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Download Linde Technology 1 | 2008 (PDF 2,5 - Linde Gas

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LINDE TECHNOLOGY // spEzIALGAsE<br />

52<br />

1<br />

SpEzIALIST FüR SpEzIALGASE<br />

<strong>Linde</strong> Nippon Sanso, das Joint Venture zwischen The <strong>Linde</strong> Group und Taiyo Nippon Sanso, wurde 1999<br />

gegründet, 2005 übernahm <strong>Linde</strong> einen mehrheitlichen Anteil. Heute hat das Unternehmen seinen<br />

Sitz in Pullach. Der <strong>Gas</strong>e-Spezialist beliefert die Halbleiter- und Fotovoltaikindustrie in Europa mit dem<br />

gesamten Portfolio an Elektronikgasen, <strong>Gas</strong>versorgungsanlagen und dazugehörigen Dienstleistungen –<br />

von der Beratung über kundenspezifische Lösungen bis hin zur schlüsselfertigen Projektplanung.<br />

maximale Verunreinigung von einem Fremdpartikel pro eine Millionen<br />

Moleküle aufweisen dürfen, vielfältige Aufgaben. Beispielsweise bei<br />

der Dotierung: Dabei werden Fremdatome in das Grundmaterial eines<br />

integrierten Schaltkreises eingebracht, um die elektrischen Eigenschaften<br />

nach Wunsch zu verändern. Dazu nutzt man beispielsweise<br />

so genannte Dotiergase wie Diboran, Arsin oder Phosphin – spezielle<br />

Verbindungen aus Wassserstoff und Bor beziehungsweise Arsen und<br />

Phosphor.<br />

Auch bei der Epitaxie – ein Vorgang, bei dem <strong>Gas</strong>e wie Silan<br />

und Wasserstoff reagieren, um feinste Siliziumschichten auf dem<br />

Wafer abzuscheiden – kommen Elektronikgase von <strong>Linde</strong> zum Einsatz.<br />

Atmosphärengase wie Stickstoff, Sauerstoff oder Argon wiederum<br />

erfüllen in Reinigungs- und Spülprozessen eine wichtige Aufgabe.<br />

Beim Ätzen schließlich tragen Fluorgase den vorbehandelten<br />

Halbleiter dort gezielt ab, wo die zuvor erfolgte Belichtung einen flächig<br />

verteilten Fotolack nicht zerstört hat, weil er durch eine Maske<br />

geschützt war. Bis zu mehrere hundert Male wiederholt, ermöglicht<br />

dieser fotolithografische Prozess, die elektronischen Schaltkreise<br />

Schicht für Schicht ins Silizium zu prägen. Weil die Strukturierungsprozesse<br />

aber keineswegs für alle Anwendungen gleich sind, werden<br />

die Elektronikgase je nach Bauelement in unterschiedlicher Zahl<br />

und Menge benötigt. „Während bei der Herstellung von Mikroprozessoren<br />

rund 20 verschiedene <strong>Gas</strong>e verwendet werden, sind es bei<br />

Solarzellen lediglich fünf“, erklärt Klaus Bomhard, Leiter des neuen<br />

Elektronikgase-Werks am <strong>Linde</strong>-Standort Unterschleißheim bei München.<br />

„Insgesamt allerdings wird bei den Solarzellen eine wesentlich<br />

1<br />

größere Menge benötigt“, so der Diplom-Physiker, der mit dafür verantwortlich<br />

ist, dass sein Unternehmen den wachsenden Bedarf an<br />

Elektronikgasen decken kann. Denn das zurzeit modernste Werk für<br />

Elektronikgase weltweit vor den Toren Münchens, das im September<br />

2006 den Betrieb aufgenommen hat, ist Teil des weltweiten Elektronikgas-Netzwerks,<br />

das 2005 durch die Übernahme des US-amerikanischen<br />

Spezialgaseunternehmens Spectra <strong>Gas</strong>es erheblich erweitert<br />

wurde. Spectra <strong>Gas</strong>es produziert nicht nur hochreine <strong>Gas</strong>e für die<br />

Halbleiterforschung und -produktion, sondern auch <strong>Gas</strong>mischungen<br />

für Excimer-Laser (siehe auch Seite 32 „Operation Scharfblick“). Diese<br />

Lichtquellen liefern die kurzwellige Strahlung, die für die Lithografie<br />

von Halbleitern unentbehrlich ist. In diesem Markt hält Spectra <strong>Gas</strong>es<br />

einen Anteil von 80 Prozent. Weitere Werke der <strong>Linde</strong> Group in China,<br />

Taiwain und den USA versorgen den Weltmarkt mit Spezialgasen für<br />

die Elektronikindustrie.<br />

Abfüllkapazität mehr als verdoppelt<br />

In Unterschleißheim wurden alle Abläufe, vom Handling über das<br />

Abfüllen der <strong>Gas</strong>zylinder bis hin zur Qualitätskontrolle des Endprodukts<br />

auf Massenproduktion getrimmt. Während im alten Werk,<br />

intern „B10“ abgekürzt, lediglich 5.000 Behälter pro Jahr befüllt werden<br />

konnten, sind es im neuen Werk „B21“ bis zu 12.000 Stück in<br />

Zylindergrößen zwischen zehn und 50 Litern. Trotz einer Erhöhung<br />

der Produktionspalette von 25 auf 30 unterschiedliche <strong>Gas</strong>e gelang<br />

es, die Lieferzeit teilweise von vier auf zwei Wochen zu reduzieren.<br />

Aber nicht nur die Kapazität, auch die Produktqualität ist gestiegen.

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