Nr. 22 - Energieeffizienz und Nachhaltigkeit - Gruner AG
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Verwaltungsbauten der SrG SSr_Energieverbrauch reduziert. Eine gute<br />
Gebäudehülle, konsequente Abwärmenutzung, niedrige Systemtemperaturen<br />
<strong>und</strong> ein optimales Wärmekonzept bilden die Erfolgs gr<strong>und</strong>lagen für tiefe<br />
Energiekosten <strong>und</strong> Raumkomfort.<br />
Die beiden in den 60er- <strong>und</strong> 70er-Jahren erstellten Gebäude der<br />
SRG an der Giacomettistrasse in Bern wurden einer Totalsanierung<br />
unterzogen. Die Gründe hierfür lagen vor allem beim sehr hohen<br />
Energieverbrauch, der für Bauten dieser Zeit jedoch nicht aussergewöhnlich<br />
ist, sowie am schlechten Zustand der Fassadenbefestigungen,<br />
die bereits gewisse Korrosionsschäden aufwiesen.<br />
Zusätzlich zu den Sanierungen war als neue Verbindung zwischen<br />
den Gebäuden das «Forum» vorgesehen – ein eingeschossiger Bauteil,<br />
der ein Restaurant, Konferenzräume <strong>und</strong> Büros umfasste. Der<br />
SRG in Bern stehen damit r<strong>und</strong> 20 000 m 2 Energiebezugsfläche zur<br />
Verfügung.<br />
Energetische Sanierung<br />
Die Bauten entsprechen neu dem MINERGIE ® -Standard «Neubau»<br />
<strong>und</strong> die verwendeten Baumaterialien mussten den bauökologischen<br />
Anforderungen von MINERGIE-ECO ® genügen. Die Renovationsarbeiten<br />
wurden in zwei Etappen, vom Frühjahr bis Sommer 2010,<br />
beziehungsweise Herbst 2010 bis Sommer 2011, durchgeführt.<br />
Wärmebedarf auf ein Drittel gesenkt<br />
Der Heizenergiebedarf der beiden Altbauten belief sich auf ca.<br />
330 MJ/m 2 . Aufgr<strong>und</strong> umfangreicher Studien haben Roschi +<br />
Partner nachgewiesen, dass es realistisch ist, diesen Verbrauch –<br />
trotz Glasfassade – auf ca. 100 MJ/m 2 zu reduzieren. Möglich<br />
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wurde dies einerseits durch den Einbezug von neuartigen Fenstern<br />
mit einem U-Wert von nur 0.65 W/m 2 K sowie andererseits durch<br />
die Kombination mit einem wirkungsstarken Sonnenschutz. Daraus<br />
resultiert für Fenster <strong>und</strong> Sonnenschutz ein g-Wert von weniger<br />
als 0.12.<br />
Einsparpotenzial im Kältebereich<br />
Wegen der sehr guten Gebäudehülle <strong>und</strong> der hohen Kälteleistung<br />
des Rechenzentrums mit einer von 200 auf 350 kW ausbaubaren<br />
Bandlast setzte das Roschi-Team die Priorität bei den neuen HLK-<br />
Anlagen auf die Kälteversorgung. Dabei stand der errechneten<br />
Gesamtkälteleistung von 900 kW eine maximale Heizlast von 500<br />
kW gegenüber.<br />
Das realisierte energietechnische Konzept sah vor, zur Kälteerzeugung<br />
zwei Kältemaschinen mit je 600 kW einzusetzen, die ihre<br />
Leistung zwischen 30 <strong>und</strong> 100 Prozent stufenlos abgeben. Die dabei<br />
anfallende Abwärme wird je nach Bedarf vorerst ins Niedertemperaturheizsystem<br />
– für Raumheizung <strong>und</strong> Warmwasservorwärmung –<br />
abgegeben <strong>und</strong> danach über Aussenluft-Rückkühler vernichtet. Wenn<br />
die Rückkühlung über die Aussenluft nicht mehr ausreicht, sorgt eine<br />
Adiabatik (Wasserbesprühung) für die notwendige Rückkühlung.<br />
Reicht auch dies nicht aus, wird die Kältemaschine zuge schaltet. Mit<br />
dem System kann in Kombination mit der Hochtemperaturkühlung ein<br />
hoher Anteil an natürlicher ökologischer Kühlung erreicht werden.