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DONNERSTAG,21. FEBRUAR2013<br />

Automatischinder Spur<br />

<strong>Die</strong> PapenburgerHanrath-Gruppe testet Features fürdie Sicherheit<br />

Fahrtindie Zukunft: Aufder TeststreckeinPapenburg entwickelt und prüft dieHanrath-GruppeTechnikder Zukunft. Foto: Hanrath<br />

VON HOLGER KEUPER<br />

PAPENBURG. DerKlimawandel,<br />

dieEndlichkeitfossiler Brennstoffe<br />

unddas Wachstum der<br />

Großstädtestellen Autohersteller<br />

vorimmense Herausforderungen.IhreForschungs-undEntwicklungsabteilungenarbeitenunter<br />

Hochdruck. <strong>Die</strong>Fahrerder<br />

Papenburger Hanrath-<br />

Gruppe testen dieInnovationen<br />

derAutoindustrieauf Praxistauglichkeit.<br />

Das Unternehmen setzt weltweit<br />

über 340 Versuchsfahrer und Mechaniker<br />

ein, die die sogenannten<br />

„Erlkönige“ der Autohersteller auf<br />

Herz und Nieren prüfen und dabei<br />

eng mit deren Entwicklungsabteilungen<br />

zusammenarbeiten. Hanrath<br />

erprobt seit zehn Jahren<br />

Fahrzeuge für fast alle deutschen<br />

Automobilhersteller und -zulieferer<br />

–auch auf der Versuchsstrecke<br />

von Automotive Testing Papenburg<br />

(ATP), aber auch anderswo.<br />

<strong>Die</strong> Hanrath-Fahrer setzen sich<br />

für Dauerfahrtest auch schon mal<br />

im skandinavischen Winter oder<br />

in der Hitze der Sahara ans Steuer.<br />

„Wir unterstützen den Hersteller<br />

bei Fahrzeugaufbau, Durchführung<br />

der Fahrerprobung und Voranalyse<br />

der Testergebnisse“, sagt<br />

Hanrath-Chefentwickler Oliver<br />

Kugland. Und das besonders oft<br />

auf dem ATP-Gelände in Papenburg.<br />

Hohen Stellenwert hat die Entwicklung<br />

von Sicherheitssystemen.<br />

Dem Sicherheitsbedürfnis<br />

der Fahrzeugnutzer soll die sogenannte<br />

„car in the cloud“-Funktion<br />

nachkommen. Sie nutzt das Internet,<br />

fahrzeugeigene Infrarot-,<br />

Ultraschall- und Radar-Sensoren<br />

sowie Kameras, um die Fahrzeugsicherheit<br />

und den Komfort zu<br />

steigern.<br />

In Zukunft sollen Autos beispielsweise<br />

eine Unfallsituation<br />

erfassen und per Satellit ein Signal<br />

an eine Notrufzentrale senden.<br />

„Das spart im Notfall wertvolle<br />

Zeit, und die Rettungskräfte können<br />

gezielt an den Unfallort navigiert<br />

werden“, so Diplom-Ingenieur<br />

Kugland, der vor seinem Eintritt<br />

bei Hanrath bei verschiedenen<br />

Autoherstellern als Entwickler<br />

gearbeitet hat.<br />

Auch imFalle eines Herzinfarktes<br />

oder eines Schlaganfalls des<br />

Fahrers soll die „car in the cloud“-<br />

Funktion durch einen voll automatisierten<br />

„Nothalteassistenten“<br />

künftig Unfälle vermeiden und Leben<br />

retten. Hierbei registriert das<br />

Fahrzeug die lebensbedrohliche<br />

Situation des Fahrers, lenkt sich<br />

selbst autonom an den Randstreifen<br />

und setzt während des Vorgangs<br />

noch einen Notruf ab. „Wir<br />

testen alle Modelle, die in den<br />

„Intelligente<br />

Mobilität<br />

wird das<br />

tägliche Leben<br />

verändern.“<br />

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nächsten zwei bis fünf Jahren auf<br />

den Markt kommen werden. Ab<br />

2015 wird zum Beispiel der eCall,<br />

die erste Generation des Nothalteassistenten,<br />

für alle deutschen<br />

Hersteller Pflicht sein“, sagt Kugland<br />

sicher. Einparkassistenten,<br />

Kollisionswarnsysteme, Spurhalteassistenten<br />

und Parameterlenkungen<br />

gibt esmittlerweile schon in<br />

Serie. Viele Komponenten sind bereits<br />

heute im Einsatz, müssten allerdings<br />

noch die Zusammenarbeit<br />

lernen.<br />

Wie kommt Hanrath bei all diesen<br />

neuen Technologien ins Spiel?<br />

<strong>Die</strong> Hersteller binden das Unternehmen<br />

schon in der Entwicklungsphase<br />

ein, in der etwa die<br />

ersten Prototypen für das simTD<br />

(Sichere Intelligente Mobilität<br />

Testfeld Deutschland) gefahren<br />

und getestet werden. Danach bleiben<br />

die Ingenieure aus Papenburg<br />

im Entwicklungsprozess bis zum<br />

Serienstand anBord.<br />

Zudem ist Hanrath bei den Herstellern<br />

der Lieferant, der umgehend<br />

nach Freigabe durch die Entwicklungsabteilung<br />

die neuesten<br />

Modelle mit alternativem Antriebssystem<br />

fährt und testet. „Somit<br />

ist bei uns der Bedarf da, die<br />

Mitarbeiter hierfür zuschulen, um<br />

den Hersteller qualitativ hochwertig<br />

bei der Analyse zuunterstützen“,<br />

so der Entwicklungsingenieur.<br />

Aber neben der i-Mobility (intelligente<br />

Mobilität) wird auch die e-<br />

Mobility (Elektromobilität) für<br />

Hanrath anBedeutung gewinnen.<br />

Wie sehr sich die Mobilität der Zukunft<br />

auf Elektromobile konzentrieren<br />

wird, lässt sich schon jetzt<br />

absehen. Weltweit wächst etwa die<br />

Nutzergemeinde elektrisch unterstützter<br />

Fahrräder. „<strong>Die</strong> Gründe<br />

hierfür sind vielfältig“, sagt Kugland.<br />

„Ihr günstiger Verbrauch, ihr<br />

breites Einsatzspektrum, ihre Um-<br />

SCC<br />

Arbeitssicherheit SCC<br />

Wir sind zertifiziert<br />

Regelmäßige freiwillige Überwachung<br />

weltfreundlichkeit und die oft<br />

sehr schlechten Nahverkehrsnetze<br />

in einer steigenden Anzahl von<br />

Großstädten sind nur ein paar davon.“<br />

Eng verbunden werden soll die<br />

Entwicklung von Elektro- und Hybridmobilen<br />

mit der i-Mobility.<br />

Dabei stehen eine individuelle,<br />

richtungsorientierte Informationsverteilung,<br />

eine ortsunabhängige<br />

Netzwerknutzung und eine nutzerorientierte<br />

Navigation im Vordergrund.<br />

<strong>Die</strong> Informationsverteilung<br />

kann laut Kugland auch mithilfe<br />

sozialer Netzwerke geschehen.<br />

So könne es beispielsweise<br />

möglich werden, Verabredungen<br />

zu treffen oder Verspätungen wäh-<br />

MACHER &MÄRKTE<br />

rend der Fahrt über ein integriertes<br />

Spracherkennungsmodul wie<br />

das sogenannte Speech Interpretation<br />

and Recognition Interface (SI-<br />

RI) anzukündigen.<br />

Damit diese Visionen Realität<br />

werden, liegt vor allem bei der<br />

Entwicklung der Infrastruktur<br />

noch eine Menge Arbeit vor den<br />

Technikern. „Das Stromnetz muss<br />

gezielt ausgebaut, die Direktabnahme<br />

aus dem dezentralen Versorgungsnetz<br />

ermöglicht sowie die<br />

Datennetze und Ladeinfrastruktur<br />

müssen angepasst werden“, zählt<br />

Kugland auf. „<strong>Die</strong> intelligente Mobilität<br />

der Zukunft wird das tägliche<br />

Leben der Nutzer massiv verändern.<br />

Sie wird sein Nutzungs-<br />

7<br />

und Sicherheitsverhalten prägen“,<br />

sagt der Ingenieur.<br />

Er bereitet seine Mitarbeiter<br />

deshalb auf die Mobilität der Zukunft<br />

vor und hat dabei zusammen<br />

mit den lokalen Bildungszentren<br />

Schulungsprogramme ausgearbeitet.<br />

„Für die Hanrath Gruppe<br />

spielt dabei das neu aufgebaute<br />

Schulungszentrum (AMC) und die<br />

hochmoderne Kfz-Meisterwerkstatt<br />

in Papenburg eine zentrale<br />

Rolle“, so Kugland. Das Unternehmen<br />

sei jetzt schon in der Lage,<br />

Fuhrpark-Kunden im Emsland<br />

Produkte zur Reduzierung von<br />

CO2-Emissionen und Personalschulungen<br />

imBereich Hochvolt-<br />

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