />

habe ich damals gedacht:<br />

Ich habe genug<br />

Produkte, die<br />

sich schwer verkaufen<br />

lassen, warum<br />

nicht mal was Einfaches?“<br />

Sokamen<br />

die Seidentaschentücher<br />

ins Sortiment.<br />

„Und, ehrlich<br />

gesagt: Sie lassen<br />

sich noch besser verkaufen,<br />

als ich dachte“,<br />

berichtet die Unternehmerin.<br />

Der<br />

Markt für wiederverwertbare<br />

Drogerieartikel<br />

Papenburg<br />

Aschendorf<br />

Haren<br />

Meppen<br />

Geeste<br />

Dörpen<br />

Lingen (Ems)<br />

Lohne<br />

Emsbüren<br />

Spelle<br />

Sögel<br />

Lähden<br />

Haselünne<br />

Freren<br />

Werlte<br />

Stadt<br />

Osnabrück<br />

Fürstenau<br />

Südlicher<br />

Landkreis<br />

Osnabrück<br />

Ein Produkt von<br />

Altkreis<br />

Aschendorf-<br />

Hümmling<br />

Quakenbrück<br />

Bersenbrück<br />

sei mittlerweile offensichtlich da.<br />

Dass das Edel-Versandhaus Manufactum<br />

Kulmine-Produkte insein<br />

Sortiment aufgenommen hat, gibt<br />

Sood recht. „Das ist schon eine<br />

Auszeichnung für uns“, sagt sie.<br />

Von Beginn anwerden die Produkte<br />

der Firma Kulmine in<br />

Handarbeit produziert. Petra Sood<br />

und ihre Sohn Amitab schneiden<br />

die Stoffe am Sonnenhügel zu. In<br />

Bramsche werden sie dann in<br />

Handarbeit genäht. <strong>Die</strong> <strong>Osnabrücker</strong>in<br />

ist frohen Mutes, dass sich<br />

der Aufwärtstrend ihrer Produkte<br />

weiter fortsetzt: „Wir merken im<br />

Moment, dass auch das Inkontinenz-Problem<br />

ein Markt für uns<br />

ist.“ Im Moment seien es ausschließlich<br />

Privatpersonen, die<br />

wiederverwertbare Hygiene-Vorlagen<br />

bei ihr kaufen. Pflegeeinrichtungen<br />

zeigten sich derzeit noch<br />

skeptisch. „Sie glauben, dass<br />

durch das Waschen der Produkte<br />

zu viel Arbeit auf sie zukäme“,<br />

sagt Petra Sood. Doch sie will sich<br />

nicht entmutigen lassen. Kulmine<br />

macht das Angebot –und ist optimistisch,<br />

dass die Nachfrage mit<br />

der Zeit schon kommen wird.<br />

Nördlicher<br />

Landkreis<br />

Osnabrück<br />

Ankum<br />

Bramsche<br />

Wallenhorst<br />

OSNABRÜCK<br />

Bissendorf<br />

Glandorf<br />

Georgsmarienhütte<br />

Dissen<br />

Östlicher<br />

Landkreis<br />

Osnabrück<br />

Bohmte<br />

Ostercappeln<br />

Bad Essen<br />

Melle

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