Download Linde Technology 1 | 2008 (PDF 2,5 - Linde Gas
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LINDE TECHNOLOGY // spEzIALGAsE<br />
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SpEzIALIST FüR SpEzIALGASE<br />
<strong>Linde</strong> Nippon Sanso, das Joint Venture zwischen The <strong>Linde</strong> Group und Taiyo Nippon Sanso, wurde 1999<br />
gegründet, 2005 übernahm <strong>Linde</strong> einen mehrheitlichen Anteil. Heute hat das Unternehmen seinen<br />
Sitz in Pullach. Der <strong>Gas</strong>e-Spezialist beliefert die Halbleiter- und Fotovoltaikindustrie in Europa mit dem<br />
gesamten Portfolio an Elektronikgasen, <strong>Gas</strong>versorgungsanlagen und dazugehörigen Dienstleistungen –<br />
von der Beratung über kundenspezifische Lösungen bis hin zur schlüsselfertigen Projektplanung.<br />
maximale Verunreinigung von einem Fremdpartikel pro eine Millionen<br />
Moleküle aufweisen dürfen, vielfältige Aufgaben. Beispielsweise bei<br />
der Dotierung: Dabei werden Fremdatome in das Grundmaterial eines<br />
integrierten Schaltkreises eingebracht, um die elektrischen Eigenschaften<br />
nach Wunsch zu verändern. Dazu nutzt man beispielsweise<br />
so genannte Dotiergase wie Diboran, Arsin oder Phosphin – spezielle<br />
Verbindungen aus Wassserstoff und Bor beziehungsweise Arsen und<br />
Phosphor.<br />
Auch bei der Epitaxie – ein Vorgang, bei dem <strong>Gas</strong>e wie Silan<br />
und Wasserstoff reagieren, um feinste Siliziumschichten auf dem<br />
Wafer abzuscheiden – kommen Elektronikgase von <strong>Linde</strong> zum Einsatz.<br />
Atmosphärengase wie Stickstoff, Sauerstoff oder Argon wiederum<br />
erfüllen in Reinigungs- und Spülprozessen eine wichtige Aufgabe.<br />
Beim Ätzen schließlich tragen Fluorgase den vorbehandelten<br />
Halbleiter dort gezielt ab, wo die zuvor erfolgte Belichtung einen flächig<br />
verteilten Fotolack nicht zerstört hat, weil er durch eine Maske<br />
geschützt war. Bis zu mehrere hundert Male wiederholt, ermöglicht<br />
dieser fotolithografische Prozess, die elektronischen Schaltkreise<br />
Schicht für Schicht ins Silizium zu prägen. Weil die Strukturierungsprozesse<br />
aber keineswegs für alle Anwendungen gleich sind, werden<br />
die Elektronikgase je nach Bauelement in unterschiedlicher Zahl<br />
und Menge benötigt. „Während bei der Herstellung von Mikroprozessoren<br />
rund 20 verschiedene <strong>Gas</strong>e verwendet werden, sind es bei<br />
Solarzellen lediglich fünf“, erklärt Klaus Bomhard, Leiter des neuen<br />
Elektronikgase-Werks am <strong>Linde</strong>-Standort Unterschleißheim bei München.<br />
„Insgesamt allerdings wird bei den Solarzellen eine wesentlich<br />
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größere Menge benötigt“, so der Diplom-Physiker, der mit dafür verantwortlich<br />
ist, dass sein Unternehmen den wachsenden Bedarf an<br />
Elektronikgasen decken kann. Denn das zurzeit modernste Werk für<br />
Elektronikgase weltweit vor den Toren Münchens, das im September<br />
2006 den Betrieb aufgenommen hat, ist Teil des weltweiten Elektronikgas-Netzwerks,<br />
das 2005 durch die Übernahme des US-amerikanischen<br />
Spezialgaseunternehmens Spectra <strong>Gas</strong>es erheblich erweitert<br />
wurde. Spectra <strong>Gas</strong>es produziert nicht nur hochreine <strong>Gas</strong>e für die<br />
Halbleiterforschung und -produktion, sondern auch <strong>Gas</strong>mischungen<br />
für Excimer-Laser (siehe auch Seite 32 „Operation Scharfblick“). Diese<br />
Lichtquellen liefern die kurzwellige Strahlung, die für die Lithografie<br />
von Halbleitern unentbehrlich ist. In diesem Markt hält Spectra <strong>Gas</strong>es<br />
einen Anteil von 80 Prozent. Weitere Werke der <strong>Linde</strong> Group in China,<br />
Taiwain und den USA versorgen den Weltmarkt mit Spezialgasen für<br />
die Elektronikindustrie.<br />
Abfüllkapazität mehr als verdoppelt<br />
In Unterschleißheim wurden alle Abläufe, vom Handling über das<br />
Abfüllen der <strong>Gas</strong>zylinder bis hin zur Qualitätskontrolle des Endprodukts<br />
auf Massenproduktion getrimmt. Während im alten Werk,<br />
intern „B10“ abgekürzt, lediglich 5.000 Behälter pro Jahr befüllt werden<br />
konnten, sind es im neuen Werk „B21“ bis zu 12.000 Stück in<br />
Zylindergrößen zwischen zehn und 50 Litern. Trotz einer Erhöhung<br />
der Produktionspalette von 25 auf 30 unterschiedliche <strong>Gas</strong>e gelang<br />
es, die Lieferzeit teilweise von vier auf zwei Wochen zu reduzieren.<br />
Aber nicht nur die Kapazität, auch die Produktqualität ist gestiegen.