Download Linde Technology 1 | 2008 (PDF 2,5 - Linde Gas
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Gen-Experte: hugh Montgomery vom<br />
University college London (UcL) und<br />
Expeditionsteilnehmer entdeckte eine<br />
Genvariante, die mit einer gesteigerten<br />
Ausdauerleistungsfähigkeit gekoppelt ist.<br />
1<br />
aufstieg zum Basislager: Teilweise<br />
per yak – dem traditionellen Transportmittel<br />
im himalajagebiet –<br />
schaffte die Forschergruppe neben<br />
Kleidung, zelten und Verpflegung auch<br />
Ergometer, computer und die Technik<br />
für medizinische Untersuchungen ins<br />
Basislager am Everest. Dort untersuchten<br />
die Mediziner dann intensiv, wie<br />
sich höhe und Sauerstoffmangel auf<br />
das herz, die geistigen Funktionen<br />
sowie die Muskeln und das Blut der<br />
Teilnehmer auswirkten.<br />
und differenziere sich damit von der Konkurrenz. Grocott erklärt weiter,<br />
dass die Unterstützung durch The <strong>Linde</strong> Group im Wesentlichen<br />
darin bestand, dass das Unternehmen frühzeitig bereitstand und dringend<br />
benötigte Mittel zur Verfügung stellte: „Sie halfen nicht nur, das<br />
Projekt ins Rollen zu bringen, sondern stellten außerdem sicher, dass<br />
wir sämtliche hochwertigen medizinischen <strong>Gas</strong>e hatten, die wir für<br />
unsere Experimente während der Expedition benötigten.“<br />
„Ausdauer-Gen“ und muskeleffizienz<br />
Die Forscher vom UCL gehen der Frage nach, warum manche Menschen<br />
deutlich besser mit niedrigen Sauerstoffmengen im Blut zurecht kommen<br />
als andere. „Wenn Sie zehn Patienten auf einer Station haben,<br />
die alle scheinbar gleich schwer erkrankt sind, gibt es immer einige,<br />
die sich erstaunlich gut erholen, während andere trotz aller therapeutischen<br />
Bemühungen nicht überleben“, sagt Hugh Montgomery, Direktor<br />
des Institute for Human Health & Performance am University College<br />
London (UCL), der die wissenschaftlichen Arbeiten während der Expedition<br />
geleitet hat. Woran das genau liegt, ließ sich bislang aber noch<br />
nicht genau sagen.<br />
Vieles spricht jedoch dafür, dass zumindest ein Teil der Antwort<br />
im Erbgut liegt. Das zeigten Studien mit britischen Rekruten, die<br />
Montgomery vor wenigen Jahren im renommierten Wissenschaftsmagazin<br />
„Nature“ veröffentlicht hat. Damals identifizierte er eine<br />
menschliche Genvariante, die mit einer gesteigerten Ausdauerleistungsfähigkeit<br />
gekoppelt ist und entdeckte, dass dies teilweise von<br />
einer Veränderung der Muskeleffizienz abhängt. Mit Hilfe genetischer<br />
mOuNT EVErEsT // LINDE TECHNOLOGY<br />
29<br />
AUFSTIEG IN<br />
DIE ToDESzoNE<br />
Expeditionen in große Höhen sind<br />
körperlich extrem belastend. Denn<br />
mit zunehmender Höhe nehmen Luftdruck<br />
und sauerstoffanteil in der Luft<br />
rapide ab. mediziner unterscheiden<br />
dabei einzelne Höhenstufen, mit<br />
denen charakteristische reaktionen<br />
des Organismus einhergehen:<br />
3 Bis zu 1.500 Meter über dem<br />
Meeresspiegel spüren die meisten<br />
Personen keinerlei Gesundheitsbeeinträchtigungen.<br />
3 Wer gesund ist, kann von einem<br />
Aufenthalt zwischen 2.000 bis 2.500<br />
Metern sogar erheblich profitieren.<br />
Nach einiger Zeit passt sich der<br />
Organismus nämlich an die Höhe an,<br />
unter anderem dadurch, dass sich<br />
die Anzahl der roten Blutkörperchen<br />
erhöht. Dadurch kann das Blut mehr<br />
Sauerstoff aufnehmen und ans<br />
Gewebe abgeben. Ein Effekt, den vor<br />
allem Ausdauersportler gerne nutzen.<br />
3 Selbst auf einer Höhe zwischen<br />
3.000 und 5.500 Metern ist der Organismus<br />
noch in der Lage, sich nach<br />
einer entsprechenden Adaptationszeit<br />
vollständig an den Sauerstoffmangel<br />
anzupassen und nahezu normal leistungsfähig<br />
zu bleiben.<br />
1 Oberhalb von 5.500 Metern ist<br />
das nicht mehr möglich. Bei längeren<br />
Aufenthalten kommt es zum kontinuierlichen<br />
Abbau der körperlichen und<br />
geistigen Leistungsfähigkeit. Über<br />
dieser Höhe findet sich daher keine<br />
menschliche Dauerbesiedelung. Sie ist<br />
auch die maximale Höhe, auf der ein<br />
Basislager für Expeditionsbergsteiger<br />
liegen sollte.<br />
3 Über 7.500 Metern beginnt die<br />
„Todeszone“: Wer sich hier aufhält,<br />
unterliegt einem akuten Kräfteverfall.<br />
Einen Aufenthalt in diesem Bereich<br />
können Menschen nur kurze Zeit<br />
überleben.