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Download Linde Technology 1 | 2008 (PDF 2,5 - Linde Gas

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cO 2 -versorgung:<br />

Die Technologie zum<br />

Verpressen von co 2 in den<br />

Boden wurde von <strong>Linde</strong><br />

mitentwickelt. Das co 2<br />

für das Forschungsprojekt<br />

stammt aus einer Raffinerie<br />

in Leuna, wird per Tankwagen<br />

nach Ketzin geschafft<br />

und dort in Tanks zwischengespeichert.<br />

„WIR SIND NIchT zUM<br />

ERFoLG VERDAMMT.”<br />

Das Projekt CO2 SINK soll klären, wie sich die Lagerung<br />

von Kohlendioxid im Untergrund auswirkt. „<strong>Linde</strong> <strong>Technology</strong>“<br />

sprach mit dem Projekt-Koordinator Prof. Frank<br />

Schilling vom GeoForschungsZentrum in Potsdam.<br />

kANN DIE CO 2-LAGEruNG DAs kLImA rETTEN?<br />

Alleine nicht, natürlich bedarf es auch anderer Maßnahmen wie Energiesparen<br />

oder die Entwicklung erneuerbarer Energiequellen. Aber ein Drittel der vom<br />

Menschen verursachten CO 2 -Emissionen fallen bei der Stromerzeugung aus<br />

fossilen Brennstoffen an. Deshalb wäre die CO 2 -Lagerung eine interessante<br />

Brückentechnologie für die kommenden Jahrzehnte. Sie hat den Vorteil, dass<br />

man die Energie zunächst weiter so erzeugen kann wie bisher, was vor allem<br />

für die USA und China interessant ist. In China geht jede Woche ein neues Kohlekraftwerk<br />

ans Netz, und wir dürfen uns keine Illusionen machen, dass sich<br />

dieser rasante Ausbau auf absehbare Zeit verlangsamen könnte. Aber auch für<br />

Deutschland und Europa gewinnt diese Technologie damit wieder an Attraktivität.<br />

wIE sTEHT DIE BEVöLkEruNG zu DEm prOJEkT?<br />

Begeisterung wird so was nie auslösen, das ist klar. Aber bisher registrieren wir<br />

keine ernsthafte Beunruhigung. Das liegt vielleicht daran, dass hier bereits früher<br />

ein unterirdischer Erdgasspeicher war. Auf jeden Fall werden wir weiter mit<br />

Transparenz für Akzeptanz werben. Auf der Webseite des Projekts berichten<br />

wir tagesaktuell, was wir gerade machen.<br />

IN zwEI JAHrEN IsT DAs prOJEkT zu ENDE. wAs DANN?<br />

Wir bemühen uns um weitere Mittel, um die Langzeitmessungen fortsetzen zu<br />

können. Wir würden uns auch wünschen, dass man in Ketzin an das im Aufbau<br />

befindliche Biogaskraftwerk eine CO 2 -Abscheidung baut und das CO 2 weiter in<br />

das Gestein presst. Aber das ist im Moment noch Zukunftsmusik.<br />

wENN DAs prOJEkT EIN ErfOLG wIrD – kOmmT DANN<br />

DIE CO 2 -EINLAGEruNG Im GrOssEN sTIL?<br />

Davon gehe ich aus. Genügend geeignete Lagerstätten gibt es sowohl in<br />

Deutschland als auch weltweit. Wir schätzen, dass deren Aufnahmefähigkeit<br />

mindestens für die produzierte CO 2 -Menge der nächsten 100 Jahre ausreichen<br />

wird. Ein Problem zeichnet sich aber jetzt schon ab: Uns fehlen Fachkräfte. Es<br />

gibt kaum noch Universitäten, die Studenten mit entsprechendem Know-how<br />

ausbilden. Und die wenigen Leute werden seit einigen Jahren von der Industrie<br />

stark umworben, zum Beispiel für die Erschließung von Erdöl- oder Erzvorkommen.<br />

Es ist daher sehr schwierig, gute Leute für die weitere Erforschung und<br />

Erprobung der CO 2-Lagerung zu gewinnen.<br />

Im INTErVIEw<br />

CO2sINk // LINDE TECHNOLOGY<br />

19<br />

Geologie-Experte:<br />

prof. Dr. Frank Schilling beschäftigt<br />

sich am GeoForschungszentrum<br />

potsdam (GFz) vor allem mit<br />

Mineralogie und Gesteinsphysik.

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